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Vier Vierding vieren Vierer Vierichen Viering Vierling Viert Viertel Vierteln viertens Vierung Vierzig
Vīēr: 1) Zahlw. = eines über drei (s. d. und I Acht etc.):
a) Vier Männer, Frauen, Kinder; Die vier Elemente (s. d. 2), Himmelsgegenden, Welttheile (s. d. und Theil 5a); veralt.: Die vier Tage (die ersten vier Tage der Fastenzeit). Schm.; Frisch etc.; In meinen vier Wänden (s. d. I1); Das geben mir meine vier Sinne (s. d. 2a). W. 14, 9 etc.; Nicht vier zählen (s. d.) können. Luther 6, 483a; SW. 61, 135 (vgl. drei 1) etc.; Vier Thiere . .. Ein jegliches hatte vier Angesichte und vier Flügel . .. Sie hatten alle vier ihre Angesichte ... Ihre Angesichte zur rechten Seite der viere [Vier e] etc. Hes. 1, 5 ff.; Einen Gichtbrüchigen, von vier en [Vieren] getragen. Mark. 2, 3; Vier starker Auer. Simrock N. 880; Und wären eurer Vier e. 329; Es sind ihrer Drei und sind ihrer nicht vier | und wenn zu Dreien der Vierte wär, | so etc. G. 1, 120 etc.; Man saß zum ersten Mal darin zu Vieren. 15, 66; Wenn . man zu Dritt | macht oder Vieren einen wilden Ritt. Freiligrath 1, 245 etc., vgl.: Selb (s. d. 1) -vier (oder viert): Es ist vier Uhr (s. d. 1a) oder Vier(e); Um, nach, vor Vier(e), auch: Bei hellem Tage schon vor Vieren. G. 11, 6 etc.; Er fährt mit vier Pferden oder: mit Vieren (ugw.: Der in Vieren ausfuhr. Beck MatDol. 66) etc.; Ihm [dem Hund] an allen Vieren eine Ader schlagen. Ryff Th. 14 = an allen vier Beinen; Zuckten das Opfer bald von der Erde bei allen Vieren. Schaidenreißer 13a; Da er [der Esel] alle Vier von sich streckte. W. Luc. 4, 249 etc., oft auch von Menschen, in Bezug auf die vier Extremitäten (Hände und Füße): Wo aber geht | im ganzen Stück auf allen Vieren Odipus? Platen 4, 103; Matthisson A. 8, 132 etc. Ugw. (s. drei, Anm. und beide 2): Taback und Schweinefleisch, Kaffee und Branntewein, | Das Vieres muß bei ihm vier Elemente sein. Thümmel Kil. 69 etc.
b) als weibl. Hw., z. B.: für die Ziffer (IV; 4). G. 1, 235 etc.; ferner: Eine Drei und eine Vier; zwei V–en (oder Vierer s. d. 1), eine Doppel-V. werfen etc.; Die vier V–en [im Kartensp.]. Lewald W. 1, 316 und (s. Farbe 1g): Die Herzen-V., Die Trumpf-V. etc. 2) n., –(e)s; –e:
a) verkl., als (veralt.) Münze: Ein Vierichen. Kantzow 2, 220 (= ¹ Schilling ebd., vgl. Vier-ding, -ing, -ling).
b) in Zsstzg.: Ge-: ein zw. 4 Pfählen (s. d. 1) oder Latten, Wänden etc. eingeschloßner Raum: Einen um Haus und Hof, Ehre und G. bringen. Frisch 2, 401b, das Heim, wo man „in seinen 4 Pfählen“ ist; auch: Im eignen Gevier t (s. d.) fühlt sich der Mann ein Mann. Kinkel 133 etc.; bes. Bergb.: die zu einem Viereck verbundnen Schachthölzer, s. Jablonsky 393; G–e auftragen: die Jöcher (s. d. 6c) und Kappen (s. d. 3a) in einander legen. ebd.; 1026a; Die Verbindung der Haupthölzer mit den Jöchern nennt man das Haupt- G. Karmarsch 1, 172 etc.
