Faksimile 0517 | Seite 1339
Faksimile 0517 | Seite 1339
Tormentille Tornister Tormentilleitze Torsche Torso Tort Tormentillee Tormentilleur Torus Tormentilley
* Tormentílle (lat.), f.; –n:
eine Pflanze, Rothwurz, Tormentilla.
*Torn~íster (ungr. ?) m., –s; uv.:
ein auf die Schultern zu schnallender Ranzen, gw. aus gegärbten Fellen, nam. aus behaarten, deren rauhe Seite nach außen gekehrt ist, für Fußsoldaten, Fußreisende etc. Ieder Soldat trägt den Marschallstab in seinem T. Demokr. Stud. 224; G. 26, 46; Müllner 6, 106; Greifen nach dem cynischen Mantel und T. W. Luc. 6, 185 (vorher: Schnappsack) etc.; Wolfs-T. B. 21a; Seehunds-T. Seume Sp. 119 etc. Dazu: Daß ich von Leipzig nach Agrigent tornistern [mit dem T. marschieren] wollte. 172; Sieben Meilen . . . Diese tornisterten wir von ¹8 Uhr früh bis 6 Uhr Abends sehr bequem ab. 12; Mein Schneider tornisterte hinter mir her. 422 etc., auch: So betornistert wie ich wäre. 105, mit einem T. bepackt.
*~itze, f.; –n:
(vralt.) heizbares Gemach: In den alten T–n und Hofstuben. Mathesius Sar. 266; Türnitz. Ayrer 290 ꝛc; Durnitz. HSachs 3, 2, 199c, s. bes. Schm. 1, 399, vgl. Brem. W. 1, 185; Quickborn 286.
Tórsche, f.; –n:
Erdrübe. Adelung, s. Dorsch 2.
*Tórso (it., s. ebd.), m., –s; –s:
Sturz (s. d. 4c) einer Bildsäule, nam. von der meisterhaften Statue des Herkules im Belvedere des Vatikans; bildl.: Sie haben an diesem T. [unvollendeten Werk] ein unsterbliches Werk geboren. Zelter 1, 257 etc.; ugw., scherzh.: Brot-T. IP. Fat. 1, 101 = Runken (s. d.).
*Tórt (frz.), m., –s; (–e):
eine Jemand absichtlich zugefügte Benachtheiligung, z. B.: Einen T. ertragen (Nicolai 1, 125), verwinden (Immermann M. 4, 42); Jst Das ein T.? V. Sh. 3, 360; Andre in ihren T. gesetzt und beschämt zu haben. W. Luc. 5, 176 etc.; bes.: Einem geschieht ein T. Nicolai 2, 13 etc.; Einem einen T. thun (1, 12); anthun (Immermann M. 4, 42; 230); manchen T. und Dampf (Musäus M. 2, 56), T. und Drangsal genug (Heinse A. 1, 250); Einem zum T. (Freiligrath V. 49; Reithard 396 etc.), zum T. und Dampf (IP. 48, 24 etc.), zum T. und zur Schur (s. d. 3).
*~e, f.; –n; Törtchen, lein; –n -:
ein Backwerk, s. Tarte, mit vielen Arten, z. B. (s. Scheible Kochb. 568): Apfel-, Apfelsinen-, Aprikosen-, Band- (s. u.) oder Baum-, Blätter-, Brot-, Kirschen-, Makronen-, Mandel-, Mohn-, Pflaumen-, Punsch-, Reis-, Sand- (s. Sandkuchen), Stachelbeer-, Tausendblätter-T. etc.; Aufsatz-T. Wildermuth Heim. 281 (s. Aufsatz 2a); Farbe auf Farbe bunt über einander wie eine Band-T. Kretschmann 5, 376; Staats-Kirschentorte. G. 6, 66 etc.
*~ūr, f.; –en:
eine zur Erzwingung eines Geständnisses angewandte Marter (s. Frage 2; Folter): W. Luc. 6, 175 etc.
*Tōr~us (lat.), m., uv. (–ses); (–se):
Ehebett. Matthisson 105; Sch. 12b etc.
~y (engl.), m., uv.; –s; -ies:
in England etwa = Aristokrat, im Ggstz. zu Whig, s. Volksz. 7, 291; Hoch-T. Dazu: Den Nichts in seinem Hochtorys- mus berührte. Gutzkow R. 4, 46 etc.