Trank
Tránk, m. (s. Anm.), –(e)s; Tränke; Tränkchen, lein; -:
eine Flüssigkeit, die und insofern sie getrunken wird:
1) insofern sie den Durst zu löschen oder als Nahrungsmittel gilt, — kollektiv, o. Mz. u. Vrkl.:
a) für Menschen (vgl. Trunk, Getränk), eig. und übrtr., z. B.: Speis’ und T.; Aller T., den man trinkt in allerlei solchem Gefäß, ist unrein. 3. 11, 34 (= Alles Ge- tränk, das etc. Wein, starken T. etc. 5, 14, 26 (= Wein und anderes Getränke. 6, 55 etc., Laß einen Trunk des besten Weins | .. bringen . .. O T. der süßen Labe! .. Diesen Trunk. 16, 151; 11, 153; Immer möge zum Trunke den Becher Amor dir füllen, | immer dir Amor selbst werden zum T–e darin. 2, 276; 54a; Des Schäfers .. dünner T. aus seiner Lederflasche. Sh. 8, 247; N. 1918; Den unreinen T. 7, 66; 11, 38; Das Vergnügen .. ist ein zu berauschender T. 27, 495 etc. —
b) fürs Vieh, s. nam. auch für die Schweine das in der T.-Tonne (s. d.) gesammelte Spülicht (s. d.): Viel Schweine machen den T. dünne. Sprchw. 5492 etc., vgl.: Friß die Tränke selbst. 3, 288, den Schweinefraß etc. —
2) eine Flüssigkeit, die, um bestimmte (nam. medicinische) Wirkungen zu erzielen, getrunken wird: Mit Tränken und Arznei ihre Frucht vertreiben. B. 168a; Sibylle, | gieb deinen T. . . . Meinem Freund wird dieser Trunk nicht schaden. 11, 109; Du siehst, mit diesem T. im Leibe, | bald Helenen in jedem Weibe. 111; Ein Geschlecht, das .. ihm alle Übel .. in einem sehr koncentrirten T–e zu verschlucken gab. 16, 261; 3, 149; 6, 271b; Sp. 235a: Der soll ein kräftig Tränkchen [Gift] ihm bereiten. Sh. 1, 115; So höll’schen T. Cymb. 1, 6; Pillen, Pulver und Tränkchen. 32, 18; 24, 252; Tränke, Latwergen und Purganzen. 1, 249 etc.
Anm. Zu trinken goth. drigkjan, ahd. trinkan, mhd. trinken: T., goth. draggk, n., ahd. trank, n., mhd. tranc, n. (und m.), vgl. noch im Nhd. neutr.: Ein anderes T., welches nicht allein den Durst löschet . .. Diesen Trunk. EfA. 1, 466; LastD. 1a; D. 4a; Sp. 26a; So oft ihr das Brot essen werdet und das T. trinken. 3, 9 [= 1. 11, 26] etc.; ferner: Getränk, mhd. getranc, so o. Uml. z. B. 2, 108¹8); 92a; 142a etc. und masc.: Ein sehr lieblicher Getrank. B. 59a, selbst noch: Der Getrank, welcher in dem Kelch enthalten etc. Konk. 1176b; Trunk, ahd., mhd. trunc; tränken, goth. dragkjan, ahd. trankjan, trenkjan, mhd. trenken; Tränke, ahd. trenka, mhd. trenke etc.
Zsstzg. s. zu 1a (unbez.) die von Trunk, Getränk, zu 2 die von Arznei, Mixtur, Pulver etc., z. B. Äpfel- T. Fischart Garg. 59b (s. Apfelwein); Brust-T. [2]; Dichter-T., z. B.: den der Dichter trinkt. G. 6, 106; Erquickungs-T. G. 11, 42 (vorher: Trunk); Fall- T. [2] für krankes Vieh, s. Stalder 1, 353; Fälscht ein Rebenhasser | den Feuer-T. [den feurigen, vgl. Feuerwein] mit Wasser. V. 3, 129, bildl.: Im Freiheits- Feuer-T–e. Herwegh 1, 117; Erst noch einen Freuden- T. Fouqué Dr. 1, 354; Früh-T. [Morgen-T.]. Freiligrath 1, 143; Die Bosheit mischt dir einen Gallen- T. [bittern]. Bürde (s. Honig-T.); Jch muß den Gift-T. dieser Seligkeit vollends ausschlürfen. Sch. 132a; Bereiten .. den Gift-T. [2]. V. Ov. 1, 14 etc.; Sein Wein .. ist echter Götter-T. W. 20, 52; Bei dem kühlenden Haber- T–e [1a; 2]. JAEbert Y. 5, 211; Heil-T. [2], z. B. bildl. Kosegarten D. 1, 84; Die Unsterblichkeit wird ihm [dem Geist] zum Henker-T. Haller 142; Noch da ihn Himmels-T. erhitzt. Uz (vgl. Götter-T.); Holz-T. [2] aus heilkräftigen Hölzern; Zieht Lebensöl aus Gift und Honigtränk’ aus Gall’. Lohenstein (s. Gallen-T.); Johannis-T., s. Johannissegen; Kräuter-T. [2]; Kühl-T. [1; 2]. Jp. Fat. 2, 118; Labe-T. [1; 2]. Alxinger D. 146; B. 76a; Sch. 172b; V. 3, 187 etc.; Mit Meth und Lauter-T. [Würzwein]. Simrock N. 909; Laxier-T. [2]; Liebestränke [2]. G. 9, 253; Platen 1, 153; W. 22, 129 etc., deren Genuß Liebe erregen soll (s. Philtron); Der Lust-T., dem die Reue folgt; Mai-T., ein Getränk aus Wein mit würzigem Waldmeister (s. d. 2) und Zucker, auch „Maiwein“. Scheffel Tr. 126; Mandel-T. (s. Mandelmilch). Göckingk Lieb. 74; Molken-T. [1; 2], dafür schwzr. Schotten- (oder Schoten-. JvMüller 6, 205) T.; Beim s. g. „Appetitsschoppen“ oder der „Frühmesse“, wie man in Süddeutschland diesen Morgen-T. auch wohl nennt. Gartenl. 12, 327a; Ließ . . herum jetzt reichen den Muth-T. Sonnenberg D.; Nektar-T. V. 3, 186; Opfer-T. Od. 13, 148; Matthison 44; Der quellenklare Perl-T. [perlende]. Keler gH. 4, 267; Ein kräftig Schlaftränkl[ein [2] zum Entschlafen. Fischart B. 123a; Hölderlin H. 1, 107; Wackern. 4, 1185³⁴ etc., vralt.: Tolm-T. HSachs 3, 2, 213c (s. Qualm, Anm. und Twalmgetrank. Wackern. 1, 1010 ³); Schot(t)en-T., s. o.: Molken-T.; Macht den Segens-T. [1; 2] zum Gift. Sch. 469a; Gieb ihm Stärktränke [2]. Klinger Th. 2, 250; Süß-T. G. 1, 178; Bis von Lethe’s Taumel-T. | ich trunken bin. Sch. 13b; Temperier-T. [2]. Thümmel 7, 104; Tolm-, s. Schlaf-T.; Um-T.: Trinkspruch, Toast. Schwäb. W. 136; Die den Wunder-T. [1; 2] bewahrt für meine Qualen. WhMüller 1, 311; W. 28, 257; Koste nicht | von ihrem [Lethe’s] Zauber-T. [1]. 256; Sie wie durch einen Zauber-T. [2] in niedriges Vieh zu verwandeln. 29, 26; Fouqué Dr. 1, 213; Sch. 408b etc.
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