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stellen Um-Stellen
Stéllen, tr.; refl. und (9; 10) intr. (haben):
1) Ein Objekt wohin s., an eine Stelle bringen, wo es und so daß es dort steht, örtl. (keines Belegs bedürftig außer für die vereinzelten einem Wo statt des Wohin entsprechenden Fügungen) und übertr., s. nam. die von den Präpos. abhäng. Wörter, ferner stehen und setzen 1—18, wonach nur noch etwa bes. zu erwähnen bleibt:
a) Einen an sein Amt s. [s. an-s.]. 1. Mos. 40, 13; An seinen Ort (s. d. 1f) oder dahin (s. d. 1) gestellt bleibt Etwas, es lassen etc.; Jch stellte mich am Spiegel [auf etc.] und übte mich in der Mimik. Bahrdt 1, 138 etc., vergl.: Sich mit der Braut vor den Pfarrer am Altare s. G. 5, 12 etc.
b) Stellten wir Späher auf windigen Höhn [auf]. V. Od. 13, 365, vergl. (s. 8): Ein Ungeschick, die Möbel auf dem Theater [an den gehörigen Platz] zu s. G. 26, 75 etc.; Sich auf die eignen Füße (s. d. 1f) s. etc.; Das Geschütz auf ein Ziel; sein Augenmerk (s. d.), seinen Sinn (s. d. 3e) auf Etwas s., richten (s. 8a), vgl. (seltner): Es [s. d. 7] auf Etwas ab-s. Zschokke 8, 263 etc.; Auf Krieg und Wuth ist jedes Herz gestellt. Tieck Schr. 5, 528, vergl.: Daß dein Herz nur sei gestellt | auf Dem [Den], der etc. Olearius Ros. 2a; Jemandes ganze Natur (Lewald W. 3, 252) oder er (Gervinus Sh. 2, 117; G. 20, 44; 29, 163 etc.) ist auf Etwas (Acc.) gestellt, gerichtet oder fußend; Ganz auf sich selbst gestellt [angewiesen]. 20, 208; 32 196 etc.
c) Sich bei [zu] ihr s. Gotthelf G. 180, gw.: Etwas bei Seite (s. d. 4c) s.
d) Allda wir uns in einem . . Dorfe in einer .. Scheuer stellten [lagerten]. Moscherosch Gs. 4, 635; Sie stellt’ [auf] in der Kammer und wirkt ein großes Gewebe. V. Od. 2, 94, s. 5; ferner 4a; 11 etc.; Etwas in Frage (Devrient 3, 422), Zweifel (Gotthelf G. 308) s., fraglich, prekär erscheinen lassen; Etwas in Jemandes Gunst (Wackern. 2, 348³8), Belieben, Ermessen s., vergl. (s. 2): es ihm frei-, (an)heim-s. etc.
e) Er hatte die Reitknechte .. in einiger Entfernung neben der Kompagnie [sich auf-] s. lassen. Sch. 1085a.
f) Etwas über oder unter etwas Andres s., nam.: (in der Werthschätzung) höher oder niedriger.
g) Führte er mich nach Fontaineblau und stellte mich vor den König [gw.: ihm vor]. G. 28, 222; O daß die edelste der Thaten sich | hier sichtbar vor mich stellte [meinem Anblick darböte]. 13, 138; Einem Etwas vor Augen (s. d. 11o) s.: Stelle mich | .. vor deine Seele [dir vor]. Sch. 291b etc.; Vor den Wissenden sich s. G. 4, 46, vor ihn zur Beurtheilung hintreten, vergl. (s. 6): Mich vor ihm zu s. und mich zu verantworten. Fichte 8 5 etc.
h) Etwas zur Schau (s. d. 1) oder schau- (Schütze Hamb. 11; 14; 27; V. Ant. 2, 84) s. 2) mit Adv. des Orts (s. 1), der Art oder prädik. Ew. (vergl. 3), z. B.: Etwas hoch, niedrig s., örtl. und übertr. (s. 1f) = schätzen; So hoch gestellt [so hohen Rangs, Werths] ist Keiner. Sch. 392b etc.; Sich Einem gleich s. [auf gleiche Stufe mit ihm]. 52b; G. 27, 366; L. 3, 444 etc.; Einen gut, schlecht s., situieren, nam. in Bezug aufs Einkommen; Etwas schief, grade, fest s.; Verrückte Gesichtspunkte wieder zurecht s. G. 27, 492; 16, 326 etc.; Das Essen warm oder: an die Wärme (Gotthelf G. 55) —, den Champagner kalt oder: in Eis —; Etwas parat, bereit (oder: in Bereitschaft); feil (Logau 3, 117, 92) oder: zum Verkauf s.; Einem Etwas frei, (an)heim (s. 1d); preis (s. d. 3), bloß (s. d. 2) s.; Einen alles Tadels rein (s. d. 1b), zufrieden (s. d. 1), sicher (s. d. 2) s.; Etwas still-s. [stillstehn machen]. Ense D. 5, 106; 6, 573 etc. 3) (s. 2) Sich so und so s., solche Gestalt (s. d. 1), in seiner Erscheinung solche Beschaffenheit zeigen etc.:
a) Es stellt sich die Sache anders, besser, günstiger, als ich gedacht; der Preis hoch, niedrig, auf acht Thaler, nach der Qualität. (Karmarsch 3, 445) etc. Bes. mit persönl. Subj. wie: sich an-s. (vergl.: sich gebärden), so:
b) allgm., von der Weise des Erscheinens. 2. Sam. 13, 2 (vgl. 5!); Dan. 3, 19; Röm. 12, 2; 15, 2; 1. Petr. 1, 14; Tit. 2, 3; 1. Kor. 13, 5; 2. Kön. 8, 11 etc., z. B. noch: Sich ungebärdig (G. 4, 36; 10, 52 etc.), grämlich (5, 173), sittlich (34, 314 = manierlich) s., behaben etc.; Weiter bringt es kein Mensch, stell’ er sich, wie er auch will. 1, 277; Stellt und verstellt euch, wie ihr wollt! L. Nath. 2, 5 etc., vgl.: Ängstlich stellt’ er sich an, es war ihm übel gerathen. G. 5, 258; Bis er begreift, wie man sich anstellt, um geduldet zu werden. 19, 119; 8, 152; 21, 235; Jeder, und ob er ein Goldkleid hab’ an, | stelle sich nur wie ein Bettelknab an | gegen den Redner. Rückert Mak. 1, 44; Morg. 1, 138; Schwab V. 1, 170; Wackern. 2, 345²³ etc. (s. c).
