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Tag
Tāg, m., –(e)s; –e; -, –e-, –es-:
1) Das, wo und wann das Licht der Sonne scheint, z.B.:
a) örtl., im Ggstz. zur Tiefe, wohin das Sonnenlicht nicht dringt, so dichterisch: Ich übergab dem Tod mich in der Tiefe | und sagte Lebewohl dem T. dort oben. Cham. 4, 156; So hob ich mich .. aus der Nacht | des Todes an des T–es Licht herauf. G. 13, 308 etc., bes. aber: T.: der bergmännische Begriff für Erdoberfläche im Ggstz. zu den unterirdischen Grubengebäuden. Scheuchenstuel 241 etc.; In einer Teufe von 35 Lachtern unter T–e. Humboldt K. 1, 437; Etwa zwei Lachtern Teufe vom T–e herab. G. 40, 234 etc.; Zu T–e ausgehn (ebd.; 21, 255), anstehn (23, 128), stehn (Kohl Südr. 1, 7) etc.; Nicht selten zieht sich ein Brand gegen den T., gegen das „Ausgehende“ hin. DViertelj. 1, 1, 71 etc.; Erz etc. liegt am oder zu T–e (s. T–e-Bau); Erz etc. zu T–e fördern, bringen etc., s.: Ich [Gnom] barg es [das Salz] tief in schwerer Nächte Schoß, | nun liegt es klar am hellen T–e bloß. G. 6, 23; Arbeitet er zu T. sich durchs Geschichte. Rückert 1, 170 etc.; ohne Bezug auf Bergb.: Etwas ist am T–e, z. B.: So ist’s | am T–e, es ist offenbar. Sch. 286b; 264b; 749b; Forster Br. 2, 170; Luther 1, 154b; 6, 323a etc.; Ob der Grund gleich ziemlich am T–e lag. G. 22, 230; W. 18, 59 etc.; Etwas kommt an den T. Forster Br. 2, 254; G. 7, 256 etc. oder an T. 102; Lohenstein Himm. 21 etc.; Etwas an (den) T. bringen (G. 18, 249; Haller 7 etc.), legen (Zwingli 2, 4 etc.), geben (G. 19, 170; 30, 222; 40, 94; Luther 5, 259a; 6, 315b etc.), offenbaren, veröffentlichen, vgl.: Etwas kommt (G. 12, 19 etc.), tritt (24, 192 etc.), tritt auf (6, 39) zu T–e; Etwas zu T–e geben (32, 341, publicieren), liefern (Fichte N. 93), legen (W. 8, 202); Was wird sio [die Meerfluth Paris] ihm zu T–e tosen? Freiligrath SW. 6, 305 etc.; veralt.: Etwas vor [an] den T. bringen. Weidner 8; 20 etc.
b) (s. a) der Luftraum, die freie Luft, z. B. (veralt.) örtl. Teuerdank 28; 56; daher noch allgm. übertr. (s. blau 10): In den T. [ins Gelag etc.] hinein reden, sagen (G. 22, 154), leben (10, 198 etc.), malen (Oehlenschläger Corr. 23), schreiben (L. 11, 222 etc.), poltern (10, 166), haselieren (FMüller F. 17), fragen (Hēbel 3, 115); Daher ist ihr Wirken ebenso blind in den T. hinein. Forster Br. 2, 118 etc.; seltner: In T. hinein (G. 7, 39; 46) oder bloß: in T. (Mühlpforth Geistl. 6) leben.
c) die Sonne, ihr Licht, das Hellsein durch dasselbe und die Zeit dieses Hellseins (s. 2 und Ggstz. Nacht), z. B.: Es sagen’s aller Orten | alle Herzen unter dem himmlischen T–e. G. 11, 151; Sch. 54a; Vorm keuschen Blick | des T–es. W. 20, 66 etc.; Schön (s. d. 2), reizend (Uz 1, 24) etc.; gescheit (Auerbach Gv. 401), klug oie der T. etc.; Ein Unterschied wie T. und Nacht (s. d. 1f) etc.; Bei uns, wo cs manchmal den ganzen T. nicht T. wird. . . Der T. ist wirklich zu Ende. G. 24, 322; 23, 49 etc.; Es wird T.; Der T. dämmert; graut; bricht an, hervor; erwacht (Hebel 3, 306), steigt auf etc.; neigt sich, geht zur Neige, sinkt, geht unter (Sch. 729a) etc.; Der junge (s. d. 5c) T. etc.; Die Lerche ruft dem kommenden T–e. Zachariä Tag. 6; Noch war der Thau vom T. nicht weggeküsst. Körner 149b; Vor Thau (s. d.) uno T. etc.; Mit dem Anbruch des T–s oder mit dem T–e (G. 29, 209) erscheint er etc.; Der Pförtner soll Niemand hereinlassen vor T. G. 35, 134; Wenn ich vor T. am Waschtrog stehe. Pfeffel Po. 3, 29 etc.; Wie spät mag’s am T–e [an der Zeit, T–eszeit] sein? (s. Mit-T.) etc.; Da brennt man am T–e kein Licht an. IP. 1, 35 etc.; Bei T–e; Bei T. und Nacht; Die Maschine arbeitet T. und Nacht etc.; Des T–es .., des Nachts. Lichtwer 241 etc.; T–es Arbeit! Abends Gäste! G. 1, 160; V. Od. 16, 365 etc.; Den T. über. Gutzkow R. 6, 172 etc.; Des T–es über. G. 23, 214 etc.; T.-über. Beck Arm. 48; 261 etc.; Unter T. Schmarda 1, 40 etc.; Unter T–(e)s . ., des Nachts aber etc. W. Luc. 4, 37; Hackländer St. 2, 266; Hartmann E. 150; BB. 11; Hebel 3, 1; Oken 5, 645; 7, 1521 u. o. (nach Stalder = nach Mittag); Die kurzen T–e des Winters; In einem sommerlangen (s. d.) T–e. Agricola 359 etc., auch: Mehr Fackeln! daß die Nacht umher zum T–e [t.-hell] werde. G. 35, 135 etc. und in Bezug aufs Aufsein und Schaffen etc.: Es wird bei Einem; in einem Haus früh, spät T.; Jch habe zu früh T. gemacht. L. Gal. 1, 1 etc.; übertr., s. Nacht 2 und z. B.: Das Herz .. wacht, | es lebt den lebendigen T. in der Nacht. G. 10, 270 etc.; Sie sahn des Vaterlandes T. [die heimische Sonne, die Heimath] nicht wieder. 13, 36; So wird ein neuer T. [es hell, leuchtend] um mich. 123; 10, 31 etc.; Um mir T. zu machen [Licht in den abzuhandelnden Ggstd. zu bringen]. Engel 7, 53; Hui! . . es wird T.! [mir geht ein Licht auf, wird die Sache klar]. Immermann M. 1, 279 etc.; Daß meines Lebens T. sich schon | vom Mittag hin zum Abend (s. d. 2) neigt. Matthison A. 7, 31; Schlegel Gd. 1, 173 etc. (vgl. 2k); Eine Nacht der Hölle | umnebelt deiner Sinne hellen T. [Klarheit]. Sch. 356a; Da es darin mehr wetterleuchtet als ordentlich T. ist. G. 1, 241 etc.
