Tagel
tagen
~ner
~ener
taghaft
Tāg~el, m., –s; uv.:
1) (niederd.) Strick-Ende; dazu: tageln, damit prügeln. —
2) bei die Zunft der Apfel-Moose. —
~en: 1) intr. (haben): Tag (s. d. 1c) oder taghell werden; in Tageshelle glänzen, erscheinen, — eig. (vom Anbruch des Tags) und übertr., z. B.: Eh es (s. d. 7) auf den Bergen tagte. 2, 52 u. v.; Kaum tagte der Morgen. R. 1, 193; Rost. 5b; 429b etc.; Bis endlich der verhängte Morgen tagt [anbricht, erscheint]. 3, 374 etc.; So wunderlich tagte mir diesmal mein Geburtsfest. 25, 13 etc.; Der t–den [Tag bringenden] Eos. Od. 13, 3 etc.; Die Nacht ist gut, worin wir euch umschlungen; | es darf und wird euch keine Sonne t. 4, 75; Die Gebilde der Nacht weichen dem t–den Licht. 76b; Vom t–den Strahl gerührt. 3, 48 etc.; Nächte voll von Labyrinthen t. | und dein Blick wird himmelhell. 188; Nur Muth! und alle Nachtgewölke t. Gd. 1, 30 etc.; [Haller,] dessen Lied .. mehr dämmert als tagt. Less. 157; Jener .. Religion der Zukunft, die aufdämmernd in heiliger Ahnung schon jetzt in vielen Herzen tagt. W. 3, 158; Doch wird sie endlich t., | die Bildung in verbildet rohen Herzen. Osts. 1, 9 etc.; Schon tagt ein neues Austerlitz. | Mögst du in seiner Sonne siegen. 1, 125 etc.; Da es [das Leben] noch Beiden tagt. 6, 85; Die Tage t. noch [leben noch hell im Gedächtnis]. tus 8, 276). — 2) (s. Tag 2z und
a) einen Tag halten und sich berathen, gw. intr.: Einen Landtag auszuschreiben, | um Rath zu halten .. Die Landesboten .. kamen .., entschlossen, gut zu t. 4, 76; R. 9, 384; 528b etc., auch tr.: [Der Esel] Ja sagte | zu Dem Allem, was man tagte [beschloß]. Volksvertreter. —
b) tr.: auf einen Tag oder zu einem Tag laden, nam. in Zsstzg. (s. d.), z. B. vor Gericht: Steht es frei, den Mord zu wagen | und die Gesalbten auszu-t.? | zu t. vor ein blindes Recht? Fr. 351. — Zsstzg. z. B.: Än-, tr.:
1) [1] taghell anglänzen: Von Morgens Angesichte | hast du mich angetagt. 1, 263. —
2) (schwzr.) Etwas ungeschickt anordnen. — Āūf- [1]:
1) intr.: aufleuchten: Sein Auge kalt . .; nie tagt ein Blick darin auf, der Scharfsinn etc. .. verriethe. 1, 1. —
2) tr.: an den Tag bringen, aufdecken: Damit seine .. Bosheit nicht vor den Leuten öffentlicher aufgetaget werde. 6, 329b. — Āūs- [2b]: JbrS. 15; 46; Fr. 19 u. V., auch = auffordern, aufregen: Wer hat Jerne wohl zum Aufruhr ausgetagt? 393 etc. (veralt.). — Be-:
1) [2a] Die bösen Tück, | davon die Feind rathschlagen | und b. Ps. 140, 5 etc.; Sich mit Einem b. 202. —
2) [2b] s. ver-t. 1, z. B.:
a) vor Gericht etc. zur Verantwortung laden. Krit. D. 2, 54; A. 1, 1077; 2, 250; 166a; 374b etc. —
b) Einen einlagern 2 (s. d., vgl. leisten 2). 105 und Anm.; Br. 44 etc. —
