Faksimile 0583 | Seite 1405
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Tyrann Tyrannei tyrannen Tyrannenthum Tyrannis tyrannisch tyrannisieren Tyrass Tzako Tzar
* Tyránn (gr.), m., –en; –en:
1) Gewaltherr etc., bei den Alten ein unumschränkter Herrscher, nam. in einem sonst freien Staat; bei den Neuern gw.: ein ungerechter und grausamer Herrscher, verallgemeint: Wüthrich etc.: Wollt ihr nun, ihr T–en im Volk, gern Könige und Fürsten sein, so haltet die Weisheit in Ehren. Weish. 6, 22; 10 etc.; Aus dem Sklaven ihrer Blicke | wird ein mürrischer T. Gotter 1, 58; Pisistratus war .. Alleinherrscher oder T. von Athen etc. Kriegk 1, 315; Einen T–en nach unsern ukasischen Begriffen. Platen 5, 168; Sch. 1030a; 62a; Alle großen T–en [mächtigen Herren] und Kaiser | hielten’s so. 328b etc. In Bezug auf die Form:
a) Gen.: Eines T–ens. Luther SW. 60, 369, selten; dagegen nicht ugw. uv. in Dat. und Acc., s. Herrig 16, 419 und z. B.: Duc d’Alve, den T. Freiligrath 1, 105; Herwegh 1, 63 etc.
b) weibl.: Die T–in mit ihm zu spielen. W. 22, 128, vgl. 2a.
2) (s. 1) übrtr. z.B.:
a) Jndeß der T. der Musik, die Orgel, wie ein Orkan darein rast. Heinse A. 1, 46; Indeß sie [die Liebe] der einzige T. (vgl. 1b) aller unsrer Begierden und Verabscheuungen wird. L. 7, 67 etc.
b) Naturgesch.: eine Gatt. würger- ähnlicher Raubvögel, Tyrannus, bes. T. lanius; ferner verkl. T–chen, Motacilla trochilus (s. König 5f). Zsstzg. zu 1, z. B.: Die Beicht-T–en und großen Heiligen. Luther 1, 550a; Des Blut-T–en. Beck FP. 4, 2; Mühlpforth Leich. 116 etc., blutdürstiger; Die Tyrannei ward in Gestalt eines Ober-T–en und vieler Unter-T–en gehasst. JKinkel Ib. 1, 44; Dein Schul-T. Körner 3, 267; DieUnter-T–en. Gentz Rev. 76; Volks-T. ebd.; Platen 4, 105 etc.
~ēī, f.; –en:
tyrannische Herrschaft; tyrannisches Thun etc.: Diese T. | der Freundschaft, die von allen T–en | die unerträglichste. G. 13, 197; 10, 255; Sch. 437a; W. 32, 163 etc.; selten: Schlacht- opfer der Tyrann ie. Luc. 6, 249; Doppel-T. [doppelte]. G. 35, 247; Die Liebes-T. der Frau. Holtei Bühn. 4, 293 etc.
~en, tr.:
tyrannisieren: Mich soll man nicht t. Droysen A. 3, 183. Zsstzg.: Über-: an tyrannischem Wesen überbieten: Sein Bramarbasieren. .. Es übertyrannt den Tyrannen. Schlegel Haml. 3, 2 und danach häusig, z. B. Nat.-Z. 8, 3; 14, 73; 16, 485 etc.
~enthum, n., –(e)s; 0:
Tyrannenherrschaft. Minckwitz Äschyl. 2, XXII.
~is, f.; 0:
Tyrann-ei, -enthum: Eine gesetzl. Militär-T. Mommsen 1, 641.
~isch, a.:
in der Weise eines Tyrannen, grausam, gewaltthätig. Mathesius Lthr. 102b; Zinkgräf 2, 63.
~isīēren: tr.:
tyrannisch beherrschen, behandeln. Sch. 698b etc.; seltner intr. (haben): Die .. Handlungsgesellschaft tyrannisiert über die armen Einwohner. Forster R. 1, 28.
Tȳrass: s. Tiraß. Tzáko: s. Tschacko. Tzār: s. Zar.