2) (vgl. 1c) als Zeitbestimmung, auch die Nacht umfassend: die Zeit, in der die Erde sich einmal um ihre Achse dreht: Der T. hat 24 Stunden (s. d.); Der astronomische T., von Mittag bis Mittag. Gehler 4, 273; Der bürgerliche T., von Mitternacht bis Mitternacht (ebd.) und insofern dabei oft nur der der Thätigkeit gewidmete Theil in Betracht kommt, nah an 1c grenzend. Wir erwähnen bes. (theilw. ineinandergreifend):
a) Die Eintheilung des Jahrs (s. d. 1a), der Monate (s. d. 1b) nach T–en; Den wievielten (T. im Monat) schreiben wir? (s. Datum).
b) (s. a) Die T–e im Kalender haben best. Namen, zumeist nach dem an dem T. zu Feiernden, vgl. g und: Am T–e seiner [von des Engels] Feier fasten. L. Nath. 1, 2 etc., so: Der erste, zweite Oster-, Pfingst-T.; Himmelfahrts- oder Auffahrts- (Berlichingen 119; Wackern. 3, 340¹³ etc.), Neujahrs-, Weihnachts- od. Christ- T.; Der T. des heiligen Antonius oder Sankt Antonii; An- toni-T.; Johannis-T.; Ein Apostel-T. IP. Fat. 2, 29; Es war eben Marien-T. G. 23, 10; Gegen Michaels-T. Stiling 1, 137 etc.; ugw. verkl.: O Georgentagchen, kommst du wieder etc. Talvj 2, 61; auch mit Wegfall von T., z. B.: ’s ist heut Simon’s und Judä. Sch. 518a etc. (s. Michael, Johannis etc.). Scherzhaft: Auf Nimmerle’s T. wenn der Otter mit dem Fisch eins wird. Fischart Großm. 55.
c) Die Woche (s. d.) hat sieben T–e (s. d); die sieben Wochen-T–e heißen, meist nach mythologischen Beziehungen (s. Graff 5, 358 etc.), der Reihe nach: Sonn-T.; Mon-T.; Dins-T.; Mittwoch; Donners-T.; Frei-T.; Sams-T. (oder Sonnabend).
d) mit Zahlw., selten in uv. Mz. (s. Fuß 4; Nacht 1b), z. B.: Zehn T. lang. Rückert Morg. 1, 154; Schaidenreißer 6a; Über drei T. Zinkgräf 1, 155 etc.; gw.: Bewirthete mich zwei Tage. G. 28, 147; Mit diesem Troste mußte ich mich ein, zwei, drei T–e hinhalten. L. 12, 380; Seit fünf T–en. IP. 21, 172 etc. Hervorzuheben ist hier als Bez. für eine und zwei Wochen: Acht (s. d. I 4) und vierzehn T–e, z. B.: Heut (s. d. 1) über acht T–e; heut vor acht T–en; Am Sonntag acht T–e muß ich anfangen. JP. 2, 96 etc., vgl.: Der [ruhigen Liebe] geb’ ich acht T–e; die andern acht T–e [die zweite Woche] wirst du nur gelegentlich an diese Liebe denken; die dritten .., die vierten acht T–e etc. L. Samps. 2, 3 etc.; Eh’ ein (s. u.) vierzehn T. ins Land gehn. Schlegel Rich. III. 3, 2; Aus einem Vierzehntage vier, fünf etc. Vierzehentägen machen. Luther SW. 56, 199 etc.; nur vereinzelt: So das Neu fünftzehen T. alt war. Keisersberg (V. 1, 201); Ich soll über 15 T–en eine Jungfrau trauen. Mandelslo 144a und noch (nach dem Frz.): Fünfzehen T–e nach Ostern. Sch. 1091b. Ferner (s. I. Ein, Anm. 1e): In ner T–e drei [in etwa drei T–en]. Droysen A. 2, 406 etc., häufiger: Auf ein Tager sechs. Ense D. 6, 526; Gutzkow R. 3, 165; Schon ’n Tager fünf oder sechs. JGMüller Lind. 2, 380 etc. (seltner: Noch ein Tager etliche. OLudwig Th. 1, 210) und: In Tagner drei bis acht. HKleist Kr. 161 etc.
e) Jahr (s. d. 1b) und T.
f) Er widmete T. und Stunde der Besichtigung. G. 18, 235, jede sich ihm dazu bietende Zeit.
g) T., als Zeit, in der Etwas statt findet oder fand (nam. insofern dessen jährl. Wiederkehr gefeiert wird, s. Jahres-T. und b), z. B.: Ein T., an dem (Vieh) geschlachtet wird und: der T. einer Schlacht, für Beides: Schlacht-T. und so viele (leicht zu mehrende) Zsstzgn; ferner z. B.: Einst wird kommen der T., da die heilige Jlios hinsinkt. V. Il. 6, 448 etc.; Der T. der Zerstörung, des Gerichts, des Bluts (G. 13, 41) etc.
h) T., nach der Empfindung, die das darin Erlebte erregt, z. B.: Ein T. der Freude oder ein freudiger, froher T.; Ein T. des Wehes, ein trüber, düstrer, schwarzer T. etc. (s. auch lieb
1) und so (s. k ff.) oft in Mz. von einer (aus T–en bestehnden) Zeit: Ehe denn die bösen T–e [Zeiten] kommen. Pred. 12, 1; T–e der Wonne, | kommt ihr so bald? G. 1, 65; Das waren mir selige T–e. Overbeck; Die schönen T–e in Aranjuez | sind nun zu Ende. Sch. 243a etc. Hieran schließen sich die größentheils veralt. Zsstzgn zur Bez. eines Zustands (s. Graff; Benecke; Schm. 1, 436 und nam. Siech-, Weh-T.), z. B.: „Rychtag“ [Reich- T. = Reichthum. Zwingli 2, 27 etc. i) (s. h) Sich einen guten T. (G. 16, 204) oder gute T–e (W. 18, 45) machen; Gute T–e bei Jemand haben etc.; nam. als Gruß: Guten T.!, auch zusammengefasst als neutr.: Ein schwermüthiges, geprestes: „Guten T.!“ G. 9, 281; Da giebt’s Gutentag’s etc. 8, 205; Worauf er ebensoviele „Guten T., Jean Baptist!“ zurückbekam. König Kl. 1, 77 etc.; auch: Einem guten T. und guten Weg sagen (z. B. Forster Br. 1, 271 etc.), sich weiter nicht mit ihm aufhalten, um ihn kümmern etc. und iron. (s. Prosit): Nun wird er doch von seiner Narrheit lassen? | Ja, guten T.! Das lässt sich bald! Burmann F. 161 etc. Ferner (s. h) bes. die Mz. oft = Zeit, Lebenszeit (k—n), z. B.: k) Meine T–e. Hiob 17, 1; 11 u. o. (s. m); Im Herbst meiner T–e. G. 40, 266; Wir sind am Abend unsrer T–e (vgl. 1c). Hölderlin H. 1, 58; Hingestreckt in der Blüthe der T–e. Sch. 507a etc. (s. n), zuw. auch in Ez. (als Komplex): Dir, die . . nach eignem Sinn | und Willen ihres T–es sich erfreut. G. 13, 13 etc., vgl. mit andrer Nüance (die regelmäßige Wiederholung des täglichen Lebens hervorhebend): Wie verbringst du eig. den T. in Dillingen? Platen 6, 111 etc. l) Was wünscht man sich bei jungen T–en? [in der Jugend]. Gellert 1, 14 etc. und bes. oft mit besitz- anzeig. Fw.: Nutze deine jungen T–e! G. 1, 104 etc.; Ich möchte ihr so gern ihre alten T–e ruhig machen. IGJacobi Ir. 3, 92 etc.; Jemand in seinen alten T–en [als alte Pers.]. Danzel 292; Fichte 8, 41; G. 6, 319; Gotthelf G. 29; auf seine alten T–e. Gutzkow R. 5, 491; DMus. 1, 1, 28 etc.; ugw.: Solch ein Unglück musst’ ich noch auf meinen alten Tagen erleben. Claudius (Guhrauer Less. 1, 312) und in Ez.: Auf seinen alten T. sollte er etc. Kinkel E. 84 etc. l) (veraltend) Zu seinen T–en kommen (s. Schm.), das Alter erreichen, z. B. der Mündigkeit (Stumpf 214a etc.), nam. aber: das Greisenalter (vgl. betagen 4). m) (s. k) ellipt.: Mein (dein etc.) T(–e) oder Leb-T–e (s. d.) = in meinem (deinem etc.) ganzen Leben, z. B.: Das hab’ ich mein T–e nicht gehört. G. 9, 29; Processieren thu ich mein T. nicht mehr. 63; Ohne daß man sein T–e begreift, wer etc. 146; Die habt ihr eure T–e nicht geschossen. 