trocken
Trockenheit
Trockne
trockenen
Trockennis
Trócken, a.:
1) nicht naß, feucht oder flüssig: Die Wäsche ist nicht mehr naß, aber noch feucht; doch wird sie bald t. sein; Manche Pflanzen wachsen nur auf nassem oder Sumpfboden, andre nur auf t–em, doch keine auf ganz dürrem (s. d.); Noah sahe, daß der Erdboden t. war etc. 1. 8, 13; 2, 14, 21 etc.; Naß steht bei „trucken“ (s. Anm.) nicht. 2, 257; Sie kam hinauf nicht t., | zu traufen es begann. 275 etc. Hierzu auch die folg., nur der Übersichtlichkeit halber gesonderten Anwendungen, manche bes. nüanciert (s. 6). —
2) substantivisch: Das T–e, z. B.: In demselbigen Körper | übete Kaltes den Kampf mit Hitzigem, Feuchtes mit Trocknem. Ov. 1, 2 etc., bei Alteren auch: Daß man das T. sehe .. und Gott nennet das T. Erde. 1. 1, 9 etc., bei und beidemal: das T–e; doch z. B. auch (vgl. 5, 300): Er wandelte das Meer ins T. sohn Ps. 66, 6 etc. —
a) Den alten Arm der Saale ins T–e [häufiger: t.] zu legen. 27, 48, durch Ableitung des Wassers. —
b) Ein Schiff [das flott sein sollte] ist auf dem T–en (versch. c). 698, vgl. Sand 2e; daher sprchw.: Einen aufs T–e setzen, ihn in eine unangenehme Lage bringen, aus der er sich nicht leicht losmachen kann etc. Th. 1, 51 etc.; Eine sehr leichte Antwort, mit welcher man nie auf dem Trocknen bleibt. 5, 2, in Verlegenheit etc. —
c) (versch. b) zur Bez. des vor den Unbilden des nassen Elements Geschützten: Im T–en (oder t.) sitzen, z. B. geschützt vorm Regen etc.; ferner zunächst in Bezug auf Landung oder Bergung (s. bergen II 1; 1a), z. B.: Die noch rettbaren Ggstde auf das T–e zu bringen. D. 5, 119 etc.; sprchw.: Sein (Schiffchen? oder) Schäfchen (s. d. 1, Schluß) ins T–e bringen; Das wird ein Viktoria abgeben, Kerl, wenn sie wieder ins T–e kommen. 107a; Freiheit! Du bist im T–en [geborgen, gerettet]. 119b etc.; Wenn ich nur erst wieder auf dem Trocknen, d. i. aus meinen Schulden sein werde. 12, 252; Es wird mir noch viele Mühen und Sorge kosten, ehe ich mich ganz auf das T–e setze. 241 etc. —
d) s. 3; 4. —
3) übertr. in tadelhaftem Sinn: in einer gewissen Starrheit, des lebendig regen Gefühls und der Phantasie — wie auch des auf Gefühl und Phantasie Wirksamen, sie anmuthig Anregenden ermangelnd (vgl. kalt 2; nüchtern 4b etc.), z.B.: Ich will alles Fernere herunter erzählen t. wie eine Zeitung. mann M. 1, 41; Was hat das witzigste Sinngedicht eines Martial mit der „trocknesten“ Aufschrift eines alten Denkmals gemein? 