~ding, m., –(e)s; –e:
eig. = , z. B. Name kleinerer Münzen: Sechs Nägel für einen V. Hippel Leb. 1, 129; 50 etc.; Ein Bischofs-V. Adelung etc., (vgl. Vier 2a; engl. farthing etc.); ähnlich als Gewicht: Auf das halb Pfund 3 Loth; auf die Quart oder Vierdung 1 Loth. Ryff Sp. 277b; Zween Vierdung Kohlen. Büchsenmeister 28 etc., s. Schm. 1, 633.
~en, tr.:
1) zu vier (s. Benecke 3, 308, vgl. drei, Anm. und quadrieren), außer den Zsstzgn (s. d. und Vierung), fast nur im pass. Part., z. B.:
a) in 4facher Zahl vorhanden machen; Partic.: in solcher Zahl vorhanden, z. B.: Daß die Farben nur erst in gevierter Zahl aus dem Prisma hervortreten. G. 39, 336; Eine mehr schicklichere Ursache von der gevierten Anzahl der Evangelisten. L. 11, 598; Die dreigevierte Schar als Thierkreis. 8, 285 (Scultetus), die 12 Zeichen desselben; Vier gevierte Räder um die Thiere her. Luther SW. 63, 65 (s. Hes. 1, 15); [Das Paradies,] wo die gevierte Fluth .. murmelnd eilte. Weichmann 2, 120 (s. 1. Mos. 2, 10) etc.
b) (s. a) in 4 Theile theilen, z. B.: Der Erden | gevierter Kreis. Fleming (Wackern. 2, 347²³) in Bezug auf die 4 Erdtheile; bes.: (Sternk.) Der gevierte Schein, s. drei, Anm.; (Wappenk.): Wenn eine lang herab und eine quer durchgezogne Linie einander [in der Mitte des Schilds] durchschneiden, wird ein gevierter Schild, .. Wenn zwo Linien [so] den Schild schräg theilen, heißet er schräggeviert. Jablonsky 990b; vgl.: Geviertét, geviertheilt, quartiert, Scutum quadripartitum etc. 393a.
c) zum Viereck (s. d. und Ecke 2), nam. zum Quadrat (s. d. 1a; b und f) machen, z. B.: Die Landsknechte in ihrer gevierten Ordnung ... Zu den Seiten des Vierecks. WBarthold (Mager 2, 158¹¹ ff.) etc.; Ein gevierter Platz. Keller gH. 3, 216; Weichmann 2, 110 etc. (vgl. Geviert, n.) und im Bergb. von einer quadratischen Fläche mit entsprechender Teufe: Geviertes Feld. Scheu- chenstuel 101 etc.; Den weit gevierten Schacht. G. 6, 25 etc., wie auch bei Gebäuden in Bezug auf die Grundfläche, z. B.: Der Salon besteht aus einer geräumigen Stube in gevierter [wohl nur als Druckf.: „geviertelter“, doch s. vierteln 1b] Form. Gartenl. 11, 410a etc. und von Quadern (s. d.): Behauner Stamm fügt sich geviertem Stein. G. 6, 282; Haller Alfr. 78 etc., auch (s. quadrieren 1a) Den gevierten Zirkel, und nach Campe: Eine gevierte Zahl (was aber mit Recht als zweideutig s. 1a gemieden wird). 2) niederd.: ein Seil, Tau etc. schießen (s. d. 1d) lassen (s. holländ. vieren Math. Kramer 471b; vgl. Brem. W. 1, 305), so bes. (Schiff.), auch Zsstzg. (s. längen 2d): „Abfieren“. Bobrik 5a; „Abfieren“ und einholen (s. d. 1). ebd.; Wenn man mehr Ankertau „nachviert“. 135b etc. Zsstzg. z. B.: Áb-:
1) [1c] s. abecken 2: Abgeviert wie ein Würfel, s. Frisch 1, 401a und vgl. abführen 5 (und gefiert = listig, verschlagen. Schwäb. W. 192).
2) [2]. Eīn- [1c]: in ein Quadrat verwandeln (s. Quadratur 1). Opitz Grot. 328. Nāch- [2].
~er, m., –s; uv.:
vgl. Achter I, z. B.:
1) An ein paar Brettspieler: Zwei Vierer wünschest du etc. L. 1, 25 (vgl. Vier 1b; Pasch 2).
