gesund
II. Gesúnd, a., –est, gesündest:
1) Ggstz zu krank (s. d., auch für die leicht zu mehrenden Belege), zunächst körperlich (a—c):
a) von Thieren und bes. oft von Menschen: G. wie ein Fisch M. 273 etc.), Hecht Fat. 2, 262 etc.) im Wasser, selten: wie eine Sonne 1, 424) etc.; Frisch (s. d. 3b) und g.; G. und roth (s. d. 3) etc.; G. sein, bleiben, werden; Einen g. machen; Der G–e, ein G–er etc.; Daß Der danach ge- sünder sei dann vor je; warum hast du mich denn nicht auch gesunder danach gemacht? 3, 229³⁸); G. werden Sie mich finden und gesunder als etc. . . Leben Sie immer vergnügter und gesünder. 12, 425 etc. —
b) von Organen und Theilen des Körpers: Von der Fußsohle an bis aufs Haupt ist nichts G–es an ihm. 1, 6; Die gesündeste Männerlunge. 1, 232; Er [der Gaul] hat g–e Glieder. 3, 209; Seine Augen schienen mir gesünder (s. d). R. 7, 283; Der Aussätzige mag sich jucken, unsere Haut ist g. Haml. 3, 2; Ov. 1, 17 etc. —
c) auch von Pflanzen und überhaupt von Organischem (übertr.): Die Zweige sind krank, aber der Stamm, die Wurzel, der Kern ist noch g.; Die Schale losgelöst und den g–en Kern veredelt. 18, 137; Die gesündesten und schönsten Zweige. 4, 253; Eine Lavarinde | liegt aufgeschichtet über dem G–en. 492b; Die gesü ndesten Glieder der Nationalversammlung. 31, 142 etc. —
d) übertr. auch auf Geist, Sinn, Herz etc.: Der g–e Verstand (s. d. 1) oder: Menschenverstand Morg. 159 ff.; 208 ff.; 5, 208 etc.); Das sie g. seien im Glauben. 1, 13 = Damit sie im Glauben zu g–en Begriffen (s. e) gelangen. Eß; Wir wünschen einen g–en Geist in einem g–en Körper. 39, 101; Machen zuletzt den gesundesten Sinn schwindeln. 24, 245; Dein Kopf würde gerader und gesünder sein. F. 79; Er erzählt als ein planer, g–er [verständiger] Mann. 10, 117; Die gesündesten Köpfe. Luc. 1, XLI. —
e) auch: dem Zustand des G.-Seins entsprechend, gemäß, z. B. (s. a; c): Jemand oder eine Pflanze hat ein g–es Aussehn, eine g–e Farbe etc.; [Lieder, seid] Verkünder | einer jüngern Brüderschar, | deren Bau u. Wuchs gesünder, | höher sei. VIII; In g–en Tagen; Wo ich den gesundsten Ort betrete. 13, 29, wo die Bewohner noch so g. sind (vgl. 2) etc.; ferner (s. d): G–e Begriffe, Ansichten etc.; Wäre dieser g–e Trieb in eine krankhafte Sucht ausgeartet. 2, 114; Schwerlich lässt sich über die verschiedenen Religionen etwas Ges underes sagen. Sokr. 63; 238a etc., auch: Der im Verdachte stand, von den Fröschen der Latona nicht so g. zu denken, wie man in Abdera davon denken mußte. 13, 125 = rechtgläubig, orthodor. —
2) den Zustand des G.-Seins fördernd, heilsam etc.: Die Pflanze mag giftig oder g. (versch. 1 c) sein. 2, 175; Woselbst die Luft gesunder sein soll. R. 1, 27; Gesünder als das Pökelfleisch. 316; Thee, den sie für gesü nder hielt als .. chinesischen. 18, 337; G–e Speis. Ul. 28; Die Wohnungen .. trockener und gesü nder. A. 1, 237; Der gesündeste Balsam. Fat. 2, 210; Ziegenmilch für die gesü ndeste gehalten. Ländl. 3, 599 etc.; auch verallgemeint: Daß er muß . . ablassen, Solches ist ihm .. g. und gut. 8, 251b; Die Strafe ist ihm sehr g. etc., vgl. (Schiff.): nicht durch verborgne Klippen schadend: G–e Klippen (s. d.), Küste (s. d.).
Anm. Ahd. gasunt, mhd. gesunt (heil, g.), auch m., (wie noch mundartl., s. Wie lieb einem Jeden sein Leib, Leben und G. ist. 53a etc.) 6, 259; Gl. 241; niederd. sund (auch f.) 4, 1097. Die (von etc. getadelte) Steigrung mit Uml. dürfte fast überwiegen, vgl. auch: Die Verschönerung und Vergesünderung von Paris. 8, 289 etc.; ferner (mund- artl.): Ich bin gesunderheit [g.] auf meinen Füßen. Böhm. 271.
Zsstzg. nam. zu 1, z. B.: Kérn-: ganz gesund. Gartenl. 9, 558a; Hebel 3, 202; HVoß JP. 118 etc., auch [1 d]: Hat einen k–en Verstand. JKinkel Ib. 1, 204. —
Līēbes-: (als Ggstz. zu liebeskrank) Thümmel 5, 202. —
Stēīn-: kern-g. Rahel 1, 403. —
Über-: eine Überfülle der Gesundheit habend. Heine RSchul. 12. —
Un-:
1) [1] (vgl. krank, siech), Jemand, sein Körper ist, — seine Säfte sind un-g.; U–es Aussehn etc. —
2) [2] Die Farben sind un-g. 3, 266; R. 5, 410; Daß eine Reise zu Wasser immer u–er ist. 12, 256.
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