trinkbar
Trinkel
trinken
Trinker
trinkig
Trink~bar, a.:
was zu trinken ist, sich trinken lässt: T–e Quellen. 83a etc.; Der Wein [war] t. 20, 199; 22, 364; Schmeck ich auch wie ein Holzapfel dir zuweilen, so keltre mich so lange, bis ich t. bin. H. 1, 53 (vgl. genießbar) etc.; Der Wein ist t. Feuer. 12, 311 etc.; Ein t. Gold (s. d. 4). 310; 3, 180 etc.; Gesalzne Fluthen .. un-t. 1, 127 etc.; Un-T–keit [des Meerwassers]. 4, 492. —
~el: s. Treichel. — ~en, trank (trunk. Hagedorn 2, 34), tränke (trünke. 159; Rückert 2, 73), getrunken, intr. (haben); tr. und (s. 3c) refl.: (s. Trank, Anm.) zunächst von lebenden Wesen: Flüssigkeit mittels des Munds in sich ziehnd aufnehmen, — dann auch verallgemeint, sowohl in Bezug auf Subj., als Obj. (vgl. Durst 2):
1) intr., absolut, d. h. ohne Nennung des als bekannt vorauszusetzenden Getränks, bes. (a, b) von Pers.: a)- Wenn man erhitzt ist, muß man nicht t.; Ein Glas [Wasser, Bier, Wein etc.], eine Tasse [Kaffe, Thee etc.] t.; „T. Sie doch!“ Ich trinke nicht mehr, ich habe eben getrunken, genug getrunken etc.; Mit Jemand aus einem Glase t.; So will ich meiner Lebtage mit den Gänsen t. 1, 132, d. h. nur Wasser (s. Gänsewein); Über den Durst, über die Schnur (s. d. 3c), übermäßig, zuviel t.; Zuviel kann man wohl t., | doch trinkt man nie genug etc.; Laß uns zur Letz (s. d. 2) t. 79a; Er trank dem Peleiden mit Handschlag. Il. 9, 224; Auf Jemandes Gesundheit (s. d. 1b), Wohlergehn, Wohl etc. t.; mit Einem auf Brüderschaft 3, 37) t. etc., auch ohne Präpos. oder tr.: Jemandes Gesundheit etc.; Brüderschaft, Schwägerschaft 21, 45) mit Einem t. (in Rheinwein, in Champagner t.); Einem Bescheid (s. d. 3) t. etc.; seltner: Hat Der an deutscher Brust getrunken? 2, 178 = gesogen (sc. Milch); ferner übertr.: Trinkt er aus der Sorgen Schale. 3, 103 etc.; In den ersten Stunden der Reise war er heute frisch, froh, glücklich, aber nicht selig; er trank noch [etwa: die Lust], allein er war nicht trunken(s.d.). 7, 167 etc. — b) in engrem Sinn: gewohnheitsmäßig berauschende Getränke zu sich nehmen, — wofür als härtrer, das Übermaß stärker hervorhebender Ausdruck saufen gilt: Er war so ordentlich, aber seit einiger Zeit trinkt er etc. — c) von kleinern Thieren; im edlern Stil auch von größern, während dafür im gw. Leben saufen (s. d.) gilt: Das Vieh säuft, die kleinen Vögel t. (s. Tränkherd etc.); Die Herden, die da kommen mußten, zu t. etc. 1. 30, 38; 104, 11; Wird kein engländisch Roß mehr aus den Wellen | der . . Loire t. 451a etc. — c) selten von Unbelebtem: Er sah ihn [den Becher] stürzen, t. | und sinken t. ins Meer. 11, 148; Auch trank der farbige Bogen | weitgespannt. Ländl. 3, 33 etc., s. 21. —
2) mit Nennung — eig.: des Getränks — und übertr. (s. g etc.): Dessen, was das Subj. gleichsam mit gierigem Durst in sich aufnimmt:
a) zuw.: Von Etwas t. (s. essen b), z. B.: Von dem Bach 110, 7); vom Gewächs des Weinstocks 26, 29); vom Wein des Frevels 4, 17), des Zorns 14, 10); vom Grimm des Allmächtigen 21, 20) t. (vgl. g) etc.; Trinkt mit mir von Walter’s Reben | und esst von Walter’s Brot. 2, 1108²ō); Die Tochter Kadmus’ trinkt vom Lethe nicht. 13b etc. —
