Uppe
uppig
Uppigkeit
iglich
Ūpp~e, f.; 0:
(ugw.) st. Üppigkeit, Lurus. M. 323 etc.; Sprach-Ü. 180. —
~ig, a.: (s. Anm.): 1) in reicher, wuchernder Fülle des Wachsthums befindlich etc., von — oder in Bezug auf Pflanzen (vgl. geil 1):
~igkeit, f.; –en; –s-: a) eig.: Gras .., | das da thau-ü. aus der Erde dringt. XVIII; Wo die Urwaldregion sich in der ü–sten Schönheit befand. gB. 2, 255; Der Reichthum der Vegetation, die doch wieder nicht ü. ist, wie in noch südlichern Ländern. 30, 23; Ü. schießt er [der Trieb] auf in Halm und Ähre. 3, 29; 4; Ar. 3, 262; Ländl. 3, 475 etc. —
b) bildl.: Was sie [Voltaire und Rousseau] .. gepflanzt, steht in vollstem, ü–stem Wachsthum. Bl. 1, 257; Wen man muß erhöhn | und wen als üpp’gen Schößling fällen. Sh. 3, 16; Ihre [der menschl. Natur] Auswüchse und ü–en Schößlinge abzuschneiden. 29, 196 etc. — 2) (s. 1) verallgemeint etc. in mannigfach ineinandergreifenden Anwend., z. B.:
a) Die ü–en Rinder und Schafe, | Helios’ Trift. Od. 11, 108, in fröhl. Wachsthum und Fülle des Körpers gedeihnd etc., vergl.: Wie mancher Jüngling sei nicht über Nacht todt heimgebracht worden, der des Abends ü–lich gelebt an seiner Eltern Tisch. G. 76 etc. —
b) Schmelzen, wie Frost an den ü–en Strahlen des Frühlings. 4, 107, die in reicher Fülle und Wirksamkeit sich ergießen etc. —
c) In ihren | ü–en schwarzen Locken. 350, in reicher Fülle vorhanden etc.; Ü–er Haarwuchs; Natur, die ü. dich umprangt. 1, 375; Schauspiele [der Natur], neben welchen der ü–ste Schwung der Künste erblasst. 198a etc. —
d) Ein Frauenzimmer von ü–em [vollem, quellendem, strotzendem] Wuchs, Körperbau, Busen etc., nam. insofern Dies dem sinnl. Liebesgenuß willkommen erscheint: Ü. in den hohen Sätteln lehnen schleierlose Weiber. 1, 204; Noch mehr gab eine junge ü. gebaute Dame von sich zu reden. Jer. 2, 119; Wandelloser als die ü–e Fülle | schaugelegter Reize siegt die stille | Anmuth. Rh. 3, 375 etc.; bildl.: Die Rose welkt, da kaum der Sommervogel | zum ersten Mal den üpp’gen Busen küßte. 2, 26; Hast du das Leben geschlürft an Parthenope’s ü–em Busen. 2, 1293 ³⁶) etc. —
e) wollüstig: Den ü–en Galan, | in dessen Aug’ ein Feuer lodert, | das Wollust strömt und Wollust fodert. Po. 3, 56; Daß an Solanden keine ü–e Feder zu erkennen, aus welcher man ihn für eine Wachtel oder einen Auerhahn hätte ansehen sollen. Stockf. 50; Die .. Wittwe, | die .. | sein ü. Aug erwarb als einen Raub. Rich. III. 3, 7; Wenn vom üpp’gen Spiel des Windes | der Segel schwangrer Leib zu schwellen schien. Somm. 2, 1; Ein Lager, | weicher und sanfter als das üpp’ge Bett, | das für Semiramis ward aufgeschmückt. 5, 232 [„das Wollustbett“. Sh. 3, 331]; Jungfraun, | ü–en Laut der Pariser schmachtend. 3, 10; H. 1, 122; Der die Kräfte .. in den Armen ü–er Buhlerinnen verzettelt. 5, 190; Die sich dem Dienste der Aphrodite Pandemos in dieser ü–en Stadt gewidmet. 23, 406; Kommt, schnäbelt mich recht ü.! 34, 343 etc. —
