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Teuchel teuf Teuchele Teuchelel Teuchelclet teuchelclhaft ~lin ~elin ~lisch ~elisch teucheleln Teuchelelthum teuchelen Teuker Verteuen Teute teuchelonisch Teuchelsch Texel
Tēūchel etc.:
s. tauchen Anm.
Tēūf, a. (s. ebd.):
st. tief. Schm. 1, 433, z. B. scherzhaft alterthümelnd. Keller gH. 2, 431.
~e, f.; –n:
im Allgem. veralt. st. Tiefe, z. B.: T–n, wo die See will keinen Bleiwurf kennen. Gryphius 1, 427; Opitz Ps. 69; 88 etc. (s. Adelung, vgl.: Wenn die See .. Mast und Schiff in Salzes „Zäuff’“ einreißet. Mühlpforth H. 8), dagegen gw. Bergb., s.: Scheuchenstuel 242; Ewige (s. d. 2) T. ebd.; 71; Volger EE. 506 etc.; Mit der T. wächst der Zudrang der Feuchtigkeit. 207; In den obern T–n. Burmeister Gesch. 239; Muthig in die T.! G. 6, 25; Etwa zwei Lachtern „Täufe“ vom Tage herab. 40, 234; Zelt. 5, 314; Humboldt K. 1, 437 etc.; übrtr.: Nachdem er eine gehaltreichere T. ergründet. KLessing Less. Leb. 2, 373 etc.; Zsstzg. z. B. Erb-T., die eines Erbstollens (s. d.); Erz-T., reich erzhaltige; Seiger-T., senkrecht niedergehnde etc., s. teufen.
~el, m., –s; uv.; –chen, ein; -:
(aus gr. dcSoloς, lat. diabolus, goth. diabaulus, ahd. tiuval, mhd. tiuvel etc.): 1) in der Theologie und im Volksglauben: ein böser Geist (s. Satan, Beelzebub etc.):
a) Andre Bez., bes. aus Scheu, ihn beim rechten Namen zu nennen (zu rufen), z. B.: Der Böse (s. d. I 1); der Schwarze (s. d. 3b); der Feind (s. d. 3); Widersacher (s. d. 2); Versucher (vgl. Schlange 2a; Drache 2); der Leibhafte (s. d.); der Gottseibeiuns (s. Gott 2f) etc.; der Bocks-, Pferdefüßler (s. d.); Höllenfürst etc.; Dieser (s. d. 3) und Jener; Dieser und Der (s. d. 2b); der Geier (s. d. 3), Kuckuck (s. d. 2f), Henker (s. d. 3); der Daus (s. d. 2, vgl. tausend 1d), Deiker, der Deixel, s. d., vgl. deutsch 4 und z. B.: Den Teuker auch! König J. 1, 17; So ist ihr der Tütscher nicht listig genug. Gotthelf G. 81 etc., vgl. ferner z. B. V. 2, 217 ff.; G. 8, 370 etc.; auch: Das Wichtlein [s. d.] . .. Das T–chen . . . Der Kobel und T. Luther SW. 60, 30 etc.
b) Der Volksglaube kennt eine Menge T., vgl.: Es muß ein jeglich Land seinen eignen T. haben . ., unser deutscher T. wird ein guter Weinschlauch sein. Luther 6, 163a; SW. 17, 191 ff. etc., so nach dem Bereich seiner Wirksamkeit, ferner nach den versch. Lastern z. B.: Vom T. der Eitelkeit, des Geizes, der Hoffahrt, des Neides etc. geplagt, besessen sein etc. und so in vielen Zsstzgn (s. d.), wie sie nam. in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. als Büchertitel beliebt waren.
c) (s. b) auch weibliche T. (s. Teufelin, vgl.: Eine von den schönen, schlanken, jungen T–n etc. EWagner 9, 114), bes. auch: Des T–s Mutter (s. d. 1e), Großmutter etc. Vielfach in stehnden Verbind. und RA. s. Sprichwörtersammlungen, z. B. Körte 5864 ff.; ferner a und c und die dort hervorgehobnen Wörter, wie auch 2. Die besondrer Erwähnung oder Erklärung bedürftigen ordnen wir im Folgenden, der Ubersichtlichkeit halber, nach grammat. Beziehungen:
d) in Vergleichen: Schwarz, häßlich etc.; listig, schlau (vgl. dagegen 2 ) wie der T. etc.; aber auch bloß (vgl. t.-mäßig; verteufelt etc.) = gewaltig, sehr, zum Verwundern etc.: Diese Faust . . war strack wie ein T. G. 29, 230; Er könne nähen wie der T. Keler gH. 2, 337; Sie hantierten wie die T. in Erde etc. 3, 2; Sausen kann er wie ein T. Rabner 4, 30; Er ist auf die Mägde, wie ein kleiner T. 3, 18 etc.; auch: Laufen (Gerstäcker Äq. 1, 282), reiten (Kompert Pfl. 1, 215) etc. wie der helle T.; Pech und Schwefel, Das hält wie alle T. etc.