b) (s. a) im gehobnen Stil mit (partitivem) Genit.: 1. 9, 21; 1. 17, 6; 9, 5 etc.; Er trank des Quelles. 172; 5, 142; Rh. 1, 194; 2, 317; Od. 11, 97; 3, 227²² etc. — Nam. aber mit Obj. und zwar:
c) Wasser, Milch, Wein, Kaffe etc.; warme, kalte, starke, berauschende Getränke etc. t.; Dem seltnen Weine, den er bei vollen Gläsern getrunken. 7, 152; Diese Weine muß der Kenner nippen und züngeln und nicht mehr t. N. 1, 164 etc.; dichterisch (vgl. a und s. d): Zwei Quellen .. Wer einen trinkt, Der muß in Lieb’ entbrennen. 1, 345 etc.; ferner: Das Bier . . ließ (s. d. 4c) sich t. R. 1, 76, war trinkbar, s. auch weg-t. —
d) von s. g. Brunnen-, Molkenkuren etc.: Vornehme Römer .., die damals .. den Brunnen tranken. 1, 237; Karlsbader, Pyrmonter etc., Molken etc. t. —
e) (s. Es 8 und Liebestrank): Die Alte hat’s dem Menschen angethan (s. d. 4), sie hat’s ihm zu t. gegeben. Luc. 3, 345 etc. —
f) (veralt.) Taback (s. d.) t. st. rauchen. —
g) bildl., s. Becher 1; Kelch 1 und außer den Belegen dort, z. B.: 34, 7; Wir haben das Bittre der sämmtlichen Jahre getrunken. 5, 52; Sie t. den Trunk der Verachtung stets mit Stillschweigen. B. 39a; Den Wein der Freiheit nippt man nicht, man trinkt ihn aus dem Vollen. W. 122; Hat unsere Seele nur einmal Entsetzen genug in sich getrunken, so etc. 198b etc., s. das Folg., nur der Übersichtlichkeit halber gesondert, auch 3a:
h) (s. g) Laß mich in vollen, durstigen Zügen | t. die freie, die himmlische Luft! 425a; Wo sie mit durstigen, weit ausgeholten Zügen | den milden Strom des reinsten Himmels trinkt. 20, 215 etc. —
i) (vgl. g; h) Getrunken hat er aus dem Bronne | des ew’gen Lichtes selbst sein Licht. 443 etc.; ferner: Der Adler trinkt die Strahlen der Abendröthe. A. 2, 237; Ep. 1, 75 etc.; Jch möchte wohl ein Spiegel sein | . ., um jene reine Wohlgestalt | ohn’ Unterlaß zu t. 1, 210; Wann darf ich die heil’gen [Schrift-]Züge | mit Andacht schauen, küssen, in mich t.? 8, 121; 1, 40 etc.; auch: Das Licht 1, 344), der Sonne 23, 103), des Tages (26, 282) t. = am Leben sein. — k) (vgl. g; i) So giebt es auch in der Musik ganz kunstlose, reine, tiefe Accente, die das Ohr nicht zu hören, sondern wirklich zu t. scheint, wenn das Gemüth nach Liebe durstet. Luc. 62; Jch durfte .. t. der verehrten Stimme Ton. 4, 26; A. 9, 268; NBild. 1, 246; Sie t. seine süßen Lieder. 193 etc. — l) mit sachl. (mehr oder minder belebt gedachtem) Subj., z. B.: Die Erde, die den Regen trinkt. 6, 7; Weiche Nebel t. | rings die thürmende Ferne. 1, 63, verschlingen sie gleichsam, sie in sich aufnehmend; Das entfernte Thal trinkt ein beständig Thau. 42, wird davon benetzt; Waffenton flog bis zur Wolke, die | den Beifall freier Männer trank | fürs Rechte. Fr. 36 (vgl. k); Daß seinen [des Monds] Silberstrahl der Rand . . trinket (vgl. i). 4, 171; Die Erde [vgl. Tellus] trank ungern ihrer Enkelsöhne Blut. 613b; Der Dolch .. trinkt bald des Prinzen Blut. Die ganze schimmernde Scene .. | trinkt leuchtende Ströme | von dem segnenden Licht (vgl. i). Tog. 9 etc. —
