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Tritt Trittel tritteln trittig trittlich Trittling
Tritt, m., –(e)s; –e; –chen, lein; -:
1) der Schritt (s. d.) eines Dahertretenden etc., eig. und übertr.: oft verbunden: Schritt (s. d. 2d) und T., z. B. außer dem dort Angeführten: Er ging an meiner Seite | in gleichem Schritt (s. d. 1d) und T. Uhland 291; [Tanzmeister,] der an meinen T–en und Schritten (s. d. 2e) noch Manches ausbesserte. G. 21, 220 etc., ferner z. B.: Erhalte meinen T. auf deinen Fußsteigen, daß meine T–e nicht gleiten. Ps. 17, 5; Thut gewisse T–e mit den Füßen! Hebr. 12, 13 = Schreitet graden T–es mit den Füßen fort. etc.; Trippelt, trappelt T. und Trott! B. 303a; Halt an mit T. und Trott. b; Der du lieber leisen als lauten T–es die Gefilde des edlern Wissens durchwandelst. 287a; Grün ward der Boden rings um meinen T. (s. 3). Cham. 4, 29; Sch. 71a; 357b; Er hört nicht T. und Trott. Schwab 247; Ob einen falschen T. er that, | —er fiel. Uhland 473; [Er hätte] von einem Fliegenfuß die T–e hören mögen. W. 12, 110; Wie er daherschlottert und keinen festen T. thun kann! Luc. 1, 377 etc., (Mundartl.: Keinen T., wie frz. ne-pas, = nicht; Des T–s = so eben Schm.). 2) (s. 1 und Schritt 3) als (schwankendes) Längenmaß korrekt mit uv. Mz., doch z. B.: Da denn 2 T–e auf einen Schritt gehen. Adelung. 3) die Spur der T–e (1) auf dem Boden, Fuß-Spur, -Stapfen etc., z. B.:
a) s. 1. Cham.; Wir sahen neben uns der Ahnherrn T–e | und ihres Erdelebens Spuren kaum. G. 13, 29; Sich nicht von der Herde zu entfernen, in ihren T–en zu bleiben. H. R. 7, 10 (s. Hohel. 1, 8); An ihres Fußes T–e | heftet sich der Grenzgott an. Sch. 56a; T–e im Grase sehn etc.
b) weidm.: Erst mehrere T–e heißen Fährte (s. d.). Laube Br. 294 etc., s. Zsstzgn zur Bez. verschiedner Arten der Hirschfährte. 4) (vgl.
1) das Treten eines dabei nicht Fortschreitenden, z. B.:
a) insofern man dadurch eine Maschine in Bewegung setzt (s. 5a): Schaue .. der ewigen Weberin Meisterstücke, | wie ein T. tausend Fäden regt. G. 2, 296 etc.
b) ein Stoß, den man tretend Einem mit dem Fuß versetzt: Entrissen sich kaum den wüthenden T–en und Schlägen. 5, 37; Hebel 3, 113; Der Schurke .. verdient .. einen T. vor den Hintern. W. Merck 2, 118 etc. 5) in best. Fällen: Etwas, worauf man tritt, nam.:
a) an Maschinen, die durch T–e (s. 4a) in Bewegung gesetzt werden, der getretne Theil, ein bewegl. Brett (s. Trete 1), z. B.: T. (oder Trittel) eines Spinnrads, s. Karmarsch M. 2, 273; T–e am Webstuhl, s. 336; Die beiden T–e dienen, der erste oder weiche T. (so genannt, weil er leichter zu treten ist) zur Bildung des offenen Fachs; der zweite oder harte T. zur Hervorbringung des Kreuzfachs [bei gazeartigen Geweben]. 372; Einem Mädchen stockte das Schiffchen in der Hand . ., ebenso hielt sie auch den T. an. G. 19, 49 etc., s. Schemel 1c etc.