e) Kein T., ein verstärktes Niemand (eig.: Niemand, selbst nicht der T., s. f), vgl.: Verrosten, daß sie kein T. im Fegfeuer erpanzerfegen kann. Fischart 271a; Der kein T. Etwas anhaben kann. Forster Br. 2, 286; Freiligrath 2, 67; Herwegh 1, 46; Niemand antwortet dort, kein T. hört mich hier. Müllner 5, 177; Im Grunde fragt kein T. Viel nach meinem Siechthum. IP. 3, 43 etc.
f) als lebhafter Ausdruck der Verneinung, womit man Etwas unwillig von sich weist etc., z. B.: Der T. (nicht ich), auch ohne den eingeklammerten Zusatz, vgl.: Dazu schweige der T. und seine Mutter, ich nicht. Luther 8, 179a etc.; Muse, sag | mir ein jetzt; denn der T. mag | die Namen alle merken. Blumauer 2, 188; Der T. trau diesem Schütteln. Gerstäcker Äq. 1, 172; H. Cid. 5; W. 11, 48 u. a.; Das mag der T. wissen oder: Das weiß der T., vgl.: Mir ist | seltsam dabei zu Muthe, weiß der T. Sch. 398b [ich weiß mir für mein Gefühl keinen Grund etc.], ferner: „Hier .. wohnt wohl .. eine Sängerin?“ Der T. und seine Großmutter wohnt hier. Tieck N. 4, 3, als grob abweisender Bescheid etc.; „Guten Morgen, Herr Kamerad!“ Der T. auch! ich habe keine Lust, sein Kamerad zu sein. Hackländer Stillfr. 2, 232; Nein, nein, mein Herr! den T. auch! Cham. 3, 198; Müller 7, 266 etc.; ferner: Er weiß den T. [gar Nichts] davon. Ense T. 1, 111; Sich den T. um Etwas scheren (Alexis H. 1, 1, 219; Immermann M. 4, 49), kümmern (Keller gH. 4, 240) etc.; Da frag ich den T. nach, ist mir höchst gleichgültig etc.; Das preußische Volk wird ihnen den T. thun [nicht den Gefallen thun; sich wohl hüten] und etc. König J. 1, 337.
g) als Ausruf, interjektionsartig, zuw. mehroder minder pleonastisch, z. B.: Pfui (s. d. 1a) T.! Vetter, wie garstig ist er geworden! G. 20, 39; Moscherosch Gs. 1, 376 (Pfui Tüfel! Gotthelf U. 2, 220) etc.; Der T.! Das verschnupft! L. 1, 322; Tod und T.! Sch. 384b etc.; T. noch einmal! wie die Zeit vergeht! Keller gH. 4, 255 etc.; Zum T. noch einmal! 243 etc.; Zum T.! bist du kindisch geworden? G. 9, 271; Prutz W. 134 etc. (vgl. n); Was T. ficht | uns Alexander an? Cham. 4, 85; Freiligrath 2, 285; Sch. 326b; Gotthelf Ob. 41 etc., auch mit Genit.: Was „Tü fels“ ist ihm in Sinn gekommen? U. 2, 141; Was T–s hast du denn im Hals? Moscherosch Gs. 1, 307 etc.; Der T. [verdammt, vgl. h], daß ich daniedersank! Herwegh 1, 34 etc.; Der Verband taugt den T. [gar] Nichts. Zelter 2, 293; Zachariä 1, 147 etc.; auch angeknüpft mit und, z. B.: Porto und der T.! JP. Fat. 1, 64, verdammtes Porto etc.; Krauskopf und zehn T.! wie kommst du zu dem Brief? Sch. 163a etc.
h) als Prädikat (von Pers. s. 2), von Sachen: Das ist eben der T., das Fatale, Un- angenehme, die Schwierigkeit etc.; Ei, Das müßte der T. sein, daß du solltest fromm und gerecht sein. Luther SW. 60, 120, du bist es nicht und erscheinst auch nicht so, wenn es mit rechten Dingen zugeht etc.; ferner: Ob heut oder morgen, ’s ist ein T. LPHahn Ad. 50, ganz gleich etc.
