Faksimile 0503 | Seite 1325
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tilgbar tilgen
Tilg~bar, a.:
sich tilgen(s. d. und Zsstzg.) lassend: T–e Schulden etc., Ggstz: Die Neigungen.., | die mit un-t–en (– ⏒– ⏑) Zügen etc. Cronegk 2, 120; Der in mir un-t–e Gedanke, daß Gott für uns sorgt. JvMüller 14, 440; 6, 191 etc.; Diese Ursachen zu bekämpfen und, wo sie nicht aus-t. sind etc. Klencke Gsp. 2, 119 etc.; Un-aus-t. fest in die innere Anschauung einprägen. Fichte 8, 109; 47; 7, 296; Daß es un-aus-t. in ihm haftet. Hölderlin H. 2, 69 etc. (vralt.: Das unaustilgig Pfaffenzeichen. Fischart B. 99a); Ein schwer ver-t–es Unkraut; So bleibe doch dein Geist .. un-ver-t. unter deiner Nation! Fichte 8, 75; G. 13, 347 etc.
~en, tr.:
machen, daß Etwas dazusein, zu bestehn aufhört, z. B.: Eine Schuld t., zahlend; Bei Heller und Pfennig muß Alles getilgt sein. Spindler St. 1, 31; Diese Schuld mit der ersten Barschaft zu t. L. 1, 517 etc., aber auch: Eine Schuld, Schuldfordrung t., streichen, auslöschen, vgl.: Der . . die Sünden . . | aus jenem richterischen Schuldbuch tilgt. Broxtermann 191 etc.; So tilge mich aus deinem Buch. 2. Mos. 32, 32 [,,lösche mich .. aus“. Mendelssohn]; Tilge sie aus dem Buch der Lebendigen! Ps. 69, 29 [,,Daß sie vertilgt im Lebensbuche werden“. Mendelssohn]; ferner z. B.: Zwingherrschaft, Zwingherrwitz | tilgt [vernichtet] Gottes Racheblitz. Ausw. d. L. 14; Der Leichtsinn, | der .. heilsam geschwinde die Spuren | tilget des schmerzl. Übels. G. 5, 7; Umsonst suchst du, Laster mit Laster, Schande mit Schande zu t. 34, 150; Seinen Feind | zu t. 13, 81; 9, 271 etc.; Wo man Lolch [Unkraut] getilgt. Haller 74; Die schöne Lichtspur im Gemüthe | tilgt fürs Leben keines Sturms Gewüthe. Hungari 1, 269; Er tilgte sein Leben. JvMüller 24, 261; Tilge sie [die Liebe] vom Uhrwerk der Naturen: | trümmernd aus einander springt das All. Sch. 2a; [Möchte ein Gott] eure Zwietracht t.! 240b; 468a; 704a etc.; Odysseus tilgt die Freier. V. Ant. 2, 235; Morgen .. wirst du schauen . . Kronion | t. ein großes Heer. Jl. 8, 472; Rieb sie Ambrosia unter die Nase | .. und tilgte des Meerscheusales Umdünstung. V. Od. 4, 446; Des unmuth-t–den Massikers [Weins]. H. 1, 114 etc. Dazu:
a) Tilgung der Spötter. Lichtwer 81 etc., z. B. auch der Schulden; Schuldentilgung (s. amortisieren) etc.
b) Den Tilger tilgt Tod. WHumboldt 3, 88; Des Verderbens Tilger. Schlegel Gd. 1, 284; Wackern. 2, 471²⁵; 1768²; (nach Nemnich auch ein Vogel Mergus serrator, Sägeschnäbler). Der Schlangentilger | Alcid. W. HB. 2, 49 etc. Zsstzg. z. B. Áb-: nam. bei Ältern, s. Grimm; Wurm; Sie sind .. in den Schwumm aufgefasset [mit dem Schwamm weggewischt], d. i. abtilget. Zwingli 2, 17; Ab-zu-t. diese Schmach. 3, 246 [,,verdeutscht“: aus-zu-t. 252] etc.— Āūs-: Ich will den Amalek unter dem Himmel a. 2. Mos. 17, 14 [das Andenken von Amalek .. ver-t. Mendelssohn]; Daß ich sie vertilge und ihren Namen austilge. 5, 9, 14 etc.; Hat ausgetilget die Handschrift, so wider uns war. Kol. 2, 14; Jer. 18, 27 etc.; Nachdem sein letzter Feind ausgetilgt. Fichte 8, 12; Forster Voln. 49; Helfen Sie mir meine Schuld a. G. 9, 266; 15, 309; Ob die Falten .. wieder auszu-t. sind. 23, 22; Nach ausgetilgter Spur. 39, 120; Jlios aus-zu-t. V. Il. 2, 133; Nachdem er der Jünglinge viele | ausgetilgt. 15, 67; Od. 16, 129; Einen gefährlichen Mißglauben sammt den Mißgläubigen aus-zu-t. Ant. 2, 4 etc.; Austilgung des Waldscheusales. Th. 25, 205; Wackern. 3, 224²² etc. weg-t. Hin des Frevels Anstifter | tilgt er. WHumboldt 3, 46 etc. (s. hin 4); In Kurzem hinweggetilgt bin ich selber. Wiedasch Od. 1, 252; Hinweg-zu-t. . . eine Stadt. V. Il. 4, 40 etc.
Fórt-: Hín-: Ver-:
1) vollständig, vernichtend tilgen. 1. Mos. 6, 7; 7, 4 etc.; Jes. 44, 22; Ap. 3, 19 etc.; Die letzte Spur vertilgt. G. 13, 157; Befriedigte Eitelkeit wäre weit entfernt, überwunden oder gar vertilgte Eitelkeit zu sein. FHJacobi 5, 33; 31; Uns zu Grund ver-t. Luther 8, 249b; 5, 534a; Jst sie aus den Lebendigen vertilgt. Sch. 438a; Der Zweifel meiner fürstlichen Geburt, | er ist getilgt, sobald ich dich vertilge. ebd.; 583a; Vertilgt ist Jenem die Heimkehr. V. Od. 1, 169; 4, 495 etc.
2) scherzh., nam. burschik.: Speisen, Wein, Stoff ver-t., verzehren (s. 3a, vgl. tödten 1e).
3) Dazu:
a) Vertilger und Unterdrücker seines Worts. Luther 5, 299b; Stolberg Il. 18, 114; V. Il. 2, 113 etc.; Vertilgerin des Leids, .. o Zeit. Bodmer 87 etc.; Weinvertilgerinnen, die es mit dem geübtesten Trinker aufnehmen konnten (s. 2). Scherr Bl. 1, 108.
b) Mord und (Männer-)Vertilgung. V. Th. 24, 82; Od. 11, 640. hinweg-t.: So ist es denn vergebens, jenes Bild | aus meiner Stirne weg-zu-t. G. 8, 105; 15, 306; Kl. M. 5, 130; Dich weg-zu-t. von dem Licht des Tages. Sch. 472b etc.
Wég-: