Faksimile 0385 | Seite 1207
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Steller stellig stellsam Stellung
Stéll~er, n., –s; uv.:
1) Jemand, der und insofern er stellt s. d., worauf die Hinweise in () deuten —, gw. in Zsstzg., doch, z. B.: Die S. (12) und Bekenner der Konfession zu Augsburg. Mathesius Lthr. 88a etc.; Brief, den dessen S–in (12) nie für ihn geschrieben. IP. 7, 262; L. 8, 361 etc.; Des S–s (8d) Garne trauen. Lohenstein Ros. 100; Opitz 1, 308; 2, 55, s. Vogel-S. etc.
2) Uhrm. = Stellrechen. Zsstzg. zu 1, entspr. den Zsstzgn. von stellen (s. d.), ferner, theilw. in Fortbild., z. B.: Abecē- (12): Vf. eines Abecebuchs. Wackern. 4, 899³¹. Amendement- (12). |— Antrag- (12): Ense T. 4, 65. Bēīn- (8d): Tücken und B–eien. Auerbach D. 4, 201. Bítt- (12): Ense D. 5, 28. Brīēf- (12): Engel 7, 297; H. Ph. 13, 226 etc., auch: ein zum Briefstellen anleitendes Buch. Auerbach Gv. 326 etc.; Eine abgeschmackte B–ei. W. Luc. 1, 346. Dōhnen- (8d): Döbel 3, 119b. Erb-: Testator. Spate. Nativitǟt- (13): Die N–ei. Freytag B. 2, 280. Romānen- (12): (s. Schrift-S.). Cham. 5, 89. Schāū- (1h): Sch–ische Effekthascherei. Stahr Jahr 1, 125. Schríft- (12): urspr.: Koncipient, dann heute gw.: Autor (s. d. und Literat, vergl. nam. Danzel 89; Monatbl. 2, 222 ff.), zuw. = Prosaiker (s. d.); Sch–chen. W. 33, 284 etc.
a) Doppelzsstzg. z. B.: Dampf-Sch., s. Dampf 3; Partei-Sch. G. 33, 59; Reise-Sch. [Tourist]. Kohl E. 1, 167: Zeit- Sch., richtiger: Zeitschrift-Steller. [Journalist]. Börne 2, 105 etc. Fortbild.:
b) Bedingungen aller wahren Sch–ei. Fichte 6, 445; 8, 13; H. Ph. 3, IX etc.
c) Sch–ische Methode. G. 22, 379; Sch–ischen Ruhm. 143; 30, 468 etc.
d) Die Neigung, zu schriftstellern [als Sch. thätig zu sein]. G. 27, 226; Sch–nde Damen. Gutzkow R. 2, 393 etc.
e) Das Sch–thum. Platen 6, XVII, ähnl.: Die Sch–schaft etc. s. Schürmeister. Tragȫdien-(12): s. Schrift-S. JP. 7, 203; Fat. 1, 174 etc. Vogel-S. am Tränkherd (s. d. u. Tränke). Gutzkow Unt. 2, 2, 105. Vōgel- (8d): Vogelfänger. W. 23, 226 etc. V–ei etc. Zēūgnis- (12): Falsche Z. V. Ant. 1, 406 etc.
Sēīger-: Trä́nken-:
~ig, a.:
in Zsstzg., mit Zahlw., s. Stelle 6; ferner z. B.: An-: urspr. schwzr. (s. Stalder), jetzt allgem.: viel Geschick in dem zu Verrichtenden beweisend: A. und ausrichtig. Jahn M. 291; IP. 37, 20; Sch. 520b etc.; A–keit. Heine Lut. 2, 70; H. Ph. 10, 63 etc.; Un-a. Auerbach Gv. 217; Gutzkow R. 7, 287; 8, 236 etc. Eīn-:
1) s. Stelle 6.
2) Un-e., s. einstellen 5. Ge-: an-s. ThKönig Lthr. 1, 70. Hínter-:
1) zurückgeblieben, rückständig. Breitinger KritD. 1, 378; Gervinus Lit. 3, 183; Olearius Reis. 42b; Schweinichen 2, 11; 277; 3, 13 etc.
2) Etwas h. [rückgängig] machen, hintertreiben etc.: SClara EfA. 1, 358; W. 10, 107; Zinkgräf 1, 61 etc.
3) hinterhaltig; Nachstellungen bereitend: Spitzfindige und h–e Fragen. W. 24, 37; Mathesius Pr. 91; 94; 133; 171 etc.; schwzr.: Un-h., ohne Winkelzüge etc., vgl.: Die Steuer .. un-nach-s. zu erlegen. Erbvgl. 105. Sícher-: s. Sicherstand. Stēīf-: S–e Ordnung. Spielhagen Pr. 1, 167; 7, 41, wo Alles steif (pedantisch) seine Stelle hat. Vōr-: Etwas vor-s. machen, anschaulich vorführen (s. vorstellen 2c; d). L. 4, 103; 7, 411; Sch. 1103b; W. 24, 54 etc. Rechtsspr. auch: Vor-s. werden (bei einer Behörde), eine Eingabe machen etc. Wérk-: Etwas w. machen. SClara EfA. 2, 537, ins Werk stellen oder setzen; Nun ist es w. worden. Jversen 169b. Dazu: Werkstelligen, tr. (vgl.: Werkstelligung. Wackern. 3, 949 ¹²), gw.: Etwas be- (Mendelssohn 4, 1, 3; Morg. 247; W. 5, 179; 16, 150; 153 etc.), seltner: ver- (Spielhagen Pr. 1, 182) werkstelligen, w. machen; Zur Bewerkstelligung der Flucht. Guhl 2, 218.
~sam, a.:
Zsstzg. Be-: Bestelltes (Aufgetragnes) zu vollführen beflissen. Arndt B. 140.
~ung, f.; –en; –s-:
1) das Stellen (s. d. und Zsstzg.).
2) die Art, wie Etwas (oder Jemand) gestellt ist oder steht, s. Attitüde (G. 29, 408 etc.), Position, Positur; Stelle 7 etc.: Die S. zu oder gegen ein- ander, die gegenseitige S. etc.
3) Schiff.: S., Stelling (Gersäcker BlW. 219): Brettgestell an der Seite des Schiffs oder am Mast für die Zimmerleute etc.
4) Uhrm.: bei Taschenuhren eine Vorrichtung, den Gang der Uhr langsamer oder schneller zu stellen.
5) weidm.: die Vorrichtung, eine Falle fängisch zu stellen. Zsstzg. zu 1 und 2, s. die von stellen, ferner leicht zu mehren nach folg. Bsp. (bes. zu 2): Doppel- S. G. 6, 104 etc.; Nach Fest-S. [1] des Heirathsguts. Musäus Ph. 2, 194; Die Flügel-S–en der Franzosen [Truppen]. Scherr Bl. 3, 342; Frage-S. Oppenheim 8, 92; Durch eben diese Symmetrie und durch Gegen-S. G. 30, 307; 37, 333 etc.; Gegeneinander-S. H. Ph. 4, 306 (vgl.: Nebeneinander-S. Kant Anthr. 60); Die Gerad-S. (1); Die Großmacht-S. Preußens. Scherr Bl. 1, 134; Sie zogen sich auf die Haupt-S. zurück. Ense B. 3, 40; Veränderte Lebens-S. Ruge Rev. 1, 38 etc.; Seine materielle Macht-S. Scherr Bl. 3, 29; Die feindliche Mittel-S., d. h. der Harst Ney’s. 103; Säulen-S., s. säulig; Diese Schau-S. Forster Jt. 1, 59; Guhl 2, 333 etc.; Bei der Seiten-S. des Spiegels. G. 37, 341; Sicher-S–en für Preußen. Scherr Bl. 3, 69; Zufrieden-S. der Gläubiger; Zurecht- S–en. Ense T. 1, 121.