Faksimile 0561 | Seite 1383
Faksimile 0561 | Seite 1383
Troddel troddeln Trode
Tródd~el: 1) f.; –n; –chen; -:
(s. ahd. trado etc., lat. fimbria, Franse. Graff 5, 524, vgl. Dradel; Trödel1g)
1) niederhängendes Fäden- und Fransenbüschel, bes. als Zierrath, s. Quast 2d (auch Belege) und Schwenkel, z. B.: T. an dem Gürtel. Auerbach Ab. 128; Flatternde T–n. B. 182b; 200a (= Quäst’. V. Il. 2, 448); Cham. 3, 198; Die T–n und Schnüre ihres Schlafrocks. Gutzkow R. 6, 33; Die stattliche T. der Klingelschnur. ETAHoffmann Ausgw. 7, 81; Immermann M. 2, 115; Kinkel E. 401 etc. (Daneben: Die Trotteln an seinem Schlafrock. Auerbach Ed. 342; Thümmel 4, 48; 50; 7, 10; Zachariä 1, 257 etc.); Bett-T. oder Bettzopf. IP. Fat. 1, 149; Pfeifen-T. etc.; bair.: Der Trollen. Schm.
2) (s. 1) etwas Quast-Ähnliches, z. B.:
a) Sobald wir der gothischen Schrift .. die T–n .. verbieten. IP. Fat. 1, XX, Schnörkelverzierungen etc.
b) Web. = Trumm (s. d.), bair.: Trollen, m.
c) (s. Quast 2e) Das mit Trotteln behangene Liburnum [Pflanze]. Lichtenberg 1, 346 etc.; Der Hahn zeichnet sich durch Kamm, Klunker, Trottel ..aus. Vischer Ästh. 2, 141; Die Trotteln am Kopf [der Truthühner]. Oken 7, 617; [Diese Schafe] haben Fleischtrotteln am Halse wie die Geißen. 1341 etc. 2) s. Trottel.
~eln, tr., intr.:
1) s. trotteln.
2) in Zsstzg.: Be-, tr.: mit Troddeln versehn: Wie bist du nur auf die barocke Jdee gekommen, deinen Leichnam mit solchem Flickwerk zu b.? Görner KlErz. o. Nam. 15, nam. im pass. Partic.: B. 167a; Spielhagen Hoh. 2, 285; Stahr Jahr. 1, 40 etc.; Goldbetroddelt. LHerbert Nap. 5, 189; JKohl Par. 3, 183 etc.; übertr.: Wie ist dein Gesicht betroddelt [bärtig]. Schlegel Haml. 2, 2. Ver-, tr., intr. (sein): verzotteln: Mit vertrotteltem Kreuz- und Schnurrbart. G. (Diezmann Weim. 19); bair.: vertrollen.
Trōde, f.; –n:
„der Knopf an Kirchenstühlen oder am Hausrath, vrwdt mit Troddel“. Brugge 2, 250.