Faksimile 0464 | Seite 1286
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Tape Tapet Tapete tapelen tapeten~ Tapezerei Tapezier tapezieren Tapierer
Tāp~e: s. Tappe. *~ēt (it. etc.) n., –(e)s; –e:
Teppich, z. B. Gryphius Fr. 7; Olearius Ros. 42b; Wackern. 3, 232¹⁷ etc. (auch m.: z. B. vom Grün des Bodens. Haller 43), gw. nur noch: Etwas ist auf dem T–e (L. 1, 275; W. 1, 190; 13, 222 etc.) kommt aufs T. (Luc. 1, 434; G. 22, 241 etc.); es aufs T. bringen (Forster Br. 1, 401; Sch. 107a; W. Luc. 6, 211) etc., auf die Bahn (s. d. 1d).
~ēte, f.; –n; –n-:
1) Teppich (s. d.), z. B.: Über sanftwallende bunte T–n von Veilchen und Tulpen | fuhr im Triumphe der Frühling einher. Zachariä Murn. 5; Die grüne Fuß-T. Langbein L. 234 (H.) etc., bes. aber: Wandteppich, und verallgemeint: an deren Stelle angewendete Wandbekleidungen, z. B. aus Seidenstoffen und nam. von farbig bedrucktem Papier, s. Karmarsch 3, 456; 2, 826 ff., wofür Belege unnöthig; ferner z. B. = Teppich: Die Gobelins, auch wohl „Niederländer T–n“. 3, 456; Mech. 2, 753; Wo Decken strahlen, wo T–n schimmern. G. 35, 401; Rückert BE. 333; Die doppelte T. dämpft den Schall. Sch. 296b; W. 4, 232 etc. Übertr.: Daß der Dichter seinen eignen Kopf durch die T. stecke. L. 7, 187, sich st. der dramat. Pers. zeige etc. Zsstzg. z. B.: Gold-T–n. Platen 4, 300; Leder- T–en; Goldleder-T–n. G. 26, 234; Von dem ältesten Hautelißteppich bis zu der neusten Papier-T. 15, 185; Pracht-T–n. Guhl 2, 209; Purpur-T–n. G. 20, 17; Veloutierte T–n (Sammt- T–n). Karmarsch 2, 829 etc.
2) (s. 1):
a) Anat.: eine an der innern Fläche der Aderhaut des Auges liegende Lamelle. Bock An. 724; Oken 4, 101.
b) Zool.: Art Leistenschnecke: Die persische T. Murex trapezium. 5, 489.
~ēlen, a.:
aus Tapeten bestehend (geteppicht) Wo.. ein Buchenast| den grün-t–en Pavillon erbaut. Platen 3, 147.
~ēten~ haft, a.:
tapetenartig: Das Dekorations- und T–e. TUlrich (Nat.-Z. 15, 452).
~ezerēī, f.; –en:
Teppich. Gryphius Pap. 1, 418; Opitz 1, 13; 2, 13; Einen königl. Stuhl mit künstlich gewirkter T. bedeckt. Schaidenreißer 2b; W. 23, 265; Woltmann Westf. 2, 263; Zinkgräf 1, 235 etc.; Poesie, die die Menschen .. inwendig mit der Bettel- T. ihrer eignen Würde und Hoheit ausmöbliert. Merck Br. 2, 49 etc.; auch: Tape t erei. Eppendorf 83; 35 (s. heidnisch) und nam. (ganz frz.) Tapisserie (auch von teppich- artigen Stickereien).
~ezīēr, m., –(e)s; –e:
Tapezierer (s. d.).
~eziēren, tr.:
mit Tapeten (s. d.) bekleiden, auch übertr.: Da sind mit weißem Sinter | die Wände tapeziert. Freiligrath 1, 69; Seitdem die Verdienste unserer Vorfahren mit ihren Portraits zu einerlei Gebrauch dienen, die leeren Seiten nämlich unsrer Zimmer und unsres Charakters zu t. G. 9, 45 etc.; selten von Fußteppichen: Die Scene . . | mit grünem Sammet unten tapeziert. WhMüller 1, 4; Zsstzg. z. B.: Läppchenweise in den Gehirnchen der Wälschen aller Völker auf tapeziert. G. 31, 23, wie Tapeten aufgeklebt; Zimmer, die rein blau austapeziert sind. 37, 255; W. 1, 17 (bildl. 9, 20); Eine mit Immenbrot austapezierte Kammer. Tschudi Th. 280 etc.
~īērer, m1., –s; uv.:
1) ein Handwerker, der Zimmer drapiert und zugleich gepolsterte Möbel fertigt. 2) von Thieren, z. B. eine Gattung Netzspinnen (s. stricken 2b), ferner: eine Gattung Bienen, die ihre Erdlöcher mit zerschnittnen Blumenblättern austapezieren („Blumenschneider“). Oken 5, 986.