8, 426; Das Griechische war mir von je zu t. 3, 11; Der feurige Geist, der in dem Buben lodert etc. . . Und dann der t–e Alltagsmensch, der kalte, hölzerne Franz etc. 104b; T. .. von den Werken des Geschmacks .. scheinet überh. einen Mangel ästhetischer Annehmlichkeit eines Ggstdes auszudrücken etc. 4, 604; Man verfällt leicht ins T–e (2d), wenn man bloß mit dem Verstand arbeitet. ebd.; Die t–e Vernünftigkeit. GsN. 1, 58; Die neuen Lieder sind vielmals strohern und t. 1, XCII; [Das Wort Humor] er- innert jetzt bildlich an die geistige Flüssigkeit des Komischen, worin alles Feste sich auflöst. Ebenso passend nennt man die beschränkten Naturen, denen Alles fest ist, t. Ästh. 1, 460; Da es des Doktors Eigenthümlichkeit war, jeden Ausdruck des Gefühls . . dem Auge Anderer zu entziehen .., so hielt ihn Anna .. für den t–en Michel, für den er sich gab. Heim. 322 etc. —
4) (vgl. 3; 5 und dürr 4) mit einem gewissen barschen, — durch keine gefällige Einkleidung oder durch keine freundl. Miene, durch kein Lächeln etc. gemilderten Ernst, z. B.: Einem t. oder mit t–en [dürren] Worten die Wahrheit sagen; Einem t. [kalt und unfreundlich] begegnen; Ein t–er Empfang etc. „Wer hat Ihm gesagt, daß Er mein Schatz ist?“ antwortete .. Lenchen ganz t. 227; Ernst und t. sagt’ ich ihm etc. 8, 13; Daß er .. den sonst strengen und t–en Kastellan erweichend bezwang. 18, 279; Nahm kurz und t. seinen Urlaub. M. 1, 358; Wir sagen’s dem Papst trucken heraus. SW. 61, 105; „Er hat es ernsthaft gesagt.“ .. Freilich! .. So t. weg und so weinerlich! Der Spaß verliert Alles, wenn der Spaßmacher selbst lacht. 148a; T–e Späße, Mienen etc. —
5) zuw. (vgl. 4): ohne Weitres, z. B.: Das ist t. ein — oder: ein t–er [vgl. reiner etc.] Verdienst von 100 Thaler; Die Reise kommt an 100 Thaler, schon das Postgeld kostet t. 30 etc. (s. 6: Brot, Messe, Wechsel) und so mundartl. auch = ganz und gar. —
6) An das Vorstehnde reihn sich noch mit besondern Nüancen Verbind. mit Hw. und einzelnen Zeitw., wovon wir die gewöhnlichsten (alphab.) folgen lassen (vgl. 1807): T–e (Ggstz. Säug-) Amme; Etwas mit t–em [thränenlosem] Auge sehn; Kein Aug’ ist t. 186 etc.; T–es Bad, in warmer Asche, Sand etc.; Laubschrecke, Phyllium siccifolium, auch „das t–e Blatt“. 5, 1508; T–e Bleiche, Rasenbleiche ohne Begießen oder Brausen; T–es Brot (s. 5), ohne Etwas dazu, nam.: ungeschmiert (vgl., z. B. in Mecklenburg: T–es Butterbrot, unbelegt): Wollt ihr euch .. um einen Bissen t. Brot abquälen? 109a; Ein t–er Bissen. 17, 1 etc.; T–er Deich, den das Wasser nicht leicht erreicht; T–es Eisen, strengflüssiges, s. 1, 595; Es regnete, daß ich keinen t–en Faden (s. d. 4a) auf dem Leibe behielt. 