2) Name kleiner Scheidemünzen (vgl. Vierling 2a). Spindler V. 2, 227; 406; 4, 182; Frisch; Schm. 1, 631.
3) Einer aus einem Kollegium von Vieren. ebd., wonach der Name auch bei veränderter Zahl geblieben für die Vorsteher von Handwerksinnungen und für die Gemeindebevollmächtigten in Dorfgemeinden, oft mit der umdeutenden Schreibw.: Führer u. ä. m.
~ichen, n., –s; uv.:
s. Vier 2a.
~ing, m., –(e)s; –e:
(in Nürnberg) ½ Pfund. Adelung.
~ling, m., –(e)s; –e:
1) ein Viertel eines größern Maß- oder Gewichtganzen, s. Frisch; Schm. etc. und z. B.: Ein V. Pfund] Käse. Hebel 3, 456; 470; Palleske Sch. 1, 27 etc. (s. Viering); in Würtemb. = ¹ Morgen; ¹ Simri etc., vgl.: Dazu 60 „vierntzel“ Haber. Stumpf 714a; Ein „vierntzel“ Korns. 716b etc.
2) ein anze³ 4Einheiten, z. B.:
a) = Vierpfennigstück, Viērer (s. d. 2). Adelung.
b) = Quatrain (s. d.). Schottel 933; Zwei V.’ und 2 Dreiling’ [im Sonett, s. d.]. V. 4, 170, vgl.: Dem soll ich Roland’s Stamm in einen „Viertzling“ treiben, | Der fordert auf ein Blatt den ganzen Dichterkram. Günther 388.
c) s. Einling, Schluß.
d) Damit das Biet [s. d. 2, der Kelter] noch die „Fierling“ [die 4 Seitenhölzer] sich desto weniger verschieben und verschließen mögen. Wirtenb. Stat. tit. 86 (s. Frisch 1, 93b), vgl. Gevier etc.
~t: I) adj.:
1) als Ordnungszahl zu vier (vgl. achte 2) Der v–e Tag; Heut schreiben wir den v–n [Tag des Monats]; Der v–e Theil (s. d. 5b); Selb (s. d. 1) v. etc.; Drei Könige. .. | Erwischt man noch den v–en, so ist’s ein Kartenspiel. Uhland 416; G. 1, 210 etc. Dazu als Adv.: Viertens. 2) Ge-v., s. vieren, vgl. II2. II) n., –(e)s; –e:
1) (in Meklenburg etc.) = Scheffel, als Maß mit uv. Mz.: 3 V. Kartoffel, Rocken etc.
2) in Zsstzg.: Ge- (s. 1b): Vierung (s. d.), ein Viereck, d. h. nach gw. Gebrauch = Rechteck, z. B.:
a) Die untern Fenster deckten hölzerne quer über die G–e [s. Raute 1c] genagelte Latten. Gutzkow R. 2, 18 etc.; Ein Haus .. 100 Ellen lang, 50 Ellen weit und 30 Ellen hoch. Auf dasselbige „geuierde“ leget er den Boden etc. 1. Kön. 7, 2; Indem die sämmtlichen Bäume reihenweis gestellt sich überall ins G–e sehen ließen. G. 27, 192; Himmelhohe Mauerthürme schützten | im G. es [das Schloß]. Platen 4, 335, auf allen 4 Seiten; Im eignen G., s. Vier 2b; Ein weites gleichseitiges G. Zschokke 8, 25, s. b; Jhre [der Decke] Balken-G–e durch Farbenschmuck .. gehoben. Gutzkow R. 3, 284.
b) (s. a, wovon manche Bsp. auch hierher gehören können) in engrem Sinn: ein gleichseitiges Rechteck, Quadrat (s. d.), z. B.: 100 Ellen lang und 100 Ellen breit ins „geuierde“. Hes. 40, 47 (= in das G. Zunz); 42, 20; 43, 16; Höhlungen, die ohngefähr einen Fuß ins G–e haben. Forster R. 1, 152; G. 21, 196; Hebel 3, 472 ff.; V. Od. 11, 25 etc., s. G.-Meile. Zschokke 8, 273 etc.; Ein Acker-G. V. Od. 18, 374, vgl.: Wäre die Huf’ ins G. Wiedasch.
c) (s. b und Quadrat 1e) Buchdr.: Der Ausschluß besteht .. aus Viertel-G–en .. zum Ausschließen, aus Drittel- und Halb-G–en, mit welchen die regelmäßigen Zwischenräume zw. den Wörtern gesetzt werden und aus G–en etc. Franke Kat. 41; Der große Konkordanz hat .. 5 Korpus-G–e oder 50 Punkte. Bchdr. 16; Karmarsch 1, 388; 3, 167 etc.