b) Etwas, worauf man steigend tritt, z. B.: α) (selten): Dann kehret er der Leiter seinen Rücken, | schaut himmelan, verschmäht die niedern T–e, | die ihn hinaufgebracht. Schlegel Cäs. 2, 1 = Sprosse (s. d. 2b), gw. aber: ) die an Kutschen etc. angebrachte Vorrichtung zum Einsteigen: Den T. herunter-, nieder-, wieder in die Höhe machen etc., z. B. (als Schluß einer Charade mit der Auflösung Karosse): Der Eingang liegt auf einem bösen Wege, | man kommt hinein durch T–e nur und Schläge (s. d. 9c). Gude Leseb. 3, 414 etc., versch. de. γ) treppenartiges Gestell mit einigen Stufen zunächst darauf zu steigen (s. d), dann auch: Etwas darauf zu stellen, nam. Blumentöpfe (Blumen-T.); ferner z. B.: Die Kaffekanne, die stand auf dem T–e des Kunstofens. Gotthelf G. 95 etc.
c) ein Fußschämel; auch ein an den Tischfüßen befestigtes erhöhtes Brett, sitzend die Füße darauf zu stellen etc.
d) ein etwas erhöhter Platz für Pers. zum Stehn oder Sitzen (vgl. bγ), z.B.: c) an Kutschen (versch. b8) ein hinten angebrachtes Brett für den darauf stehnden Bedienten: Karossen rasseln jetzt heran | und Miethlakaien springen von den T–en. Sch. 26b etc. 8) (Papierm.) Der Ort, wo der mit dem Schöpfen [an der Bütte] beschäftigte Arbeiter .. steht, heißt der Büttenstuhl oder T. Karmarsch M. 2, 843 etc. γ) Ungefähr 2 Fuß unter dem Fenster war in der dicken Wand ein breiter T., wo sie einen Stuhl hinsetzen konnte. Frese Bd. 1, 187; so nach dem Ort, wo er sich findet: Fenster-, Ofen-T. (versch. bγ). 6) (s. 5) schwzr.: Die anderweiten T–e und Pässe (s. d. 3). JvMüller 24, 98. Zsstzg., vgl. für die mit Vors. die entsprechenden von treten, worauf die Hinweise in () gehn; ferner die von Schritt etc., z. B.: Áb-: außer der Bed. 1b, eben wegen dieser, heute im Allgem. gemieden:
1) (1) das Abtreten, Sich-Entfernen, z. B.:
a) Der A. (1b) der Parteien etc.; Seinen (Andersen 30b) oder den (Olearius Reis. 270b), einen höflichen (Weise Abs. 364) A. nehmen, sich verabschieden, beurlauben; Um einen (Wackern. 3, 829³), um seinen (Freytag B. 2, 198) A. bitten etc.
b) s. a: Einen A. nehmen, bes., zur Verrichtung der Nothdurft (als verhüllender Ausdr.). Wackern. 3,802¹ etc., daher auch in heute gw. Bed.: der dazu dienende Ort. Bahrdt 3, 126; 308; Riecht der A.? Hebel 3, 343; Shakspeare 8, 282; Zimmermann Nat. 175 etc.; vgl.: Heimliches (s. d. 2) Gemach (s. d. 2); Haus 10; Rath-, Sprachhaus; Gericht 4b; Stuhl 2, Beichtstuhl; Laube 2; Kommodität 2; Retirade etc. und (persönl.): Bürgermeister 2; Tante (s. d.) Meier (s. d. 11); Papst 5; Pilatus etc.
c) (1a; 5) Der A. eines Schauspielers etc., heute: Abgang, s. d.
d) s. c; a: als Bez. des Tods (heute gw.: Hin-, Dahin-T.): Diesen A., den ich thu | in die Erde nieder. HAlbert (WhMüller B. 5, 214); Durch einen willigen A. von diesem Schauplatze. L. 11, 28; So kurz vor meinem A. Nath. 5, 1. d) (1c) die Entfernung vom Wege etc.: Bei jedem Fehl- oder A–e. Schottel 802, auch in untadelhaftem Sinn, übertr.: In einer Digressiōn oder A. Olearius Reis. 115a etc. (vgl. Aus-T. 1e); ferner: Der A. von einer Religion, Meinung, Partei etc. Adelung.
e) (1e) Einkehr bei Jemand: Gäste ..,| die ihren A. hier bei diesen Rittern nahmen. Fleming 164.