i) als Subj. s. v.; ferner: Der T. holt (s. d. 1) Jemand; soll ihn, soll die ganze Geschichte holen; Hol euch sämmtlich der „Dreideufel!“ Kühne Fr. 331; Hol mich der T.! [wenn ich lüge etc.]; Soll mich der T. [holen], das Ding etc. Rabner 4, 373 etc.; Der T. steckt oder ist (Sealsfield Leg. 1, 9) in Einem, reitet (s. d. III 2b) und plagt (s. d. 1) ihn etc.; Der T. ist wieder einmal mit eurem Herrn los (s. d. III 2d). Rabner 3, 57, seltner: Der T. war überall ledig (s. d. 2a). Berlichingen 201 etc.; Der T. hat sein Spiel (s. d. 1k) mit Etwas etc.; legt ein Ei (s. d. 1) in die Wirthschaft (Kinkel E. 81), legt seinen Schwanz auf mein Glück (Immermann M. 2, 94) etc.; Als wollt Junker (s. d. 2) T. .. Zwietracht anrichten. Luther 6, 359b etc.; Der T. bleicht seine Großmutter, scherzh. Bez. für schnellen Wechsel von Regen und Sonnenschein etc. k) als Obj.: Den T. austreiben, bannen, verjagen etc.; Man soll den T. nicht rufen; nicht an die Wand, nicht über die Thür (Luther 5, 272a) malen etc., das Böse nicht durch leichtsinnige Worte gleichsam heraufbeschwören etc.; Einem den T. schwarz und die Hölle (s. d. 1b) heiß machen. Luther 6, 226b = (südd.) ihm den T. im Gläslein (Schm.), im Gütterlein (Gotthelf Sh. 177) zeigen etc.; Den T. auf den Hals bekommen, sichladen, Einem schicken etc.; Den T. im Leibe (s. d. 3i) ꝛhaben; Den T. auf freiem Felde fangen, entschlossen, beherzt sein. Schm.; Den T. bei seiner Großmutter verklagen; T. tauschen, beim Tausch sich nicht verbessern; Für Geld kann man den T. tanzen sehn, mit Geld macht man Vieles möglich; Daß deren [der Regimenter] jedes seinen T. hat, dadurch es gehindert oder verderbt wird. Luther 6, 123a; Das hat den T. gesehn, ist ein äußerst schwieriges, schlimmes Ding etc.
1) im Genit.: In des T–s, in dreier T. (Immermann M. 1, 42), auch: in Drei-T–s Namen!; Des T–s Dank (s. d. 2a; 3a); In des T–s Küche (s. d. 1g) kommen, bringen etc.; Der Wurf aus der Hand ist des T–s. Klinger F. 408, gehört Diesem, der ihn so gw. zum Bösen lenkt; Die Weiber sind des T–s. Auerbach V. (61) 40, schlimm etc.; Daß mehrere Mädchen des T–s [wie versessen] auf Bänder sind. IP. 21, 90 etc.; Es müßte doch des T–s sein [mit dem T. zugehn; der T. müßte sein Spiel haben etc.], wenn etc. Platen 7, 17 etc.; Da möchte ich des T–s werden. G. 14, 74, vor Wuth außer mir etc.; Alle möchten gern des T–s und [sie möchten gern mit aller Gewalt] fromm werden. Gutzkow R. 8, 130 etc. Auch (vgl. Blitz 2c; Donner 2 etc.) als Bstw. = verflucht etc.: Die T–s-Buben. Keller gH. 1, 377; Daß ich bald für einen T–s-Burschen [verteufelt gelehrten etc.] galt. 2, 171; Einen T–s-Kerl von Franzosen. 233; Das Übel ist, daß die T–s-Empfindungen alle inwendig stecken. G. 22, 259; T–s-Grillen. L. 1, 229; Die T–s-Vorrede will nicht heraus. JvMüller 14, 112 etc. m) im Dat.: Dem T. ein Bein (s. d. 2d, vgl. Ohr 8b) brechen, abschwören etc.; Der Papst hat uns mit dem Finanz| dem T. gebunden auf den Schwanz. Schade Sat. 2, 202 (vgl. Brant N. 98, 4); Dem T. vom Karren gefallen [sehr schlecht], aus der Bleiche gelaufen [sehr schwarz] sein; Dem T. die Rechnung, das Spiel verderben, ihn um die gehoffte Beute betrügen etc. n) abhäng. von Präpos., z. B.: Das müßte mit dem T. zugehn [nicht mit rechten Dingen] etc.; Um viel T. [um Alles in der Welt] nicht etc.; Vom T. besessen sein etc.; Zum T.! als Betheurung, z. B. Gutzkow R. 9, 341 etc.; ferner als Fluch: Schert euch zu allen T–n! Klinger F. 201; B. 48b etc. und so oft = fort: Die göttl. Stimmung, | zum T. nun ist sie. G. 8, 308; Zum T. ist der Spiritus. Sch. M. 1, 50; Sch. 117b; V. 4, 128 etc.
