vorder
vorderig
vorderisch
vordersam
Vórder, a., –st.:
1) (s. Ggstz. hinter II): vorn befindlich im Vergleich zu etwas hinten Befindlichem, — im Positiv (a; b) und — eine Komparativform fehlt — im Superl. (c—f):
a) als Ew. im Posit.: Die v–n Füße, Räder, Zimmer etc.; Mit den 2 „fordern“ Fingern. 2, 176 etc.; Mit den „fördern“ 2 Füßen. 2. 3, 25 etc. (vgl.: Die Vörderfüße. 2, 30). Zsstzg. z. B. übertr.: Dem rang-v–n Milizen- obersten. Leg. 2, 174, dem im Rang vorangehnden, höher stehnden. —
b) selten als sächl. Hw.: Sprang . . ins Vordre des Schiffs. 1, 73, vgl.: Das „forder teil“. 27, 41 und Vorn 2. —
c) Wo es mit Bezug auf etwas in der Mitte Befindliches sich um das am meisten nach vorn Befindliche handelt, steht der Superlat.: Die v–ste, aller-v–ste Spitze; Das v–ste Ende; Die v–sten Zimmer, Reihen, Truppen etc.; Den „f ördersten“ Elephanten. 2. 13, 15; 9, 6 etc. —
d) (s. c und Erst 1h) substantivisch, von Pers. (vgl. 2): Daß ihre Kinder bei allen Bubereien .. die V–sten seien. Weihn. 216; Stilling ging bei seinem Leichenkondukt [als] der V–ste. 3, 110 etc.; Der rasche, kühne Petrus überall der „vörderste“. 4, 346 etc.; Wo die Hintersten allezeit höher stehen als die „voder- sten“. 6, 489 etc. —
e) zuw. als sachl. Hw., s. hinter II 1; 2, auch die Belege, ferner z. B.: Persönlich beim „vorderisten“ sein. 744b = beim v–sten Theil des Heers etc., s. f. —
f) adverbiell, z.B. örtl.: Offenbar hatte der Junker eine heftige Antwort zuvorderst. Sch. 401, gleichsam: schon auf der Zungenspitze; bes. aber: Das Oberste zu unterst, das Hinterste zuv örderst kehren, und substant.: Ein Hinterstzuvörderst (s. hinter II 1); nam. aber übertr., in Bezug auf die Reihenfolge = vor Allem, vor allen Dingen, z. B. (s. förder, Anm.): Gewöhnlich fing man damit an ..,| sich vörderst in Besitz zu setzen. 10, 281; Die Stelle, wo das Bild gemalt ist, wird allervörderst in Betrachtung gezogen. 31, 54; Allvorderst. Merck 1, 420; am häufigsten mit zu, z. B.: Zuvörderst lös’ ich in des Fürsten Namen | das schwache Band etc. 13, 192; N. 1387; u. o., vgl.: Gesund muß Der zuförderst“ sein, | der. HB. 1, 65; Im Übrigen bleibt der Ritterschaft zuvorderst frei etc. 261; Muß ich dich zuvoderst fragen. 9, 572; Solche Beständigkeit .. wird uns .. in den Tragödien „zu fö- derst“ eingepflanzt. 2, 99 etc. —
2) zeitlich:
~ig, a.: a) als Ew. veralt., mundartl., z. B.: Nun hat die vordre [frühere] Welt gedacht. .. Wenn nun die jetzige vermerkt. 9, 441; Wenn nicht der Hausfreund in v–en Zeiten immer Wort gehalten hätte. 8, 227; Nicht so sehr als den v–n [vorigen] Morgen. 2, 334 etc. (vgl.: Die Walstatt der vorderigen Schlacht. 603a; Die vordrigen meine Geschriften. 2, 3, meine frühern Schriften). —
b) substantivisch (vgl. vorig 2b): Was waren unsre Vordern? was sind wir?| und o wie weiter wird die Nachwelt sehn? 15, 357 (mit Anm.: ein altes Wort für Vorfahren); Selbstverleugnung unsrer V–n. 1, 332b; Ihrer V–en Tapferkeit. IV; Graf Friedrich .. hat nicht allein seiner „Forderen“ Land und Leut ererbt etc. 420b; Ich muß es früh beginnen, wie die V–n | es früh begannen. 226 etc., häufiger Zsstzg.:
a) Wollen wir die Altvorderen für unsere Zeit neu begreifen. SchV. 6; Unsre Alt- V–n nicht aus den Augen verlieren. 3, 234; Nach Sitten, Gebräuchen und Gefinnungen unserer Alt-V–n. 20, 25; Die Verdienste dieser nie genug zu schätzenden Alt-V–n. 27, 234; Deines Stamms Alt-V–e beuteten wahrlich | nicht umsonst Goldgruben aus. 2, 246 (vgl. mit Artikel: Die Alt-V–n deines Stammes); Daß nicht ihr stets Alt-V–e rühmend erhöhn mögt | als gläubig und fromm und die jüngere Zeit darstellen als weltlich und gottlos. 4, 247; Bl. 1, IX; 519b; 9, 13 etc.; seltner in der Ez., sachlich: Sie sind laudatores temporis acti, sie schwärmen für die Biderbigkeit des Altvordern. Ästh. 1, 472 etc., Fortbild.: Eine Spur von altvorderischer Urkraft. M. 298, wie sie den Alt-V–n eignete. — 8) Das von unsern Vorvordern Geleistete. 21, 213; Vor-V–n und Eltern . . Dank abtragen. 242; 24, 174; 35, 96; Zelt. 6, 299; Z. 9, 364; Alles [lauter] Vorvordere, Angehörige und Verwandte des Hauses. 1, 159 etc. —
s. vorder 2a. —
~isch, a.: s. vorder 2bλ. —
~sam, adv.: s. fördersam 2: Erstlich und v–st [zuvörderst]. 3, 479; Der Verf. zeigt v–st, was etc. 10, 233; 14, 418 etc.; „Fordersamst“. Merck 2, 193; „Vördersamst“. 12, 225; „Fördersamst“. 2, 302 (Nath. 4, 2).
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.