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Stutz Stütz stutzbar stutzbar Stutze stutzeln Stutzen stützen
Stútz, m., –es; –e:
(s. Schm.; Schwäb. W.; Stalder 2, 403; 417 etc., vgl. Stotz etc.), z. B. (mit Ausschluß des bloß Mundartl.):
1) Stupf (s. d.), Stoß, z. B.: Dem giebt hiebei ein S. | .. der heillos Eigennutz. Doman (Wackern. 2, 247³⁰) = erregt ihm Anstoß etc., namentl. aber: Auf den S. (s. Plotz 1b; 2); Wenn man so auf den S. gefragt wird. Auerbach Gv. 331; Mehr . ., daß etwas Rechtes geleistet werde, als daß es auf den S. fertig sei. König Kl. 1, 322; Mainz auf den S. verlassen. 2, 291; DFam. 1, 144 etc. (vgl. stutzen).
2) (s. 1) Kein Mannthier wär so voller Trutz, | daß sie ihm nicht böten ein S. Rollenhagen Fr. 345, sich gegen ihn zur Wehr setzten, vgl. bei Adelung; Schm. als mundartl.: S. = Widerspenstigkeit, Hartnäckigkeit, Eigensinn (s. stutzig 1).
3) veralt. = Stütze. Schottel 1124a (s. Kiefer I, Anm.), vgl. Stütz.
4) die Art, wie Etwas zugestutzt ist, Schnitt, Facon (selten): Mit dreieckten Hüten von einerlei S. Zschokke 8, 263, vgl. von Hüten = Dreimaster (s. d.): Ehe der Müller nach dem Drei-S. und Stock griff. Brachvogel FB. 2, 140; Einen alten Dreistutzer auf dem Kopfe. Wackern. 4, 1459²³; 1460¹³ etc.
5) emporstehnder Federbusch, so bei den Federschmückern: Die Federn zu S. bereiten. Adelung, sie emporstehn machen; Die Physikussin mit drei .. Feder-S–en. IP. 21, 194; Mit hohen, weißen Federstützen gezieret. Menantes Verl. Welt (1702) 129; Helm-, Ritter-S., s. Zimier. Nam. aber (6—12) wohl mit der Grundbed. des Abgestutzten, Verkürzten:
6) S. = S.-Perücke (s. d.). Bahrdt 3, 269; Auf dem Kopfe trug er einen kurzen S. oder .. eine Troddelperücke. Engel 12, 3; Langbein 1, 216 etc.; Mit lockenreichem Wolken-S. 2, 110 etc.
7) kurzes gezognes Schießgewehr (Büchse): Den S. zur Hand genommen. Bdrne 1, 189; WhMüller 1, 206 etc.; auch: Zweimal versagte dem kühnen Jäger der sonst so sichere Stutzen. Gartenl. 10, 70b; Auerbach Tag. 221; Grün Gd. 89; Mügge Els. 343 etc., s.: Die Schützen mit ihren S–en. Hebel 3, 194; Hausbl. (56) 1, 477 etc., auch: Stutzer. (60) 1, 179; Doch zittert der Stutzer in der Hand. Gotthelf G. 274; Sealssield Leg. 1, 76; 2, 26; Tschudi Th. 380 etc.; Zsstzg. z. B.: Kugel-S. (Laube Br. 182), -S–en (Scherr Gr. 2, 109); Den Schweizer Ordonnanz-S–en. Gartenl. 10, 442a; Neben den wohlgeschäfteten Scheiben- und Pirsch-S–en. 12, 29a (zum Scheibenschießen etc.).
8) S., Stutzer = S.-Uhr (s. d.). Adelung.
9) „Stutzen, verkl. Stützel: Vorsteck-Armel; Strumpf ohne Fußtheil, bes. von Pelz; Arm-S–en; Puls- S–en“ [s. Pulswärmer, Muff 2e]. Schm. etc.
