gestum
Gestūm, a.:
(veralt., mundartl.) sanft, still, ruhig: Bis [sei] still oder g. [o Meer]. Post. 1, 28 = Schweig und verstumme! 4, 39 (s. ung. a.) etc., s. 6, 681, gw. Ggstz.: Un-: wild erregt in andringend heftiger Bewegung. 89, 10; 218b; Entschlafen sind nun wilde Triebe | mit jedem u–en Thun. 11, 50; 9, 271; 293; 21, 148 etc.; Des u–en Jachzorns. 7, 322; Der u–e Geist der Fluth folgte der sanften Ebbe. 1, 126; Er dringt in ihn mit u–er Bitte. 30a; Die u–e Tapferkeit. 984a; 878a etc.; Sh. 6, 95; 8, 10 etc.; Der Gallier un-g. Anlaufen aufhaltend. 164a; Od. 13, 83 etc.; Der u–en Wuth Einhalt thun. 14, 84; 2, 74 u. v. —
a) Nbnf.: Ungestü m m. 1, 213; Gd. 1, 8; 3, 62; Giaf. 388; Pr. 2, 74; 390a; 3, 436³ etc., vergl.: Den Stummen und den Ungestümmen. Mak. 2, 30; Jetzt hat sich das Grade gekrümmet | und der Ungestümme gestümmet [beruhigt, ist still und stumm, lautlos geworden]. 239 etc.; auch: Nach ungestimmen Kriegen. 8, 276) etc.; „vngestümmigklich“. 3, 221⁴¹), „vngestuemlich“. 216³⁸etc.; Mit ihrem „vnstümmigen“ Toben. 1, 387b etc. —
b) substantivisch: Ein U. (versch. f) = ein U–er, z. B.: Edaar ist ein halbgesottener U. und er weiß nicht, was er will. 1, 57; Sie sind ein U.! R. 5, 524 (vgl.: Sie war diesem U–en so preisgegeben. 525). — Ferner dazu (c—f) als Abstraktum = das U.- Sein (und: etwas U–es, Sturm etc.):
c) Die Ungestümheit, mit welcher ich die Erklärung erpresst zu haben scheine. 12, 220; 3, 116 etc. —
d) Mit großer Ungestümigkeit. Weltb. 215b; 1, 283; Th. 177; Daß er nicht allein mit den Feinden, sondern mit den meerischen „vngestümigkaiten“ Krieg hab geführt. V; XII; 22a; 41b; 52b etc.; 268b etc.; auch (s. a): Ungestü mmigkeit. RH. 383; 3, 657²7 etc. —
e) Mit solcher Ungestüm [f] herausbrechen. 18b; Ein Wind und Ungestüme. 526a; 672a; 60a etc., vgl.: Auf Etwas mit Ungestüme hindringen. V. 67 (oder zu f?). —
f) am häufigsten aber: U., m., n., –(e)s; 0, z. B.: c) masc. (versch. b): Den U. ihrer Enthusiasterei. 6, 45; Den eindringenden U. abwehren. 25, 96; 1, 4, 59; Sal. 1, 114; F. 165; M. 13, 121; Po. 1, 153; 1, 2, 298; 6, 22; Mak. 1, 159; Sh. 2, 188; Der U. .. von Freud’ und Leid. Haml. 3, 2; GR. 288; 3, 5; Der U. des Orkanes. Od. 4, 515; 3, 568²; 5, 7; 12, 293 etc. — 8) neutr.: Erhub sich ein groß U. [Sturm] im Meer. 18, 24; Wiegelt’ auf das U. der Schlacht. 164a; 170b; Das U. seiner Konceptionen. 33, 89; 12, 201; 29, 135; Kl. 2, 312; Reis. 39a; W. 3, 88; 3a; 12a; Das U. des ersten Angriffs. 947a; 965b; 2, 118 etc., auch (s. a): Dem Ungestü mme. Mak. 2, 229. — γ) Zsstzg., vgl.: Mit Donnersl-]U. 80b; Mit Frühlings-U. NN. 3, 3; In Helden-U. Rost. 94b etc. — d) Zuw. scheint Vermischung mit Ungethüm (s. d.) obzuwalten, z. B.: Das U. würde dich in der Umknotung ersticken. M. 3, 169 und umgekehrt: Mit heftigem Ungethüm. 26, 212; Nach soviel Sturm und Ungethüm. 27, 215.
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