Faksimile 0517 | Seite 1339
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Torf Torfacht torfen torfig
Tórf, m., –(e)s; –e, Törfe; -:
eine moorige Erdmasse, z. B.: Den Mast.. | gewurzelt fest im T–e[Meeresgrund]. Freiligrath 1, 167 etc., nam. aber eine solche großentheils aus vermoderten Pflanzen bestehnde, humus- artige, brennbare Masse (so als Stoffname ohne Mz.) und die als Brennmaterial dienenden einzelnen Stücke aus solcher Masse, vgl. Brenn-Rasen, -Wasen; Sode 3; Ring 5; Bank 2a etc., s. Karmarsch 3, 529 ff.; Körner Sch. 3, 444 ff.; Landw. Z. (55) 1021 ff.; Nemnich 2, 1503; Oken 1, 311; 533 etc.; T. graben, stechen; baggern; pressen; verkohlen etc.; Der’ T. wächst nach etc.; Mit T. heizen oder T. brennen etc.; Gut heizender; glimmender T. etc.; Tausend Soden T. oder: Tausend T. (s. Fuß 4), T–e, Törfe, z. B.: Das Gepolter in den Ofen geschleuderter Torfe. Bucher (Nat.–Z. 8, 603); Hungari 2, 306; Körner Sch. 3, 449; Aus 3000 T–en, welche 14“ lang, 6“ breit und 3“ dick gestochen sind, werden 30 Berl. Scheffel Kohlen geschwelet. Krünitz 10, 595 etc.; Darum müssen sie .. aufgetrögete Rasen, welches sie Törf heißen, für Holz verbrennen. Kantzow 2, 435; Sechs Törfe. Körner Sch. 3, 447 etc. Zsstzg. zahlreich zur Bez. der versch. Sorten, nam. nach der Art der Bearbeitung, dem Ort des Vorkommens, der Beschaffenheit etc., z.B. (s. das oben Angeführte): Bagger-T. Niebuhr Nachg. 18; 228 etc., aus ausgebaggertem T.-Schlamm; Berg-T.; Blätter- (oder Papier-) T., aus blätternden Schichten; Darg-T. (s. Darg); Diluvial-T. Oken 1, 646; Dwa-T. (s. Dwa); Faser-T.; Heide- T.; Holz-T., mit Holzresten; Kies- oder Land-T., Kies und Muscheln enthaltend; Klipp-T., so hart, daß, wenn man darauf schlägt, er klippt (s. d. 1) oder klingt (vgl. Klinker); eine ähnl. Sorte heißt: Anklipp-, Meer- (oder Strand-) T.; Moor- oder Morast-, Moos-, Rasen-, See-, Sumpf-T.; Papier-T., s. Blätter-T.; Pech-T., bituminös und pechschwarz; Preß-T,, komprimierter; Rasen- T.,s. Moos-T.; Der Salz-T., welchen man im Herbste zur Ebbezeit unter dem Schlick sticht. Nat.-Z. 17, 259; Sand- T., auf Sandgrund liegend und mit Sand vermischt; Schwager-T., der schlechteste, aus der obersten Schicht einer T.-Grube; See-T., s. Moor-T.; Stich-T., ausgestochner; Stink-T.; Strand-T., s. Meer-T.; Streich-T., aus Torfschlamm, ähnlich wie Ziegel, gestrichen; Sumpf-T., s. Moor-T.; Vitriol-T., Eisenvitriol haltend. Oken 1, 591; Wurzel-T., mit Überresten von Wurzeln etc.
~acht, n.:
(mundartl., veralt.) unbewegliches Gut, s. Brem. W. 5, 87 (vgl. Möser’s Deutung unter Echt, Anm.; doch vielmehr zu Torf = Rasen, Wasen s. d. und Span I 1c gehörig).
~en, tr.:
Thonige Äcker t., mit Torfgrus und Holz- asche düngen; gw. Zsstzg.: Für das Benarben der abgetorften Stellen [an denen der Torf fortgenommen, abgestochen ist] wird zu wenig gesorgt. Zölner Reis. 357, vgl.: Wenn die Nutzung der Torfmoore zu Brennmaterial vorüber ist, Hird der aus getorfte Moor zur Rohrpflanzung vorbereitet. Neustrel. Zeit. (55) 386b etc.
~ig, a.:
torfhaltend, moorig. Houwald 5, 47; Das ganze Land so moorig, morastig und t. Kohl Irl. 1, 59; 24; 263; Tschudi Th. 262 etc.
Anm. Torf, ahd. zurft etc., s. Graff 5, 706, vgl. Diez 347, altfries., ags., engl. turf = Rasen.