Faksimile 0506 | Seite 1328
tischeln tischen Tischer Tischerei Tischler Tischlerei ~ern ~lern
Tisch~eln, intr. (haben):
s. tischen 2: Der ein behagliches T. liebte. Wildermuth Heim. 132, ein längres bei-Tisch-Sitzen und Plaudern.
~en, intr. (haben), tr.:
1) den Tisch decken, bereiten, Einem zu essen geben: Unter dem Nußbaum war getischt. Gotthelf Obramtm. 25; Bis wir ... genügend ihr [der dürstenden Heide] tischten das schreckliche Schlachtmahl. Pyrker 107; Leoparden füttern ihre Jungen, Raben t. ihren Kleinen auf dem Aas. Sch. 110a; Der will ihm [l. ihn] .. tränken etc. . . ., t. und bänken (s. d. 2). Weise Abs. 364.
2) tafeln, schmausen: Wo ist mein erstes T.? [meine frühere gute Speise] Asch ich jetzt für Brot. Fleming 23; Als nun seine Schafe tischten. Harsdörfer (Wackern. 2, 407²³); Logau (L. 5, 132; 346); Didons Höhle, | in der Anchisens Sohn bei eitel Nektar tischte. Lohenstein Ros. 75; IbrS. 2 etc.
3) (schwzr.) T., auf-t., aufstapeln. Stalder.
4) st. tuschen (s. d.), beruhigen: Jetzt, da mein Blut getischt ist. Kosegarten Rh. 3, 58 etc. Zsstzg. z. B.: Áb- [2]: Der uns . . Stadtneuigkeiten .. auftischte, dafür aber .. den ganzen Rest unserer Fleischpasteten abtischte. Kohl Südr. 1, 17 [aufaß]; Kaum | ist abgetischt [die Mahlzeit vorüber], so etc. W. 11, 86, vgl. [1]: abdecken. Aūf- [1, vgl. 3]: Speisen etc. auf den Tisch setzen; Einem Etwas vorsetzen, eig. und übertr., sehr gw. (vgl. aufschüsseln): Die Schnurre in meiner .. Zeitung dem Publikum a. Bahrdt 3, 133; Ich tisch euch auf veraltete Geschichten. Cham. 4, 79; Forster Br. 1, 168; Ich will süße Früchte zum Mittagmahl dir a. Geßner 3, 103; Einem Gift in der Speise a. 1, 233; Blum’ und Früchte weiß ich euch | gar zierlich auf-zu-t. G. 4, 6; 8, 220; 24, 26; 35, 67; Der tischt uns seine cynischen Märchen auf. 29, 263; Nicolai 5, 154; Den beiden [Geiern] wirst du nun zum Gastmahl aufgetischt. Rückert Rost. 22a; Ein Vater, der seinen Sohn auftischt der Verzweiflung. Sch. M. 2, 175; V. 3, 206 etc. Über-: tr.: übermäßig mit Schüsseln (s. Tisch, Anm.) besetzen: Satt vom übertischten Mahle. G. 11, 8.
~er, m., –s; uv.:
ein Handwerker, der geleimte durch Schlitz und Zapfen verbundne oder mit eingeschobnen Leisten versehene und mit Zinken geschloßne Holzarbeiten fertigt, darunter z. B. Tische (daher T., schwzr. Tischmacher, zumeist Tischler, s. d.), Schreine (daher Schreiner) etc.: Die T. und Zimmerleute. Sir. 38, 28; Döbel 3, 79b; G. 4, 57; 14, 163; 18, 42; 19, 126; 29, 310; 31, 330; 403; Merck’s Br. 1, 275; Rockenphil. 1, 85; Ruppius V. 2, 14 etc.
~erēī, f.; –en:
1) s. Tischlerei. 2) (veralt.) s. Schnitz 2.
~ler, m., –s; uv.:
Tischer (s. d.): Den T. kommen lassen .. Der Tischmacher. Gotthelf U. 1, 340 ff.; Der T. bringt den schwarz gebeizten Schrein. Ramler F. 2, 534 etc.; T–in, Frau des T–s; Zsstzg. z. B.: Frei-T. (s. Freimeister); Kunst-T. Gutzkow R. 3, 189 (s. Kunsttischlerei); Ein einfacher Rahmen-T. [Holzrahmen fertigend]. 199.
~lerēī, f.; –en:
1) Tischler-Handwerk, -Kunst, dazu (s. Karmarsch M. 2, 236): Bau-T. (Gebäudetheile fertigend); Maschinen-T.; Möbel-T. und dazu als Unterabtheilung in Bezug auf die feinern Möbel: Kunst-T. etc.
2) Tischler-Werkstatt. Ruppius V. 2, 35; 38 etc.
~(l)ern~(l)ern, intr. (haben), tr.:
Tischler- arbeit fertigen, schreinern (s. d., vgl. bildhauen und gärtnern), auch mit fremder Endung: Tisch(l)erieren.