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trinkbar Trinkel trinken Trinker trinkig
Trink~bar, a.:
was zu trinken ist, sich trinken lässt: T–e Quellen. Sch. 83a etc.; Der Wein [war] t. G. 20, 199; 22, 364; Schmeck ich auch wie ein Holzapfel dir zuweilen, so keltre mich so lange, bis ich t. bin. Hölderlin H. 1, 53 (vgl. genießbar) etc.; Der Wein ist t. Feuer. W. 12, 311 etc.; Ein t. Gold (s. d. 4). 310; Hagedorn 3, 180 etc.; Gesalzne Fluthen .. un-t. Nicolai 1, 127 etc.; Un-T–keit [des Meerwassers]. Lichtenberg 4, 492.
~el: s. Treichel. ~en, trank (trunk. Hagedorn 2, 34), tränke (trünke. 159; Rückert 2, 73), getrunken, intr. (haben); tr. und (s. 3c) refl.:
(s. Trank, Anm.) zunächst von lebenden Wesen: Flüssigkeit mittels des Munds in sich ziehnd aufnehmen, dann auch verallgemeint, sowohl in Bezug auf Subj., als Obj. (vgl. Durst 2):
1) intr., absolut, d. h. ohne Nennung des als bekannt vorauszusetzenden Getränks, bes. (a, b) von Pers.: a)- Wenn man erhitzt ist, muß man nicht t.; Ein Glas [Wasser, Bier, Wein etc.], eine Tasse [Kaffe, Thee etc.] t.; „T. Sie doch!“ Ich trinke nicht mehr, ich habe eben getrunken, genug getrunken etc.; Mit Jemand aus einem Glase t.; So will ich meiner Lebtage mit den Gänsen t. W. 1, 132, d. h. nur Wasser (s. Gänsewein); Über den Durst, über die Schnur (s. d. 3c), übermäßig, zuviel t.; Zuviel kann man wohl t., | doch trinkt man nie genug etc.; Laß uns zur Letz (s. d. 2) t. Schaidenreißer 79a; Er trank dem Peleiden mit Handschlag. V. Il. 9, 224; Auf Jemandes Gesundheit (s. d. 1b), Wohlergehn, Wohl etc. t.; mit Einem auf Brüderschaft (Schweinichen 3, 37) t. etc., auch ohne Präpos. oder tr.: Jemandes Gesundheit etc.; Brüderschaft, Schwägerschaft (G. 21, 45) mit Einem t. (in Rheinwein, in Champagner t.); Einem Bescheid (s. d. 3) t. etc.; seltner: Hat Der an deutscher Brust getrunken? Uz 2, 178 = gesogen (sc. Milch); ferner übertr.: Trinkt er aus der Sorgen Schale. Göckingk 3, 103 etc.; In den ersten Stunden der Reise war er heute frisch, froh, glücklich, aber nicht selig; er trank noch [etwa: die Lust], allein er war nicht trunken(s.d.). JP. 7, 167 etc. b) in engrem Sinn: gewohnheitsmäßig berauschende Getränke zu sich nehmen, wofür als härtrer, das Übermaß stärker hervorhebender Ausdruck saufen gilt: Er war so ordentlich, aber seit einiger Zeit trinkt er etc. c) von kleinern Thieren; im edlern Stil auch von größern, während dafür im gw. Leben saufen (s. d.) gilt: Das Vieh säuft, die kleinen Vögel t. (s. Tränkherd etc.); Die Herden, die da kommen mußten, zu t. etc. 1. Mos. 30, 38; Ps. 104, 11; Wird kein engländisch Roß mehr aus den Wellen | der . . Loire t. Sch. 451a etc. c) selten von Unbelebtem: Er sah ihn [den Becher] stürzen, t. | und sinken t. ins Meer. G. 11, 148; Auch trank der farbige Bogen | weitgespannt. V. Ländl. 3, 33 etc., s. 21.