3) mit Angabe der Wirkung, des Erfolgs:
a) mit bloßem Obj., das dem Subj. zu Theil wird, — sich nah berührend mit 2g etc., z. B.: Dort wollen wir .. Liebe und Ruhe t. Lied. 118; Liebe, Duldung, Wärme t. | Freunde von des Freundes Blick. 2, 1251³⁰); Mein Ohr spitzt sich, aus Allem Ruhm zu t. (s. 2k). Seid. 114; Warf sein darbender und durst’ger Geist | sich in das Sinnenmeer und trank Betäubung. Corr. 141; Vergessenheit aus Lethes Willen t. 13b; 19a; b; Hab’ ich am lübenischen Bier die Gicht getrunken. 3, 297, gw. (s. b): mir etc. —
b) (s. a) mit hinzutretendem reflex. Dat., z. B.: Sich einen Rausch, einen Haarbeutel Lammf. 1, 161), Zopf NGd. 243) t.; Sich eine große Zeche ans Bein t. Leb. 2, 65 etc.; Der isset und trinket ihm (sich) selber das Gericht. 1. 11, 29; 21, 96 etc.; Der sich Menschenhaß | aus der Fülle der Liebe trank. 25, 177; Hoh. 1, 289; Erquickung hatte er sich nicht getrunken. Probl. 2, 115; Er tränke sich den Tod daran. F. 3, 235; Tranken sie.. sich Unsterblichkeit. 11, 219 etc. —
c) tr. oder refl. mit beigefügtem Prädikat (alphab.), z. B.: Einen oder sich arm t.; Jeder deiner Strahlenblicke trinkt | deines Lebens karges Lämpchen ärmer. 4a etc.; Sich besoffen; sich frei — im Wirthshaus 3, 449), von Alltagsnoth 2, 639); sich gesund 16,232), jung 1, 49), krank, kühn J. 2, 288) t.; Die Becher leer L. 274), die Erde grillenleer (134), sich Herz und Flaschen leicht 100), sich lustig 5, 178), sich wieder nüchtern J. 2, 53), sich satt 1086a); sich den Kopf schwer t.; Ihre Kleider, die sich schwer getrunken [voll Wasser gesogen]. Haml. 4, 7; Sich todt V. 2, 179); sich toll und voll t., auch: Sie nahmen mich zu Tisch, trunken mich voll. 1, 395, insofern der Zechgenosse Bescheid thun muß (s. nach-t.; saufen, Schluß) etc. —
d) (s. c) mit abhäng. Präpos., z. B.: Einen aufs Lager Anton. 2, 5), unter den Tisch 3, 227) t. (s. c, Schluß); Trinkt euch den Sinn zum Schweben, | die Erde grillenleer (s. c). L. 134; Gd. 107 etc.; Den Gram weit von sich t. 3, 137; Die Luft . . | trinkt von der heißen Wange mir die Gluth. 47a, kühlt sie etc. und ref.: Sich in Schlaf Zw. 5); sich von Sinnen Dr. 2, 2, 99); sich um den Trost in Leiden, um Ruh etc. D. 144); sich zu Tode 5, 201 etc.); sich zum Thiere 2, 122) t. —
4) subst. Infin.:
a) Das T., z. B.: Das Wasser-, Wein-T.; Traktätchen gegen das Branntwein-T. Ens. 74 etc.; Das lenäische Wett-T. A. 2, 311, das T. um die Wette etc. (ugw. Mz.: Daß ihr nicht .. zw. den T. .. Rumor anfahet. 69a); auch (s. 2d); Das Molken- T.; Beim Brunnen-T. 2, 184; Kissingen: Beim Abend-T. erscheint Graf von M. T. 1, 316 etc. —
b) das gw. Getränk (s. nam. = Koventbier: Sie soll hier T. zapfen. M. 126; Haus-T. —
5) Partic. Präter. in akt. Sinn, s. u.: trunken; und verneint (s. essen, Anm.): Was H. ungegessen und ungetrunken geschrieben. Luc. 1, 350; 5, 143; B. 23b; 1, 82; 353 etc. —