10) Art Eimer, Faß etc., z. B.: Sie hat erst Wasser holen wollen, da steht der S. G. 8, 214 (vorher: „Eimer“. 207); Schöpfte mit dem Kübel Wasser in Bütten und Stutzen. OLudwig Th. 1, 33 etc., vgl.: „Die Stützen, verkl.: das Stützel: Gefäß von Böttcherarbeit, auch wohl von Blech in Form eines abgestutzten Kegels mit einer Seitenhandhabe. Bier-, Wasser-, Spreng- etc. Stützen.“ Schm.; Als wenn man das Wasser mit Stützen vom Himmel heruntergießen thäte. Freytag B. 2, 396; Das Bier schmeckte nach den gepichten Bierstützen. Zinkgräf 2, 43; HSachs etc. (vgl. 11), auch als ein Maß: Eine Ohm hat zehn Stützen, eine Stütze hat zehn Maß etc. Hebel 3, 472; Matzek 1, 152.
11) Stutzglas (s. d., vgl. Stampfe 4), becherförmi-. ges Trinkglas: S., Bierglas, ein Becher dabei. Keler Fastn 1215 etc.; Der Stutzen. Schm., vgl.: „Stütze, f.: ein weites, aber kurzes Trinkgefäß von Kupfer oder Zinn mit einem Deckel und einer Schnauze.“ Schwäb. W.; Diese Bierhelden sah ich streiten, | mit Stützen und Kandeln zusammenreiten. HSachs G. 2, 101 etc. (s. 10); ferner: Der füll ihm von dem Dichterwein | in den Pokal neun Stutzen ein. Hagedorn 3, 15; 44; Die Gesundheit .. aus goldnen Stutzern getrunken. W. Luc. 1, 121 etc.
12) Ob es eine Natter oder ein Stutzen gewesen. Meißner Stein 51, Art Schlange; s.: Birgstutzen. Schm. 1, 196 etc., mit Fußstummeln.
Stütz, m., –es; 0:
Turnk.: Der S., das Tragen des schwebenden Leibes durch gestreckte oder gebogene Arme etc. Jahn T. 73.
Stútzbar, a.:
was sich (zurecht) stutzen (s. d. und Zsstzg.) lässt: Das schöne, noch dazu zeitgemäß s–e Prinzip der Selbstregierung. Gutzkow R. 5, 93 etc.
Stǘtz~bar, a.:
was sich stützen (s. d. und Zsstzg.) lässt.
~e, f.:
–n; –chen, lein; –n-: 1) s. Stutz 10; 11. 2) ein steifer und fester Körper, der Etwas hält und trägt, so daß es nicht fällt (vgl. Steife 3; Strebe; Schore 2), z. B.: Diese Fehler sind wie flüchtige S–n eines Gebäudes, die man nicht wegnehmen darf, ohne eine feste Mauer unterzuziehen. G. 17, 19; Stellte die S–n zurecht, auf denen beladen die Äste | ruhten des Apfelbaums. 5, 30 etc. (verkl.: Wenn die Säulen und Stützel hinweg sind. Luther SW. 35, 8). b) (s. a) Bot.: S–n oder die Nebenorgane, vermittels welcher eine Pflanze sich an benachbarten Körpern anheftet. Bischoff Bot. 139 etc. c) (s. a) bildl., übertr.: Eine Pers. ist Jemandes S. (z. B. W. 20, 192 etc.), die S. der Wissenschaft (Rabner 2, 20), des Throns (Rückert Rost. 54b), des Reichs (V. Od. 23, 121), des Hauses (G. 5, 86) etc.; Eine S. an Jemand haben etc.; Die Juden und der Adel .. bilden die zwei letzten S–n des Feudalsystems. Börne 2, 372; Keine Jdee war da, die ihr als S. und Anlehnung .. hätte dienen können. Gutzkow R. 3, 27 (4, 307); Diesen Verzweifelnden S. und Stab zu sein. 3, 398; Jetzt sinkt mir die letzte S. nieder, | die meines Glückes Rebe aufrecht hielt. HKleist Hint. 39; Sch. 317a; 1133a; W. 17,77 etc. Zsstzg. z. B. nach dem Gestützten: Baum-S.; Haspel-S. etc.; im Schiff: Betings-, Deck-, Heck- oder Windvierings-, Katsporen-, Masten-, Regelings-, Spanten-, Wolf-S. (s. Bobrik) etc., auch bildl.: Die Berge . . als erhabene Himmels-S–n. H. und (s. c): Eine Freiheits-S. Herwegh 1, 189 etc.; ferner nach dem Stoff: Holz-, Eisen-, Marmor- (Mühlpforth 2, 24) S. etc.; ferner z. B.: Gegen- oder Streb-S., schiefstehnde (s. Strebe); Haupt-S., z. B. übertr. [c] Scherr Bl. 1, 195, Ggstz.: Neben-S.; Noth-S., als Nothbehelf, z. B. [c] Stahr Par. 1, 189; Ohr-S–n = Bughölzer des Schiffs (vom Vorsteven bis zum Ohrspant); Eine Brücke auf Pfahl-S–n über die Elbe geschlagen. Ense B. 3, 237 etc.