139; 8, 132; 11, 199; JvMüller 14, 195; Pfeffel Po. 3, 179; Das soll mir mein T. des Lebens eine Warnung sein. Sch. 131a etc., vgl.: T. meines Lebens hab ich Niemand so vergnügt gesehen. Riemer 2, 91 (W.) etc.; Die T–e der Welt [so lang die Welt steht] vergeß ich’s nicht. G. 11, 111 etc.; mit ugw. Wechsel in der Pers.: Wenn ich auf Schläge ’was gegeben hätte, so wäre sein [st. mein] T–e Nichts aus mir geworden. 9, 198. n) Noch in oder veralt.: bei (Stumpf 303a) unsern oder: noch unserer (354b) T–en, noch jetzt, vgl.: Nicht mehr so groß als bei der Römer T–en. 197a etc.; Noch in den spätesten T–en (der Welt); dichter.: Der Welt zur Plage | erschuf der älteste der T–e| den .. Krokodil. | Lichtwer 84 etc.; sprchw.: Noch nicht aller T–e Abend (s. d. 2) ist. Sch. 324a etc.; dagegen veralt., z. B.: Kommt T. [Zeit], so kommt Rath. Weid- ner 89; Daß er mag | genesen nicht in langem T. [in langer Zeit]. Brant N. 84¹³ etc. o) Der letzte (s. d. 1b) T., das Ende, der Tod; Jemandes jüngster T. (s. jung 7b; vgl. p) u. ohne Genit.: Der jüngste T. = das Welt-Ende; dafür auch prägn.: Sie können es an jenem T–e nicht verantworten. Forster’s Br. 1, 672 etc. p) Jemandes T., z. B.: der T. seiner Feier (s. b; g) sein Geburts-T. G. 6, 85; 192 etc., aber auch (s. o; g) sein Ende: Sie Alle erlebten ihren T. Sch. 191a etc. Ferner (q—X) als adverb. Zeitbest., ohne (q) oder mit (r–x) Präpos., z. B.: q) Er ist den (oder am) selben T. weiter gereist; Eben den T. auch kam .. Menelaos. V. Od. 3, 311 etc.; Jedes Große bringt uns Jupiter | noch diesen T. Sch. 348a = noch jetzt (wie früher) etc.; Oft hört’ ich’s schon und diese T–e wieder | hab’ ichs gehört. G. 13, 134, in der jüngsten, letzten Zeit; Jch stund ..dieserT–en (s. Anm.)| .. am Zaun. 7, 166 (seltner: Wir hörten der T–e viel Schlimmes von ihm. FMüller F. 78 etc.), auch von der Zukunft: Er muß dieser T–e kommen etc., s. auch: ehe II 14; nahe 7d (z. B.: Nächster T–en. JvMüler 5, 106); ferner: Heutigen (s. d.) oder: heutiges (G. 33, 43); heut des oder (veralt.): heutes (Luther 8, 155a etc.) T–es = (s. x) heut zu T–e, in der Jetztzeit etc.; Morgen (s. d. I 1) des oder: morgendes (s. d. 1) oder morgenden T–es = morgen am T–e, gleich (sofort) morgen; ferner (mund- artl.): Täglichstags. W. 12, 71; Schm. = tagtäglich (s. d.); T. für T. (s. u), auch: Einen T., wie alle T–e oder wie den andern, vgl.: Er spricht keinen T., wie den andern. Heinse A. 2, 101 und: Tagaus, tagein. Kompert Pfl. 1, 175; Tagein, tagaus. Rückert 2, 320; ferner: Je (s. d. II 4) den (oder: jeden) zweiten, dritten T. etc., vgl. dagegen: Sie thun alle 7 T–e [hindurch], was Sie nur einen T. in der Woche thun sollten. L. 10, 176 etc., Wir werden alle T–e (oder jeden T.) älter. 12, 175; Ich erwarte ihn alle T–e oder jeden T.; Er kann jeden T., vielleicht schon heute, kommen; Ich könnte alle T–e Haushofmeister werden. Kotzebue NSch. 10, 468 [wenn ich wollte]; auch: Alle T–e, die Gott (s. d. 1e) werden lässt; giebt (Hebel 3, 372); alle T–e Gottes (W. 13, 69) etc.; ferner: Eines T–es = einst (s. d.), von Vergangenheit und Zukunft (indem man die Zeit näher bestimmen hier nicht kann, dort nicht will etc.), auch pleonast.: Eines schönen (s. d. 6g) T–es etc. r) An diesem, am heutigen, gestrigen, selben T–e etc. s. b; ferner fast pleonast.: Noch heut am T–e; gleich morgen am T–e soll er fort etc., s. q. s) Er ist mit mir auf denselben T. geboren (s. r und b) etc.; Bis auf diesen T. Sch. 492a, bis heute etc., s. auch w. t) (veralt., s. 1c) Bei T. (s. n und x). u) T. für T. (s. q). Ense D. 6, 258; Gökingk 2, 186; G. 22, 412 etc.; veralt.: T. vor T. 19, 173; Lichtwer 103; V. Sh. 1, 96. v) Allemal über den andern T. Gellert 3, 169 = (s. q) je den zweiten T. = Einen um den andern T. Immermann 2, 179; Einen T. um den andern; Um den dritten T. Möser Ph. 1, 191 etc. w) Von T. zu T., fortschreitend, immer mehr, z. B.: Dir ähnlich mird es v. T–e | zu T–e sich mühen ins Grab. Wackern. 2, 932³² etc., aber auch (s. y): Er lebe nur von T. zu T–e. Ruge Rev. 2, 47, gw.: von einem T–e zum andern. Forster Br. 2, 485; G. 23, 52 etc. = von der Hand in den Mund (frz. vivre au jour la journée), auch: Wir leben vom T–e auf den T. Ense T. 5, 10 etc., vgl. (s. y): Ein gewöhnliches Mitmachen Dessen, was die Vhe des T–es dem T–e auswerfen. D. 2, 393; Daß man im nächsten Augenblick den vorhergehenden verspeist, den T. im T. verthut. G. 3, 154; Die .. den T. im T. vergisst. 6, 242 etc. x) Heut (s. d. 1) zu (veralt. bei. Stumpf 197a) T–e, in der jetzigen Zeit etc. y) Der T., prägn.: die (jedesmalige) Gegenwart in Bezug auf das grade zur Zeit darin Geltende, z. B.: Der Abgott (G. 39, 324), der Held (15, 174), die Stadtgeschichte (22, 284), das Märchen (1, 252; Musäus M. 2, 109) des T–es etc.; ferner z. B.: Deßhalb die Schätzung von Künstlern etc. immer schwankt und einer oder der andre immer ausschließlich den T. beherrscht. G. 24, 92; Daß der vorzüglichste Mensch auch nur vom T–e lebt. 21, 230 (s. w); Ein solches Werk, das, mit Umsicht aus dem T–e entsprungen, in die Zeiten fortwirkt. 27, 306; 372; 373; 33, 350 etc. z) die angesetzte Zeit (Termin) zu einer Unterredung, Verhandlung, Zusammenkunft und diese selbst, s. Schm.: Da wurde .. | der [Land-] T. eröffnet. Cham. 4, 76; Schon waren die Hirten zu Alp, die Herren auf T–e gefahren. JvMüller 24, 34; Auf dem Regensburger T–e. Sch. 366a (Vom Regensburger Fürsten-T–e. 380b etc., vgl.: Kurfürsten-T. 919a); Die Kämpfer hielten über ihn T. Schwab 175; Stumpf 225b; 344a; 420a; 734b; 744betc., auch vom Zweikampf (als Gottesgericht): G.5, 294 etc., s. auch leisten 2; bes. Zsstzgn, z. B. (vgl. Anm.): Zu Reichs-, Kreis- und Deputationst ägen. Erbvgl. 46; Landtäge ausgeschrieben. 103 (91; 145 ff.); Auf seinen Reichs-, Gerichts- u. Wahltägen. H. Ph. 13, 218 etc., s. auch T.-Satzung; T–e-Fahrt und Ding II, Anm. 3) Bot.: T. und Nacht (s. d. 3). 4) Astron.: ausgedehnt nach 1c und 2 auch auf die übrigen Planeten und Trabanten: Während [dann] .. auf der ganzen Oberfläche des Uranus T. und Nacht gleich ist. Littrow 353; Wenn wir .. durch das Wort T. die Zeit zw. 2 nächsten Aufgängen der Sonne bezeichnen, so sind die T–e auf dem Monde .. länger als die auf der Erde. Der Mondes-T. ist . . 29¼ unserer T–e gleich. 209; Der T. der Venus. 301 etc.