2) mit Nennung eig.: des Getränks und übertr. (s. g etc.): Dessen, was das Subj. gleichsam mit gierigem Durst in sich aufnimmt:
a) zuw.: Von Etwas t. (s. essen b), z. B.: Von dem Bach (Ps. 110, 7); vom Gewächs des Weinstocks (Matth. 26, 29); vom Wein des Frevels (Spr. 4, 17), des Zorns (Off. 14, 10); vom Grimm des Allmächtigen (Hiob 21, 20) t. (vgl. g) etc.; Trinkt mit mir von Walter’s Reben | und esst von Walter’s Brot. Pfeffel (Wackern. 2, 1108²ō); Die Tochter Kadmus’ trinkt vom Lethe nicht. Sch. 13b etc.
b) (s. a) im gehobnen Stil mit (partitivem) Genit.: 1. Mos. 9, 21; 1. Kön. 17, 6; Spr. 9, 5 etc.; Er trank des Quelles. Brückner 172; G. 5, 142; Kosegarten Rh. 1, 194; 2, 317; V. Od. 11, 97; Wackern. 3, 227²² etc. Nam. aber mit Obj. und zwar:
c) Wasser, Milch, Wein, Kaffe etc.; warme, kalte, starke, berauschende Getränke etc. t.; Dem seltnen Weine, den er bei vollen Gläsern getrunken. Thümmel 7, 152; Diese Weine muß der Kenner nippen und züngeln und nicht mehr t. Tieck N. 1, 164 etc.; dichterisch (vgl. a und s. d): Zwei Quellen .. Wer einen trinkt, Der muß in Lieb’ entbrennen. Hungari 1, 345 etc.; ferner: Das Bier . . ließ (s. d. 4c) sich t. Gutzkow R. 1, 76, war trinkbar, s. auch weg-t.
d) von s. g. Brunnen-, Molkenkuren etc.: Vornehme Römer .., die damals .. den Brunnen tranken. Gellert 1, 237; Karlsbader, Pyrmonter etc., Molken etc. t.
e) (s. Es 8 und Liebestrank): Die Alte hat’s dem Menschen angethan (s. d. 4), sie hat’s ihm zu t. gegeben. W. Luc. 3, 345 etc.
f) (veralt.) Taback (s. d.) t. st. rauchen.
g) bildl., s. Becher 1; Kelch 1 und außer den Belegen dort, z. B.: Hiob 34, 7; Wir haben das Bittre der sämmtlichen Jahre getrunken. G. 5, 52; Sie t. den Trunk der Verachtung stets mit Stillschweigen. Olearius B. 39a; Den Wein der Freiheit nippt man nicht, man trinkt ihn aus dem Vollen. Prutz W. 122; Hat unsere Seele nur einmal Entsetzen genug in sich getrunken, so etc. Sch. 198b etc., s. das Folg., nur der Übersichtlichkeit halber gesondert, auch 3a:
h) (s. g) Laß mich in vollen, durstigen Zügen | t. die freie, die himmlische Luft! Sch. 425a; Wo sie mit durstigen, weit ausgeholten Zügen | den milden Strom des reinsten Himmels trinkt. W. 20, 215 etc.
