Faksimile 0572 | Seite 1394
Trüger Trügerei trügerisch trughaft trügisch trüglich Trügnis Trugsal
Trüg~er, m., –s; uv.:
Jemand, der und insofern er trügt. G. 35, 178; Trieger in. B. 171a; Die T–in Wollust. Kretschmann 2, 69 etc. (vralt.: Trügner wodurch in der Basl. Bibel von 1523 Heuchler erklärt wird. HSachs 1, 469b etc., mhd. trügenaere, vgl. Lügner.). Zsstzg.: Be-: Einen Betrieger betriegt man nicht, sondern hintergeht man nur. L. 1, 284; 4, 54; So seid ihr alle Drei | betrogene B. Nath. 3, 7; V. Od. 11, 364 etc., auch: Welcher von beiden Sinnen der B. sei, ob das Gesicht oder das Gefühl. H. 11, 241 etc.; Erz- B. R. 9, 424; Selbst-B. W. 27, 175; Dem Bethörten schmeichelt | die Eitelkeit, die Selbst-B–in. 20, 114.
~erēī, f.; –en:
Trug: Ihre Götzen sind Triegerei. Jer. 10, 14; 14, 14; Ps. 119, 118 etc.; Sie berufen sich auf den Belagerungsstand, diese ungesetzl. T. Ense T. 6, 36; Luther 1, 191b; 420b etc.; Mathestus Lthr. 11a; Waldis Ps. 119, 15 etc.; Zsstzg.: Be-: Die B–en der Welt. Miler Siegw. 13; Opitz 2, 131; Wegen alltäglicher und gemeiner B–en .. ins Zuchthaus zu kommen. Rabner 4, 47; Sch. 712a etc.
~erisch, a.:
trügend, trugvoll (s. betrüglich): Ein t. Ungeheuer. G. 35, 171; Die t–e Windstille. Gutzkow R. 1, 220; Jahn M. 60; Das t–e Geschäftsleben. JvMüller 15, 1; Der Täuschungen kundig, | t. V. Od. 14, 288 etc.; Un-t. Zsstzg.: Be-: Ein b–er Bankrotteur, Bankrott etc.; Auf dem feuchten b–en Moos schwindl’ ich. G. 7, 339; Die Wirkung eines ungewohnten betriegerischen Weins, der unsere Geister ebenso schnell wieder sinken lässt als schnell er sie erhoben. L. 12, 372; Thümmel 7, 149 etc.; Die Stimme der un-b–en Natur. W. 27, 53 etc.
Trūghaft, a.:
trügerisch: Wir halten dich für keinen t–igen, losen Landfahrer. Schaidenreißer 48a [11, 364]; T. Fchwören. V. Ov. 1, 194; Ar. 1, 95; Un-t. Mosch. 2, 5 etc.
Trüg~isch, a.:
(selten) trügerisch: Was t. blinkt. Arndt 365; Triegisch. Luther 1, 547a; Ein be- triegischer Mann. Zinkgräf 2, 81.
~lich, a.:
1) trügerisch: Falsche Apostel und t–e Arbeiter. 2. Kor. 11, 13; Röm. 3, 13; Am Hof, wo bald ihn umfloß | der t–en Sonne blendendes Licht. Cham. 3, 233; Alle Güter sind t. G. 5, 91; 20, 81; Die t–e Zweideutigkeit der Orakel. 22, 133; V. Od. 4, 793 etc.; Sein Flehn ist Heucheln und voll T–keit. Schlegel Rich. II. 5, 2 etc. Dazu: 2) Ún-t.: so beschaffen, daß damit kein Trug statthat, statthaben kann, akt. und pass. (s. untrügbar): Daß sein Urtheil .. un-t. und unfehlbar. Fichte 8, 10; U–keit. 15; Die u–sten Bestätigungszeichen. Immermann M. 1, 279; Daß man nach diesem Maßstabe die Fortschritte un-t. beurtheilen kann. Kretschmann 2, 9; Untrieglichkeit bis in die kleinste Faser eines Geschichtschreibers zu suchen. L. 10, 59; Durch unrichtige Anwendung der u–sten Regeln. Mendelssohn Morg. 70; Ph. 1, 91; U–e [wahre] Worte. V. Od. 4, 331 etc. 3) Be-t.: trügerisch etc.: Der betriegliche Reichthum. Mark. 4, 19 etc.; B. schloß die Furcht mit der Gefahr | ein enges Bündnis. G. 13, 67; Ein unsicheres und trügliches Kennzeichen. . . Nicht b. 37, 10; Wir sind nicht so b. und habsüchtig. Heine Lut. 1, 37; Andre betriegliche Vorgeben. L. 11, 359; Möser Ph. 2, 66; Ein b–es Lotto. Sch. 701b etc.; B–keit und Heuchelei. Droysen A: 3, 7 (Betrögliche Zeitung. Zinkgräf 2, 24); Kriegs-b–e List. 1, 252 etc.; Un-b–e, einfache, gute Menschen. Rahel 2, 47 etc. (Unbetrogenlich weise. Zwingli 2, 204 = un-t.).
~nis, f.; –se; n., –ses; –se:
(vralt.) Trug: Jahn M. 106; In seinem Geist nicht T. ist. Luther 1, 22b; HSachs G. 1, 61; Schaidenreißer 43b etc.; Be-T. Luther 1, 23b etc.
Trūgsal, n., –(e)s; –e:
Trug. Bucher (Nat.–Z. 12, 89; 13, 125) etc.