Anm. Goth. dags, ahd. tag, mhd. tac (vgl.heute, Anm.). Mundartl. Mz.: Das Schicksal künft’ger Tagen. Haller 36; Geßner 94 etc. (s. 2n; q); ferner: Täg(e). Berlichingen 255; Brockes 1, 142; SClara EfA. 1, 458; Holtei Lammf. 1, 12; 293 etc.; Fasttäge. 4 etc. und selbst: Die Schalttäg’. G. 6, 163 etc. (s. Geburts-T. u. 2z). Vrkl. s. 2b und: Die paar Lebenstägelchen. Brentano Fr. 1, 83.
Zsstzg., s. über die Kalender-T–e [2b]; ferner nach Jahreszeit und Monat: Frühlings- oder Lenz- (vgl.: Vorjahrs-. SDach WhMüller B. 5, 12); Herbst-T.; Winter-T–s . ., in Sommer-T–en. JGMüller Lind. 1, 51 etc.; Er verändert, wie ein April-T. sich. W. HB. 2, 214; Eines August-T–es [an einem etc.] Gutzkow R. 9, 469: Am kalten Märzen-T–e. W. 3, 51; Ein schöner Mai-T. Sch. 212a (s. u.) etc.; auch außerdem leicht zu verstehn und zu mehren nach Vorstehndem und folg. Bsp. o. Bem. zu 2 (s. Spate und vgl. die v. Zeit etc.): Ābend- [2h]: Den Frieden seiner A–e. Wackern. 4, 915³⁰.
Áblaß-: s. Donners-T. Ábschieds- [2g]: Der A. ist da. Schubart. Āhnherrn- [2n]: G. 12, 209.
Áll-: Werkel-T. (s. d. und: „gemeiner Tag.“ G. 22, 117): das Alltägliche (s. d.), die Alltäglichkeit: Verließ er kühn des A–s breite Spur. Freiligrath SW. 3, 23; Lasse nur den A. dir | deine Dichtung nicht verschütten. 6, 309; Bis zum nächsten A–e [nach dem Fest]. Hausbl. (58) 1, 326; PHeyse NN. 3, 112; Sonntag wie A. Kohl Südr. 1, 16; 145; Ihre A–e sind nicht in dem Grade Arbeits- und Geschäfts-T–e. ebd.; Engl. 2, 23; 3, 36; OLudwig Himm. 88; Th. 1, 482; A–s. Paalzow Th. 1, 142 etc.; bes. oft als Bstw.: A–s- Kleider etc., selbst: A.-Tag. JP.1, 7, 180.
Amts-: z. B. „Gerichts-T. in einem Amt“. Adelung.
Änfangs-: Die A–e und Schluß-T–e des Karnevals etc. Árbeits- [2g]: s. Amts-T.
Aūferstehungs-: s. Oster-T.
Āūs-: (schwzr.) die Übergangszeit zw. Frühling und Sommer, auch: Haus-T–e, Hus-T–e (Mz.). Stalder 1, 258; Auf den Hustage . . . Im Hustage. Gotthelf Sch. 110. Aūßer- [2z]: Möser Ph. 3, 270 (s. äußern 3). Bāde- [2g]. Bēī- [2z]: außer- ordentl. Versammlung. Schottel 625a. Bêt-[2g; b]: Ein ausgeschriebner Buß- und B. Cham. 4, 46. Béttel- [2g]: Der Neujahrs-T. .. Heute ist der große B. JKohl Par. 2, 290.
Blūmen-: Deinen B., | holder Frühling. Tiedge 2, 68 etc., vgl.: Hier träumte Magnus frührer Größe Blüthen-T. G. 12, 102; Rosen-T. (s.d.) etc., s. auch Sonn-T. Bōten- [2g]: an dem ein Bote kommt, nam. Briefbote. Pfeffel Pr. 10, 23, vgl.: Brief-T. Merck’s Br. 2, 32.
Bǘndels-: (mundartl.) Tag, an dem man sein Bündel schnürt und abzieht. Auerbach D. 4, 118; Stalder 1, 244.
Búndes-:
1) (selten) der Tag, an dem ein Bund geschlossen wird (vgl. Einungs-T. Scheffel Tr. 181), z. B. der Ehebund. G. 13, 324.
2) gw. [2z]: Auf Bundest ägen. Berlichingen 230; Der deutsche B. etc. Dazu: Reaktionär wie die Bundestägler. Demokr. St. 80. Būß-:
1) s. Bet-T.
2) [2z] Gericht, wo nam. Forstfrevel gebüßt werden etc., Straf-T. Adelung. Dánk- [2g]: zu Dankgebeten. Niebuhr 2, 425. Deputatiōns-: [2z]. Dīēnst-: s. Frohn- und Dins-T. Díng-: Gerichts-T. Niebuhr 2, 242. Díns- [2c]: Gleichwie wir den „Dinstag“ nennen den Aftermontag. Randgl. z. Luk. 6, 1 etc.; „Dingstag“ Luther 5, 508a; Mandelslo 25b etc.; „Zinßtag“ nach unsrer Frauen-T. Stumpf 722a; 734a; 344b; Wackern. 3, 449²⁴; Zeinstag Zeitschr. f. d. Recht 13, 441 etc., ahd. ziestag, mhd. zistag, Tag des Gottes Zio (= Mars) oder Er, mhd. ër(c)tag; s.: Am Erichtag | nach St. Egidien. HSachs G. 1, 6 etc.; Montag, Ehrtag zum Sonntag feiert. 191; Erchtag. Spindler V. 1, 326 etc. Dónner- [2g]: an dem es donnert, z. B.: Das Graun | des D–es, wenn die Posaun’ ertönt | v. Auferstehung. V., des jüngsten Tags. Dónners- [2c]: (vgl. „Donstag.“ Zeitschr. f. d. Recht 13, 434; 436 etc.; Dunstag Wackern. 3, 449²⁴ etc.; Dornstag 337¹; Luther 1, 108a; Auf den Fasnacht Dornstag. Agricola 667 etc., auch s. Pfingsten, Anm. Pfinztag): Der grüne (s. d. 10) oder weiße, hohe (JvMüller 24, 59), große, gute (s. d. 18) D. = Char-D. Schwab 417 (auch: Ablaß- oder Antlaß-T., vralt.: Mendel-T. Benecke 3, 6a = Freuden-T.); ferner: Der fette, feiste oder schmutzige (s. d. 1) D., der letzte vor den Fasten; Der letzte D. im Fasching heißt der unsinnige Pfinztag. Spindler V. 1, 326 etc. Drēī-: z. B. ein Tag dreifacher Erinnerung. Scherenberg (Nat.–Z. 14, 491). Ehe-:
1) Am ersten E–e. Göckingk 1, 121.