i) (vgl. g; h) Getrunken hat er aus dem Bronne | des ew’gen Lichtes selbst sein Licht. Schwab 443 etc.; ferner: Der Adler trinkt die Strahlen der Abendröthe. Tieck A. 2, 237; Tiedge Ep. 1, 75 etc.; Jch möchte wohl ein Spiegel sein | . ., um jene reine Wohlgestalt | ohn’ Unterlaß zu t. Daumer 1, 210; Wann darf ich die heil’gen [Schrift-]Züge | mit Andacht schauen, küssen, in mich t.? G. 8, 121; 1, 40 etc.; auch: Das Licht (WHumboldt 1, 344), der Sonne (W. 23, 103), des Tages (26, 282) t. = am Leben sein. k) (vgl. g; i) So giebt es auch in der Musik ganz kunstlose, reine, tiefe Accente, die das Ohr nicht zu hören, sondern wirklich zu t. scheint, wenn das Gemüth nach Liebe durstet. FSchlegel Luc. 62; Jch durfte .. t. der verehrten Stimme Ton. Cham. 4, 26; Matthisson A. 9, 268; Mühlbach NBild. 1, 246; Sie t. seine süßen Lieder. Schwab 193 etc. l) mit sachl. (mehr oder minder belebt gedachtem) Subj., z. B.: Die Erde, die den Regen trinkt. Hebr. 6, 7; Weiche Nebel t. | rings die thürmende Ferne. G. 1, 63, verschlingen sie gleichsam, sie in sich aufnehmend; Das entfernte Thal trinkt ein beständig Thau. Haller 42, wird davon benetzt; Waffenton flog bis zur Wolke, die | den Beifall freier Männer trank | fürs Rechte. Mohnike Fr. 36 (vgl. k); Daß seinen [des Monds] Silberstrahl der Rand . . trinket (vgl. i). Nicolai 4, 171; Die Erde [vgl. Tellus] trank ungern ihrer Enkelsöhne Blut. Sch. 613b; Der Dolch .. trinkt bald des Prinzen Blut. Weiße; Die ganze schimmernde Scene .. | trinkt leuchtende Ströme | von dem segnenden Licht (vgl. i). aaiá Tog. 9 etc.
3) mit Angabe der Wirkung, des Erfolgs:
a) mit bloßem Obj., das dem Subj. zu Theil wird, sich nah berührend mit 2g etc., z. B.: Dort wollen wir .. Liebe und Ruhe t. Heine Lied. 118; Liebe, Duldung, Wärme t. | Freunde von des Freundes Blick. Hölderlin (Wackern. 2, 1251³⁰); Mein Ohr spitzt sich, aus Allem Ruhm zu t. (s. 2k). Klinger Seid. 114; Warf sein darbender und durst’ger Geist | sich in das Sinnenmeer und trank Betäubung. Oehlenschläger Corr. 141; Vergessenheit aus Lethes Willen t. Sch. 13b; 19a; b; Hab’ ich am lübenischen Bier die Gicht getrunken. Schweinichen 3, 297, gw. (s. b): mir etc.
b) (s. a) mit hinzutretendem reflex. Dat., z. B.: Sich einen Rausch, einen Haarbeutel (Holtei Lammf. 1, 161), Zopf (Heine NGd. 243) t.; Sich eine große Zeche ans Bein t. Auerbach Leb. 2, 65 etc.; Der isset und trinket ihm (sich) selber das Gericht. 1. Kor. 11, 29; G. 21, 96 etc.; Der sich Menschenhaß | aus der Fülle der Liebe trank. 25, 177; Spielhagen Hoh. 1, 289; Erquickung hatte er sich nicht getrunken. Probl. 2, 115; Er tränke sich den Tod daran. Ramler F. 3, 235; Tranken sie.. sich Unsterblichkeit. H. 11, 219 etc.
c) tr. oder refl. mit beigefügtem Prädikat (alphab.), z. B.: Einen oder sich arm t.; Jeder deiner Strahlenblicke trinkt | deines Lebens karges Lämpchen ärmer. Sch. 4a etc.; Sich besoffen; sich frei im Wirthshaus (Hebel 3, 449), von Alltagsnoth (Hungari 2, 639); sich gesund (Tieck 16,232), jung (Bronner 1, 49), krank, kühn (Holtei J. 2, 288) t.; Die Becher leer (Langbein L. 274), die Erde grillenleer (134), sich Herz und Flaschen leicht (Michaelis 100), sich lustig (G. 5, 178), sich wieder nüchtern (Holtei J. 2, 53), sich satt (Sch. 1086a); sich den Kopf schwer t.; Ihre Kleider, die sich schwer getrunken [voll Wasser gesogen]. Schlegel Haml. 4, 7; Sich todt (Ruppius V. 2, 179); sich toll und voll t., auch: Sie nahmen mich zu Tisch, trunken mich voll. Schweinichen 1, 395, insofern der Zechgenosse Bescheid thun muß (s. nach-t.; saufen, Schluß) etc.