13, 364 etc.; T–er Fall, bei unterschlächtigen Mühlen, vom Fachbaum bis auf den Wasserspiegel; T–e [oder Pastell-] Farben; T–e Fäulnis, das Vermodern; T–e Frevel, Schläge: (ältre Rechtsspr.) solche Schläge oder körperliche Verletzungen, durch welche kein Blut fließt. T–en Fußes wohin gelangen, durchs Meer schreiten; T–er Gastgeb (veralt.), Speise- (im Ggstz. zum Schenk-) Wirth. (vgl.: T–e Mahlzeit. ebd.; Ich hatte bei meinem Wirth .. einen sehr guten trucken Tisch um fünf Silbergroschen. Lthr. 68a, ohne das Getränk); T–er Graben, ohne Wasser; T–es Gut, Kaufmannsgut; t–e Waaren (s. u.), in Ballen etc., im Ggstz. zu nassen Waaren (in Fässern etc.); T–er Husten, ohne Auswurf; T. legen, s. 2a; T–e Luft, ohne viel Feuchtigkeit, Wasserdämpfe; T–e Mahlzeit, s. o.: Gastgeb; T–e Messe (s. 5), ohne Abendmahl; Ihr steht auch noch mit ganz t–em Munde da; ich denke, wir nehmen erst Einen. SchwM. 2, 35; Einen mit t–em Munde (oder t.) sitzen lassen, dem Gast Nichts an Trank (und Speisen) reichen etc. (vgl.: Meine Zunge t. wie eine Scherbe. 125a); T–e Naht (s. d. 1c); Noch nicht t. hinter den Ohren (s. d. 9f); T. pochen (s. d. 1d); T–e Rinder Th. 9, 3), t–es Vieh, vgl.: Die Kuh etc. steht t. oder güst (s. d.); T–e (galvanische) Säule (s. d. 5g). 1, 474 ff.; T–e Scheidung oder: Scheidung auf t–em Wege (Chem.), ohne Anwendung einer Flüssigkeit, nam. des Scheidewassers; T–e Schläge, s. o.: Frevel; T. schleifen (s. d. I 2); T–e (oder blinde, s. d. 4a) Schröpfköpfe; T. sitzen, s. o.: Mund und 2c; T. stehn, s. o.: Rind; T–er Tisch, s. o.: Gastgeb; T–e oder kalte (s. d. 1a) Vergoldung; T–es Vieh, s. o.: Rind; T–e Waare, s. o.: Gut; ferner: T.-Weberei . ., wo der Einschlag t. [ohne Schlichte] eingetragen wird. Solche t–e Waare. 19, 44; T–er oder eigner Wechsel. 96, (kaufm.) wobei der Aussteller zugleich der Zahlung Leistende ist, also (s. 5) ohne weitre Pers., im Ggstz. zu gezognen Wechseln; T–es Wetter, ohne viel Feuchtigkeitsniederschläge; T–e Wolken. Ländl. 3, 481, vgl.: Heitre Gewölke ohne Regen wie trockne Gewölke. 187 etc.; T–er Zwieback, hart und knusprig gebacken u. ä. m. — Zsstzg. eig. und übertr., leicht zu mehren und zu verstehn nach folg. Bsp. (vgl. dürr): Gefühls-t–er [3] Pedant. R. 5, 6; Das Getreide ist hocken-t., oberflächlich t., wie es in Hocken stehnd trocknet; Holz-, knochen-, scherben-, staub-, stroh-t., sehr t., ohne Spur von Feuchtigkeit, auch übertr. [3; 4]: Ein wunderlich zusammengefaltetes holz-t–es Gesicht. Par. 1, 109; Die hochgelahrte Familie Staub-t. Bl. 1, XX, verspottende Bez. von Pedanten; Der Merkur vom Oktober wird die Leser mißmuthig gemacht haben, eriststroh-t. Merck2, 114; V. 3, 138; ferner: Luft- oder wind-t., an der Luft, im Freien getrocknet; Bevor die Leder völlig luft-t sind. Techn. 2, 565; M. 2, 17. —
~heit, f.; –en: das Trocken-Sein, eig. und übertr., z. B.:
1) (s. trocken 1) Wellen und Reisig . ., deren innre T. die äußere Feuchtigkeit bald überwand. 25, 41; Nach dem Filtrieren dampft man zur T. ab. 2, 454 (zur Trockne. 453); Die T. und Seichte des Tanager. Georg. 181 etc., auch in Mz. von den versch. Perioden, Zeiten der T., z. B.: Die großen T–en auf den Hochebenen. KlSchr. 1, 186 etc. —
