Tränk
Tränke
tränken
Trä́nk: 1) m., –en; –en:
(vralt.) Jemand, dessen Amt das Tränken ist (vgl. Schenk): Erb- und Erz-T. Großm. I. — 2) n., –(e)s; –e: in Zsstzg.: Ge-: (s. Trank, Anm.) = Trank 1a: Keinen Wein noch stark „Getrencke“ trinken. 3. 10, 9 etc.; Versch. Arten von G–en. 17, 290; Allerlei gesundes G. daraus zu bereiten. 18, 330; 13, 205; Wir [das Theaterpublikum] wollen stark G–e schlürfen [bildl.]. 11, 11 etc.; In Eis gekühltes G–e. 3, 85 etc.; minder gw.: Er träufelt in den Eingang meines Ohr | das schwärende G. [den Bilsensaft]. Haml. 1, 5 etc. Zsstzg. z. B.: Wenn man bei dem Frosch-G–e [Wasser] seine Zeit vertrauert. Wein . ., ein Götter-G. Od. 9, 205; Das Haupt-G. Par. 1, 46; Höllen-G. 6, 147; Ähnliche Korn-G–e [Bier etc.]. Ländl. 4, 624; Das Lieblings-G. der Belgier. (56) 1, 407; Schäumend Würz-G. Dr. 1, 52 etc. —
~e, f.; –n: 1) Ort, wo Thiere. gw. trinken oder getränkt werden und: das Trinken oder Tränken dort: Goß den Krug aus in die T. [Tränkrinne. 1. 24, 20; Führet ihn [den Ochs, Esel] zur T. 13, 15; Wo die Waldesel zur T. kamen. Mak. 1, 142; Alle Fuhrten und T–n. 2, 107; An der T. plätschert das Wasser, die Lockvögel pfeifen. B. 336 (s. Tränkherd); Der deutsches Wörterb. II. Hirsch, dessen Morgen-T. der Rabe und ich belauscht hatten. Gr. 1, 50; Wo lauliche T. | sumpft, vom dienstbaren Huf getrübt. 3, 56; Od. 13, 247; Il. 13, 493 etc. —
2) s. Trank 1b. —
3) (selten) eine ertränkende Überschwemmung: Die Deiche brächen und wir Alle erlebten eine neue große Mannes-T. Bann 2, 131. —
4) zuw.: das Tränken (s. d. 1c) eines Ggstds mit einer Flüssigkeit: Poröse Hölzer .. durch eine Leim- T., d. h. durch Bestreichen mit sehr dünnem Leime vorbereitet. M. 2, 177 etc. —
~en, tr.: 1) faktit. zu trinken (s. d. und Trank, Anm.):
a) Lebende Wesen t., eig. und übrtr. (s. d): Vieh t., auch refl. und mit fortfallendem sich (s. d.), z. B. vom Wild: T., sich t.: saufen. Br. 293; Das Rind, das .. niedersteigt, um dort zu t. 9, 203a etc.; Einen Säugling t., z. B.: Die Zwillinge tränket [säugt] eine Wölfin. 1, 225 etc.; Bald musst’ ich’s t. [dem Kind die Saugflasche geben]. 11, 136; 135 etc., ferner z. B.: Also sollst du die Gemeinde t. und ihr Vieh. 4. 20, 8; Dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser. 25, 21 etc.; Du tränkest sie mit Wollust als mit einem Strom. 26, 9 (= Tränkst vom Strome deiner Wollust sie. Sie wird ihn t. mit Wasser der Weisheit. 15, 3; Sie hat mit dem Weine ihrer Hurerei getränket alle Heiden. 14, 8; Ich will sie mit Wermuth speisen und mit Galle t. 3, 15; 3, 15 (= Er hat .. mit Wermuth mich getränket. 2, 53) etc.; Ihr Quellen . ., | ihr quellt, ihr tränkt und schmacht ich so vergebens? 11, 22; Ich ward getränkt mit Bitternissen. Rom. 169; Freiwillig tränkt euch keine Traube. 26b; Die er mit der Milch seines Unterrichts getränkt. Rh. 1, 166; Will ich .. mit Blut zu Tod ihn t. Ah. 121; Die Lebenslust, womit die säugende Mutter sich tränkt, quillt heiß durch das kleine Herz. 36, 89; Haml. 4, 5; Hier tränkte er ihre Seelen mit großen .. Empfindungen, bereicherte ihren Verstand. 5, 213; [Das Wasser] hat die Kraft zu speisen und zu t. 20, 197 etc. —
b) (s. a) Die dürre (oder dürstende) Erde; Pflanzen t. etc.; Du tränkest seine [des Landes] Furchen. 65, 11; 39, 27; Dicht. 1, 255; Welch ein himmlischer Thau hat euch [Blumen] die Seele getränket? 1, 27; Sh. 3, 371 etc. —
c) (vgl. b) auch von ganz unbelebt gedachten Körpern: sie von Feuchtigkeit durchdringen, diese darin einziehn lassen (s. Tränke 4): Papier mit Ol, Holz mit Leim t. (oder ein-t.); Man tränkt das Papier zuerst mit Kochsalzlösung etc. . ., wiederholt diese zwei Tränkungen. 2, 592 etc., seltner: Lappen, welche man in der rothen stinkenden Flüssigkeit getränkt hatte. W. 2, 303 etc. —