~eln, tr.:
(veralt.) stützen (s. Stütze 2a, Schluß). Garzoni 813a etc. (auch: stötzeln. Luther SW. 60, 277); vgl. als Bez. policeilicher Aufseher über Etwas: Feldstützler. Hohberg 2, 9b; Haus- und Stadtstützler. Frisch 2, 354c.
Stútzen: I. m., –s; uv.:
s. Stutz7; 9; 11. II. als Zeitw. tr. und intr., gw. mit haben (vgl. Anm. zu flammen, flattern etc.):
1) mundartl. = stoßen: S., stirnstoßeln wie ein Bock. Mathesius; Mit den Weingläsern s. Adelung, vgl.: Wir stutzten die Gläser an. Heinse A. 1, 282; In Weißenheim .. werden noch immer die Bürger eingestutzt. .. Der Bürgermeister .. stößt ihn auf den Stein etc. Riehl Pfälzer 325 (s. hänseln 1) etc.
2) mund- artl.: Waaren tauschen. Adelung; Waaren ver-s. Ders. (vgl. stechen 10).
3) tr.: schneidend etc. verkürzen: Einem Hund die Ohren, den Schwanz; sich seine Haare (z. B. Pfeffel Po. 3, 2, von der Tonsur der Geistlichen), den Bart, die Nägel s. (vgl. 4); Stutzt er ihm die Fänge, | kürzt seines Schnabels Länge. Rückert Erb. 1, 4; Die Weide .., so oft man sie gestutzet. Ders. (Wackern. 2, 1561³⁴) etc.; Unter einer gestutzten Marmorsäule. Börne 4, 142 (s. abs.) etc.; Gestutzte Nase, von der gleichsam die Spitze abgeschnitten ist (s. Stutznase; auf-s.); Ver-hund-s., verstümmeln (s. hunzen, Anm.). Dazu: Knappe Gestutztheit [Kürze]. Vischer Ästh. 2, 278.
4) tr. (s. 3, vgl. mutzen 1; 2; putzen etc.): dem Obi. den rechten Schnitt (s. d. 5), die gehörige Facon geben etc., so daß es die erforderliche oder gewünschte Art des äußern Erscheinens hat etc., z. B. zunächst von der Thätigkeit des Baders etc.: Die Haare (den Bart, die Nägel) s., zurecht s. (schwzr. z’weg s. Gotthelf Sch. 56); Die Haare nicht recht gestutzt und gekräuselt [in Schnitt und Frisur]. G. 5, 21; Gestutzt an den Haaren vom ungleich zwickenden Scherer. V. H. 2, 217 etc.; auch ohne Obj.: Er seift ihn ein, ganz unverdutzt, | er wetzt [das Messer], er stutzt [den langen Bart], er kratzt, er putzt. Cham. 3, 199 etc. und refl.: Der Bart stutzt sich zum muthwillig aufgedrehten Zwickelbärtchen. Vischer Ästh. 2, 278 etc.; ferner z. B.: So müsst ihr werden wie Unsereiner, | geputzt, gestutzt, glatt. G. 7, 86 etc.; Ein Häubchen zu s. Gutzkow R. 5, 139, stecken, garnieren etc.; Die haben heut zu putzen, | zu scheuern und zu s. | 500 Stückfaß. Roquette W. 46 etc.; Einen oder Etwas zu einem best. Zweck (zurecht) s.; Er stutzte aus Truppenmangel 1000 Zigeuner in der Eile zu Soldaten. Brentano Wehm. 111 etc., s. auf-, heraus-, um-, zu-s., vgl. 5.