~tel (spr. virtel):
s. Theil 5b; vgl. Achtel, Drittel etc.: 1) als Ew., z. B.: Ein(e) und eine viertel Elle oder 5viertel Ellen etc.; Mit einem „Viertheil“ Hin gestoßenen Baumöl und ein „Viertel“ Hin Wein. Mendelssohn (2. Mos. 29, 40) etc., vgl. 2 etc. Die Bruchzahlen mit gradem Zähler werden gw. gekleinert (s. d. und kürzen 3), also nicht: 2, 4, 6, 8, 10 viertel Pfund etc., sondern: Ein halb; ein; anderthalb; zwei; zwei und ein halb oder dritthalb Pfund etc., doch natürlich, wo es auf die Viertheilung ankommt, z. B. in der Mus.: Zwei-V., Vier-V.-Takt, (s. Vier-V.-Seufzer) und oft auch bei Angabe der Breite eines Zeuges: Das Zeug liegt 4, 5, 6, 7, 8 viertel Elle(n) breit (oder bloß: 4 etc. viertel breit), vgl. auch: Eine halbe viertel Elle (= ¼) oder: Eine halbe V.-Elle (gegen welche Schreibw. jedoch die gw. Betonung spricht –⏑́⏑, nicht –⏑–⏑); Adverbiell zuw. mit angehängtem s, z. B.: Daß sie es bei einem Polen nicht halb, nicht viertels so gut haben. Forster Br. 1, 495; Eine drei-v–s verblühte Herbstrose. Hackländer Stillfr. 1, 87 etc. 2) als Hw., z. B.
a) Ein V. von 20 ist 5; Ein V. von der Erbschaft; Er hat ein V. vom großen Los gewonnen; Mit „eim vierteil“ vom Hin gestoßen Öles etc. 2. Mos. 29, 40 (s. 1: Mendelssohn); Drei V. | von ihm sind unser schon, der ganze Mann | ergiebt sich bei dem nächsten Angriff uns. Schlegel Sh. 2, 35 etc. Oft elliptisch mit Verschweigung des (als bekannt vorausgesetzten) Ganzen, z. B.: Ich habe 5 V. gemacht, um eine Meile zurückzulegen. Gutzkow Bl. 1, 22; Wir Drei spielen zusammen 2 V. [Lose]; Ein V. [Pfund] Butter; Ein V. Wein, theils (vgl. Achtel) = ¹ Flasche; Anker, Eimer, vgl.: Das V. Bier oder Wein .. ist das V. eines Achtels vom Eimer oder von 64 Maß . . . Das Forder- V. [versch.: Vorder-V., s. d], Ehr-V., Theidings- V. oder der V.-Wein: V. Weins in Natur oder Geld, das ehemals der Richter oder Gerichtsdiener von jedex Partei, so oft er sie zu Gericht beschied, einforderte. Schm. 1, 633 etc.; mundartl. masc., z. B.: Nicht den V. [von 2000 Gulden] wüßte ich aufzubringen. Gotthelf Sch. 308; Hundert Ruthen ins Gevierte machen einen V. Feldmaß; 400 Ruthen ins Gevierte sind ein Morgen oder Juchert; denn der Juchert hat 4 V. Hebel 3, 472 etc. Wir erwähnen bes.:
b) (s. a) V. sehr gw. als ein (nach Ort und Zeit wechselndes) Getreidemaß, s. Adelung, vgl. Viert 2a und z. B.: Ein Scheffel = 6 Metzen à 2 V. (in Baiern). Matzek 1, 152 etc., auch verkl.: 1 Scheffel = 8 Simri à 64 V–ein (in Würtemberg). 164 etc. Zsstzg. (vgl. Eichmaß), z. B.: Eich-, Probe-, Richt-V. etc.