d) (s. c) mit abhäng. Präpos., z. B.: Einen aufs Lager (Tieck Anton. 2, 5), unter den Tisch (Hebel 3, 227) t. (s. c, Schluß); Trinkt euch den Sinn zum Schweben, | die Erde grillenleer (s. c). Langbein L. 134; Seume Gd. 107 etc.; Den Gram weit von sich t. Geßner 3, 137; Die Luft . . | trinkt von der heißen Wange mir die Gluth. Sch. 47a, kühlt sie etc. und ref.: Sich in Schlaf (Klinger Zw. 5); sich von Sinnen (Schlegel Dr. 2, 2, 99); sich um den Trost in Leiden, um Ruh etc. (Alxinger D. 144); sich zu Tode (W. 5, 201 etc.); sich zum Thiere (Cronegk 2, 122) t.
4) subst. Infin.:
a) Das T., z. B.: Das Wasser-, Wein-T.; Traktätchen gegen das Branntwein-T. Humboldt Ens. 74 etc.; Das lenäische Wett-T. Droysen A. 2, 311, das T. um die Wette etc. (ugw. Mz.: Daß ihr nicht .. zw. den T. .. Rumor anfahet. Schaidenreißer 69a); auch (s. 2d); Das Molken- T.; Beim Brunnen-T. Hagedorn 2, 184; Kissingen: Beim Abend-T. erscheint Graf von M. Ense T. 1, 316 etc.
b) das gw. Getränk (s. Schm.), nam. = Koventbier: Sie soll hier T. zapfen. Grimm M. 126; Haus-T.
5) Partic. Präter. in akt. Sinn, s. u.: trunken; und verneint (s. essen, Anm.): Was H. ungegessen und ungetrunken geschrieben. W. Luc. 1, 350; 5, 143; Fischart B. 23b; Göckingk 1, 82; Weidner 353 etc.
6) Trinker, s. u. Zsstzg. vgl. die von saufen, wonach wenige Belege genügen, z. B.: Áb-: Etwas vom Becher, den Becher (W. Luc. 2, 43) a.; Einem sein Geld (Zarncke Br. 330a) a.; Daß diesem Bierschenken Niemand .. eine Kanne Bier „abtrunk“ [bei ihm trank]. Rockenphilos. 2, 46. An-: z. B.:
1) [3b] Sich Etwas a. [durch Trinken anschaffen etc.], z.B. Weisheit (Görres Ath. 112), Treue (Werner Osts. 1, 224) etc., nam.: einen Rausch (Holtei Mensch 1, 40), Haarbeutel (ALewald 1, 311) etc., s. 3.
2) Sich a., voll trinken, berauschen (s. 3); seltner tr.: Einen a. [durch Zu-T. berauschen]. Gothelf Sch. 103 etc.
3) (s. 1; 2) adjekt. Partic. Prät. (s. trunken; be-t.) berauscht, bespitzt etc.: Der Kerl ist total angetrunken. Gersäcker Äq. 2, 243; Gutzkow R. 5, 55; In dem angetrunknen Humor seines Spitzes. König Mar. 1, 182 etc.
4) A. (Grimm Weisth. 1, 580) = den Antrunk thun (589), den ersten Trunk; das Trinken eröffnen; auch: Etwas a., mit Trinken eröffnen, nam.: Die Kirmes a., bei einem Trunk die Einleitungen dazu treffen. Gartenl. 12, 323. Āūf-:
1) trinkend aufsaugen etc. Ein Himmelstropfe sank ins Meer. | Schnell schwamm die Perlenmuschel her | und trank ihn auf. H. 15, 185; Wo die .. Sonne | .. den Dampf der Verwesungen auftrinkt. Kl. M. 6, 288; Windhose . ., die Bäche auftrinkt. IP. 7, 239; Rückert 2, 316; Sch. 184a etc.
2) (vgl.
