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Stemm-Stemm Stämm)e stemmen Stemmer
Stémm~(Stämm)~e, f.; –n:
(selten) s. Anhalt. König.
~en, tr. etc.:
(s. stammen; Stamm, Anm.):
1) Forstw.: Einen Baum s., ab-s. (abstammen. Hohberg 3, 338a), mit der Stämmart vom Stamm (oder Wurzelstock) hauen, fällen; Den gefällten Baum s., in Schrote (s. d. 1a) theilen. 2) Etwas mit festem An- und Gegendruck stützend wohin setzen, stellen etc.: Den Stock auf die Erde; die Hand, den Ellbogen auf den Tisch; die Hände in die Seiten; die Füße gegen die Wand; den Fuß, das Knie auf des Gegners Brust s.; Hielten sie am Boden die gestemmten | Füß’ eingewurzelt. Rückert Rost. 100a; Strebemücken, welche .. gegen die Wände gestemmt werden. Winkell 2, 316 etc.; refl.: Siehe .. das elastische Geschöpf! es liegt nicht, es steht nicht, es stemmt sich nicht .., es schwebt! G. 22, 381; Sich an die Wand, auf den Stock, gegen die Schwere (der sich Anlehnenden. G. 5, 79) s. etc.; übertr.: Sich auf Etwas s. und steifen (s. d.); Sich gegen Etwas s. (G. 26, 110; Merck’s Br. 2, 275; Rückert 1, 396 etc.), Widerstand leistend, sich auflehnend etc., auch: Ob er kühn sich stemme | anstürmenden Gefahren. Lenau A. 153 etc. Zsstzg. (vgl. d. Folg.), z. B.: Etwas oder sich an-s. wo; Sich gegen die Revolution an-s. Gutzkow R. 3, 169; Arbeitet er [Sisyphos] angestemmt. V. Od. 11, 599 etc.; Den Ellbogen, Arm, das Haupt (Gutzkow R. 8, 32) auf-s.; den Fuß dem Leichnam (B. 165b), die Faust dem Boden (162a) auf-s.; Sich auf-s. (Nicolai 4, 13; W. 20, 319 etc.) = sich empor-s. (Ramler F. 3, 92), angestemmt sich aufrichten; Saß ich aufgestemmt in meinem Bette. G. 2, 79; Letztes Auf-S., zu rächen. Klinger Gris. 16 etc. (s. 3; 4); Nachdem zwischen zwei und zwei Füßen ein hölzernes Leistchen so eingestemmt worden. Winkell 2, 323 (versch. 4); Entgegen-s. sich. G. 10, 298 etc., nam. mit Dat. 19, 387; Fichte 6, 358; W. 22, 299 etc.; Entgegenstemmung. Rückert Rost. 44b; Den Rücken (Claudius 1, 11); sich (Droysen A. 3, 429) gegen-s.; Den Arm únter-s. [unter den Kopf]. Adelung; Dem er keine Waffe wider-s. konnte. Waldau N. 1, 127 etc. 3) (s. 2) Wasser (G. 23, 288; 26, 49 etc.), einen Teich (Kretschmann 2, 254) s.; auf-s. etc., stauen (s. d.); Stemmt sie das Wasser .. bis in den Fluß .. hinein. Gerstäcker Mon. 1, 170 etc.; refl., auch übertr.: Die Idee .. stockte und stemmte sich. Gervinus Lit. 5, 119 etc.; Stemmung, Stockung, Chaos des Ganzen. H. Ph. 10, 232 etc. 4) (s. 2) mit gegengestemmtem Eisen (s. Stemmeisen) meißeln (s. d. und Zsstzg.): Ein Loch s., aus-, ein-, hinein-s.; Ab-s. (versch. 1); auf-s. (versch. 2, 3); Die Dohnen eingebohret, nicht mit dem Meißel eingestemmt. Winkell 2, 412, auch (Bergb.): Das Ein-S., der Einbruch, eine Seitenöffnung aus einem Hauptstollen in eine Minerallagerstätte. Scheuchenstuel 62 etc.
~er, m., –s; uv.:
Theil des Wagens, wogegen die Runge (s. d. 2) sich stemmt.