2) (s. trocken 3) Die T., mit der wir die Moral vortragen. Mor. Vorl. 1, 36; An einer gewissen Steifheit und T. seinen akademischen Ursprung abmerken. 27, 101; 30, 252; SW. 1, 175; 4, 604 ff.; auch Mz.: etwas Trocknes: Von Phantasmen und von den T–en des meisten Schulunterrichts gleich entfernt. Lit. 5, 214 etc.; ugw. in lobendem Sinn, von dem gedrungnen, sich alles Uberflüssigen enthaltenden Stil eines Schriftst.: Seine [Thucydides’] T. und nervige Kürze. 24, 241. —
3) (s. trocken 4) Den mein Freund mit seiner T. zum Lachen brachte. 21, 206 etc. —
Tróckn~e, f.; 0: 1) Trockenheit1: Eine durch Ofenhitze bewirkte jähe T. macht das Papier runzlig. Buchdr. 263; In Frost oder Hitze, | Näss’ oder T. 5, 180; Die T. des Zimmers hatte die Reife vollendet. 36, 88; Die Flüssigkeit zur T. eingedampft. 1, 225; 331; 755 etc. Veralt. Nbnf.: Truckne soll kommen über ihre Wasser, daß sie versiegen. 50, 30; Th. 4; Trückne. Sp. 8a; Tröckne. 14, 61; Tröchne. 526a etc. —
2) zuw. = das Trockne, das feste Land: Das Meer und die T. 16, 268 etc. —
~en: 1) intr. (sein): trocken werden (eig.); aufhören, feucht oder naß zu sein: Trocknet nicht, | Thränen ..! | Ach nur dem halbgetrockneten Auge, | wie öde .. die Welt ihm erscheint! 1, 78; W. 2, 172; Die t–den Tiefen ausgelaufener Seen. 1, 6; Sobald .. der Angstschweiß dem Prälaten zu t. begann. 3, 31; Wo Netz’ und Hamen auf Gaffeln | trockneten. 1, 47 etc.; veralt.: Seinen Wolfspelz, welchen er wieder am Luft „trücknen“ lassen. 1, 12 etc. — 2) tr. (und refl.): faktit. zu 1: Im Mittage „trockent“ sie [die Sonne] die Erde. 43, 3; Wie du die Wasser .. „trockenest“. 126, 4 [trocken legst] etc.; Der .. Sümpfe trocknete. Voln. 17 15, 112); Getrocknete [oder: Back-] Äpfel. 16, 15; Wer trocknet ihre Thränen? 13, 321 etc.; veralt. etc. Nbnf.: Heimgehen und sich tröcknen. 4, 248; Trücknet sich an der Sonnen. Trucknen. 2, 10; 4, 104; 196; 1, 144; „Trucknet“ [trocknete] sie [die Füße] mit dem Schurz. 13, 5; „Trücket“ mit ihrem Haar seine Füße. 12, 3; „Getrücket“. 11, 2; 7, 44; Zu ,trucken“. 38 etc. —
3) zu 2:
a) Die Trocknung der Sümpfe etc. —
b) Er, der Trockner aller Thränen. 30, 387 etc. — Zsstzg. z. B.: Áb-:
1) [1] z. B.:
a) Das Grün, das schon wieder im Sonnenschein glänzte, ehe es noch a. konnte. 22, 22; Wie die Hügel abgetrocknet dalagen. 40, 236; Techn. 2, 587; Sobald der Acker abgetrocknet und frostfrei ist. (55) 193b; Während das Gemälde abtrocknete. 2, 230; Unt. 44 etc. —
b) Die Blattern trocknen ab. Br. 2, 99, trocknen und fallen ab, verschwinden etc. —