c) einen Tag, eine Versammlung zusammenberufen: Die Fürstin betagte ihre Ritterschaft und Stände zu einem gemeinsamen Landgericht. M. 3, 40 etc. —
d) zu Gast einladen. 208 und dazu B. 4, 143 etc. —
3) [1] tr.: erhellen, erleuchten. Kanz. 155; Wollte Gott euch mehr b., | glänztet ihr, wie ich so helle. 4, 124 etc. —
4) (s. Tag 2l)
a) intr.: alt werden: Je länger wir b. A. 1, 126 Die Weis, darin man betagt, | verlässt man nicht. Es. 4, 6 etc. —
b) tr., faktit. zu a: Niemand, den die Jahr b. 2, 55. —
c) gw. im adjekt. Partic. = alt, z. B. von Pers.: Betag(e)t. 1, 18 etc.; Ein betagter [hoher] Sechziger. 3, 81 etc.;Wohlbetag(e)t. 1. 24, 1 etc.; SW. 21, 58; Lichtw. 122 etc.; Hochbetagt. 35, 280; Od. 22, 395 etc., auch: Diese betagte und bejahrte Stadt. 1, XX; Betagten Reizungen sich preiszugeben. 15, 47 etc. —
5) (vgl. 4c) Ein fälliger (s. d.) und betagter Wechsel. 5, 230, dessen Verfalltag da ist. — 6) Ganz veralt. Bedd. s. auch Doppelzsstzg.: Dem sollt die ansprüchig Hab . . ausbetagt werden. 210. — Ehe-: s. Ehetag 2. — Er-:
1) [1] Wo in der Brust die eigne Sonn’ ertaget. 1, 665. — Gélts-: s. Geltstag. — Mít-:
1) [2a] mit Andern zusammen tagen: Eine Persönlich- deutsches Wörterb. II. keit, die in der Paulskirche mittagte. Pfl. 1, 38. —
2) zu Mittag (s. d.), z. B.:
a) Die morgende Sonne sah ihn noch ruhn, mittāgte [kulminierte]. —
b) Hinten sitzt er, wo’s mittāget [im Süden]. 508. — Uber- [1], tr.: überstrahlen etc.: Von seinem Glanz [ist] die Sonn’ im Aufgang übertagt. Rost. 36a. — Um- [1], tr.: umstrahlen: Soll dort ihn zuckend Blitzeslicht um-t. Dr. 1, 59. —
Ver-: 1) = be-t. 2, z. B.:
a) = be-t. 2a: Fr. 390; 2, 106 etc. —
b) = be-t. 2b: 190; 9, 40 etc.; Ich bin frei ohne Vertagung und Lösegeld. 35, 36 etc. —
c) = be-t. 2d: Nun sie Fremde selbst ins Schlafgemach vertaget. Fr. 275, vgl.: Ver-t.: einen Tag mit Einem verabreden, welchen man mit einander in Gesellschaft zubringen will. KrD. 2, 54. —
2) (s. be-t. 5) Da kommen Juden | mit dem Schein vertagter Schuld. 1, 156. —
3) (schwzr.) Vertaat, von geistigen Getränken etc.: verrochen. — 4) intr.: Ein Tag, verallgemeint: eine Zeit vertagt, vergeht etc., z. B.: Frauen .., stellt nach vertagter Nacht mich [Braut] eurem Orden bei. Ros. 82. — 5) tr.: Etwas auf eine spätre Zeit hinausschieben: Die Sitzung ver-t.; Lasst uns auf nächsten Samstag uns ver-t. 11, 77; [Die Sängerin soll] freudig horchend, | das eigne Spiel ver-t. 1, 28 etc., zuw. ohne Obj.: Sh. 8, 323 etc.; auch: Vertagung. Mak. 1, 210 etc. —
~(e)ner~(e)ner: 1) s. Tag 2d. — 2) m., –s; uv.: Taglöhner. Phil. Welser 103 etc. —
~haft, a.: taghell. 22, 370.
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