6) Trinker, s. u. — Zsstzg. vgl. die von saufen, wonach wenige Belege genügen, z. B.: Áb-: Etwas vom Becher, — den Becher Luc. 2, 43) a.; Einem sein Geld Br. 330a) a.; Daß diesem Bierschenken Niemand .. eine Kanne Bier „abtrunk“ [bei ihm trank]. 2, 46. — An-: z. B.:
1) [3b] Sich Etwas a. [durch Trinken anschaffen etc.], z.B. Weisheit Ath. 112), Treue Osts. 1, 224) etc., nam.: einen Rausch Mensch 1, 40), Haarbeutel 1, 311) etc., s. 3. —
2) Sich a., voll trinken, berauschen (s. 3); seltner tr.: Einen a. [durch Zu-T. berauschen]. Sch. 103 etc. —
3) (s. 1; 2) adjekt. Partic. Prät. (s. trunken; be-t.) berauscht, bespitzt etc.: Der Kerl ist total angetrunken. Äq. 2, 243; R. 5, 55; In dem angetrunknen Humor seines Spitzes. Mar. 1, 182 etc. —
4) A. Weisth. 1, 580) = den Antrunk thun (589), den ersten Trunk; das Trinken eröffnen; auch: Etwas a., mit Trinken eröffnen, nam.: Die Kirmes a., bei einem Trunk die Einleitungen dazu treffen. 12, 323. — Āūf-:
1) trinkend aufsaugen etc. Ein Himmelstropfe sank ins Meer. | Schnell schwamm die Perlenmuschel her | und trank ihn auf. 15, 185; Wo die .. Sonne | .. den Dampf der Verwesungen auftrinkt. M. 6, 288; Windhose . ., die Bäche auftrinkt. 7, 239; 2, 316; 184a etc. —
2) (vgl.
1) trinkend aufzehren: Den Vorrath a.; Der Wein wird meist von den Bewohnern der Umgegend aufgetrunken. Par. 3, 172 etc. — Āūs-: trinkend leeren, zu Ende trinken: 51, 17; 23, 34 etc.; Er setzt’ ihn [den Becher] an, er trank ihn aus. 1, 139; 16, 151; 11, 65; Allen diesen entsetzlichen Bodensatz des am Rande schmeichelnden Kelchs habe ich ausgetrunken. 17, 371; Daß er nicht leichter ein frisches Ei a. wolle. 28, 162; Daß Dir ein Meer (s. d. 2: 29, 294) aus-zu-t. sei. Zelt. 4, 162; Nun mögt ihr auch a., was ihr eingegossen. F. 93; Daß ich mein Glas .. austrunk. 4, 48; 54a; Sie hat | den vollen Kelch der Freuden ausgetrunken. 424a; 9, 286 etc., auch ohne Obj.: Trink aus! 34, 3 etc. Veralt. [2f]: Tobackpfeifen a. Mas. 31 = ausrauchen. — Be-: berauschen: Die Kunst, .. Leute zu b. 5, 297 etc., nam. refl.: Viel trinken können, ohne sich zu b. Anthr. 75; Sich auf seine Hand [Ggstz: in Gesellschaft] b. Vers. 3, 281 und Partic. Prät. (vgl. trunken): berauscht: Die Laternen .. | wackeln und fackeln die Kreuz und die Quer, | scheinen betrunken mir allesammt schwer. Gd. (Berl. 1842) 164; Im Kopfe war mir’s wie betrunken. 1, 17; Einen Betrunkenen. M. 4, 103. (Im Mittelmeer heißt der gestreifte See: Hahn, Trigla lineata, der Betrunkene, wegen der rothen Farbe. 6, 179). Zuw. verallgemeint: Von dem Hopfengeruche und dem Staube und der Musik ganz betrunken. Br. 113 etc. und Zsstzg. (gw. von trunken, s. d.): Blut- 33, 74), sieg- Leg. 2, 189) betrunken etc.; Die Betrunkenheit. — Dār-: Sie wollen Freunden, die verblichen, | d. einen Becher noch. Sav. 173 etc. — Durch-: Eine halb durchtrunkne Nacht. V. 5; Wenn wir den ganzen Tag durchtrunken, | .. so trinket ihr .. | den Monden herüber, dann trinkt ihn auch nieder. Kom. Op. 2, 19 etc., auch: Dúrch-t.; Nach durchgetrunkner Nacht, s. Eīn-: trinkend oder wie trinkend einschlürfen etc.: Die Felder trinken | das Blut .. ein. 2, 209; Davon musst’ ich mit warmem Wein | all Tag ein Löffelvoll trinken ein. Fr. 194; Sp. 243a; Th. 20; 28; 53; Den düftevollen Hauch der Kühlung ein-zu-t. 3, 227; Trinkt dafür in langen Zügen | Langeweile vornehm ein. Ep. 1, 208; Meine Augen trinken begierig das Lächeln .. ein. 9, 127 etc. — Ent- gêgen-: Dem Morgenstern e. 3, 45, s. entgegen 1, vgl. heran-t. etc. — Er-:
