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Viele vielen Vielheit vielst Vielt
Vīēl~e, f.; 0:
(veralt.) das Vielsein, die Menge, große Anzahl: Brant N. 103³⁸ ff.; Aus „vile“ der fischtragenden Wasser. Franck Weltb. 49; Stumpf 55b; 390a; Daß sie mit „vile“ des Volks die Jhren .. zu ersetzen hatten, welches doch die Römer von Wenige des Volks nicht vermochten. 673a; 674b; Frisch etc., s. Fülle, Anm. und Vielheit.
~en, tr., (veralt.) viel machen, vervielfältigen:
Mit gevielten Zweigen. Logau, s. L. 5, 350, auch ver-v. ebd. Veralt., mundartl. Zsstzg.: Be-: Mich bevielt eines Dinges: es wird mir Deß zu viel, es wird mir lästig, zuwider, ich werde es überdrüssig. Schm. 1, 627 (auch Belege); Brant N. 80⁰; Keller Fastn. 46¹¹; 104³⁴; 171³ etc.; Leser, eh du judicierest, laß dich nicht „beuielen“, die Vorred zu lesen. Schaidenreißer I; Mich soll nicht verdrießen, .. dir zuzuhören; du allein laß dich der Red und Müh nicht „befielen“. 48a [11, 375]; 54b; 82b; Mich „befilet“ gar nicht, was man ihm giebt. 74a [Alles, was man ihm giebt, dünkt mich nicht zu viel; „ich sehe nicht schel“. V. Od. 17, 400]; Zwingli 3, 270 etc. Ver-:
1) vervielfältigen (s. o.).
2) = be-v.: Darauf vervielt’ ihn noch die Zeche. Günther 523, sie dünkte ihn zu viel, zu hoch etc., s. Brem. W. 1, 368.
~heit, f.; 0:
das Vielsein (s. Viele, vgl. Menge, nam. auch von einer ungezählten oder zahllosen V.): Andersen 24b; 121a; Naturkörper, die so total übereinstimmend sind, bilden eine Art und werden vom Naturforscher nicht als V., sondern als Einheit angesehen; sie sind für ihn nur als einheitlicher Begriff in ihrer V. vorhanden. Burmeister gB. 1, 69; Die V. der Abenteuer und Fakten reizte eben das schaulustige Volk. Gervinus Sh. 1, 189; Goethe’s V. [Vielseitigkeit] war keine Allheit. Gutzkow G. 42; Kürze ward durch V. [der Epigramme] leider lang. L. 1, 28; 3, 403; 10, 188; „Fleißig“ soll hier nicht die V. der Arbeit anzeigen, sondern die Sorgfalt der Ausarbeitung. 11, 406; 12, 547; Lichtwer 199; DMus. 1, 2, 118; Olearius Reis. 160b; Weil sie wegen V. der Frauen viel Kinder zeugen. 261a; Ros. 3a; 112b; Raumer Päd. 3, 1, 214 ff.; Nicht nur aber, daß er innerlich die V. unterdrückt, setzt er sich auch äußerlich der Mehrheit entgegen, d. h. er ist Der, welcher keinen Gott außer sich duldet. Schelling 2, 2, 291; Die Götter-V. 457 etc.; auch bei Einigen (mit Mz.) für Plural (s. d.).
~st, ~t, a.:
s. viel 5cγ.