2) = Absatz (s. d. 2b; c), auch z. B.: Daß der Lebensothem .. sich da [in der Nase], wie durch Höhlen und A. winde. H. 13, 306 etc. und übertr.: Wann zw. Haß und Gunst bei ihm ein A. ist. Haller 122, er einen Untersch. zw. Dem, was er hasst und liebt, hervortreten lässt.
3) weidm.: (3c) A.: was der Hirsch mit seinen Schalen von Gras und Saat abtritt. Laube Br. 235; Döbel 1, 9a.
4) (3a) Cession (s. 2), heute gw.: Abtretung, —: Die 1000 Dukaten, die ihm Theresia für den A. gab. Bahrdt 2, 112; Ihn zum A. von seinem Vermögen bewegen. IGSchlosser Long. 68. Ān-:
1) das Antreten, z. B.:
a) (1e) A. zum Fechten, Tanzen etc.; Die Zöglinge in Anstand, Anzug und A. vorbereiten. IP. 41, 8 etc.
b) (2c) Eine hinterlistige Zweideutigkeit, welche dem Fremden beim ersten A. auffällt. G. 33, 335 etc.
c) (2ea) Der A. einer Reise, Fahrt; Der Feind hatte die auf dem linken Ufer sich erstreckende Fläche zum ersten A. seines Übergangs ersehen. Ense D. 2, 205; [Er] kommt zum Gipfel, wo ihr im A. .. schon sinkt. Kl. Od. 2, 73.
d) (2e) Zum A. schenkt er euch 500 Goldgulden. G. 28, 318 etc.
e) (2eγ) Der A. eines Amts etc., Guts, Erbes, Lehns etc.; Beweises etc.; einer Strafe, Haft etc.; Den A. seiner Regierung. Sch. 991b; Regierungs- (Platen 5, 63 etc.), Amts- (Guhl 2, 300); Beweis- (Gönner Nov. 153), Guts-A. etc.
f) (2ed) Der A. des neuen Jahrhunderts. Sch. 101a etc.
g) vgl. a: Bez. einer Gangart der Pferde, und zwar nach Adelung = Paß (s. d. I 1), Zelt; dagegen nach Falke 1, 52a „eine fehlerhafte Gangart, die in einer Abwechslung des Schrittes oder Trabes mit dem Paß besteht“.
2) örtlich, z. B.:
a) ,,Stufe am Altar; vor einer Hausthür“. Schm., auch: die erste wie Aus-T. die letzte gw. breitre Stufe einer Treppe, vgl. 1c.
b) [5c] Schemeltritt. Schm.
c) vgl. b: an der Buchdruckerpresse das schräge Fußbrett, wogegen der den Preßbengel anziehnde Arbeiter den rechten Fuß anstemmt. Karmarsch 1, 400.
d) weidm.: die Krakeln (s. d.) für die antretenden (s. d. 1c) Vögel.
e) [5dγ] Welche auf dem A. im Erker saß. Steub DTr. 1, 51.
f) vgl. a: in Franken = Vorsaal. Adelung etc.