2) (s. 1) Bez. t.-ähnlicher Wesen etc., z. B.:
a) Jch müßte längst ein T., d. h. ein Feind und Hasser der ganzen Welt sein. Bahrdt 4, 284; Du selber bist dein T. oder Engel (s. d.). W. 11, 183; Weil fie [die Papisten] meine T. sind und mich gar vertilget haben wollen. Luther 6, 117a etc.; Ihn blendet .. Eitelkeit und Neid, der Menschen T. Oehlenschläger Gd. 259 etc.; Die oberirdischen T., die Kunstrichter. Mendelssohn 4, 2, 349 etc.; Wehe, wenn uns der T. [der verdammte, zornmüthig und boshaft auf Schaden sinnende etc.] Benvenuto sehen sollte. G. 28, 68; 346; 385; Übertrug der Bargell einem seiner Soldaten, einem gewissen korsischen T–chen die Sache etc. 162 etc.; Ich kam über einen solchen T., die Kander. FMBartholdy 1, 221, den ungestümen Waldstrom gleichsam personificierend etc., auch: Du bist ein wahrer T. Cham. 3, 199, ein T–s-Kerl (s. 11), den man bewundern muß etc.; ferner mit Ew.: Ein so list’ger T., wie die Mutter. Tieck Cymb. 2, 1; Die schlausten T. (,,Tüfle“). Gotthelf Sch. 9; Auch weiß ich, daß du ein künstlicher T. bist. G. 28, 246, dich auf künstl. Dinge gewaltig verstehst etc.; aber auch in Bezug auf viele Sagen, in denen der T. als der Betrogne und Ubertölpelte und auf die geistl. Spiele des Mittelalters, in denen er als vielgeprügelte komische Figur erscheint: Ein dummer T. G. 3, 97; W. Merck 2, 97 etc.; Ein armer T. (vgl. Schelm 2b etc.). Auerbach Ed. 48; G. 14, 157; 16, 127; 11, 26 (vgl. 68); L. 8, 458; 12, 196 etc. (Die armen Teufels. Hesekiel Jen. 1, 32; 33; 39 etc.); Ich bin ein närrischer T. [Kauz etc.]. G. 17, 274 etc.; Der Alte, ein guter T. [Kerl], der Alles leicht nimmt. 29, 268 etc. und mit abhäng. von (s. d. †): Erst diese Nacht hatte ein kleiner T. von einem Marder seinen ganzen Hühnerstall entvölkert. W. 1, 213; Das ist ein T. von einem Weibe. FLSchröder Btr. 3, 1, 84 etc., auch (s. o.): Ich kann es mit den armen T–n von Menschen unmöglich so genau nehmen. G. 17, 360; 29, 217; W. Merck 2, 93 etc. Ferner als besondre Anwend., z. B.:
b) Ein kartesianisches T–chen. L. 3, 408 etc., s. Mann 17a; Taucher 3.
c) Feuerw.: T., Feuer-, Spei-, Spritz-, Sprüh-T., Figuren aus angefeuchtetem Pulver geknetet, die angezündet sprühend verbrennen etc. (vgl. Petermann 1).
d) Kartensp.: s. Karniffel 2.
e) T. oder Wolf, Maschine zum Auflockern und Reinigen von Wolle oder Baumwolle. Karmarsch Mech. 2, 680 ff.; 507.
f) Schiff.: Den T. jagen = traven (s. d.).
g) Bot.: Der T. im Busch, Nigella damascena (Schwarzkümmel). Ferner (h—m) Zoolog., so:
h) = Mandrill.
i) Formosanisches T–chen, Art Schuppenthier, Manis pentadactyla. k) Name von Fischen, z. B.: Rother T, Trigla cataphracta; T., Schellfisch-T., Callionymus; T., See-, Meer-T., Lophius piscatorius etc.
