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Vorig Vorling vorlings Vorm Vorn
Vōr~ig, adj.:
im Ggstz. zu jetzig: diesem vorangehnd (wie künftig s. d. —: diesem folgend), und zwar in engrem Sinn: nächstvorhergehend (s. vergehen 1a): 1) Der v–e Tag; (Den) v–en Sonntag; V–e Woche; Am 12. (des) v–en Monats, oft abgekürzt: v. M.; V–es Jahr (abgek.: v. J.); In meinem v–en Brief etc.; Des v–en Tages. Richt. 20, 22; Der v–e Landpfleger. Neh. 5, 15; Nach dem v–en Wandel. Eph. 4, 22 [Euren ehemaligen Wandel. Eß] etc.; minder gw.: Vor der Furcht vor ihm verschwand alle v–e [frühere] Furcht. JvMüller (Wackern. 4, 815²⁷); In einem v–en Brief. FNicolai (L. 13, 65); Noch hätt’ ich gesehn, die ich wünscht’, aus v–en Männern. V. Od. 11, 630. [Noch hätt’ ich geschaut von den Früheren, so ich gewünscht nur. Wiedasch] etc. 2) substant.:
a) als sächl. Hw.: [Die Geschichte zeigt] im V–en [in der Vergangenheit] das Künftige. Haller 187; Alles wieder ins V–e [in den v–en Zustand, in statum quo] stellen. Klinger Gris. 130.
b) (veralt.) Die V–en [Vorfahren]. 5. Mos. 19, 14. Zsstzg. z. B.: Ich blieb auf meiner hie-v–en Rede. Berlichingen 84, veralt. wie: Die hiebe-v–en Edikte. Erbvgl. Beil. 78 (hievor und bevor 2d); ferner: Meine“letz-v–en Episteln. B. 500b etc.; In vor- v–er Woche, in der der v–en unmittelbar vorangehnden (vgl. vorgestrig etc.).
~ling, m., (n.), –(e)s; –e:
1) ein Ackermaß (in Braunschweig und Hannover), auch mit uv. Mz. (s. Fuß 4), z. B.: 1 Feld- oder Landmorgen = 2 V. Matzek 1, 153; 157; Einen Acker oder ein V. (n.) Landes. Möser Osn. 1, 4 etc.
2) s. Inling.
~lings, adv.:
als (ugw.) Ggstz. zu rücklings (s. d.) bei Jahn.
Vōrm: s. vor 1. I. Vōrn: s. vor 1.