3) der auf dem Fußboden, den Treppen etc. angetretne (s. d. 2a) Schmutz. Ders. Aūf-:
1) das Auftreten, und zwar:
a) Schritt und Gang des Auftretenden, z. B.: Daß die Bescheidenheit einen sanften und leichtern A. im Gange verleiht. B. 134b; G. 22, 384; Diese Nägel geben dem A–e auf schmalen Rändern .. Sicherheit. vHorn Gemsj. 41; Es ist Herr da Ponte, ich kenne seinen A. Kürnberger N. 2, 62; Ein Pferd .. läuft mit Vergnügen auf einem . . Boden, der unter seinem A. sanft nachgiebt. W. Luc. 6, 336 etc.
b) das Erscheinen des Auftretenden (s. d. 1b und 3), öffentlich, nam. auf einem Schauplatz (eig. und übertr.) sich Zeigenden: Der Prediger darf bei seinem A. auf die Kanzel nichts Freches haben. Abbt 6, 133; Sein [Moses’] später politischer A., der erst gegen sein 80stes Jahr erfolgte etc. Sch. 1017a; Diese Rolle habe ich noch nie mit diesem Feuer gesehn. Gleich ihr A., wie meisterhaft! Tieck DBl. 2, 244; Bei meinem ersten A. in der Republik. W. 5, 88; 8, 124 etc.; Bei ihrem Wieder-A. auf die Bühne. Schütze Hamb. 502 etc.; s. 2. Ferner veralt.:
c) Wie .. die Frösch .. | aus dem Wasser den A. nahmen. Rollenhagen Fr. = emporstiegen.
d) statt des gewöhnlichern Aufritt (s. d.): Das Kloster . . mit dem A. und Atzung Uns und Unsrer Diener .. zu verschonen. Erbvgl. Beil. 4.
e) s. Aus-T. 1e.
2) s. 1b = Scene (s. d. 2):
a) eig. im Bühnenw.: Erster Aufzug. Erster A. G. 10, 3; Zweiter A. 8; Sch. 145a; b; Wie sie [die dramatische Person] sich im ersten A. (s. 1b) zeigt, | so führe sie, sich selber ähnlich, bis | zum letzten fort. W. HB. 2, 210 etc.
b) verallgemeint: etwas dem Blick Schauender sich Darbietendes etc.: Sachte fingen die öffentlichen A–e an und wurden immer bedeutender. G. 20, 228; Die A–e der Natur rücken vor und ab. H. 13, 254; Bald wird mich der Tod .. | zu einem hellern A. bringen, | wo ewiger Mittag .. glänzt. Uz 2, 168; W. 26, 5; 6, 314 etc., s. c.
c) vgl. b, bildl.: ein Vorgang in oder wie in einem Schauspiel: A–e dieser Art gingen immer der guten Minerva bis an die Seele. Engel 1, 6; Der letzte A. des Lebens [das Sterben]. Gellert Mor. Vorl. 1, 64; Auch machten die großen Hunde .. schlimme A–e .., liefen auf das Theater etc. G. 16, 100; Die härtesten sowohl als die wildesten A–e seines Lebens. H. R. 9, 119; W. 5, 196; 6, 154 etc.; Diese Familien- A–e. G. 20, 167; An Straßen-, Markt- und Pöbel- A–en. 25, 216 etc.
d) (s. Scene 2d) heftiger Wortwechsel bei erregten Vorgängen etc.: Habe einen schönen A. gehabt mit meiner Frau. Gutzkow R. 4, 71; Da haben wir eben so ein A–chen gehabt mit der Frau Mama. Iffland v, 4, 28 etc.
3) [5] ein Ort zum Auftreten, z. B.: Daß weiter oben denn der Weg stieg an der A. breiter wurde. vHorn Gemsj. 61 etc., bes.: eine stufenförmige Erhöhung z. B., um von da bequem aufs Pferd zu steigen etc.oder als Sitz vor der Hausthüre: Die Stufen, die zu dem kleinen A. vor der Thür führten. Höfer Leb. 134; Kürnberger N. 2, 186 etc. Āūs-:
1) das Austreten (s. d. 1), z. B.:
a) (1b) Jch habe jederzeit den Ein- und A. ohne Zeugen . . frei. Kühne Fr. 216; Bei dem A. aus dem Zimmer. Rabner 4, 339; Thümmel 5, 182; Bis zum A–e aus der Gondel. 4, 185 etc., auch (s. Auf-T. 2c): Unsre Rolle beim letzten A. [Sterben] so .. zu spielen. W. Denkw. 1, 305 etc.