1) trinkend aufzehren: Den Vorrath a.; Der Wein wird meist von den Bewohnern der Umgegend aufgetrunken. JKohl Par. 3, 172 etc. Āūs-: trinkend leeren, zu Ende trinken: Jes. 51, 17; Hes. 23, 34 etc.; Er setzt’ ihn [den Becher] an, er trank ihn aus. G. 1, 139; 16, 151; 11, 65; Allen diesen entsetzlichen Bodensatz des am Rande schmeichelnden Kelchs habe ich ausgetrunken. 17, 371; Daß er nicht leichter ein frisches Ei a. wolle. 28, 162; Daß Dir ein Meer (s. d. 2: G. 29, 294) aus-zu-t. sei. Zelt. 4, 162; Nun mögt ihr auch a., was ihr eingegossen. Klinger F. 93; Daß ich mein Glas .. austrunk. Rabner 4, 48; Sch. 54a; Sie hat | den vollen Kelch der Freuden ausgetrunken. 424a; W. 9, 286 etc., auch ohne Obj.: Trink aus! G. 34, 3 etc. Veralt. [2f]: Tobackpfeifen a. Weise Mas. 31 = ausrauchen. Be-: berauschen: Die Kunst, .. Leute zu b. IESchlegel 5, 297 etc., nam. refl.: Viel trinken können, ohne sich zu b. Kant Anthr. 75; Sich auf seine Hand [Ggstz: in Gesellschaft] b. Garve Vers. 3, 281 und Partic. Prät. (vgl. trunken): berauscht: Die Laternen .. | wackeln und fackeln die Kreuz und die Quer, | scheinen betrunken mir allesammt schwer. HvMühler Gd. (Berl. 1842) 164; Im Kopfe war mir’s wie betrunken. G. 1, 17; Einen Betrunkenen. Immermann M. 4, 103. (Im Mittelmeer heißt der gestreifte See: Hahn, Trigla lineata, der Betrunkene, wegen der rothen Farbe. Oken 6, 179). Zuw. verallgemeint: Von dem Hopfengeruche und dem Staube und der Musik ganz betrunken. Gellert Br. 113 etc. und Zsstzg. (gw. von trunken, s. d.): Blut- (IP. 33, 74), sieg- (Sealsfield Leg. 2, 189) betrunken etc.; Die Betrunkenheit. Dār-: Sie wollen Freunden, die verblichen, | d. einen Becher noch. Lenau Sav. 173 etc. Durch-: Eine halb durchtrunkne Nacht. Höfer V. 5; Wenn wir den ganzen Tag durchtrunken, | .. so trinket ihr .. | den Monden herüber, dann trinkt ihn auch nieder. Weiße Kom. Op. 2, 19 etc., auch: Dúrch-t.; Nach durchgetrunkner Nacht, s. Campe. Eīn-: trinkend oder wie trinkend einschlürfen etc.: Die Felder trinken | das Blut .. ein. Cronegk 2, 209; Davon musst’ ich mit warmem Wein | all Tag ein Löffelvoll trinken ein. Rollenhagen Fr. 194; Ryff Sp. 243a; Th. 20; 28; 53; Den düftevollen Hauch der Kühlung ein-zu-t. ESchulze 3, 227; Trinkt dafür in langen Zügen | Langeweile vornehm ein. Tiedge Ep. 1, 208; Meine Augen trinken begierig das Lächeln .. ein. EWagner 9, 127 etc. Ent- gêgen-: Dem Morgenstern e. Hagedorn 3, 45, s. entgegen 1, vgl. heran-t. etc. Er-:
1) intr. (sein): s. ersaufen, worauf die Hinweise in () gehn und ertränken:
a) (1) Wer e. will, hält sich an jedem Rohr (Gotthelf U. 2, 341), an einem Strohhalm; Es e. mehr im Glas denn im Wasser. Franck Last. 3a etc.; „Wo ist Fiesko?“ Ertrunken ... Ertränkt, wenn Das hübscher lautet. Sch. 180b.
b) (2) Der die Wiesen e. lässt. Freiligrath SW. 6, 327; So man zuviel Öl in eine Ampel schüttet, so ertrinkt das Licht darin. Keisersberg Seelenpar. 151a; Unser ertrunken Boot wieder über Wasser gebracht. Olearius Reis. 396a; Die Thränen, unter denen sein Herz ertrank. IP. 2, 136 etc.
c) (3) In der Liebe (Olearius B. 47b), in seinen Wollüsten (Ros. 72b) ertrunken sein; auch bloß: Er ist so tief ertrunken [im Schlamm des Lasters etc.], daß auch kein Bläschen mehr aufquillt. H. 11, 150 etc.