5) intr. (s. 4): prangen; in Putz erscheinen, sich bewegen: Er muß bald s., bald schmutzen. SClara EfA. 1, 101; Daß unsre Akteurs in lauter neuen Kleidern s. können. Danzel Gottsch. 312; Da die stolze Welt sich putzt | und in jungem Schmucke stutzt. Fleming (Ense B. 4, 10); Ein Wuchrer stutzt [auf dem Karneval] in eines Sultans Pracht. Hagedorn 1, 207; Die in Flittern stutzt. 3, 98; Weil Titel ohne Geld nur mager s. kann. Weichmann 3, 145 etc. (s. Stutzer 2), auch: Wenn ein Wort zur Sache besser stutzt [passt etc.]. Wernike R. 89 etc.; auch Zsstzg., und hier (bei Hervortreten der Bewegung mit sein): Eine Gasse auf-s., die andere ab. Moscherosch Gs. 1, 326; Stutzten damit lustig fort. Fischart Garg. 253a; Meine .. Töchter s. vor mir hin, ohne mich anzusehen, da ich doch .. ihnen ihren Flitterstaat erworben. Möser Ph. 2, 221; Sie s. so adelig in den Straßen umher. Garzoni 193a etc. (Davon versch. ugw.: Zum Grafen hinauf-s. H. Merck 1, 9, etwa = eilen?). 6) (veralt.) den Lauf, Schritt hemmen: Der Löwe weicht verächtig und stotzend hinter sich. Eppendorf 51 etc.; Die Kriegsknecht [sollen] im Laufen etlich mal auf- s., damit sie nicht aus dem Athem kommen. Kirchhof Disc. 156; 49 etc. und tr.: Er konnte die Pferde mitten in ihrem Laufe s. und hemmen. Happel Denkw. 1, 291b = stehen [s. d., Anm.] machen (vgl. stutzig 1). 7) (s. 6) heute gw. nur (vgl. Stutz 1) durch Unerwartetes betreten, scheuen, so daß man sich nicht vorwärts wagt (den Schritt hemmt oder zurückfährt), eig. und übertr., z. B.: Etwas macht Einen s. (oder stutzig; verstutzt ihn, vgl. verdutzen); Fast scheu’ ich mich des Sonderlings, fast macht | mich seine rauhe Tugend s. L. Nath. 2, 5; Vielleicht ein Donner, der so unverhofft | ihn trifft, macht den Tyrannen s. Sch. 300a; W. 1, 222; 4, 194; 12, 109 etc.; Jemand stutzt, z. B.: Freilich mußte der Deutsche s., wenn man ihm Etwas aus einer ganz andern Welt herüberzubringen unternahm etc. G. 27, 340; Hättst du den Kopf geschüttelt, nur gestutzt, | da etc. Schlegel Joh. 4, 2; W. 3, 42; 20, 49; Die da stutzeten und sich schämeten im Reden. Zinkgräf 1, 160 etc., ferner nicht bloß von Thieren (Laube Br. 275 etc.), sondern auch in dichterischer Belebung: Wo Schreckensmärchen schleichen, s–d fliehn. G. 3, 76; Daß ihm stutzte, | stand der Strom des Gesangs. Kl. Od. 1, 250 etc.; abhäng. Vhe: Bei (Rabner 4, 48; W. 6, 82; 35, 94 etc.), über (G. 25, 122) Etwas s.; Als sie vor ihm stutzten und .. still hielten. G. 18, 2; Bis er endlich | vor eines Abgrunds jähem Rande stutzt. Sch. 246b; Fischlein .., das .. vor der Mümmelchenblätter Beschattung | stutzte. V. 3, 38 etc.; adjekt. Partic. Präs., auch zuw.: von S. zeUgend etc.: Es wäre etwas S–des und dabei sehr Vergnügtes über mein Gesicht gegangen. Jris 3, 111 etc. In Zsstzg. bei Hervorhebung des Zurückfahrens mit sein (s. zurück-s., vgl. zurückbebey). Zsstzg. nach Obigem mehrdeutig(s. spae), z. B.: Áb-:
1) s5].
