Sträuben
Straub-Sträuben
icht
Sträubenig
Strǟūben: s. strauben:
1) tr.:
a) Lebende Wesen s. das Haar, Gefieder etc., dies richtet sich straub, starrend empor, z. B.: Amor sträubt die Flügel 2, 344), der Hahn das Gefieder Vorb. § 5), die Katze die Haare gH. 1, 256), die Säue die Borsten 6, 497b), der Wiedhopf den Federbusch Erb. 1, 21), der Leu die Mähne (Rost. 82a); Nun sträubt .. der Krieg [personif.] den zorn’gen Kamm (s. d. 33a). Joh. 4, 5; Sh. 6, 11 etc.; bes. oft pass. Partic.: Gesträubte Haare, Mähnen etc.; Kakadu’s mit hochgesträubten Hauben. mann Waldm. 268 etc., vgl.: Wie ein Gockelhahn .. die Flügel munter sträußt. Gd. 104 etc.; Die Pfauen . ., wenn sie ihren Hintern .. aufsträußen. 4, 305; [Der Fink] sträußt das Schöpfchen .. auf. Th. 89. —
b) faktit. zu a: Zu Stacheln sträubt dem Feigen das Haar | der Anblick. 5, . .; Weinesgluth | rast im Blick, | sträubt das Haar. 2, 22 Tag. 70); Etwas, das Ihnen jedes Haar auf dem Kopfe zu Berge s. soll. Gal. 4, 5; 1, 11; 8, 139 etc. und adjekt. Partic.: Haar-s–d. 2, 168; Sch. 19; Die haar-s–dsten Stellen. 2 etc. — 2) refl., z. B.:
a) (s. 1a) Zu Berge sträubte sich mein Haar vor Grausen. 4, 96; 250; Verm. 1, 91; Indem sich ihre Federn .. sträubten und krausten. M. 3, 171 etc. —
b) sich starr aufgerichtet stemmen, z. B.: Dann hätte er sich [wie Simson] gegen die Eckpfosten gesträubt. 2, 10 etc., bes. aber: sich sperren, spreizen, zur Wehr setzen etc., z. B.: a) ohne abhäng. Vhe: Trulle sträubt sich, zappelt, schreit. 1, 36; Du „streibest“ dich umsonst. 7, 444; 3, 48; H. 2, 148; Zwar sträubt er sich wie ein gefangner Aal. 11, 262; 10, 22; 113; 15, 55; 20, 243 etc., auch: [Da] wollt sich erst auch ein Strudel s. 2, 151³⁰, vergl.: Die Limmat . . wollt sich erstlich etwas straußen. 144³¹ etc. — 8) mit abhäng. Präp., z. B.: Daß Doris .. sich bei meinenKüssen sträubt. 2, 276; Sträubte sich ihre Hand in der Hand der sie Haltenden etc. 8, 350; Unter deren Widernatürlichkeit sich seine Seele sträubt. 102a; Als vor jenem Throne | tiefgebeugt wir uns gesträubt. 6, 15, ugw., fast = s–d uns gebeugt etc.; bes.: Sich s. gegen Etwas 39, 69; 239b; 4, 184; 7, 50), wider Etwas 6, 242); Sträubte er sich nicht mehr dawider, sich verbinden zu lassen. B. 3, 53 etc. und so bloß mit Infin. und zu: D. 6, 367; N. 272; Doch sträubt mein Herz sich [dagegen], einen Lohn zu nehmen. 6, 220; Od. 2, 52 etc. — γ) im gehobnen Stil mit Dat. (statt gegen): Sie sträubte sich nicht der Umarmung. Ov. 1, 221; Ant. 2, 5; So sträubt die Schnepfe sich der Schlinge. Sh. 8, 215 etc. — 3) mit Wegfall des sich (s. d. †, vgl. strauben), s. Zsstzg., — gw.:
a) Part. Präs.: a) (s. 2a) Des Helden s–de Haare. 1, 238; E. 1, 311; Mit hoch-s–dem Haar. Il. 4, 533 etc., auch: Ein s–der Borstwisch. Phant. 4, 27, struppig etc. — ) (s. 2b) Lehre, | die er [Newton] von dem Gesetz der s–den Natur entwand. 2, 5; 20, 164 etc. —
b) substant. Infin., z. B. (s. 2b): Der Ritter sträubt sich zwar, allein da hilft kein S. 43; 10, 50; 12, 267; 124b etc., auch (s. 2a): [Das] macht mir Grausen und Haar-S. Okt. 119 etc. — 4) selten (vgl. 3b): Die Sträubung einergroßen Seele. 3, 218. — Zsstzg. z. B.: Āūf-:
1) [1a] Der Wiedehopf sträubt seine Tolle Ver. 21), die Haube Th. 81) auf etc.; Aufgesträubte — Ohrfedern (324), Tolle Verl. 2, 1), Haare D. 2, 357 etc.). —
2) [1b] 476; 559a; Makb. 1, 3 etc. —
3) [2a etc.] Er sträubte sich auf wie ein Truthahn. Leb. 14 etc. und [3]: Meine Seele sträubt auf. F. 62, starrt entsetzt auf etc. — Empōr-:
1) [1a] Emporsträubt — eine Gluckhenne ihr Gefieder M. 2, 68), ein Eber den borstigen Rücken Il. 13, 473) etc.; Sein emporgesträubtes Haar. 1, 174. —
2) [1b] Entsetzen 2, 124), die Furcht 3, 28), ein Wort 2, 155) sträubt Jemandes Haar empor etc. —
3) [2a] E. sich — die Haare 3, 23; 4, 105etc.), wie Borsten die Augenbrauen 15, 28) etc., auch [3]: Wobei . . seine Haare . . e. T. 2, 52; Das stopplichte Haar sträubet zum Jgel empor. 15, 337 etc.; ferner [2b]: Er sträubt .. mit unsäglicher | Anstrengung sich empor. Hint. 265, und [3]: Er sträubt empor. (s. G. 1, 69). — Entgêgen-: z.B. [2a]: 3, 153 etc.; [2b] Wiewohl sich Magen, Herz und Niere | e. 12, 24; Der keinem Schicksal sich entgegensträubet. 4, 365, vergl.: Sie hemmt kein Gegen-S. 377 etc. — Um-, tr.: sträubend umschlingen etc.: Den schlangenumsträubten .. Hals [des Cerberus]. Ov. 2, 159. — Wég- [2b]: sich sträubend, widerstrebend wegwenden. Po. 1, 166 etc. —
Strāūb~ (strǟūb~) icht, ~ig, a.: sträubend:
1) (s. sträuben 3ac) struppig, z. B.: Den straubigen Hals seines Kleppers. Lärm 39; Mit straubigem Bart. A. 1, 137; R. 1, 161; Die mit Dornen etc. straubigen Felsengehänge. It. 1, 198; 30, 429; 31, 81; 1, 115; Ländl. 4, 631; Straubig vor Zorne. Ov. 2, 1 etc.; Sträubiges Haar. Sak. 166; Auf sträubig höhem Rücken [des Meers]. 12, 163; Ph. 4, 6; 11; ler Vog. 2, 249; 1, 337 etc.; Haarstruppige, mähnenstraubige Rosse]. N. 231 etc. —
2) (s. sträuben 3a8) sich widersetzend etc.: Gegen Sträubige und seiner Landsturm-Ordnung Ungehorsame. B. VII; BE. 1, 54; Mak. 1, 54; Aufthat ich die Pforten, die nicht sträubigen. 121 etc.; selten ohne Umlaut: Die straub’gen Räuberbanden. Rich. II. 2, 2.
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