2) tr., z. B.: Sich einen Rausch e. [an-t.]. Herbert Nap. 3, 217 etc.; [In Pyrmont] Etwas an Gesundheit zu e. [2d] oder zu erbaden (s. d.). B. 483a etc.; mundartl.: Ein Faß e. [aus-t.]. Steub DTr. 1, 109. Fórt-:
1) fortfahren zu trinken. 2) (hin)weg-t.: Ich hab ron deiner weißen Hand | die Thränen fortgetrunken. Heine Lied. 193 etc. Hêr- etc.: Gesellschaft, die sich zu einem beträchtlichen Grad von Geistlosigkeit herabgetrunken. Lichtenberg Hog. 1, 82, durch Trinken herabgebracht. Genug hinabgetrunken hat die Erde | des edlen Bluts. Sch. 614a; Kl. M. 6, 265 etc.; Welch ein dürstendes Verlangen | trinkt des neuen Segens Füll’ hinab! CRudolphi NGd. 214 etc.; Trankst du die bittre Mähr’ hinab [wenn du die trübe Geschichte gehört]. Meißner Gd- 16 etc.; Bis sie den Tag hinab | getrunken und herbei [oder heran] den Schlummer. Rückert Rost. 49b, vgl. entgegen-t. und: Den Mond hinüber-t. (s. durch -t.). Sich aus seiner Karrière heraus-t. ThKönig PW. 1, 29. Muß man da die Gottesgabe [Kaffe] .. in einer Hast in sich hinein-t. Ifland 9, 1, 6; Eine hineingetrunkene kleine Schlange. Schefer Rom. 5, 136; Wir trinken .. uns Krankheit und Tod in den Leib hinein. Gartenl. 9, 295a etc.; Wenn man heute eine gute Stunde hat, daß man sie mit Augen und Ohren, Vernunft und allen Sinnen gleichsam in das Gemüth hineintrinkt. Hebel 3, 479 etc. und refl.: Sich in eine Art Taumel (PHeyse NN. 229), sich eine Sorte Wein (80, sich daran gewöhnend) hinein-t. etc. Ein ehrlicher .. Mann, mit dem ich mir kein Bedenken mach, einmal herum- zu-t. Musäus Ph. 2, 63 (s. Rundtrunk, um-t.). Trinke die Seele hinweg in einem schmerzlichen Kusse! Kosegarten D. 3, 77. Mít-: intr.: Thümmel 7, 48; Da trink ich mit, Leutenant, und will euch Bescheid thun. Tieck Othell. 2, 3 etc. und tr.: Das Trünklein, das der Teufel Adam eingeschenkt hat und wir Alle mitgetrunken haben. Luther 6, 271a. Nāch-: z. B.:
1) hinterdrein trinken: Auf die bittre Arznei Wasser n. etc.
2) nachdem ein. Andrer getrunken hat, trinken, z. B.:
a) (selten) Kein furchtsam Lamm trink hier schaumvollen Rossen nach. Creuz 1, 182 (s. c).
b) Den Becher reißen von des Knechtes Mund, | die Hefe nach-zu-t., die er ließ. Raupach Js. 78 etc., bes. aber —:
c) in Bezug auf die Sitte des Zu-T–s (s. d. und steigen; warten 3); Vom Vor- und N. Vollmann 53; 497; Jedes kontrahierte Quantum muß von 5 zu 5 Minuten vor- und nachgetrunken werden. 53 etc. 2) Das sogen. „N.“, über die gesetzliche Polizeistunde hinaus. OMüller Stadtsch. 1, 26 etc.
Nīēder-:
1) (s. nieder 1c) Jeden Trinkgenossen n. Rückert Mak. 1, 187; Sch. 391a etc., auch: Trinkt .. | eures Lebens Sorge nieder [besiegt sie trinkend, vertrinkt sie]. Weiße Lyr. 112 etc.