2) [2] Den Schweiß von der Stirn, — die Stirn; sich die Hände, das Gesicht etc., Teller a.; Wie die Sonne trocknete dein Blick | den Thau von meinen Augenliedern ab. 13, 135 etc.; auch ohne Obj.: Der Wind etc. oder es (s. d. 7) hat schnell abgetrocknet [den Boden etc.], häufiger auf-t.; minder gw. statt aus-t., z. B.: Einen Morast a. 1, 615; Das Alter hat in seiner kalten Brust | die Quelle der Empfindung abgetrocknet. 28, 230 etc. —
3) Die Ab- trocknung, z. B. (1a) des Bühls 40, 194), der Blattern (1b) und (2) des Schweißes, der Stirn etc. — Án- [1]: oberflächlich trocknen; beim Trocknen ankleben etc. — Aūf-:
1) [1] durch Aufzehrung der Feuchtigkeit trocken werden: Als es ein wenig aufgetrocknet war (oder hatte, s. 2a und ab-t. 2), ging ich unter die Bäume. T. 3, 173; Allerlei Unrath, Das trocknet zusammen auf. 23, 292; Ohne daß das Herz in dieser Schule auftrockne. 11, 85; Es trocknen | die letzten Thränen auf. 1, 91; Die Kuh ist aufgetrocknet, versiegt, güst geworden etc. —
2) [2]
a) faktit. zu 1: Daß man den ausgelaufnen Wein mit Mehl auftrocknet. Garg. 159a; Hat das Geleit der Schreckensgötter so | das Blut in deinen Adern aufgetrocknet? 13, 48; Seine traurigen Nachforschungen trockneten sein Herz auf. Giaf. 24; Die Sonnenhitze hatte meine Bohne aufgetrocknet. hausen 57; Merck 2, 146 etc.; auch ohne Obj.: Ob die Strahlen beleben oder a., versengen etc. 22, 108 etc. (s. ab-t. 2). —
b) zur Aufbewahrung trocknen: Aufgetrocknete Blumenerinnerungen. 15, 300 etc.; bildl.: Wenn sie einmal das Heirathen aufgegeben und sich entschlossen haben, sich in eine Familie a. zu lassen. 4, 186; 64, 38 etc. —
3) Die Auftrocknung, z. B. (1; 2a) des Meerbusens etc.; (2b) der Blumen etc. — Āūs-:
1) [1] im Innern trocken werden: Holz wird Monate lang hingelegt, um völlig aus-zu-t. M. 2, 24; 21 etc.; bes. adjekt. Partic. Präter., auch übertr.: Der durch Formeln und Zahlen ausgetrocknete Verstand. 2, 373; Die ausgetrocknetsten Naturen. Leb. 97; 9, 332; Ausgetrocknete Pinselei. 26, 338 etc. —
2) [2] Holz a.; Moore a. etc.; Ich habe mit meinen Fußsohlen „ausgetrocket“ alle verwehrete Wasser. 37, 25 (= Ich habe vertrockenet mit meinen Fußsohlen die Seen. 2. 19, 24); Austrocken. 18, 4; 42, 15; 51, 10 etc.; Austrucken. 13, 15; A. 2, 10; 5, 1 etc.; (Unauszutrocknende Sümpfe. Ph. 10, 115). —
3) (s. 1; 2) Austrocknung. 31, 61; M. 2, 23 etc. — Be- [1]: (selten) Der aus der siedendheißen Brühe herausgenommene Fisch betrocknet oberflächlich. 8, 16b — Eīn-:
1) [1] trocknend schwinden: Die Thräne D. 340); die Dinte —, meton.: das Dintenfaß 14, 44), der Wein, — der Becher 20, 94) trocknet ein etc.; Wenn das Brett durch E. [oder Zusammen-T.] schmäler geworden. M. 2, 20 etc. —