1) T–chen, Fangheuschrecke; Der kleine T., Horncikade etc. m) Möbren-T., Rostweih, als Feind der Bläßhühner (s. II Möhre). Oken 7, 568; Meer-, Fluß-, Wasser-T., Art Wasserhuhn, Fulica aterrima etc. Zsstzg. leicht zu mehren nach Vorstehndem und folg. Beisp., bes. zu 1 (und 2a), s. Spate 428: Abece-T. (s. Abece 5); Eine sehr schöne Stelle, bes. für Jemanden, der, wie man sagt, den Arbeits-T. im Leibe hat. Gotthelf Sch. 399, eine gewaltige (teufelmäßige) Arbeits-Lust und -Kraft; Wider den Bann-T., von IHocker (Magdbg. 1564); Zu S. Georgen in Schneeberg ging ein solch Bergteuflein in einer schwarzen Kutten um. Hammer RH. 406 (vgl. Bergmann 1a); Bettel- und Garte-T., von APape (Magdeb. 1586), s. Garde, Anm.; Die lieben Brotteuflichen [2a]. Günther 999, scherzh. Bez. der Brot verzehrenden Kinder; Eines Buhl-T–s [2a] Kind. Klencke Swamm. 1, 155; Ins Dorf mit dem dummen Dorf-T. [Bauerlümmel etc.]. Sch. 635a; IP. 54, 30 etc., auch Name des Jenaer Biers (s. d., Anm.); Daß in meinem Schwesterchen nicht etwa ein kleiner Ehe- T. [1b] verborgen ist. Benedir 8, 186, und danach [2a]: L. 1, 276 u. v.; Sieh, was über eine Frau der Staats- Ehren-T. vermag. Iffland Hausfreunde 4, 16; Der Eid- T., von CObenhin (1564); Ließ nicht nach, bis ich den Erinnerungs-T. .. ausgetrieben. Höfer V. 86; Erz-T. Luther 1, 124a; 6, 108a etc. (vgl. Erzengel und Ur-T.); Fastnachts-T., von HLuberti (Lübeck 1673); Der Faul-T., von JWestphal (Eisleben 1563); Feg-T., die Geister im Fegefeuer quälend. Fischart B. 112b etc. und danach oft [2a] von Pers., nam. von bösen Weibern. Brant N. 64, 81, und dazu Zarncke Br. 405b; HSachs 1, 525b; 2, 4, 94c etc.; aber auch: Fege-T., ein fegender, das Haus reinigender Kobold (s. d. 1). V. 2, 220; Die man Feld-T. benannte, Satyre [s. d.] 218; W. 1, 99; 13, 94; Den Feld-T–n [Wald-T–n. Mendelssohn] opfern. 3. Mos. 17, 7; 5, 32, 17; Jes. 34, 14 etc.; Ein Knabe, der brennenden Schwamm hat auf einem Feuer-T. [2c]. Gotthelf G. 237; 355 etc.; Die, wo [welche] heirathen wollen, Das sind die Fleisch-T. und man heißt’s Geistlich und nicht Fleischlich. Auerbach D. 2, 504 (vgl. Lust-T.); Fliegen-T., Fliegengift, auch: Einer, vor dessen Stärke die Gegner wie Fliegen umfallen. Schm.; Wider den Fluch-T., von AMusculus (Frkf. 1561) etc.; Fluß-T. [2m]; Kleiner Froteuflen und Bergmännlein Tanzplätze. Scheuchzer Nat. 2, 107 (vgl. frohn, Anm.); Sind nicht Alle eitel geringe Parteken-T. [s. Parteke], sondern Land-T. und Fürsten-T. Luther SW. 60, 63 etc.; Garte-T., s. Bettel-T.; Mit diesem Geiz-T. und Wucher- T. besessen. 63, 5; Gotthelf G. 5; Daß ich für einen Geiz- T. [2a] ausgeschrien würde. Iffland 3, 1, 119, vgl. Geizdrachen etc.; Der Gesind-T., von PGlaser (Lpzg. 1564); Ihr seht aus wie der Gras-T. Höfer V. 61; Der Halb- T. da, | ein Höllenbastard. V. Sh. 1, 101; Haus-T., eine wie ein T. im Haus waltende Pers. (s. Hof-T.), nam. ein böses Weib. Auerbach J. 49; V. Sh. 3, 464 etc.; auch ein Vogel, Tringa pugnax (s. Kampfhahn 2); Der kleine Hink-T. W. 11, 189 (vgl. G. 25, 176); Der Hochmuths-T. bemächtigt sich Jemandes (FLSchröder Btr. 3, 2, 44), fährt ihm in den Kopf (Gerstäcker Miss. 3, 264); Den Hochmuths-T. im Kopf haben (Mügge NLeb. 1, 125; Weiße Kom. Op. 3, 253) etc.; Hofe-T. .. Der T. hat zu Hofe gar böse Buben .. und sind auch wohl solche T. in den Städten, auch in den Häusern, als Städte- und Haus-T. Luther SW. 46, 212; Wider den Hoffahrts-T., von IWestphal (Eisleb. 