2) [2z] schwzr. = Ehepakten, dazu: Ehetagen, intr.: sie feststellen. Gotthelf G. 127 (vgl. Heiraths-T. Schm.). Ehr-: s. Dins-T. Ehren- [2g]: ein zu Jemandes Ehren gefeierter: Dem glühenden Festtag der Natur, dem spare dich auf und all den heitern E–en der Götter. Hölderlin H. 2, 31; Dieser E. [der erlangten Magisterwürde]. Günther 1057 etc.; bes. oft = Hochzeits-T. Immermann M. 3, 68; Raupach Js. 136; Thümmel 7, 159 etc. Eīnholungs- [2g]. Eīnkleidungs- [2g]: E. (einer Nonne) Gutkow Z. 3, 79. Eīnungs-: s. Bundes-T. 1. Erden-: irdischer (des Lebens): Es weckte mich kein Morgen, | es schien kein E. JGJacobi 3, 234; Er wandle so den E. entlang. G. 12, 285 etc., auch: Die Spur von meinen Erd e- T–en. 290; Schubart 2, 331. Erich-: s. Dins-T. Erínn(e)rungs- [2g]. Erlȫser- [2g]: Mgthesu- Pr. 237. Ernte- [2g]: G. 11, z7. Eß- [2g]: Daß Manchem ein solcher Fast-T. lieber wäre denn sein Essetag. Luther 6, 477a; vgl.: Jeder Fast-T. hat 3 Freß- tage. Körte Sprchw. 1300; Fraß-T–e. Mathesius Lthr. 206b; Sie geben vor, sie haben Feiertag, so haben sie Füll- T.; sie halten den Sabbathtag, so haben sie den Sauf-T. Zinkgräf 1, 160. Fáng- [2g]: Es ist alleTage Fische- T. und nicht alle Tage F. (Sprchw.) Schottel 1117b. Fást- [2g]: Wenn man nur an den Fasttägen kein Fleisch isset. Bode Empf. 4, 49 etc. (s. Eß-T.), daneben: Fastel- T. Jer. 36, 6; V. Ar. 1, 245 etc. Fāūl- [2g]: Tag des Faulenzens. Fischart B. 124. Fēīer- [2g]: an dem man feiert, z. B.: F–e [Ferien] auf eine ganze Woche bekommen. Thümmel Wilh. 20 etc.; bes. = Fest-T., biblisch etc.; Die F–e der ersten Liebe. Börne 2, 262; Putzstücke . ., die man an Werk-T–en beschlossen hält, an Feier- und Galla-T–n aber zum Prunk anlegt. Görres V. 31; Fest- und F–e auf dem Lande, Kirchweihen und Jahrmärkte. G. 22, 119; Ziegelmehl zu den rothen (s. d. 8) F–en. Hebel 8, 117. Fést-[2g]: festlicher (s. Feier-T.): G. 22, 117 (s. roth 8); Allenfalls einmal Sonn- und F–s. 10, 153; Fest- und Ruhe-T–e. Oken 5, 1027; Werk-T. und F. fiel ihnen nicht so aus einander. Vischer Ästh. 2, 243 etc., auch: Denk an künft’gen Festes-T. Uhland 113. Fīēber- [2g]: beim Wechselfieber im Ggstz. der fieberfreien Tage. Físch- [2g]:
1) Tag des Fischens, s. Fang-T.
2) Tag des Fischessens (s. Fast-T.), F–e und Fleisch-T. Fischart B. 159b. Frāß-: s. Es-T. Frēī-:
1) ein freier Tag.
2) [2c] F–s, als [an] dem ruhigsten Tage der Woche. G. 19, 131 etc.; Der gute oder stille F. = Char-F. (s. Char l): „Ihr wollt am Char-F–e .. ein solches Ärgernis geben?“ Er versetzte, daß er sich weder um Gottes-, noch um des Teufels F. bekümmere. G. 28, 298; Petrarka’s Liebe .. war .. | ein Herzensweh, ein ewiger Char-F. 2, 14 etc. Fréß-: s. Eß-T. Frēūden- [2h]: G. 10, 253; Sch. 469a etc. Frīēdens- [2g]: In Kriegs- und F–en etc. Fríst-: der Einem als Frist gewährt ist, nam. für Zahlung fälliger Wechsel (Respekt-, Respit- T–e). Frōhn- [2g]: an dem man Frohndienste leistet. Keisersberg Irr. Schaf A3a; dazu (s. Dienst, Zsstzg.) z. B.: Fuß-, Hand-, Pferde-, Spann-, Wagen-, Pflug-, Hof-T. (s. d.) etc., vrsch. (s. I Frohn) ahd. fröntac, Tag des Herrn = Sonn-T. Füll-: s. Es-T. Fürsten- [2z]. Fūß-: s. Frohn-T. Gálla- [2g]: an dem man in Galla erscheint: Zu einem Hof- und G. Görres V. 171; 31 (s. Feier-T.); G. 11, 177; Rabner 4, 192 etc. Gást-: an dem man Gäste bei sich sieht: Den vierten oder fünften Markt-T. zu seinem Glanz- und G–e auszustechen. IP. 57, 65. Gebūrts- [2g]: Indem sie ihre eben einfallenden Geburts- und Namens-T–e ausgeforscht. G. 15, 174; 23; Thümmel 3, 79 etc. (scherzh.: Purzel-T. Auerbach Ab. 280). Beim Zählen wird meist nur der Tag der Wiederkehr (nicht der der Geburt selbst mit) gerechnet, z. B.: Der 70ste G. V. 2, 145; 146, an dem Jemand 70 Jahr alt wird, vgl.: Zu seinem 75jährigen G. JFalk G. 219. Mz.: Geburtstäge, z. B. Claudius 3, 111; Gervinus Lit. 5, 27; Immermann M. 4, 243; L. 3, 256 etc. Gelēīts-: (vralt.) G. (der Frankf. Messe). G. 20, 20. Gélts- [2z]: (schwzr.) Konkurstermin, in dem man den Gläubigern sein Vermögen abtritt; Bankerott (s. Stalder 1, 410) Gotthelf Sch. 38; 257 etc. Dazu: Geltstagen, intr.: (192 etc.) und: Vergeltstagen, tr. (29; 40; 193; 207; 357 etc.): bankerottwerden und (Einen oder sich) erklären; Geltstager, Bankrotteur; Geldtagsrechte. Haller 125 etc. Geríchts- [2g; z]: Tag, Termin, an dem Gericht gehalten wird. G. 5, 167; W. 7, 79 etc. Geschä́fts- [2g]: s. Alt-T. Gewérken- [2z]: Berathung der Gewerken (s. d.) in Bergwerksangelegenheiten. G. 27, 30; Scheuchenstuel 102 etc. Gewítter- [2g]: an dem es gewittert (vgl. Donner-, Regen-T.). Glánz-: glanzvoller, s. Gast-T. Glücks-: glücklicher. Scherr Bl. 1, 132, vgl.: Einen Unglücks-T. W. Luc. 6, 77. Gráfen- [2z]. Hánd-: s. Frohn-T. Hándels-: nam. [2z]: berathende Versammlung in Betreffvon Handelssachen. Möser Ph. 1, 206 etc., vgl. auch Geschäfts-T. Hāūpt-: ein hauptsächl., Ggstz. Neben-T.— Hāūs-: s. Aus-T. Hēīde-: s. Buß-T. 2; auch: Tage, die man für Forstfrevel in der Heide arbeiten muß. Gartenl. 11, 828a. Hēīraths-: s. Ehe-T. 2. Hóchzeit- [2g]: Zwei Freudenfeste zusammen zu feiern, z. B. einen H. an einem Festtage. IP. Lev. 184 etc.; schles.: Der andre H. Günther 469; Weise Jak. 145 etc., der Nach-T. der Hochzeit (frz. lendemain). Hōf-: z. B.:
1) (s. Frohn-T.): Das ist die Miene des Unterthanen, dem der gnädige [Guts-] Herr einen H. ansagen lässt. Gellert Br. 227.