2) (s. nieder 1d) Mond (und Sterne) n., bis zu ihrem Niedergang trinken: Kom. Op. 2, 19 (s. durch-t.); Langbein B. 274. Über-: sich im Trinken übernehmen, zu viel trinken: Man muß sich und seinen Geschmack an Musen- almanachen übertrunken haben, um etc. Heinse K. 1, 410; [Das Pferd] begehrt zu trinken und übertrinkt sich dann. Ryff Th. 42; Sp. 111b. Um-: herum-t. (s. d. und Umtrunk): Um-t. | zur Wette nach der Kunst mit jedem Sklaven. Tieck Ant. 1, 4; Trinkt der Braut Gesundheit um! V. 3, 143. Ver-:
1) s. versaufen 1, z. B.: Eine Zeit v.; Wenn .. | die Nächte schmausend man vertrinkt. G. 11, 11 etc.; Geld oder Geldeswerth v. 12, 63; Die Kutte zu v. Daumer 1, 302; Möser Ph. 1, 165; 3, 203 etc.; Gram und Sorg’ auf einmal zuv. [trinkend vertreiben]. G. 2, 84; Langbein L. 199 etc., auch: übers Trinken versäumen etc.
2) (mundartl.) Einen v., auf Dessen Kosten trinken. Schm.; Spindler V. 3, 323; 4, 333 (s. Todtentrunk).
3) (mundartl.) intr. = er-t.
4) im adjekt. Partic. Prät. (s. versaufen 2): ganz dem Trunk ergeben: Vertrunkene, verlumpte Müßiggänger. Lavater 1, 75. Vōr-: vor Einem trinken, nam. damit er nachtrinke (s. d. 1c). Brant N. 110a¹⁰⁸ etc. Wég-: Den Wein; das Spülicht (V. Ar. 1, 194) etc.; die Grillen (Klinger LeidW. 35); das Fieber im guten Wein (Schweinichen 3, 17) w. etc.; Der Sonne .. Strahl | hat .. den Thau vom Thal | weggetrunken. Kosegarten Sch. 3, 356; Seufzer, die das Blut w. Schlegel Sh. 8, 95 etc.; auch refl.: [Der Wein] soll sich leicht und angenehm w. G. 26, 217 etc. Zū-:
1) trinken, damit Einer Bescheid (s. d. 3) thue. Brant N. 16, 54; 68; Jch trink mir selbst, keinem Andern zu. 110a, 117; G. 24, 189; Möser Ph. 1, 52; Den Föderierten Brüderschaft z. Sybel Gsch. d. Rev. 1, 433; Die Limonade 173* war in der Hölle gewürzt, du hast sie dem Tode zugetrunken. Sch. 212b; Stiling 1, 36; V. Od. 3, 46 etc.; Der Zu- trinker. Schm.
2) (seltner) Lieder, wie der Mensch sie dem Menschen in guter Stunde zujubelt und zutrinkt. DMus. 1, 2, 596 etc. Zurück-: Der sich endlich in den Zustand der vorigen Niedrigkeit zurücktrinkt [durch Trinken zurückbringt]. V. Sh. 3, 653 etc.
Trink~er, m., –s; uv.:
Jemand, der und insofern er trinkt, nam. berauschende Getränke: Ein so allgemeiner Rausch, lobt er auch die T. nicht, so lobt er doch den Wein. Börne 1, 313; G. 4, 7; Kein großer Esser. .. T. war er gar nicht. 30, 171; Als weiser T., nicht als Zecher. V. 3, 192; Bier-(G.33,180); Kaffe-(Gundling Pel. 1, 135), Was- ser- (Arndt 45), Wein- (Arnim 142) Trinker etc.; Milch- trinker, auch: ein dunkelfarbiges Pferd mit weißen Lippen. Falke Th. 2, 117.
~ig, a.:
in Zsstzg., z. B.: Süß-t., süß zu trinken (-schmeckend). Ryff Sp. 84b.