b) (1d) Der A. Werther’s und der Ein-T. Maltzan’s. Ense T. 1, 345; Der A. aus der Gesellschaft, aus dem Amt, aus den Reihen etc.
c) (1e) Der bösliche A. eines Schuldners. Adelung.
d) (1f) A–e und Ein-T–e der Jupiterstrabanten. Gehler 2, 837; Pouillet 2, 100 etc.; Indem beim A–e unter der Walze das Papier den Filz verlässt. Karmarsch 2, 814; 3, 137 etc.
e) veralt., wie Ab-T. 1d (s. d. und Auslauf 2, Schluß) = Digression, Erkurs etc., z. B.: Ich will nur Lust halber hier einen A. nehmen. Olearius Reis. 325a; 82a (wo wohl nur als Drckf. Auf-T. steht).
2) [5] Ort, wo man austritt, z. B. an einer Treppe, s. An-T. 2a; ferner s. Altan, Balkon, Vor-T. 3, z. B.: Der Thee wurde vorn auf dem A. des Salons serviert. Gerstäcker Äq. 2, 348 etc. Auseinánder-: das Auseinandertreten: Im Zusammen- und A. mit andern [Kräften]. Zschokke 1, 73. Bánden- [5a]: am Webstuhl, s. Bande 1c. Bēī-:
1) [3b] B.: Fährte des Hirsches, wenn er mit dem Hinterlauf etwa einen Finger breit neben den vorderen tritt. Laube Br. 242; Döbel 1, 8a; Fleming J. 95b; Ein feistes gutes Schwein thut den B. wie ein Hirsch. 100a etc.
2) das Beitreten (s. d.): Daß sein Vetter ihm beigesellet worden. Durch den B. Dieses. Gellert 4, 347; Dieser allmähliche B. [zur Partei etc.] Gentz Rev. 131; Ihren B. [Beistand] zu erflehen. Hagedorn 2, 58; Mommsen 3, 21 etc. Blénd- [3b]: s. Blende 2a. Blūmen- [5bγ]. Brāūtgesanges- [1]: vgl. Brauttanz etc. Kl. Od. 1, 262. Dahín-: Hin-T., Tod: Mit dem D–e Meyerbeer’s. Nat.-Z. 17, 235 etc. Dónner-: vgl. Donnerschritt. Kl. 1, 151; IP. 3, 84 etc. Dóppel-: s. z. B. Kreuz-T. Eīn-:
1) das Eintreten (vgl. Aus-T. 1), z. B.: Der E. (1a) ins Haus (G. 5, 79 etc.), in einen Wald (31, 17), in den Tempel (Ramler F. 3, 292) etc., auch bloß: Er lud zum E. G. 23, 389; Cham. 3, 315; CRudolphi NGd. 163 etc.; Der Wieder-E. des Officiers unterbrach das .. Gespräch. Stahr Rep. 3, 14 etc.; ferner: „Hier im Gasthof einzukehren“ | Für’n ersten E. (1b) nur geschah’s. Holtei Bühnsp. 4, 182 etc.; Der E. ins Heer etc. (1d; e), ins männliche Alter (1e). W. 8, 116 etc., in ein Amt etc., auch: Den Wieder- E. in thätige Wirksamkeit. Ense D. 5, 244; T. 1, 148; 3, 301 etc.; ferner (1h): Der E. des Frühlings, eines Ereignisses etc.; Die Hoffnung auf Wieder-E. der Lebensthätigkeit. Oppenheim 11, 41 etc.; auch wie Entrée = Er- öffnung, Beginn: Nur wenig Vorstellungen zum E. wurden in Weimar gegeben. G. 27, 15 etc.; = E–s-Geld. Kant 4, 121 etc.
