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Torkel torkeln
Tórk~el, m., –s; uv.; f.; –n:
1) Die Wein- und Obstpressen, welche durch eine Schraube sich drehen .., heißen .T–n, von lat. torquere, drehen [wie lat. torcular], davon schreibt sich auch jene Bez. her, die selbst in Nordd. üblich ist: er torkelt etwas. Maje 1, 444; Daß dir der Kopf um und um geht wie ein T. Spindler V. 2, 132; 405 etc., s. Schm.
2) (s. 1 und mhd. turc. Benecke 3, 149b, vgl. türkel, s. dunkel I 6) Taumel: In ihrem schwarz-rothgoldnen Turkel. Kladderadatsch 15, 27a (vgl. I. Dusel. Ruge).
3) (s. 1; 2) ein heftiger Schlag etc., der Einen taumeln macht (z. B. gw. m. in Mecklenburg).
~eln, intr. (s. Anm. zu flattern etc.):
taumeln, von Betrunknen etc. (s. Torkel 1; 2): Indem er gegen den Officier torkelte. Auerbach V. (61) 45; Er sinkt und torkelt auf die Erde. Hagedorn 3, 196; Höfer Leb. 19; Logau (L. 5, 130; 346); Trinkulo ist auch zum T. voll. Schlegel Sh. 3, 130; Dieses t–de Gespenst, das weder steht noch geht. Tieck DBl. 2, 181 etc., auch: Turkeln. Alexis H. 1, 2, 213; HSmidt Devr. 85 etc. Zsstzg. z. B.: Ließ ihn t. vor mir her. Kinkel 242; Erst dorkelt er hin und herwieder. HSachs G. 1, 158; Hin und her-t. Immermann M. 3, 366; Aus dem Wirthshaus heraus-t. Hackländer Nam. 1, 228; Hinunter-t. Keller gH. 4, 415; Er ging voran .., Kaspar torkelte nach. Immermann M. 4, 109; Umher-t. 103; Vogt Köhl. XXII; Wie er weggetorkelt ist von mir. Gartenl. 9, 482b etc.