2) [3]Die flach abgestutzten .. Kegelberge. Burmeister Gsch. 253; Säbel, mit dem er dem Malcho ein Ohr abgestutzt. SClara EfA. 1, 244; G. 6, 93; Abgestutzte Säule. 15, 156; 27, 184; 28, 248; 37, 343; Mit abgestutztem Haar. Heinse A. 2, 18; Die Nase aufgestülpt und abgestutzt. Oken 7, 1847; Winkell 3, 381; 393 etc. Án-:
1) [1].
2) [7] Wie die Rosse .. nicht a–d erbebten, | über Todte zu schreiten. V. Il. 10, 492.
3) [5] An- (oder daher-, einher-) gestutzt kommen. Āūf-:
1) [5].
2) [6].
3) [7] Aufstutzt, hinflitzt das scheue Reh. Scherenberg (Echtermeyer 2, 598); Waldis Es. 3, 98; Ich stutzte auf und erblickte eine feurige Kugel in der Luft. W. 1, 41 etc.
4) [3] Etwas ab-s. (s. d. 2: Oken), so daß es dadurch eine Richtung aufwärts erhält: Aufgestutzte Nase. Lavater 1, 250 etc.; Die Lippen aufgestutzt. Rahel 1, 51; Ein hochaufgestutzter Hut. Sch. 925b etc.
5) [4] (vgl. aufputzen) Aufgestutzt und gepudert. G. 21, 190 etc.; Das Äußre (18, 208), Bäume (2, 72), den Volksglauben (3, 338) a. etc.; Etwas a. mit (39, 336; W. Luc. 4, 50 etc.), durch (G. 23, 4; 38, 3; L. 12, 275; W. 14, 120; 16, 79 etc.) Etwas; Sich a. mit (Ense T. 4, 43); durch (G. 22, 135) Etwas; Charakteristik, die ein guter Schauspieler wohl zu einer gewissen Wahrheit a. mag. Schlegel Dr. 2, 2, 416 etc.; Orsina stutzt freilich den vierten Akt [der Em. Galotti] auf. FNicolai (L. 13, 380) etc.; Der ungeschminkte und unaufgestutzte Bonsens. W. Luc. 3, 148 etc.; Neue Aufstutzungen des Alten. Fichte 8, 210; H. R. 9, 426; Wackern. 4, 1138²⏑ etc., s. auch aufstützen 2. Dahêr-, Einhêr-: s. an-s. 2. Eīn-:
1) [1].
2) [4] Die Kleider einstützen lassen. Möser Ph. 2, 218, nach der Mode einrichten. Entgêgen-: z. B.: Einem e. Rollenhagen Fr. 128, ihm plötzlich in den Weg treten. Er-: (ver- alt.) nam. oft [7]: Keisersberg Post. 3, 4; Ameis 57d etc. Fórt- [5]. Hêr- etc.:
1) [5].
2) [5] Meine Arbeit mit äußerlichem Schmuck auf das beste heraus-zu- s. G. 21, 105; 25, 105; Wobei alle Derbheit doch immer zu einiger Anmuth herausgestutzt erschien. 19, 161 etc. Ver-húnd-[3]. Um- [4]: stutzend umgestalten: Bäume in Viehgestalten um-s. Börne 2, 70; Es zur Volksballade um-s. Matthisson E. 1, 283; Michaelis 64 etc. Umhêr- [5]. Ver-:
1) [3] Den schönsten Baumwuchs eines Parks als unnützen Auswuchs v. Kretschmann 2, 40; W. Luc. 4, 297; Eine an beiden Fahnen und vorn verstutzte Repphühnerfeder. Winkell 3, 404.
