Stelz
--e
stelzen
stelzenhaft
Stelzer
stelzig
Stélz, m., –en; –en:
s. Stolz, Anm. (mundartl.):
1) Stelze, Stelzfuß: Das thut der Holzwurm in meinem Stelzfuß, denk’ ich, und stoße den S–en gegen die Wand. N. 491. —
2) „Hage-S., Pers., welche (ver- ehelicht oder unverehelicht) kinderlos stirbt und in gewissen Fällen den Landesfürsten zum Erben hat“. s. Hagestolz.
—~e, f.; –n; -chen, lein; –n-: 1) Holzstangen unter den Beinen, erhöht darauf einherzuschreiten. 4, 195; Mak. 1, 46; 305b etc.; sprchw.: Einer Laus (s. d.) eine S–n machen; Laß sie hergehen. Ich will ihnen die S–n bestreichen! SW. 60, 290 (vgl. a). —
a) übertr. (s. S–n- Schritt, Kothurn etc.) auf hochtrabendes (s. d.) Wesen, sich großmachendes Gebaren, Stolzieren etc.: Auf S–n gehn 1126a etc., s. auch Laus), einhergehn sohn 4, 1, 282; — 47 — 1004 etc.), hoch herschreiten 29, 244 etc.), einherschreiten 8, 180; 9, 145; Luc. 3, 328), einhertreten 7, 66), hertanzen 2, 4) etc.; Auf des Sittenspruchs geborgte S–n steigen. 3, 346; Von einem französischen Tragödienschreiber auf S–n geschraubt. 106b; 13, 184 etc. —
b) zuw. = Stelzschuh (s. d.) etc.: Ihre Pantöffelchen. . . Hier sind die Stelzchen. 17, 24 etc. —
c) = Stelzbein (s. d.), sowohl von natürlichen Beinen, die s–n-ähnl. lang und dünn sind (s. 2 und stelzen 1), z. B.: Der stapelte mit schrecklich langen | Bein-S–n so die Pfade hin. W. 20 etc., als auch nam.: ein hölzernes Bein als Ersatz des fehlenden (s. Stelz 1). — 2) (s. 1c) Name einer Gattung langbeinig einherschreitender Vögel, Motacilla (Ackermännchen, Wippsterz etc.). Weder Lerch, noch Stelz. Fr. 321, — gw. nach dem Aufenthalt an Bächen oder bei Rinderherden: Bach-S., z. B.: Die lustig mit den Schwänzen wippenden Bach-S–n. Th. 124; 98; Die graue Bach-S., M. boarula [oder Kuh-, Rinder- S.] etc. 101; auch übertr. auf Pers., z. B. DW. 443; Ack. 397; Lear 2, 2 etc. (vgl.: Bachstolz f. 1, 207); ferner: Wasser-S–n. A. 2, 285; Klappricht als einer Wasser-S–n der Ars. Löw. 53d etc. —
3) (s. 1) in techn. Anwend., z. B.:
~en: 1) intr.: a) Bergb.: Stützen beim Göpelbaum. —
b) Müll.: Säule, nam.: Dreh-S., die, worum sich der Rumpf dreht. 2, 672. —
c) Web.: s. Haarlauf. —
d) s. 509 u. ä. m. —
mit Stelzenschritten gehn. 9, 642b etc.; übertr.: Sein Ruhm wird kolossal | auf vierfüßigen Trochäen | über diese Erde s. Tr. 141 etc.; auch mit Obj.: S. die zierlichen Jungfrauen (s. d. 4) aus Numidien . ihren geselligen Tanz. Südr. 2, 142 etc. Zsstzg. z. B.: Mit Hahnenschritten .. auf- und ab-zu-s. 2, 306 etc., auch: Wenn Wallenstein sich .. innerhalb der Leinwandwände „heldenmäßig“ abstelzt. 305 = wenn der Schauspieler die Rolle abstelzt, gespreizt abspielt etc.; Grille, | die das Gras durchstelzt. SW. 4, 212; 2, 106 das Land mit einem Stelzfuß durchziehn); Einher- Gött. 55; Sal. 1, 240 etc.), herab- A. 1, 112), hin- über- 2, 106), umher- 1, 2, 355) s. etc. — 2) tr.: S., be-s., mit Stelzen (s. d. 1; 1a) versehn, nam. pass. Partic., zumal übertr.: Jedes Wort fein hübsch gestiefelt und gestelzt. 4, 373; Gestelzte Redensarten. N. 1, 66 etc.; Aufgestelzt. Fr. 128; Sh. 6, 258 etc., vgl.: stelz-enhaft, -ig. —
~enhaft, a.: wie auf Stelzen: Das s–e Schreiten. A. 1, XIII; Der s. gespreizt sich auf Kothurnen. 4, 269. —
~er, m., –s; uv.: Einer auf Stelzen, häufiger: mit einem Stelzfuß: Junger Springer, alter S. Sprchw. 1145a), auch: Stelz(e)ner. —
~ig, a.: stelzenhaft: S–e [hochbeinige] Stühle und Tische. Südr. 2, 16; Hochtragisch sieht’s aus (er wollte sagen: hochtrabend oder hoch-s.). gH. 4, 178.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.