Faksimile 0591 | Seite 1413
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unter Unterkeit Unterling Unterm Untern Untig
II. Unt~er, a.:
als Ew. zu unten (s. d.), wie äußer (s. d.) zu außen etc., vgl. nam., auch für die Belege, den Ggstz. ober und als theilw. sinnvrwdt nieder, z. B.:
1) im Posit.:
a) als attrib. Ew. mit komparativischen Bed.: niedriger, sowohl örtlich (niedriger, weiter nach unten gelegen) als auch in Bezug auf Rangordnung, Stufenfolge, s. ober 2a. Ferner I19 substant.:
a) Das Unt(e)re, s. ober 3a; Das Vor-U., s. I. 2c.
b) Der Unt(e)re, vgl. ober 4a, z. B.: Was einem Staate Freund’ aus U–n machen kann. Bodmer Gd. 7; Der U–e sklavte mit Niedertracht jedem Obern und jeder Befehliger knechtete mit Hoffahrt die Niedern. Jahn M. 98 etc., s. c.
c) (s. b und ober 4b, auch Schluß) im Kartensp.: Der U., –s, –n; uv., –n = Bube (s. d. 4), z. B.: Die vorzüglichsten Trümpfe im Skat sind in allen Farben die vier U. (Wenzel), der Reihe nach Eichel-, Grün-, Roth-, Schellen-U. oder -Wenzel etc.; Ihr seid Nichts als der Trumpf-U.; Trumpfsau sticht Alle. Auerbach Gv. 530 etc., bei Adelung auch: Der U–e.
2) im Superl.:
a) als Ew. (s. ober 2b; c): Der u–ste Gang .. und der mittelste. 1. Kön. 6, 6; Vom u–sten Mühlstein. Hiob 41, 15; Die u–sten und mittlern Töne. W. 18, 270; Die aller-u–sten Schichten etc.; auch: Dieser Schüler ist der u–ste in der Klasse etc. und zuw. (vgl. erst 1h): Wenn du [in der Schule] .. immer der U–ste (s. c) saßest. G. 5, 23; Das Gewand .. lag das unterste aller. V. Od. 15, 107, vgl. (s. b): Schleier .., unter welchen sie heraus suchet einen, der „zu vndersten“ lag. Schaidenreißer 63b, gw.: zu u–st.
b) adverbiell, s. ober 2c, z. B. (selten): In beschränktesten und u–st-geordneten Lebens-Vhen, s. unterordnen I 1b (Schluß); Kopf- u–st (s. I 2a); häufiger: Am u–sten liegen etc. und gw. (s. a, Schluß); Zu u–st sitzen etc.; Alles zu u–st und zu oberst, das Oberste zu u–st kehren etc.; Kopf zu-u–st (s. I 2a) etc.; Zu u–st am Boden liegen etc.; selten mit Genit.: Der Leibarzt saß zu u–st [Füßen] des Bettes. Meißner Sans. 2, 267 etc., auch zuw. substantiviert: Er sieht, was er sieht, so durch und durch ..., daß das Zu- unterst (dessous) der Karten, was die Natur hier mit uns spielt, ihm unmöglich verborgen bleiben konnte. Falk G. 20 etc.
c) substant., s. b Schluß; ferner z. B.: Der U–ste in der Klasse (s. a: G. 5, 23); Die U–sten sollen die Obersten werden etc.; Das U–ste zu oberst kehren etc.
~erkeit, f.:
s. Obrigkeit, Anm.
~erling, m., –(e)s; –e:
(selten) ein Untergebner, Knecht etc.: Die Stourdza etc. .. waren die treusten U–e der heiligen Allianz. Oppenheim 8, 386.
~erm: = unter dem (ugw.:
Untrem Haupte. Talvj 2, 161⁶⁶).
~ern: 1) = unter den, ein. 2) s. unten, Anm. ~ig: s. unten 1 (vgl. obig).