Faksimile 0455 | Seite 1277
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Getäfel täflig Täfelig tafeln täfeln Taferne
Getǟfel, n., –s; uv.:
1) Täfelung (s. d. und Paneel, Parkett), z. B.: G. (der Wand). Freiligrath SW. 4, 304; Ein Pförtlein im G. führt sie zum Rettungsgang. Reithard 70 etc. (schwzr.: Wanzen im Täfel. Gotthelf Sch. 108); ferner vom Fußboden: Freiligrath SW. 4, 290; Er schritt auf dem G. der Terrasse auf und ab. Gutzkow 11, 126; Auf des Verdeckes schwindlichtem G. Schlegel Rich. III. 1, 4; V. Th. 13, 69 etc. Zsstzg. z. B.: In dem mit altmodigem Fliesen-G. ausgelegten Saale. Lewald W. 3, 127; Gold-G. . ., | das Dom und Wände schmückt. Mat- thisson 206; [Nicht durchblinkt] goldnes Prunk-G. mir die Wohnung. V. H. 1, 141; Wenn die Todtenuhr im Wand- G. gepickt. OMüller Stadtsch. 1, 103 etc.
2) s. Tafel 4.
Tǟf(e)ligTǟf(e)lig, a.:
s. Landtafel 2.
Tāfeln: 1) intr. (haben):
Tafel (s. d. 9b) halten, schmausen, speisen etc.: Benedix 7, 65; Devrient 1, 30; G. 1, 101; Der auf den [Drckf. statt dem] Schmiedeamboß tafelt. Musäus M. 3, 57; Sch. 328b; Uhland 238 etc.; Wenn die Herrschaft abgetafelt hat etc.; Sie tafelte nach [verspätet]. PHeyse NN. 3, 207etc. 2) tr.:
a) zuw. statt täfeln (s. d.), z.B.: Die Stube, öfters ausgetafelt mit Dielenboden. Grube 3, 338 etc.
b) Etwas auf die Tafel, den Tisch stellen, legen, z. B.: a) (vgl.
1) Der Herr da | weiß ein warmes Gericht wohl auf-zu-t. H. 11, 143 etc. 8) Färb.: Die gefärbten Zeuge t., damit die überschüssige Brühe ablaufe. γ) Tuchm.: Das Tuch t., auf-t., s. auffalten 3. c) Etwas ein-t. (Jahn M. 142), eint äfeln (Leibnitz 1, 378), in Fächer einordnen etc., s. ein-fachen.
Tǟfeln, tr.:
(vgl. tafeln) Fußboden oder Wände mit Tafeln (s. d. 1) bekleiden, z. B. ganz einfach mit Brettern (s. dielen, spunden 2, paneelen etc.) oder indem zugleich durch verschiedenfarbige Tafeln regelmäßige Figuren gebildet werden (s. parkettieren und Tafelwerk. Sulzer 4, 502): 1. Kön. 6, 15; Jer. 22, 14; Mein holzgetäfelt Zimmer. Geibel J. 102; Bis auf eine gewisse Höhe getäfelt, waren übrigens die Wände .. weiß. G. 20, 16; Ein rings getäfeltes Zimmer. 22, 351; 25, 108; Der Fußboden getäfelt. 137; 8, 130; Ihr [der Vögel] Saal ..; ihr Boden ist eitel Feld, getäfelt mit hübschen grünen Zweigen. Luther 5, 21a; Des Zimmers Boden, | Elfenbein in schöngetäfelter Arbeit. Platen 4, 300 etc. Dazu: Täfelung, f.; –en:
a) das T.
b) das dadurch entstandne (Tafel-)Werk. G. 18, 15; Tieck N. 1, 135 etc.
c) Bergb.: die auf die Dumpfhölzer befestigten Pfosten, worauf die Fördertonnen auf- und abgleiten. Karmarsch 1, 173 etc. Zsstzg. z. B.: Áb-: Ein Zimmer a. Ade- lung; mundartl. auch: Einen a. (Ders.; Schm.), ihn mit seinen Fehlern schildern etc. (s. Tafel 8d). Eine Stube a. G. 14, 221; Novalis 1, 87 etc. Den Boden b. Schaidenreißer 21b [5, 252]. s. tafeln 2c. Auf goldvertäfeltem Boden. W. Luc. 5, 224 etc.; Bänke ringsumher an der Vertäfelung. G. 20, 17; Fouqué Dr. 1, 155.
Āūs-: Be-: Eīn-: Ver-:
Taférne: s. Taberne.