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Stocheln stochen Stocher stochern
Stóch~eln: s. stochern. ~en, intr. etc.:
mit etwas Spitzem in Etwas stören etc. Freiligrath Ca 29 (s. purren 2a).
~er, m., –s; uv.:
bes. in Zsstzg.: Pflug-S., s. Reute 2; Zahn-S.: spitzes Werkzeug, das sich zw. oder in die Zähne Setzende damit zu entfernen. Arnim 301 (Zahnstecher. ebd.; Olearius B. 78b); G. 26, 43; Jch verwandelte ihn in einen elfenbeinernen Zahnstocher. W. 1, 45 (vgl.: Seine Zahnstocherschaft. 122).
~ern, tr. etc.:
vgl. stochen, z. B.: (Sich) die Zähne mit Etwas s. G. 2, 181; Stilling 1, 15 etc.; auch: An (1, 75) oder in (Thümmel 6, 93) den Zähnen s. etc. (Stöchern. Rumohr Kochk. 172); ferner: Im Feuer s. [schürend]. Auerbach Ed. 304 etc.; Da ihr uns die Knoblauchbollen | sogar mit Pflöcken aus der Erde stochert. W. 34, 309 etc.; auch: störend stöbern, z.B. von Hunden. IP. 1, 128 (stocheln. Laube Br. 291 etc.); ferner: Einen oder auf Einen s. [sticheln]. Luther 6, 326a; SW. 60, 349; 61, 43; 93; 151; Olearius Ros. 87a etc. Zsstzg. z. B.: Das Erz ab-s. Adelung, mit der „Stochelstange“ abstoßen; Das Feuer (V. Ar. 1, 72; W. 34, 328), den Lampendocht (Klencke Swamm. 1, 192) auf-s.; Man stocherte dadurch ihren Eigensinn auf. Kinkel E. 92 etc.; aber auch: Etwas auf-s. = aufstöbern, aufgabeln. König Spiel 206 etc.; Sich die Zähne aus-s. W. 1, 45; 128; 2, 14; 141 etc.; Etwas heraus- (G. 16, 59; Thümmel 3, 54) oder hervor- (W. 8, 154) s., -stöbern etc.; Etwas nach-s. [tastend, stümpernd reproducieren]. Zelter 3, 33 (vgl. auch: Öffnungen zum Einfüllen und Nachstockeln des Erzes. Karmarsch 3, 215, nachstoßen etc.); Der sich hinter dem Tuch zahnstocherte. V. 2, 119; Was ihm seine Nadel zusammengestochert [stichelnd, nähend erworben]. Schwegler (46) 68 etc.