2) s. 1 = Cäsur im Vers. V. Georg. XIII. Eīsen- [1]: Der Scharwach’ E. W. 11, 222. Erhȫh- [5]: E–e an Pedalharfen (s. d.). JP. 7, 73. Fêhl- [1]: der Tritt eines Fehltretenden (s. d.), z. B. eig.: Er hatte einen F. gethan und war in die Schlucht hinuntergerollt. Auerbach Jos. 139; G. 13, 310; vHorn Gemsj. 41; W. Luc. 1, 141 etc. und bes. oft übertr. (frz. faux pas) als milder Ausdruck für ein Abweichen vom Rechten: G. 17, 375; Sch. 711a; Ein Mädchen vor dem ersten F. sichern. Thümmel 6, 102; W. 5, 246; 6, 72; 20, 224; 27, 311; 33, 38 etc. („Feil- T.“ Mathesius Lthr. 75a), s. Miß-T. Fēīglings- [1]. Rückert 2, 144, Ggstz. Helden-T. Fénster- [5dγ]: Gutzkow R. 4, 147 etc. Fórt-: veralt. statt Fortschritt, Übergang: Wie der F. vom Wachen zum Schlafen Einschlafen heißt. Hoffmannswaldau Sokr. 33, auch (Sprachl.) = Motion. Spate 2, 55. Fǖhrer- [1]: G. 2, 43. Fūß-:
1) [1] Des Kindes wankenden F. Geßner 3, 59; Es zerrüttet ein F. die mühseligen Gebäude der Ameisen. G. 14, 62; Sch. 492b; V. Jl. 2, 150; Merkten die Hunde die Nahenden .. am schallenden F. Th. 25, 69; Sh. 1, 85 etc.
2) [3] Fußstapfen: Schatten, gleichsam die F–e der umschleichenden Nacht. IP. Fat. 2, 219; Von F–en nicht die geringste Spur. Prutz Mus. 2, 37; W. 26, 179; Aus der Griechen F–en | herauszutreten. HB. 2, 226 etc.
3) [4b] Einem einen gesalzenen F. versetzen. Heine Verm. 1, 251; Einen F. empfangen. vHorn Schmj. 132 etc., vgl.: F.-deutlich; Der . . | fußtrittlich einst die Hexe trieb von dannen. Kladderadatsch 17, 13, mit F–en; s. auch 5.
4) [4a].
5) [5]z. B. [5a]: F–e am Webstuhl. Karmarsch M. 2, 336 etc.; [öc] Sitzt auf dem F. am Fenster. Wildermuth Heim. 133 und wortspielend mit 3: Darf eine Magd ihrer Frau einen F. geben? Ja, um die Füße darauf zu heben. Rückert Mak. 2, 62. Gêgen-: z. B. (veralt.): Wider-T., wo zwei Reimwörter G. halten. Herrig 14, 64 (abwechseln). Gēīster- [1]: Mit leichten G–en wandeln. Wackern. 2, 1277³⁰, vgl.: Mit Geistes-T–en schreitest du mitten hindurch. Sch. 92a. Glēīch- [1]: Rücken die Hopliten im G. .. vor. Rüstow gK. 47; Gutzkow 3, 147. Grúnd- [5a]: zum Weben des Grundes, am Trommelstuhl (Karmarsch 2, 435), am Sammtstuhl. 482. Hāhnen-: z. B. Schritt und Fußspur eines Hahns etc., bes. aber im Ei das Auge (s. d. 12k, vgl. Hagel 4; Narbe 2b; Stich 6), gleichsam als die Spur, daß der Hahn das Weibchen getreten (s. d. 2c). Hāūpt-: s. Neben- T. 2. Hélden- [1]. Hénnen-: Schritt [1] und Fußspur [3] einer Henne; übertr.: H–lein (s. Krähenfuß), Furchen am Auge. Schm. Hêr- etc.: z. B.: Kurz vor dem Hin-T–e in den Freistaat der Natur. Thümmel 2, 204 etc.; ohne Zusatz mildernder Ausdruck für Tod, z. B.: Er starb. . . Von seinem plötzlichen H. Sch. 991a; b; 972a; Schlegel Sh. 8, 74; 198; W. Luc. 1, 183 etc.; Beim Hinein-T. ins Zimmer; Durch den Hinzu-T. einer neuen Pers. G. 15, 10 etc. Júngfern-:
1) [1].