2) ein Tag, an dem man am fürstl. Hof erscheint (s. Kur-T., Galla-T. etc.).
3) [2z] Termin vor einem Hofgericht. Adelung; Schm. Hólz- [2g]: an welchem Holz aus dem Forst geholt werden kann oder —: angewiesen wird etc. Hūdel-: ein Tag, an dem man hudelt (s. d. 1), sich in Wirthshäusern herumtreibt etc.: Jeder H. hat einen ganzen oder wenigstens einen halben blauen Montag. Gotthelf Sch. 95. Húnds-: s. Sirius: Bei diesen heißen H–en. Fischart B. 51b etc. und in Bezug aufs Tollwerden der Hunde: Sind wir schon in den H–en? Gotter Sch. 278 = sind Sie verrückt?; Daß Jedermann sehe, wie dich die H. reiten. Luther l, 384b etc. Húnger- [2g]: an dem man hungern muß (s. Fast-T.). Schwegler (46) 73. Jāhrs- [2g]: ein Tag, dessen jährliche Wiederkehr gefeiert (begangen) wird: Da Herodes seinen J. beging. Matth. 14, 6, Geburts-T. („Jartag“. 1. Mos. 40, 20); Der häuslichen Freuden ein J. G. 5, 12; An dem J. | von Jerusalems Zerstörung. Heine Rom. 242; Sch. 408a etc. (s. jähren; jährig 2). Jámmer- [2h]: Die Menschen dauren mich in ihren J–en. G. 11, 15; 13, 259; 35, 259 etc. Jūbel- [2h]: Tag eines Jubelfests (s. d.). Arndt 447. Jūgend- [2l]: J–e, die Jugendzeit. Lichtwer 233; Wackern. 2, 1264¹⁴, ähnl.: Jünglings-T–e, vgl. Blüthen-T. Kalénder- [2b]. Kámpfes- [2g]: Ein ernster K. beschieden. Grüneisen 112 etc. Kínder-:
1) (s. Jugend-T.): Der Unschuld K–e. G. 13, 313; Wie K–e leicht und froh. Tiedge 2, 170.
2) [2z] s. Kammer 21. Kírch- [2g]:
1) Kirmes. 2) Tag, an dem öffentl. Gottesdienst ist. Kírchen- [2z]: Berathung, Versammlung in kirchl. Angelegenheiten (s. Koncil etc.). Krēīs- [2z]: (s. Kreis 4f) im Ggstz zum Reichs-T. etc. Möser Ph. 1, 206. Krēūz-: (kathol.) die drei Tage vor Himmelfahrt. Krīēgs-: s. Friedens-T. Krōnen-: an dem Jemand eine Krone empfängt, z. B. die himmlische. Michaelis 7, vgl.: Am Krönungs-T. des Kaisers etc. Kūr-: s. Kur I; II und nam. III, Anm. Kūrfürsten- [2z]. Lánd- [2z]: (s. Landstände). Musäus M. 3, 28 etc. (verallgemeint: Daß das Hausgesinde in der Küchenstube einen ziemlich geräuschvollen L. hielt. Spindler V. 2, 283 = Zusammenkunft). Dazu (ver- ächtl.): Landtägler. Ense T. 5, 188, ein Mitglied des L–s etc. Lāūber- [2z]: Einen L. zu halten. Stumpf 579b, frohes Zusammenkommen, Freudenfest in Lauberhütten (vgl. Benecke 3, 5b). Lêb-: z. B. [2l]: Mein Sehnen .. nach dir hat mir mein L. [mein Leben, meine Lebenszeit] verkürzt. Schaidenreißer 47a etc., auch: Großen L. mit Etwas machen. Vischer Ästh. 2, 167, viel Wesens davon, nam. aber [2m]: Mein L. denk ich dran. Sch. 333a; Das werd’ ich wohl mein L. nicht verwinden. 354a; 327b; Stiling 1, 95 etc.; Mein L–e. Zschokke 8, 131 etc.; Meiner L(–e). Pestalozzi 4, 54; Spind- ler V. 2, 65; W. 1, 132 etc.; Mein Lebetag(e) Gellert 1, 275; Lewald W. 1, 199; 4, 122 etc.; Mein Ledstag. Müllner 5, 236; 307 etc. Lêbens- [1c; 2k]: Es erhebt | die Sonne sich des neuen L–es. G. 13, 137; 35, 308; In allen L–n. Platen 1, 185. Lōs-: s. I. Los, Anm. Māī-: s. o., auch = Mai-Sonntag, z. B.: Von M. bis Bartholomäus. Möser Ph. 3, 197. Márkt- [2g]: Bes. M–es. G. 20, 14 (= an M–en); IP. 57, 65, vgl.: Kramermarkt-, Pferdemarkt-, Viehmarkt-T. Mársch- [2g]: Die Soldaten hatten nach drei M–en einen Rast-T. Méndel-: s. Donners-T. Méß-: vgl. Markt-T. Métzel-: s. Schlacht-T. 1. Míß- [2h]: Was ergaben sich da oft für M–e und Fehlstunden! G. 22, 297. Mít-: (bei Dichtern auch zuw. –́)
1) [1c] im Ggstz. zu Mitternacht (s. d. 1), die Mitte zw. Auf- und Untergang der Sonne, ihre Kulminationszeit, bald astronomisch streng der Augenblick, bald die Zeit um diesen Augenblick herum mitumfassend (vgl.: Um den mitten Tag. Simrock Gudr. 1166; Nach Mittentag. Schaidenreißer 35b und schwzr.: Im halben Tag. Gotthelf G. 44), z. B.: Es ist M.; Es schlägt M. [zwölf Uhr]. G. 21, 280; Es läutete M. Hebel 3, 396; Bis M–s. Lichtwer 62; Bis zum hohen (s. d. 2a) M–e. Sch. 709a etc.; Der mittlere M. (s. mittel I 2) etc., auch personif. Zachariä Tag. 37.
a) Bsp. der Betonung —: Nach M–e saßen wir etc. G. 1, 11; Am heißen M. [Reim: nach]. 164; Und wenn er zu M–e schläft. 12, 52; Haller 123; Uz 1, 39; W. 10, 290 etc.
b) die Hauptmahlzeit des Tages, insofern sie urspr. um zwölf Uhr eingenommen wurde, auch da, wo sie jetzt wie meist in den Städten auf eine spätre Stunde verlegt ist: Einen zu M. einladen; Zu M. oder M. essen; M. (Ruppius V. 2, 25), seinen M. (Gleim 6, 149) machen; Wie fröhlich die Bienen ihren M. halten. Hebel 3, 490; Dort hält sie heut M. (⏑ –). Schwab 410; Wo ich einen langen M. hielt [tafelte]. Thümmel 2, 186 etc.; Jch muß jetzt . . an den M. [das M.-Brot, die Zubereitung des Essens] denken. Benedir 3, 253; Welch ein M. ..; ich werde ihn lange nicht vergessen. Tieck 2, 88, häufiger so, zur Vermeidung der Zweideutigkeit, gemäß der Ellipse (= M.-Brot, -Essen), neutr., z. B.: Das M. steht bereit. Droysen A. 2, 317 etc.
c) übertr., z. B.: Wenn ihm .. solche Verfinsterung des Urtheils .. am hellen M. begegnet. G. 27, 11 etc., nam. oft, insofern das Leben (s. d. II 6d) unter dem Bild des Tages dargestellt wird: Am M. seines Lebens (Gutzkow Diak. 31), seiner Jahre (Pfeffel Po. 3, 2); Im M. meiner Tage. Lichtwer 268; Mein M. Canitz 190; Cronegk 2, 208 etc.