d) (s. a; c) im gehobnen Stil: durchdringend füllen etc. Wenn die Nacht die Erde nicht mehr mit Himmelslicht tränkt. 4, 1173³); Der geflügelte Wind hat sein mit Tönen reich getränktes Gefieder geschüttelt. 1188²⁴; Der Schlangenfisch, mit Strahleskraft getränket[der elektrische Aal]. 1, 368; Ruhe jeder Leidenschaft | tränkt das Herz mit Götterkraft. Gd. 66; Hat anrostende Sorge des Sparguts | einmal Seelen getränkt. H. 2, 378 etc. —
e) mundartl., vralt. Anwendungen s. nam. —
2) Dazu:
a) pass. Partic. mit Bstw., z. B.: Bachge- tränkte (1b) | frische Wildnis. 1, 146; Auf Philippi’s blut getränktem (1b; d) Schlachtfeld. (46) 279; H. 1, XXXVIII; Die Geschichte . . in ihren blutgetränkten Blättern. Rep. 3, 25; Der Hoffnung junges Grün, | so duft-getränkt (1d) von süßem Blühn. 261; Mit solcher | feuergetränkten (1d) Riesenfeder. Lied. 324; Die Welt ist nicht bloß gott- getränkt, gottgeschwängert; sie ist identisch mit Gott. SW. 5, 131; Des Vaters leidenschaftgetränkte (1d) Seele. Hoh. 1, 260; Leimgetränktes (1c) Holz; Olgetränkte (1c) Papiere. 37, 188; Die regengetränkte (1b) Erde. Pr. 3, 1; Auf Murillo’s sonnegetränkten (1d) leidenschaftdurchglühten Bildern. 1, 152 etc. —
b) Der Tränker, die Tränkerin des Viehs (s. 1a). —
c) Der Festesspeise und Tränkung (1a) froh zu werden. M. 4, 157, s. ferner 1c etc. — Zsstzg. z. B.: Áb-:
1) Ceremonien, womit sie die Gottheit abspeisten (s. d.) und abtränkten. 5, 229. —
2) (s. absäugen 1) Stierkalb, das während des A–s verschnitten wird. 2, 32. — Án-: Das Seil ist angetränkt [Ggstz. ausgetrocknet]. — Durch-: Quellen, die mit ihrem Adernetz das ganze Land d. [1b]. 4, 1189³⁷); Nachdem der Stoff hinreichend durchtränkt [1c] war. 2, 234; Mit dem Firnis völlig durchtränkt [1c]. 3, 454; Wie von einem heißen Quell der Glückseligkeit durchtränkt [1a; d] und berauscht. gH. 2, 147; Sein Geist ist zu sehr mit modernen Gedanken . erfüllt und ganz durchtränkt [1d]. 1, 267a; Wie ein Gewebe .. in Folge der Aufsaugung sich mit dem Wasser durchtränkt [1c]. EE. 204; 218; 504 etc. — Eīn-:
1) Einem Etwas e., eig.: es ihm als Trank (s. d. 2) eingießen, einflößen (s. nam. 6, 271a; b), und danach gw. übrtr. wie einreiben (s. d. 2a, vgl. einschlucken 1b; fressen 2c etc.): ihm Etwas im Schlimmen gedenken, um ihn dafür später büßen zu lassen, z. B.: Er kann es uns denn bitter e., daß wir nicht höflich geantwortet. Reis. 3, 6 etc.; Dem wird’s in jener Welt sauer eingetränkt werden. 3, 12 etc., s. oft ohne Zusatz: Der ihnen e. wird, was sie an mir verschuldet. 2, 184; Tränkt den Betrug ihm ein. 3, 326; 5, 286; Wart, Amtmann! ich will dir’s e. [„gedenken“. 151]. 3, 150; 12, 530 u. o. —
2) Ein Acker ist eingetränkt, steht voll Wasser. —
3) [1c]. —
4) Hüttenw.: mit Flußmitteln zum Schmelzen versehn, s. 64, vgl. M. 1, 60 etc. — Er-: s. ersäufen, worauf die Hinweise in () gehen:
1) (1a) Wir sehen einen Menschen ertrinken, aber wir sehen nicht, daß er ertränkt worden wie ein kranker Pudel. 2, 317; 180b etc., vgl. ohne Uml.: Sie wurden in See getrieben und „ertranckten“ einander selbst jämmerlich. 589b. —
2) (2c) Klagen ertränkt er im Golde der Reben. 1b; 3, 145; L. 199 etc. —
3) (2d) Sh. 1, 92; Striche, die einst das Wasser ertränkte, zu Wiesen .. gewonnen. Teutsch. 353; 69; Der Herden Schar auf den ertränkten Auen. 34a; Tiefer als ein Senkblei je geforscht, | will ich mein Buch e. Sh. 3, 117; Sehnen | ertränkt mein Aug’ in stillen Thränen. 10, 65 etc. —
4) (2e) Den Kindern keinen Wein zulassen oder ihn mit Wasser e. Ob. 21; Wasser . ., worin besorgte Schenken | die scharfe Jugendkraft des Necktarweins e. 12, 311. — Ver-: mund- artlich st. er-t. (1): Ich hätt mich vertränkt. D. 4, 248 etc.
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