1565); Der Hosen-T., von AMusculus (Frkf. 1556), vgl. Kleider-T. und Pluderhosen; Der Huren- T., von AHoppenrod; Jag-T., von CyrSpangenberg (Eisleb. 1580), auch Name von Pflanzen (die den T. verjagen sollen), Hypericum perforatum etc. und (Schiff.): ein kleines Segel am Flaggenstock („Vinnetje“, holld.); Wider den Junker-, Geiz- und Wucher-T., von Blankenburg (Eisleb. 1562); Ich müßte .. einen kleinen Kabinets-T. haben, der mir Anekdoten zutrüge. W. 14, 210; Keh1-T.. bei Matrosen etc. scherzh. Bez. für Rumm (s. d. Il). Bobrik 385a; Welch ein Kern-T. scheint in ihm zu hausen! Cham. 5, 134; Kleider-T. . ., wie die alten Theologen das Toilette-Machen nannten. IP. Lev. 433, vgl.: Wider Kleider-, Pluder-, Paus- und Kraus-T., von JStrauß (Freiberg 1581); Es steckt in jedem Menschen ein kleiner Kommandier-T. Auerbach Gv. 333; So ungestalt, | wie man den Kröten-T. malt. Rollenhagen Fr. 424; Land- T., s. Hof-T., Lügen- und Läster-T., von CPorta (Eisleb. 1581): Würd’ erwachen der Lust-T. in ihm. VWeber 2, 425 (vgl. Fleisch-T.); Meer-T [2k; m]; Möhren- T. [2m]; Hier faste mich der böse Neid-T. Arndt E. 35; Parteken-T., s. Hof-T.; Paus-, Pluder-T., s. Kleider-T.; Der kleine Pony ist ein Pferde-T–chen, hinten und vorne schlägt er aus. IKohl Par. 3, 213; Der Pfarr- und Pfründebeschneide-T., von CMarstaller (1575); Quäl-T., s. Feg-T., Quälgeist; Sauf-T., von JLHartmann (Nürnb. 1672); Wie der Schand-T. in den Kindern des Unglaubens so geschäftig. Olearius Reis. 273a; Schellfisch-T. [2k]; Scheu-T. [als T. maskiert] laufen, eine früher um Weihnachten in Niederd. übliche Sitte; Schmeichel- oder Fuchsschwänz-T., von Rhodius Secundus (Erfurt 1582); Schrap-T., von Milichius (1567), vgl. Geiz-T.: Hat der Schreib-T. Einen, den er ’mal gefasst, je wieder losgelassen? Scherr Gr. 1, 17; See-T. [2k]; So ist Werther Nichts als ein Spei-T. [2c], der platzt, dampst und zerprasselt mit Gestank. Käner 1, 120; IP. 7, 87 etc.: Spiel-T., von ILHartmann (Nürnb. 1678); Spritz-. Sprah-T. [2c]; Stadt-T., s. Hof-T.; Tanz-T.. von FDaul (Frkf. 1567); Trug-T.; Der Ur- T., der er ist. Gotthelf U. 2, 93, vgl.: Er ist ein „Utüfel“ zum Arbeiten. Sch. 405 (s. Erz-T. und Stalder 2, 422 ff.); Wald-T. (s. Feld-T.). Heine 18, 207; W. 2, 25 etc.; auch: Legionen bocksbärtiger Halbmenschen. .. Wenn die thebaīsche Wüste nur die Hälfte ihrer heiligen Wald-T. über sie ausspeit. 27, 340, die Anachoreten (vom heidnischen Standpunkt aus); ferner: eine Affenart (s. Waldmensch 2; Satyr 3 und 1); ein Schmetterling (Papilio nymphalis Semele. Adelung) etc.; ferner: Weßwegen in Berlin die „Wald-T.“ sich hören lassen, dünne Papiercylinder, welche mit einigen Pferdehaaren an einem hölzernen Seiel besestigt, bei jeder Drehung einen brummenden Ton von sich geben. . . Man wollte das Geschrei und Gebrumm der bösen Geister nachahmen, welche zur Zeit der kürzesten Tage umschwärmen sollen. Volksz. 8, 302 etc. (vergl. Mönch 13); Neptunen, | dem Wasser-T. [statt -Gott, vom christl. Standpunkt aus]. G. 12, 288; bes. [2m]; Ein Werk-T. . ., der giebt Glauben vor und meinet doch das Werk. Luther SW. 26, 277 (vgl. Werkheilig); Du unvergleichlicher Witz-T. Schlegel Sh. 2, 230, t.-mäßiger Witzbold; Wucher-T., s. Geiz-T.; Vom Zank-T. besessen oder: ein Zank T. sein, auch = Bilsenkraut etc.