d) Zsstzg. z. B.: Wenns Hōch-M. ist (s. a). Hippel Leb. 1, 64; Lêbens-M. (s. c). Hungari 2, 672; Der Nāch- M., Vōr-M. (⏑—), die Zeit nach und vor M. (a; b), z. B.: Während des Vor-M–s. Hackländer Tag. 1, 213 etc.; Da vor Nach-M–s keine Postpferde zu haben sind. Thümmel 6, 161 etc., auch übertr. (s. c): Für meines Lebens Nach-M. B. 496a; In ihrer Blühzeit Nach-M. Schlegel Rich. III. 3, 7 etc., seltner: Da kommt leibhaftig Nach-M. | ins Frühroth neingestapft. Fouqué Dr. 1, 9, der Langschläfer. 3) (s. 1 und Abend 4) als Himmelsgegend etc. = Süd (s. d.): Führt mir nach dem M. sie | und ihn an Nordens Ende. G. 11, 188; 47; Des M–s stolze Flotte. Sch. 20a; Diese Wolken, die nach M. jagen. 425b; Der Sirius steht gemeiniglich des Abends gegen M. Stiling 1, 32 etc., veralt.: Gegen (Schaidenreißer 35b) oder: nach dem (Eppendorf 8) Mittentag etc.; Was Auf- und Niedergang, was Mittertag und -Nacht | in sich be- armet hält. Fleming 10. Mōn- [2c]: Der heilige M. G. 28, 296 (in der Karwoche); Der verlorne M., der M. nach dem Fest der Erscheinung Christi. Adelung; Blauer (s. d. 7) M., z. B.: Blau Farbenwerk der Prügel an blauen M–en. JP. 17, 148. Zsstzg. z. B.: After- M. (veralt.) Uhland V. 471 etc. = Dinstag (s. d.); Vor dem himmelblauen Oster-M–e. IP. Fat. 1, 164 (s. Schmack-Ostern 1); Der Karneval in Köln. .. Aufzug am Rosen-M. Volksz. 10, 55 (s. Rosen-Sonntag) etc. Versch.: Mond-T. (s. d.). Mōnats- [2a]: s. Datum. Die Zeit, in welcher der Mond für jeden Beobachter auf der Erde . . wieder zu seinem Meridian zurückkömmt, .. die man den M. nennen kann, sowie man die Zeit von 24 Stunden zw. zwei nächsten Kulminationen der Sonne einen Sonnen-T. zu nennen pflegt. Littrow 608, versch.: Mondes-T. [4] und Mon-T. Mórd- [2g]: Heine 16, 109. ein Tag, insofern er auf einen andern, auf ein Ereignis folgt (franz. lendemain): Der N. eines Festes. Keller gH. 3, 2; Einen lustigen N. en negligée zu haben. Claudius 6, 50, Ggstz.: Vor-T. 4, 13 (franz. veille) etc. Nāmens- [2b]: der Tag des Namensheiligen (s. d., vgl. Geburts-T.): So müssen gar im Almanach | die N–e streitig werden. IGJacobi 3, 123; Er will Nichts wissen von Geburts- und Namenstägen. Müllner 6, 147 etc. Nêbel- [2g]: ein nebliger. s. Haupt- T. Oster- [2b]: auch verallgemeint = Auferstehungs-T., z. B.: Es [das Samenkorn] harrt auf seinen O. (nach Hebel) etc.; Blūmen-O. = Pálm-T., Palm- Sonntag. vgl. Unglücks-T. und s. Pech 3: FMBartholdy 1, 16. Pfálz- [2z]: Große Säle zu kaiserlichen Pf–en. G. 27, 517. s. Frohn-T. s. Donners-T. s. Redehof. s. Frohn-T. Tage der Pilgerschaft, auch übertr. aufs Leben [2k]. Hölty 47, vergl. Waller-T. Kosegarten Rh. 2, 9. an dem die Post abgeht oder ankommt, zumal in Bezug auf Korrespondenz. Gellert Br. 137; L. 12, 468; IP. HV. 48 etc. z. B. an dem Jemand oder Etwas eine Probe besteht: Helden, die doch nur der letzte P., | der alle Masken hebt, zu würdigen vermag. Thümmel 1, 127, oder: der als Probe dient. 7, 121 etc. s. Geburts-T. Ráspel- [2g]: Arbeits- T. im Raspelhaus (s. d.), eig. und übertr.: Die männlichen Rast-T–e fallen alle Zeit in die weibl. R–e. IP. 7, 12. Rást- [2g]: an dem man rastet: Hielt ich einen R. Bahrdt 3, 375; Ense B. 3, 36; G. 4, 275; JvMüller 6, 208 etc. Rāths- [2z; g]: Rathssitzung etc. W. 13, 235. Gerichts-T. Erbvgl. Beil. 2; Sch. 119a; W. 14, 11 etc. Rêgen- [2g]: regnichter Tag. König DFam. 1, 42; Pouillet 2, 557 etc. Rēīchs- [22]: Auerbach Tag. 157; Sch. 796a etc.; Polnischer (s. d.) R., versch. Reich-T. [2h]. Rēīse- [2g]: Die bunten Gestalten dieser R–e. G. 21, 258. Respékt-, Respīt-: s. Frist-T.
Mōnd-: Nāch-: Nêben-: Péch-: Pfêrde-: Pfínz-: Pflícht-: Pflūg-: Pílger-: Póst-: Prōbe-: Púrzel-: Réchts-: Rícht-:
1) Gerichts-T. 2) Tag, an dem ein Haus gerichtet (s. d. 2b) wird. Rítter- [2z]. Rōsen-: s. Blüthen-T.: Denk zurück nach deinen R–en. Sch. 11b; Pfeffel Pr. 9, 121 etc., s. auch Sonn-T. Rūhe- [2g]: an dem man ruht (s. Fest-T.): Der R. folgt auf den Schmaus. Lichtwer 151 etc.; auch = Rast-T. (s. d.). Ense B. 3, 36 etc. Rǘst- [2g]: an dem man sich rüstet, nam. zu dem darauf folgenden Feste; der Vor-T. desselben, in der Basl. Bibel von 1523 erklärt durch „Bereit-T.; heiliger Abend.“ Sábbaths-: Sabbath (s. d. und Eß-T.). Sáms- [2c]: Cham. 4, 77 etc.; Char-S. s. I. Char. Sāūf-: s. Eß-T. Schált-: ein in den Kalender eingeschalteter (s. d. und Schaltjahr), s. [Anm.]. Schátten-: ein schattiger; bildl.: Im sanften Sch–e | des Mondes. W. 20, 145. Schēīde- [2g]: Kommt der finstere Sch. Hölty 126, vgl.: Scheidungs- T. Wackern. 2, 855²⁰; Trennungs-, Abschieds-T. etc. Schēūer- [2g]: Tag, an dem gescheuert wird; ver- alt. Bez. für Aschermittwoch (s. d.). Schlácht- [2g]:
1) Tag des Viehschlachtens. Jak. 5, 5 (auch Eß), in der Basl. Bibel von 1523 erklärt: Metzel- T., Tag der Wirthschaft. 2) vergl. Bataillen- T–e. Scherr Bl. 3, 284 etc. Schlúß-: s. Anfangs-T. Schöpfungs-: Die sechs Sch–e; Seit dem Sch. Sch. 539b etc., s. Welt-T. Schréckens- [2h]: G. 6, 243; 35, 314; Heine Rom. 100. Schūl- [2g]. Schwing- [2g; z]: ein Tag zum Schwingen, z. B. (s. d. II 1a) zu Ringkämpfen (schwzr.). JvMüller 5, 201. Schwȫr- [2g; z]: Im Rütli ein feierlicher Sch. gehalten. 6, 155. Séndungs- [2g]: (vgl. Post-T. etc.) G. 40, 277. Sīēch- [2h]: (veraltend) Krankheit: Den fallenden S. (Wackern. 3, 231³³; Eppendorf 207 etc.), oder S–en (65; Stumpf 608b; Ryff 124b etc.) = Benimmt den hinfallenden S–en. 173a etc.; Stete S–e haben. Adelung. Sīēges- [2g]: G. 35, 318. Sítten- [1c]: übertr.: das Jnnre, Sittliche im Menschen: Das selbständige Gewissen | ist Sonne (s. d. 2b) deinem S. 2, 289. Sómmer-: s. o.: Die schönsten S–e. G. 21, 178; In den schwülen Sommertägen. Brockes 1, 367 etc.; übertr. (s. Abendstunde); Spät-S. (Kürnberger N. 2, 176); Mitt-S. (Mügge Bild, 53), s. Spät-, Mittsommer. Sónn- [2c]: der erste Tag der Woche als der christl. Sabbaths-T. (s. d.), z. B.: S–s. G. 20, 51 etc.; Auf den S. wird Palmire gegeben. 26, 18 etc.; Viele Sonntäge. Holtei Lammf. 1, 74 etc.