f) schwelgend in Fülle des Genusses, schwelgerisch, lururiös: Halten sie ü–en Schmaus und trinken des funkelnden Weines. Od. 2, 57; Das ü–ste Fest im elterlichen Hause war der Tag, an welchem man die Schweine schlachtete. 4, 1291 ³³ etc.; Ü. schmausen, leben, sich kleiden etc., vgl.: Wir arbeiten, Andere verzehren’s übel und ü–lich. 61a; 91b etc.; So pracht-ü. 11, 360. —
g) (s. f) übermüthig, in stolzer Uberhebung etc.: Die üpp’gen Genter, die in Sammt und Seide | stolzieren. 450b; Diese Lande .., wie gesegnet und menschenreich, wie ü. in ihrer Glückseligkeit. 800b etc., vgl.: Mit „ippiklichem won“ [mit ü–em, übermüthig-stolzem Wahn]. V. 477. —
das Uppigsein (o. Mz.); einzelne Außrungen desselben und: etwas Uppiges, s. d., worauf die Hinweise in [] gehn:
1) [1]:
a) Diese [Pflanzen] blühen alle hier in der wilden Ü. der Natur. 30, 103; Ü. des Blumenwuchses. gR. 263: Diese Ü. hatte zur Folge, daß die Frucht sich lagerte. (55) 641b. —
b) ein üppiger Auswuchs, nam. bildl.: Alle .. dogmatischen Erörterungen und gelehrten Ü–en im Kommentieren. R. 9, 177; Den Bardengeschmack. .. Mir scheint er eine poetische Ü. H. 1, 320) etc. —
2) [2a— d], z. B.: Die l. des Bart-, Haarwuchses [2c] etc.; des Wuchses, Körperbaues, Busens [2d] etc. —
3) [2f] Fülle sinnlichen Genusses; Leben darin und: dessen Außrungen, z. B.: Du befleckst | der Seele Schmuck . . mit überschminkten Ü–en. B. 6, 176); N. 47 ²7; Lavater’s religiöser Eifer überlässt sich mehr und mehr der Ü. eines warmen und überschwänglichen Dahinwallens. D. 2, 327; 13, 212; Ging vom arbeitseligen Mangel zur weichen Ü. über. Ph. 4, 161; Sie schwammen hier in Ü. | bis über beide Ohren. 120; Ü. (luxus) .. Schwelgerei (luxuries). Anthr. 199; Die Ü–en des jungen Römers. 5, 253; Soph. 162; Was ist Ergetzliches, das wir auf Erden schauen? | Ein Glanz der „Uppigkeit“, ein’ angestrichne Pracht. 2, 52; Ep. 1, 227 etc.; Sie verschwelgen den Wein in Ü. Od. 14, 95; 92; Welche das Vermögen . . in den ungeheuersten Ausschweifungen der Ü. verpraßten. 8, 97; Ein weichlicher Feldherr aus dem Schoße der Ü. 7, 89 etc. —
4) [2g] Übermuth, übermüthige Handlung: Der Soldaten große Gewaltthaten und „U ppigkeiten“. Reis. 119a; Ihre Bosheit, Ü. etc. 64b etc. —
5) [2e] Wollust etc.: Der edlen Keuschheit Blum’ | erkennet keine Lust, die „Uppigkeit“ beflecket. H. 8; Sie haben schnöde Lust | und Ü. verübt mit Zion’s schönen Weibern. 2, 60; Il. 23, 30 etc. —
iglich, a.: st. üppig (s. d. 2a; f), noch zuw. als Adv.; veralt. als Ew., s. üppig 2g.
Anm. Ahd. uppig, mhd. üppec, überflüssig (zu über?, s. Gl. 565), nichtig, leer, eitel. Die Grundbed. des Überflusses, der Überfülle etc. tritt auch in den heute üblichen Anwend. entschieden hervor. Veralt.: Uppisch und ungehorsam. Pr. 20.
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