2) [2] selten: Ihr trocknet bald die edlen Thränen ein. 1202b). — Ent- [2]: durch Trocknen entfernen: (Sich) Thränen e. 1, 57; Od. 17, 304; Jl. 18, 124; Ov. 2, 294 etc. — Er- [1]: Wird, wie ein Fisch im Sande | er .. e. am Verstande. 124; Der e–den Erde. 1, 426; 12, 375 etc.; (Ertrucknen. 241 etc.; Ertrücknen. Sp.55b; 117b; 278b etc.). — Ver-:
1) [1] (vgl. verdorren, versiegen) die zum rechten Fortbestand nöthige Feuchtigkeit einbüßen, eig. und übertr.: Wie ein Strom versieget und „vertrocknet“. 14, 11; Bis das Gewässer „vertrocket“ auf Erden. 1. 8, 7; 13; Alsbald „vertrucket“ der Brunn ihres Bluts. 5, 29; Meine Kräfte sind „vertrockent“ wie eine Scherbe. 22, 16; Daß mein Saft „vertrockete“. 32, 4 etc.; So ist die öffentliche Ordnung in ihrer Quelle vertrocknet. Rev. 49; Der mumienhaft vertrocknete byzantinische Stil. 31, 148; Ihr Herz wird ver-t. 9, 26 etc.; Die Quelle wahrer Freuden, | die unv–d fließt. 1, 26 etc. —
2) [2] Der das Meer treuge macht und alle Wasser „vertrockent“. 1, 4 (s. aus-t. 2); Ein betrübter Muth „vertrocket“ das Gebein. 17, 22; Von Morgen ziehn v–d sie heran. 11, 47; Um ihrer Thränen Ströme zu ver-t. Sh. 1, 125 etc. — Zū- [1]: sich trocknend schließen, nam. von verharschenden Wunden. — Zusámmen- [1]: trocknend zusammen-schrumpfen (s. ein-t. 1) oder -kleben etc. —
~nis, f.; –se: Trockenheit und Trocknung: Einwirkung der Sonne und der T. gB. 2, 249; 12, 120; Was zur Sicherheit und T. des Gebäudes dienen kann. 27, 345; Nach der ausdauernden T. des Mais. Zelt. 3, 270; Eine Versandung .. und eine T. der Seelenkräfte. 12, 25; 367; M. 1, 169 etc.; auch: Dieser Borkenkäfer .. zerfrisst den Bast so, daß .. der Baum allmählich von oben her vertrocknet. .. Man nennt dieses Übel die Wurm-T. 5, 1768, auch: Baum-T. 26, 152 etc. und bildl.: Den hohlen Stammbaum sammt seiner Baum-T. 22, 98 etc.
Anm. Trocken, ahd. trukan, mhd. trucken, nach Gl. 534 „eig. Partic. Perf. zu trëchen, wischend zudecken, lat. tergere?“ (vgl. vertrackt, Anm.); daneben in nicht rein mhd. Denkmälern trucke, truge, vergl. ags. drig, engl. dry, niederd. dröge, — vgl. bei Älteren und mundartl., außer trucken, auch: treuge. 19, 6; 1, 4 (s. vertrocknen 2); 2, 496¹⁴ (s. 2324 ff.) etc.; Ihr Korn dröge oder trucken in die Scheuren zu bringen. Reis. 77b. Dazu: Das Getreide drögen. ebd.; Gedrögete und frische Seefische. 87b (Drögte, f.: seichte Stelle, Untiefe. 181b; 183b; 185b; Hauptdrögte. 184a); Drögen sie auf. 304a; Aufgetrögete Rasen. 2, 435; Aufgetreugt. 9, 149; Abgetreugt. B. 13b; Ein- getreugt. Febr. 31 etc., s. o. bei trockenen, trocken, trucken etc. (mhd. trückenen, trucken, trugen, ahd. truckanjan etc.) nicht zu verwechseln mit trucken = drucken, drücken, vgl. schwzr.: Trökni, m.: Einer, der druckst (s. d. und trecken. Sch. 254; 46 etc.; tröknen, tr.: schlagen, prügeln. 221.
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