2) s. Wege-T. Kátzen- [1]: leiser, schleichender Tritt, eig. und übertr.: Was ist leiser als K–e? 8, 314; Boshafte Menschen lispeln gw., sie haben den K. der Zunge. Börne 5, 228; Freytag DW. 189; Thümmel 6, 112 etc. Krēūz- [3b]: K.: ein Hirschzeichen, wenn der vordere Tritt vom hintern gleichsam gespalten wird und sonach kreuzförmig erscheint und in diesen Doppel-T–en drei Ballen sichtbar werden. Laube Br. 270. Kútschen- [5b8; 5da]. Maschīnen- [öa]: am Trommelstuhl (s. d.). Karmarsch M. 2, 435. Míß-: Fehl-T.:
1) eig.: Den Fuß verrenkt . ., einen M. gethan. Moscherosch Gs. 4, 509; Auf einem Wege .., wo jeder M. Tod war. W. 34, 15; Einen M. gethan .. und zur Erde gefallen. Luc. 5, 371 etc.
2) übertr.: Wir hüten unsre Schüler vor allen M–en. G. 18, 305; Wir verzeihen ihm Schwachheiten, Übereilungen, M–e, [aber kein Laster]. W. 33, 22; Furcht, einen M. zu thun. 7, 91; 23, 191 etc. Nāch-: das Nachtreten, Folgen: Ich freue mich des N–s, wenn übermögende Größe vorangeht. FMüller F. 11; Vor-T. ist besser als N. Rückert Mak. 2, 228 etc., auch: das Nachtretende, Gefolge etc.: Hat keinen N. von sieben gelehrten Akademien hinter seinem Namen. H. Ph. 13, 5. Nêben-:
1) [1] ein Tritt, womit man nicht auf dem Wege bleibt, sondern daneben tritt: Da ist der kleinste N. .. breite Höllenstraße. JoMüller 6, 222 etc.
2) [5] ein neben dem eig. oder Haupt-T. befindlicher. Nīēder-: das Niedertreten, z. B. (s. d. 1): Bei deren N. der Boden tönt. B. 176b. Ober- [a]: am Seidenwebstuhl etc., ein wagebalkenartiger zweiarmiger hölzerner Hebel oben im Stuhlgestell, woran die obern Schnüre der Schäfte hängen („Tümmler, Kontremarsch“). Karmarsch M. 2, 338. Öfen- [5dγ]: Setzte sich auf den O. Gotthelf U. 2, 174 etc., auch [5bγ]. Pō(h)l- [5a]: am Sammtstuhl für die Pohlfäden (s. Pohl). Karmarsch M. 2, 482. Quêr-: nam. [5a] am Webstuhl: „den Tritten ähnliche, aber quer zw. diesen und den Schäften (parallel zu letzteren) angebrachte Latten. 337; Techn. 3, 599 etc. Rēīse- [1]: Den Fremdlings-R., | den .. ich wandle. G. 2, 172. Rícht-: Pohl-T. Rück-:
1) ein Tritt oder Schritt rückwärts: Es ist kein R. im Gange der Bildung des Menschengeschlechts, daß etc. H. 11, 76 etc.