a) Werk-T. so gut wie S. Frese Bed. 1, 9; An Werkel-T–en ..; S–s. G. 27, 26; An Sonn- und Werkel-T–en. 21, 216; 9, 313; Des S–es sowohl als Werkel-T–es. Olearius Reis. 148a.
b) übertr.: „Ihr wollt allein feiern?“ Ich habe einen langen S. G. 35, 117 etc.; Sich einen S. machen. Kohl Südr. 2, 208, sich Etwas zu Gute thun, schmausend etc.; auch: Die Feier ihres Lebens-Sonntagstages. IP. 2, 218 (vgl. Sonnabend-Abendetc.).
c) Fortbild.: So haben wir im Oberd. das für eine Eroberung gehaltene endimanché längst in dem Wort „gsunntigt“. Auerbach SchV. 145; Barf. 195 („,sonntäglich gekleidet“ etc.); Daß .. ein Mann, wenn er nicht gebartet hat, .. strüber und wüster aussieht, als wenn er gesuntiget ist. Gotthelf U. 2, 338; Als er .. sich sundigte. G. 246 etc.
d) [2b] Namen bestimmter S–e, s. Jnvokavit, ferner z. B.: Die goldnen S–e, die auf die Quatember (s. d. 4) folgenden; Der schwarze S., der S. Judika; Den S. nach Judikate . ., den weißen (s. d.) S. Weidner 236 etc. und bes. Zsstzg. (s. die Bstw.), z. B.: Advents-S–e; Fasten-S.; Oster-S.; Palm-S. (s. Palm 2a) und für den S. Lätare die Bez.: Rosen-S. und (s. Weinhold 90b ff. und das dort Angeführte und Ros. Koch Festblüthen 53): Mai-, Sommer-, auch Tod-S., in Bezug auf die Tannenbäumchen (die sog. „Sommer“ oder „Maien“), mit denen die Kinder an diesem Tage umherziehn und das „Todaustreiben“. Hammer RH. 410, auch: „Speis-S. wegen des heil. Evangelii.“ ebd.
Sónnen-:
1) [2g] ein sonnenheller Tag, eig.: G. 22, 91 etc. u. übrtr.: Für Diese ist dann der Sonntag auch ein wahrer S., d. h. ein Fest für den innern Lichtmenschen. IFalk G. 262; In den S–en des Glückes. Mat- thisson E. 1, 159 etc.
2) s. Mond- und Stern-T. Spánn-: s. Frohn-T. Spīēl- [2g]: ein Tag, an dem man spielt, z. B.: S–e von Schauspielern, Kindern; bildl.: Wir sind gute Kinder und hätten schon längst einen schönen S. abverdient. Forster A. 3, 179. Stä́dte- [2z]. Stä́nde- [2z]. Stérbe- [2g]: an dem Jemand stirbt oder gestorben ist. Ramler F. 2, 357 = Sterbens-T. Lichtw. 110; Werner Febr. 54; 98; Todes- T. Stérn-: S., die Zeit zw. zwei nächsten Kulminationen eines Fixsterns. Littrow 802; 19; Erschiene die Sonne beständig bei eben denselben Fixsternen, so würden die S–e auch zugleich Sonnen-T–e sein. Gehler 4, 108. Stích- [2g]: ein ausgestochner (s. d. 4) Termin. Strāf-: s. Buß-T. 2. Stúrm- [2g]: stürmischer, z. B. übertr. Ense T. 4, 375; 5, 24 etc. Tōdes-: Sterbe-T. Freiligrath 1, 286; Lichtwer 88. Trénnungs-: vgl. Scheide-T. Túrn- [2g]: an dem geturnt wird. Umzugs- [2g]: an dem ein Umzug statthat, in Bezug auf Wohnungen, Gesinde etc., Zieh- T. Unglücks-: s. Glücks-T. Urtheils- [2d]. Verfáll- [2g]: V. eines Wechsels etc. Vergéltungs- [2g]. Verglēīchnis- [2z]: (veralt.) Termin zum gütlichen Vergleich. Zinkgräf 1, 114. Versȫhn-: Der „Versünetag“. 3. Mos. 23, 27 = Versöhnungs-T. Mendelssohn etc.; Laß den Sonntag sein einen V. Wackern. 3, 724³etc. Viertels- [2z]: (veralt.) die Versammlung der Ritterschaft eines Kantons (Viertels). Adelung. Vōr-: s. Nach-T. Wāgen-: s. Frohn-T. Wāhl- [2g; z]: Auf Wahltägen und Volksversammlungen. Spindler St. 1, 4 etc., s. Kur-T. Wáller-: s. Pilger-T. Wánder-: (s. Reise-, Marsch-T.) Kinkel E. 36. Wêh(e)- [2h]: Weh, Schmerz: Während meiner W–e. Immermann M. 4, 57; Musäus Ph. 4, 155; Leget .. den Schmerzen und W–en des Haupts. Ryff Sp. 171a; 139; HSachs G. 2, 17; Den W–en des Schmerzen zu mildern. Schuppius (Wackern. 3, 758²²) etc.; Spuren der Kriegs-W–e. G. 26, 229 etc.; bes. niederd. z. B.: buk–, kopp-, tën–wedâg etc. = Bauch-, Kopf-, Zahn-Schmerzen etc. Wélt-: Der erste W. [Schöpfungs-T.]. WhMüller 1, 93. Wérk-: Arbeits-T. (im Ggstz. zu Sonn- und Feier-, Fest-T., s. d.) = All-T.; Wochen-T., z.B.: Wenn ihr an W–en feiert. G. 9, 169; Schlegel Haml. 1, 1 etc. Wérkel-: Werk-T.: Wer die Augen und die Ohren W–e halten lässt| und die Zunge feiern heißet. JGrob DichtVers. 1, 75; Ein vom W. des Lebens Ermüdeter. Kühne Char. 1, 132; V. H. 2, 138; Wackern. 3, 701¹ etc. Wóchen-:
1) [2c].
2) (s. 1) Werk(el)-T. Wónne-: (s. Freuden-T.) w. 16, 153 etc. Zāhl(ungs)- [2g]: an dem Zahlungen zu leisten sind. Zīēh- [2g]: s. Umzugs-, Bündel-T., vgl.: Ziehungs-T. einer Lotterie etc., auch übertr. Sch. 894b. Zíns-:
1) Tag der Zinszahlung. 2) s. Dins-T. Zwíschen-: zw. andern liegend. König DFam. 1, 92; Nicolai 6, 112 etc. Zwítter-: z. B. ein dämmernder. IP. 7, 243 etc.