~clēt, f.; –en:
1) das Weien, Thun, Treiben eines Teufels oder einer teuflischen Pers., z. B.: Arnim 101; Von mir T–en [Schlechtigkeiten] zu verbreiten. Bahrdt 3, 152; G. 28, 323; Muß ich nun wieder in meiner ganzen schwarzen T. erscheinen? Klinger F. 263; Lavater 1, 100; Daß Circe selbst, mit ihr verglichen, | von T–en |Hexereien] kaum das Abece verstand. Nꝛcolai 5, 101; Sch. 164a; West Dian. 2, 1 etc.
2) (s. 1) eine Teufelsgeschichte, d. h. ein schlimmer, böser Handel etc.: Schon waren die T–en zwischen ihm und dem Kaiser wieder angegangen. G. 28, 337; 168; 236; Frentog DW. 21 etc.
3) (s. 2) Teufels-Zeug, -Geschichten (s. d. 2), d. h. Dinge, für die man eine andre Bez. eben nicht weiß oder findet: Aus Ocker, Bleioxyd und Gott weiß welchen andern T–en. Bucher (Nat.-3. 15, 7); L. 13, 144 etc.
~clhaft, a.:
in der Art des Teufels; von ihm herrührend; teufelmäßig: auch: T–ig uberreizt. Augsb. Z. (44) 2105a etc.; Teufelisch mussen wir ihn |den Teufel] selbst erblicken und teufelisch uns an ihm freuen und dies Erwecken unserer T–ig- keit. Wackern. 4, 1176¹⁴ (Görres) etc., vgl.: Ich muß dem 163* Teufel ein Stündlein die Gottheit gönnen und unserm Gott die Teufelheit zuschreiben lassen. Luther 5, 135b etc. (s. Teufelsthum).
~(e)lin~(e)lin, f.; –nen:
ein weibl. Teufel (s. d. 1c; 2a), sowohl von dämonischen Wesen als von Pers.: Einige Schock musikalischer Teufel und T–nen [Virtuosen etc.]. Heine Lut. 2, 297; PHeyse N. 196; Der nordischen T. [Katharina’s] | tückischen Rathschlag. Platen 2, 251; Seume Sp. 411; Die böse T. [tiuvelinne]. Simrock Gudr. 1282; 1361; Vom Anblick der schönen T. berauscht. Spielhagen Pr. 1, 26 etc.
~(e)lisch~(e)lisch, a.:
teufelhaft etc., z. B.:
1) Jak. 3, 15; Ein t. Lügenspiel. G. 11, 132; 24, 191; Kein menschliches Mittel ließ ich unversucht, ich muß zu einem t–en schreiten. Sch. 194b; Diese himmlische Hülle versteckt kein so t–es Herz. 201a; Verruchte, teufelische That. 293a; 297b; Der Entwurf | ist t. [der Gesinnung nach], aber wahrlich göttlich [in sich voll- endet]. 304b; 581b; W. 12, 109 etc. Selten: Die t–en Papiere. IP. Fat. 2, 141, die der Teufel geschrieben etc.; Das klingt doch nicht so ganz „teuflich“. G. 6, 339 (Drckf.?, vgl. tievellichen. Nibel. 2167 etc.).
2) Ich schreibe sie [die Sprache] noch so t. [schlecht]. JvMüller Werk. 13, 8.
3) zur Bez. eines hohen Grads: Jagte so t. [schnell] davon, daß etc. Ders. 13, 355 etc.