2) das Zurücktreten (s. d., nam. 1d): Auch munkelte man von seinem R., allein wer sollte sein Nachfolger werden? DMus. 14, 1, 39; Mommsen 3, 180 etc. Schácht-: s. Schacht-Richt. Schêmel- [5, nam. 5c]: So möcht’ ich . . | das stolze Haupt [des Feinds] in Sch. verwandeln. G. 12, 245. Schlóß- [3b]: Sch.: der Tritt, den der Hirsch mitten im Bett (s. d. 2a) macht, sobald er sich erhebt. Laube Br. 286, vgl.: Schluß-T.: wenn er mit dem hinteren Lauf grade in die Fährte des vordern tritt. ebd. Spǟher- [1]: Sch. 425b. Sylphen- [1]: Matthison 225. Über-: das Übertreten (s. d. I1c): Ü. zum Katholicismus etc.; U. aus der Möglichkeit in die Wirklichkeit. G. 36, 375; Den Ü. der Neubürger zu Cinna zu hemmen. Mommsen 2, 296; Der Ü. von Unteroffizieren in den Civildienst. Oppenheim 1, 130; Unserm Ü. auf die Universität. Schwegler (47) 265 etc. Vōr-:
1) [1] ein Tritt, Schritt vorwärts: Wenn der eine Fuß zum weitern V. gehoben wird. vHorn Gemsj. 41 etc.
2) das Vorangehen, s. Nach-T., z. B.: Ich schmiegte mich an und ließ dem Oheim den V. G. 5, 160 etc., bes. in Bezug auf den Rang (s. Vorrang). 4, 147; Dem Mönchstand den V. und die Ehre lassen. Luther 6, 27b; Daß kein Gegner ihnen den V. abstritt. Rückert Mak. 1, 103; Sch. 254b etc.
3) (s. Aus-T. 2) Auf den V. der hohen Freitreppe. König SeltsGsch. 103 etc. Wāgen-: Kutschen-T. Wêge-: Name von Pflanzen, die auch auf betretnen Wegen wachsen, z. B.: Plantago, W. oder Wegerich, ferner (s. Nemnich) Polygonum aviculare, W. (Vogel-W.), Jungfern-, Wasser- T., Unvertritt, Hänsel am Wege: Herniaria glabra; Statice armeria; Scleranthus perennis etc. Wīder-: s. Gegen-T. Zū-: die Einem zustehnde Freiheit, wohin zu kommen: Gold ist’s ja, | das Z. kauft. Tieck Cymb. 2, 3; Er hat sogar ins Schlafgemach | den Z. W. 10, 298; 35, 83 etc.; verallgemeint: Durch Glühung bei Luft-Z. Karmarsch 1, 16 etc., s. auch: Hinzu-T. Zusámmen-: das Zusammentreten (s. d., vgl. Ausein- ander-T.), z. B.: [Mich ihr] niemals anders als im Z. von mehrern Pers. zu nähern. G. 24, 141; Den Z. der konstituierenden Versammlung. Laube Kön. 1, 30; Spielhagen Hoh. 2, 304; Der Wieder-Z. der Zollkonferenz. Volksz. 12, 106 etc.
Tritt~el, m., –s; uv.:
s. Tritt 5a.
~eln, intr.:
mit kleinen Tritten gehn, trippeln. Schm.
~ig, a.:
in Zsstzg.: mit so und so beschaffnen Tritten, z. B.: Den bunt- und viel-t–en griech. Versarten. B. 177b; Hart-t. die Furche ziehen. Hausbl. (62) 3, 322; Schwebe-t–e. Rückert N. 11 etc.
~lich, a.:
s. Fußtritt 3.
~ling, m., –(e)s; –e:
1) Schuh mit niedergetretnem oder ohne Fersenleder, s. Holzschuh und Schm.
2) Treppenstufe. Müller-Kön. Burg. 1, 27 etc., vgl. Tritt 5b etc.