1) intr. (sein): s. ersaufen, worauf die Hinweise in () gehn und ertränken:
a) (1) Wer e. will, hält sich an jedem Rohr U. 2, 341), an einem Strohhalm; Es e. mehr im Glas denn im Wasser. Last. 3a etc.; „Wo ist Fiesko?“ Ertrunken ... Ertränkt, wenn Das hübscher lautet. 180b. —
b) (2) Der die Wiesen e. lässt. SW. 6, 327; So man zuviel Öl in eine Ampel schüttet, so ertrinkt das Licht darin. Seelenpar. 151a; Unser ertrunken Boot wieder über Wasser gebracht. Reis. 396a; Die Thränen, unter denen sein Herz ertrank. 2, 136 etc. —
c) (3) In der Liebe B. 47b), in seinen Wollüsten (Ros. 72b) ertrunken sein; auch bloß: Er ist so tief ertrunken [im Schlamm des Lasters etc.], daß auch kein Bläschen mehr aufquillt. 11, 150 etc. —
2) tr., z. B.: Sich einen Rausch e. [an-t.]. Nap. 3, 217 etc.; [In Pyrmont] Etwas an Gesundheit zu e. [2d] oder zu erbaden (s. d.). 483a etc.; mundartl.: Ein Faß e. [aus-t.]. DTr. 1, 109. — Fórt-:
1) fortfahren zu trinken. — 2) (hin)weg-t.: Ich hab ron deiner weißen Hand | die Thränen fortgetrunken. Lied. 193 etc. — Hêr- etc.: Gesellschaft, die sich zu einem beträchtlichen Grad von Geistlosigkeit herabgetrunken. Hog. 1, 82, durch Trinken herabgebracht. — Genug hinabgetrunken hat die Erde | des edlen Bluts. 614a; M. 6, 265 etc.; Welch ein dürstendes Verlangen | trinkt des neuen Segens Füll’ hinab! NGd. 214 etc.; Trankst du die bittre Mähr’ hinab [wenn du die trübe Geschichte gehört]. Gd- 16 etc.; Bis sie den Tag hinab | getrunken und herbei [oder heran] den Schlummer. Rost. 49b, vgl. entgegen-t. und: Den Mond hinüber-t. (s. durch -t.). — Sich aus seiner Karrière heraus-t. PW. 1, 29. — Muß man da die Gottesgabe [Kaffe] .. in einer Hast in sich hinein-t. 9, 1, 6; Eine hineingetrunkene kleine Schlange. Rom. 5, 136; Wir trinken .. uns Krankheit und Tod in den Leib hinein. 9, 295a etc.; Wenn man heute eine gute Stunde hat, daß man sie mit Augen und Ohren, Vernunft und allen Sinnen gleichsam in das Gemüth hineintrinkt. 3, 479 etc. und refl.: Sich in eine Art Taumel NN. 229), sich eine Sorte Wein (80, sich daran gewöhnend) hinein-t. etc. — Ein ehrlicher .. Mann, mit dem ich mir kein Bedenken mach, einmal herum- zu-t. Ph. 2, 63 (s. Rundtrunk, um-t.). — Trinke die Seele hinweg in einem schmerzlichen Kusse! D. 3, 77. — Mít-: intr.: 7, 48; Da trink ich mit, Leutenant, und will euch Bescheid thun. Othell. 2, 3 etc. und tr.: Das Trünklein, das der Teufel Adam eingeschenkt hat und wir Alle mitgetrunken haben. 6, 271a. Nāch-: z. B.:
1) hinterdrein trinken: Auf die bittre Arznei Wasser n. etc. —
2) nachdem ein. Andrer getrunken hat, trinken, z. B.:
a) (selten) Kein furchtsam Lamm trink hier schaumvollen Rossen nach. 1, 182 (s. c). —