c) bei Best. der Zeit nach der Uhr (s. d. 1): Es ist ein V., drei V. auf 7 (Uhr), vgl.: halb 7 etc., auch wenn die ganze Stunde als bekannt vorausgesetzt wird bloß: Es ist drei V.; 5 Minuten vor 3 V. etc.
d) von Schlachtthieren, z. B.: Ein Hammel-, Kalbs-, Rinder- V. etc.; Vorder- (vgl. a), Hinter-V.; Die vielen fetten Hinter-V. von Rindern. W. Luc. 1, 63; Ein fettdurchwachsnes Rinder-Hinter-V–chen. Prutz W. 2.
e) von den Phrasen des Monds (s. d. 1): Mond(s)- V.; Werdet ihr linker Hand das erste V. am klaren Himmel erblicken. G. 10, 11; Littrow 205 ff.; auch analog: Die Mondesbewohner .. sehen die Erde im ersten oder letzten V., wenn wir den Mond im letzten oder ersten V. sehen. 207.
f) = Quartier 2 (s. d.), ein Stadtbezirk, verallgemeint: Die gewaltigen Gebäude, die in diesem altergrauen V. fast gespenstisch neben einander stehen. Gutzkow R. 9, 404; Stadt-V.
g) Wappenk. = Quartier 6 (s. d.), z. B.: Die englischen adeligen Familien pflegen die Wappen aller der Familien, mit denen sie durch Zwischenheirathen verwandt sind, in eigene Quartiere oder V. (quarters or quarterings) ihres eignen Wappens zu stellen. They quarter them, sie quartieren oder vierteln sie ein. Kohl E. 1, 112 etc.
~teln (spr. virteln):
1) tr.:
a) in Viertel theilen, zerlegen: Sehr dicke Blöcke werden halbiert oder geviertelt etc. Karmarsch M. 2, 63 etc., vgl. viertheilen.
b) zuw., nicht ganz korrekt = vierfach machen, s. drillen, Anm., vgl. vieren 1c: Gartenl. und: Malmend zerstampfet das Feld mit gevierteltem Trabe der Hufschlag. V. Än. 8, 596, wobei man die Schläge der 4 Hufe hört (vgl. Viervierteltakt).
c) Ein-v., s. Viertel 2g.
2) intr. (haben):
a) Eine Uhr viertelt, schlägt die Viertel (s. d. 2c). Campe.
b) Das Getreide viertelt gut. Ders. = scheffelt (s. d., vgl. Viertel 2b).
~tens, adv.:
s. viert I1.
~ung, f.; –en:
s. vieren 1c, z. B.:
1) Des Zirkels V. = Quadratur (s. d. 1). L. 1, 31; 5, 351; Mendelssohn 4, 2, 33 etc.
2) (s. Geviert) Viereck, z. B.:
a) Eine ablange V. Jablonsky 1282b = Rechteck; Eine Rauten- oder geschobene V. ebd. = Raute 1 (s. d.), Rhombus; ohne Zusatz aber = Quadrat. ebd.
b) (s. a). Bergb.: der zu einem verliehnen Gange gesetzmäßig mitgehörende Gebirgsraum im Geviert, s. Jablonsky; Scheuchenstuel 255; Stollen-V.: das Grubenmaß, welches sich nach einigen alten Bergordnungen auf jede Seite des Stollens erstreckt. 236 etc.
c) (s. a) Schiff.: (Wind-) Viering, bei plattgatteten Schiffen die den Billen (s. d. 5) bei rundgatteten entsprechende Stelle.
d) (s. a) Wappenk.: V., ledige V., ein leer bleibendes Quadrat an einer Schild-Ecke, s. Jablonsky.
~zig etc.:
s. Zig.
Anm. Dem griech.-äol. πáορες (gw. τéooαρēς, dor. πτoρα, woraus mit Wechsel von π und qu vgl. fünf, Anm. lat. quatuor) entspricht goth. fidvor, wor- aus ahd. fior, mhd. vier. Beachtungswerth ist die Kürzung des Vokals in der Aussp. von viertel (auch plattd.), vierteln, vierzehn und vierzig (plattd. dagegen virteig’n, vîrtig), die Adelung auch gegen den allgem. Gebrauch für: der vierte; viertens und viertheilen als Regel aufstellt.