~eln, intr. (haben):
sich teufelhaft behaben: Der, wann alle Welt auch teufelt, | doch nie am Vaterland verzweifelt. Arndt 236 etc., vgl. Stalder 1, 276; Daß es teufelt, adverbiell = teufelmäßig; lustig drauf los. Schm.; ferner tr. in Zsstzg.: Áb-: Einen ab-, aus-, fort-, her-, herum-t. [schlagen], vgl. Gotthelf G. 243. Án-: Einen a., anreizen, aufwiegeln. Schm. Āūf-: Einem Etwas a., Schlimmes aufbürden. Brachvogel FB. 3, 240. Durch-: ganz mit Teufeln oder Teufelhaftigkeit erfüllen: Von solchen durchteufelten Leuten. Garzoni 495b; Gryphius Fr. 4; Ein eingeteufelt, durchteufelt, überteufelt lästerlich Herz. Luther 8, 176a; Sturz 1, 238 etc.; Die Lehre von der Ver- und Durchteufelung der Welt. Scherr Bl. 2, 54 etc. Eīn-: zum Teufel oder teufelhaft machen, s. durch-t.: Du bist doch sonst so ziemlich eingeteufelt. G. 11, 147; auch z. B. von einem als Schornsteinfeger Maskierten: Vollkommen eingeteufelt. Spindler V. 2, 119 etc. Ent-: vom Teufel(thum) frei machen, erorcisieren: Die Entteufelung einer armen Besessenen. Matthisson E. 1, 214. Er-: mit höchster Kraftanstrengung zu Stande bringen. Stalder. Uber-: an Teufelhaftigkeit übertreffen etc.: Den Teufel noch ü. V. Ant. 2, 118 etc., s. durch-t. (auch: Einen ü., übertölpeln, s. Schütze Holst. 1, 277). Um-: zu Teufeln umwandeln, machen etc.: Die Griechenglaube hold und schön geschaffen, | die Götter wurden umgeteufelt von den Pfaffen. Ver-:
1) zum Teufel oder teufelhaft machen, so darstellen: Die durch die ganze Philosophie und Literatur des Mittelalters gehende Richtung, Alles zu „ver-t.“, statt, wie es die Griechen thaten, zu vergöttern. Frese G. 1, 303; Gotthelf Sch. 86; Gryphius Fr. 554; Jch verteufle mich, der Gott| wird jetzund ein Gottseibeiuns. Heine Rom. 114; Jahn M. 280; 296; Kretschmann 5, 424; Menschengesichter, die Gott unschuldig schuf, Leidenschaften mit Zügen des Lasters ver-t. Lavater 4, 104 etc. Dazu: Diese Verteuflung der Götter. Heine Verm. 1, 218; Hengstenberg Freimaur. 2, 9; Musäus Ph. 1, 50; 53 etc.
2) im adjekt. Partic. Pass. = verdammt: Auf der verteufelten Perutsche. Thümmel 5, 15 etc., nam. auch (vgl. teufelmäßig) zur Bez. eines hohen Grads: Verteufelt traurig (G. 29, 244); ernst (Gutzkow R. 8, 127); weit her (Immermann M. 1, 114) etc.
3) (mundartl.)
a) zu Grunde richten. Stalder.
b) (niederd.) mit Fluchbetheurungen leugnen etc.
~elthum, n., –(e)s; 0:
Teufelswesen, Teufelhaftigkeit; auch: Nennt ihr Das Papstthum? ich nenn’s Teufelsthum. Werner Lthr. 226 etc.
~en, tr.:
veralt. statt tiefen (s. d.), z. B.: Im Irrthum verteuft. Luther 8, 174b etc., gw. nur (s. Teufe) im Bergb., z. B.: Ab-: einen Schacht niederführen. Forster A. 1, 59; Feuerbrunnen, welche man abteuft. Humboldt K. 1, 417 etc.; Das A. (Scheuchenstuel 7), die Abteufung (G. 40, 233) = Schacht. Āūs-: z. B. (von Ameisen): Dieses Gängelchen und jenes Kämmerchen aus-zu-t. Immermann 12, 93. Er-: erbohren, erschroten: Das Salzlager zu e. Zschokke 8, 124. Unter-: Eine Schicht, Formation unterteuft eine andre, befindet sich in der Tiefe darunter. Humboldt KlSchr. 1, 122; 125; Volger EE. 125; 440 (s. Ggstz. überlagern).
Tēūker: s. Teufel 1a. Vertēūen: s. verteien. Tēūt~e, f.; –n:
Deute (s. d. und Dute, Anm.; Zeute): Olearius Reis. 242a etc.
~ōnisch, ~sch, a.:
s. deutsch (Anm.) etc., vergl.: Dieser forcierte Teutonismus [Deutschthümelei]. Gervinus Lit. 5, 680; Jener Teutomānen, jener Teutschthümler. Heine B. 269 etc.
Téxel: s. Deichsel 2 und Anm.