Faksimile 0411 | Seite 1233
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Strauch Gesträuch straucheln strauchen Strauchicht) Strauchig Straufen
Strāūch: 1) m., –(e)s; Sträuche (z. B. G. 13, 287; 15, 231; 34, 226; Sch. 52b etc.), Sträucher (z. B. G. 1, 254; 14, 238; 30, 258; Tieck 4, 149; 10, 39 etc.); Sträuchlein, elchen (Mz.:
Sträucherchen. Brockes 1, 59); -: (s. Straub, Anm.; Baum II 1 und Staude 2) sperrig buschiges Gewächs, nam. mit Holzstengel: Stamm und Krone untersch. den Baum vom Busch oder S. etc. Schacht B. 3; 320 etc.; Auf den S. schlagen, z. B. IG Müller Lind. 4, 268 = auf den Busch (s. d. 4) klopfen etc.; bildl.: Welchem nie der nackte S. des Lebens | Genusses Rosen hat gebracht. Rückert 1, 319 etc. Zsstzg. z. B.: Alpen-Sträuche (Humboldt K. 1, 360), -Sträucher (Ans. 1, 132); Blumensträuche. Scherr Pilg. 2, 140; Brombeersträucher. Kinkel E. 13; Dorn- Sträuche (Forster Jt. 2, 161),-Sträucher (27), Hagedorn- (Kohl J. 1, 96), Weißdorn- (66) Sträucher; Hagebuttensträucher. Kosegarten Rh. 2, 124; Die Hammersträucher, Cestrum. Oken 3, 985; Hasel-S., s. 1545; Myrthen-S. W. 10, 111; Nelken-S. Hölty 134; Rosensträuch e. Hebel 3, 481; Stink-S., Ribes nigrum. Boll Fl. 29; Tamarinden-S. B. 169b; Büsche und Zwergsträucher. Tschudi Th. 252 u. ä. m. 2) m., –(e)s; 0: s. straucheln.
Gestrǟūch, n., –(e)s; –e:
Strauchwerk; Gesammtheit von Sträuchen od. strauch- artig verschlungnen Gewächsen (vgl. Gestäude, Busch, Gebüsch etc.): Durch Busch und G. G. 15, 25: Mit allerlei süßem lieblichem G. umpflanzt als hohen grünen Eichen etc. Heinse A. 2, 237; Der Bäume dicht G. Sch. 425b (verkl.: „G–gen.“ Geßner 3, 158 etc.; Mit Lorbeerbäumen und „gestreichet“. Schaidenreißer 36b). Zsstzg. z. B.: Zwischen Rosinen- [s. d. 2] und Brombeer-G. Geßner 2, 109; Dorn-G. Eschenburg Sh. 537; Besät mit Duft-G–en. ESchulze 3, 269; Im Hasel-G–e. V. Ländl. 1, 5; Hollunder-G. Zschokke 1, 224; Ein dichtes Mehlbeeren-G. Bronner 1, 59; Palmen-G–e. Fouqué Gd. 7.
Strāūcheln, intr. (mit sein und z. B. Ps. 73, 2; 94, 18; Waldis Ps. 94, 8 haben):
einen Fehltritt thun, so daß man das Gleichgewicht verliert und zu fallen Gefahr läuft, eig. und übertr. (vgl. lat. caespitare, zu caespes, der Rasen etc., s. stolpern, gleiten): Jemand, ein Pferd, der Fuß strauchelt; Über Etwas (Platen 4, 281); auf ebnem Boden (G. 13, 310); beim ersten Schritt (L. 11, 184); an der Schwelle großer Thaten (Rückert BE. 23) s.; Besser: mit den Füßen als mit den Zungen s. Zinkgräf 1, 306 etc.; selten: Angetrieben durch die Regsamkeit seines Geistes strauchelt er vorwärts. G. 33, 181, bewegt er sich, obgleich s–d, vorwärts etc.; veralt., mundartl. (wie ahd. strûchon, mhd. strûchen) strauchen. Keisersberg Post. 56b; Ryff Th. 30; Teuerdank 37 (struchen. Murner Ul. 79). Dazu: Strauchler, m.: nicht bloß: ein S–der, sondern auch: das S.; der Fehltritt, z. B. Mathesius Lthr. 48a = Straucher. Schm.; Strauch, m. Teuerdank 61 (vgl.: Von einem strüche = Durch sein S. Simrock Nib. 1883).
~en: 1) f.; 0; (oberd.) Katarrh, s. Schm. 2) intr. (sein):
a) s. straucheln.
b) Ver-s.: mit Gesträuch verwachsen. Weinhold 95a.
(~icht), ~ig: mit Gesträuch bewachsen:
S–e Hügel (Geßner 2, 165; EKleist 2, 34), Steppen (Kohl Südr. 2, 105) etc., ferner: straubig (s. d. 1) etc.: Diese struppigen, s–en, strunkigen .. Pflanzengerippe. 116; Der Bart s. G. 25, 108, vgl.: [Die] strauchleten Stacheln. Ryf Th. 217.
Strāūfen: s. Straub, Anm.