b) Den Becher reißen von des Knechtes Mund, | die Hefe nach-zu-t., die er ließ. Js. 78 etc., bes. aber —:
c) in Bezug auf die Sitte des Zu-T–s (s. d. und steigen; warten 3); Vom Vor- und N. 53; 497; Jedes kontrahierte Quantum muß von 5 zu 5 Minuten vor- und nachgetrunken werden. 53 etc. — 2) Das sogen. „N.“, über die gesetzliche Polizeistunde hinaus. Stadtsch. 1, 26 etc. —
Nīēder-: 1) (s. nieder 1c) Jeden Trinkgenossen n. Mak. 1, 187; 391a etc., auch: Trinkt .. | eures Lebens Sorge nieder [besiegt sie trinkend, vertrinkt sie]. Lyr. 112 etc. —
2) (s. nieder 1d) Mond (und Sterne) n., bis zu ihrem Niedergang trinken: Kom. Op. 2, 19 (s. durch-t.); B. 274. — Über-: sich im Trinken übernehmen, zu viel trinken: Man muß sich und seinen Geschmack an Musen- almanachen übertrunken haben, um etc. K. 1, 410; [Das Pferd] begehrt zu trinken und übertrinkt sich dann. Th. 42; Sp. 111b. — Um-: herum-t. (s. d. und Umtrunk): Um-t. | zur Wette nach der Kunst mit jedem Sklaven. Ant. 1, 4; Trinkt der Braut Gesundheit um! 3, 143. — Ver-:
1) s. versaufen 1, z. B.: Eine Zeit v.; Wenn .. | die Nächte schmausend man vertrinkt. 11, 11 etc.; Geld oder Geldeswerth v. 12, 63; Die Kutte zu v. 1, 302; Ph. 1, 165; 3, 203 etc.; Gram und Sorg’ auf einmal zuv. [trinkend vertreiben]. 2, 84; L. 199 etc., auch: übers Trinken versäumen etc. —
2) (mundartl.) Einen v., auf Dessen Kosten trinken. V. 3, 323; 4, 333 (s. Todtentrunk). —
3) (mundartl.) intr. = er-t. —
4) im adjekt. Partic. Prät. (s. versaufen 2): ganz dem Trunk ergeben: Vertrunkene, verlumpte Müßiggänger. 1, 75. — Vōr-: vor Einem trinken, nam. damit er nachtrinke (s. d. 1c). N. 110a¹⁰⁸ etc. — Wég-: Den Wein; das Spülicht Ar. 1, 194) etc.; die Grillen LeidW. 35); das Fieber im guten Wein 3, 17) w. etc.; Der Sonne .. Strahl | hat .. den Thau vom Thal | weggetrunken. Sch. 3, 356; Seufzer, die das Blut w. Sh. 8, 95 etc.; auch refl.: [Der Wein] soll sich leicht und angenehm w. 26, 217 etc. — Zū-:
1) trinken, damit Einer Bescheid (s. d. 3) thue. N. 16, 54; 68; Jch trink mir selbst, keinem Andern zu. 110a, 117; 24, 189; Ph. 1, 52; Den Föderierten Brüderschaft z. Gsch. d. Rev. 1, 433; Die Limonade 173* war in der Hölle gewürzt, du hast sie dem Tode zugetrunken. 212b; 1, 36; Od. 3, 46 etc.; Der Zu- trinker. —
2) (seltner) Lieder, wie der Mensch sie dem Menschen in guter Stunde zujubelt und zutrinkt. 1, 2, 596 etc. — Zurück-: Der sich endlich in den Zustand der vorigen Niedrigkeit zurücktrinkt [durch Trinken zurückbringt]. Sh. 3, 653 etc. —
Trink~er, m., –s; uv.: Jemand, der — und insofern er — trinkt, nam. berauschende Getränke: Ein so allgemeiner Rausch, lobt er auch die T. nicht, so lobt er doch den Wein. 1, 313; 4, 7; Kein großer Esser. .. T. war er gar nicht. 30, 171; Als weiser T., nicht als Zecher. 3, 192; Bier-(G.33,180); Pel. 1, 135), Was- ser- 45), Wein- 142) Trinker etc.; Milch- trinker, auch: ein dunkelfarbiges Pferd mit weißen Lippen. Th. 2, 117. —
~ig, a.: in Zsstzg., z. B.: Süß-t., süß zu trinken (-schmeckend). Sp. 84b.
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