2) [7] Etwas, das mich verstutzte [stutzig machte]. Ense T. 3, 462; 1, 291 etc.; Verstutzt sein. 191; 2, 239; 4, 111; Ihr habt mich .. verstutzt und verdutzt gemacht. Immermann M. 2, 307; Verstutztheit. Rahel 2, 481. Wég-: z. B. [2]: Die äußersten Zweige weggestutzt. G. 25, 263. Zū- [4]: zurecht stutzen: 16, 174; 17, 69; 21, 267; 40, 91; WhMüller 1, 3 etc. Zurück- [7]: Er trat dann näher hinzu und stutzte dann wieder zurück. W. 23, 236; Ense T. 3, 159 etc.
Stützen (s. Anm. zu Staude und stehen), tr. etc.:
1) eine Stütze für Etwas abgeben, so daß Dies nicht fällt: Da stak noch ein Stock, der ehmals eine Blume gestützt hatte. Hartmann E. 52; Stark ist des Menschen Arm, wenn ihn die Götter s. Sch. 18a (vgl. 2); S–de Arme. V. H. 2, 158; Die wolken-s–den [in die Wolken ragenden] Fichten. W. 26, 295 etc.
2) faktit. zu 1: mit Stützen versehn, auch refl. (vgl. lehnen I), z. B.: Die Blume mit einem Stab s.; Die Äste des Apfelbaums, den Apfelbaum (Gutzkow R. 5, 267) s.; Ein Haus, die Giebelwand (Immermann M. 1, 100) s. etc., auch: An einem Hause etc. s. und flicken. W. 23, 138; 29, 157 etc., andrerseits refl.: Das Haus stützt sich [ruht] auf Marmorsäulen. 3, 18 etc.; Der seinen Ellbogen auf seinen eignen Tisch stützt [stemmt]. Möser Ph. 1, 155; Den Kopf in der Linken auf einen Pult gestützt. Heinse A. 1, 103; Sich auf den Ellbogen, auf den Tisch s. etc.; prägn.: Dieser Körper [des Herkules Farnese] ruht sich nicht aus, er ruht; er stützt sich nicht, er ist gestützt. Forster Jt. 1, 226 etc.; Auf den Ellbogen etc. gestützt; ugw.: Gestützt auf sein em Richtbeil. Heine Rom. 134 etc. (s. auf-s. 1); übertr.: Worauf s. Sie oder sich Ihre Ansprüche?; Auf die Gewohnheit dieser ihrer Überordnung stützte die Baronin sich. Lewald W. 1, 221; Wackern. 4, 1477⁶ etc. Zsstzg. nam. zu2, z.B.: Áb-: durch untergestellte Stützen in gehörigem Abstand vom Boden halten: Ein Schiff a. Bobrik 7a; 63b (vgl. schoren); Der Stollen war durch Baumstämme abgestützt. Freytag Soll 2, 302. An-: Der Wein [die Rebe] .. wird angestützt. Kurz 3, 138a (Schmidt-Werneuchen); Den Rücken a. W. 11, 187 etc. Āūf-:
1) auf Etwas stützen: Sie kommt, auf ihre Krücke | aufgestützt. W. Luc. 6, 428; Kindähnlich die Kraft a–d dem Stab. WHumboldt 3, 36 etc.; Er hatte seinen Kopf auf dem Bettbrette aufgestützt (vgl. 2). Immermann M. 3, 74 etc. und oft bloß: Das Haupt (Lewald W. 4, 270; Gutzkow R. 5, 459), den Kopf (428; 2, 382), die Arme (8, 314; Mügge NLeb. 1, 130) a., aufstemmen.
2) stützend emporrichten (s. empor-s.): Die Rebengeländer .. mit Pfählen .. aufgestützt. Heinse K. 1, 145 (vgl. unter-s.); Er lag. . . Da er mich sah, stützte er sich auf. Kl. 8, 40 etc. und bildl. (nicht zu verwechseln mit aufstutzen), z. B.: [Es würde,] durch ihn aufgestützt, die schöne Sprache blühn. Bodmer (Haler 203); L. 5, 324; Was er hier so sinnreich a. zu wollen scheint. 7, 314; Die schwächsten Gründe durch witzige Einfälle aufzu-s. 3, 382; 6, 188; Eine so wohl ausgesonnene und mit so vielen Maschinen aufgestützte Verführung. W. 5, 18 etc.
3) (selten) Die Eröffnung des Kongresses ist nur um