Faksimile 0591 | Seite 1413
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unten
Unten: 1) adv. im Ggstz. zu oben, s. d. 1, wonach kaum noch Etwas zu bem. (vgl. mundartl.:
Untig im Thal. Stilling 1, 69), z. B.: Daselbst lag er des Streits „vnden“. Stumpf 306b (s. unterliegen); Von unten auf dienen (s. d. I 1d, vgl. Pike 1a); Besser (s. d. 4, z. B.: W. Luc. 3, 356; 4, 53 etc.), häufiger: weiter unten (s. oben 1d) etc. Mit davortretenden Ortsadv., z. B.: Da unten im Thale | läuft’s Wasser so trüb. Kretzschmer V. 2, 383; WhMüller 1, 52; Da unten aber ist’s fürchterlich. Sch. 64a etc.; Dort unten in der Mühle. Kerner; Das Übel hier-u. [auf Erden] ist immer von genialischen Menschen hergekommen. G. 29, 213 (vgl. veralt.: Daß du alle . . Waffen, so herunden in dem .. Saal sind, hinauf .. tragest. Schaidenreißer 79b und hunten); Tief (s. d.) unten etc.; ferner (vgl. da, Anm.): Von dem Spruch wollen wir dar-u. weiter reden. Luther 6, 393a etc., gw. zsgzogen: drunten (s. d.); auch: Kopfüber, kopf- u., s. über IV 1d. 2) sächl. Hw., s. oben 2, vgl. links 1b.
Anm. Ahd. undenân, mhd. unde(n), s. als adv. und präp.: goth. undar, ahd. undar, untar, mhd. under, vgl. lat. inter etc. Dazu, außer den gleich folg. Wörtern, wohl auch goth. undaurns, ahd. untarn, m. Mittag („,zu untar, in der Mitte“. Wackern. Gl. 562), vgl. mhd. undern, f. Benecke 3, 189b und noch mundartl.: Under, m. (Schwäb. W. 525), Untern, m. (Schm. 1, 87) eine Zwischenmahlzeit, das sogen. Neun- u. nam. das Drei-Uhrenbrot (s. d.), Vesper; ferner der goth., ahd. Bed. gemäß: untern, intr.: Mittagsruhe halten (vom Vieh auf der Weide, dann auch von Pers. Schm.), s. schwzr. Unter Tags (s. d. 1c) = nach Mittag. Stalder 1, 257 etc. Ferner gehört zu unten schwzr.: Sich untern [ducken, kujonieren] lassen. Gotthelf G. 335, häufiger: Sich untern thun lassen. 38 etc.; U. 1, 23; 367 etc. (s. unterthan 1). Dagegen andern Stamms schwäb.: undern = Wasser lassen. Schwäb. W. 525, wohl (vgl. wässern etc.) zu ahd. und()a, mhd. ünde, wie lat. unda, Welle etc. (vgl. Und-ine, -ulation etc.).