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Wabbe Wabbel ~lig ~elig wabbeln
Wább~e, f.; –n, mundartl. statt Wabe:
Sie tischt ihm Butterbrot und Wurst | und W–n auf. Pfeffel Po. 3, 97.
~el, m., –s; uv.:
W. heißen im Königsberger Hochdeutsch junge Leute, die vom Gymnasium abgehen, um auf eigene Faust sich zur Studentenprüfung vorzubereiten. Frommann 3, 378, vgl.: Litth. wábalas und daher im ostpreuß. Plattd.: W. = Käfer ebd.
~(e)lig~(e)lig, a.:
wabbelnd, quabbelig (s. d., namentl. 2, vergl. schwabbe-lig, labberig): Ihre wabbligen Gebräue. V. Br. 2, 191; Goltz 1, 322; Fet twabblicht. 3, 463 etc.
~eln, intr. (vergl. quabbeln):
1) sich schlottrig hin und her bewegen: Er „wappelt“ und schluttert hin und her. Luther 1, 87b; [Der gleichsam kranke Mond] pimpelt, blässelt und wimmelt und wabbelt nur so nächtlich da- hin. Tieck NK. 2, 231 etc. 2) Es wabbelt Einem, ihm ist wabbelig, quabbelig (s. d. 2): Wenn dir’s .. im Magen wabbelt. V. 4, 123; Den Kopf mir schnell gefasst, | daß ich speie! denn mir wabbelt stets vor Helmgebüsch. Ar. 1, 43 etc., vgl.: Wammeln. Baggesen 2, 235.
Anm. Wohl zu weben, ahd. wëpan, mhd. wëben (sich berührend und kreuzend mit wifen, s. Benecke 3, 611; 625) mit der Grundbed. geschäftiger, lebhafter Hin- und Herbewegung, s. mhd. wabelen, waberen, wappen, wëbelen, wëberen, wie wabern, webern, vgl.: Thiere, so auf dem Land weferen. Eppendorf 39; Wäferung der Thiere. 2; Im Wasser wäferen. Fischart Garg. etc. (s. fächeln, Anm.); auch: Das wibende, wabende Wasser. Ders. etc. (vergl. schweben; wafeln); ferner (niederd.) wippen (s. d.), mit dumpferm Laut wuppen (Brem. W. 5, 305) und z. B. in Mecklbg. Wippwapp (vgl. klippklapp und Bippapp, Anm.) zur Bez. des Auf- und Niederschaukelns und einer Vorrichtung dazu, ein in der Mitte unterstützter wagerecht liegender Baum etc.; auch Wipfel, ahd. wiphil, mhd. wipfel, das schwanke, sich hin und her bewegende Baum-Ende, s. mhd. wipfen, wëpfen, hüpfen, springen; ferner mhd. wibelen, wiebeln, wimmeln (s. d. und kribbeln, Anm.), dazu von wimmelndem Gewürm ahd. wibil, mhd. wibel, Wiebel (s. d.). Ferner aber gehören zu dem oben erwähnten mhd. wifen, auch weife (Weife, Haspel) und weifen (weifen), wie zu weben (s. d.) in der heute üblichsten Bed. außer Weber, Gewebe, Webe, Spinnewebe, auch: Wabe (s. d.), ahd. waba, f., wabo, m., mhd. wabe, f., m., auch wift = Gewebe und Wabe (dazu wohl Waffel s. d. —, frz. gaufre = Waffel und Wabe) und wenigstens als umdeutende Anlehnung an den deutschen Stamm das aus lat. vespa (gr. οφξ) entlehnte Wespe, in altd. Form wafsa, wefsa, mhd. wefse, webse (vgl. Trespe und Trebse) etc. S. zum Vorstehnden nam. Schm. 4, 5 ff.; 34; 35 ff.; 122.