c) (s. b) zumeist aber, insofern die Weise des Erscheinens eine bloß angenommne, dem Sein nicht entsprechende ist: Wenigstens stellt’ er sich so. .. Er wußte sich ruhig zu s. G. 5, 164 und so mit Ew. Sir. 12, 15; Sch. 100a u. o.; auch an-s. Gotter Dorfgal. 29; Hebel 3, 340; W. 5, 242 u. o., vgl.: Einem sich s–den Tauben. L. 3, 224 = einem sich taub S–den etc.; ferner (s. Herrig 20, 66) mit wie und Nom. (Tieck Cymb. 4, 3 etc.) oder Acc. Zinkgräf 1, 278, vgl.: Mich als einen Solchen zu s., bin ich nicht verschlagen genug, doch dreist genug, mich als einen Solchen nicht zu ver-s. L. 11, 536; Der Teufel hatte sich als ihren Todesengel angestellt. IP. 16, 229, ferner: Sie stellte sich [an], als ob, als wenn sie Nichts sähe; als sähe sie Nichts; sie sehe Nichts. W. 3, 22; veralt. auch: Die sich s., [als] ob (s. d. †) sie sich dadurch betrügen ließen. 12, 293 etc.; ferner ohne Zusatz: sich anders zeigen, als man ist (sich ver-s.). L. Nath. 3, 4; Möricke N. 4; Tieck 10, 120 etc. Ferner nach dem Vorstehnden mehr oder minder ellipt., s. 3c (Schluß) und mund- artlich: Den Kamm (s. d. 33a) gegen Jemand s. [emporrichten] etc., außerdem: 4) Etwas in seiner Bewegung hemmend stehn machen:
a) mit sachl. Obj.: Das Wasser wie eine Mauer s. Ps. 78, 13; Das (aus der Wunde strömende) Blut s. oder ver-s. Schaidenreißer 83a [stillen]; Es (s. d. 7) stellte ihm das Blut. Gotthelf G. 34, machte es in den Adern stocken, gerinnen; Den Jast s. [die Gärung kalmieren]. 401; Das Verganten s. Sch. 308; Es (s. d. 7) hat mir ganz das Essen gestellt [den Appetit genommen]. U. 1, 31; Die Gedanken des Königs stellten das Räderwerk der Mühle nicht, aber manchmal das Klapperwerk der Räder die Gedanken des Königs. Hebel 3, 436; Die Milch s., gerinnen machen etc., auch: Ich stellt’ im Ägyptos die .. Schiffe. V. Od. 17, 427, ankerte dort (versch.: in den Ä.).
b) Lebende Wesen s., z. B.: Daß es eine besondere Freude des Schmiedjörgli war, Leute, die eine schwere Last .. trugen, eine Weile durch Fragen zu s. Auerbach D. 2, 403; Keller gH. 3, 132; Gotthelf G. 311 etc.; Er stellte das Roß [hielt’s an]. Sch. 284; insbesondre: Einen Dieb s. Kinkel E. 381 = „binden“ (s. d. 4b), bannen etc.; ferner: Wild (und dann auch: Einen) s., machen, daß es (oder er) Stand haltend den Angriff etc. erwartet, s. verbellen und nam. Laube Br. 19; 182; Alexis H. 2, 1, 191; Gerstäcker Mon. 1, 324; Höfer VrgT. 40 etc., auch: Wer böt’ es ihm, wer stellt ihn dreist? [wagt den Angriff auf ihn]. Uhland 406 etc., s. 6. 5) Etwas zur Stelle schaffen, gegenwärtig machen da, wo es gebraucht, gefordert wird: Einen s. (oder ge-s. Immermann M. 3, 296); Einen Zeugen, Einen als oder zum Zeugen oder ein Zeugnis (Tieck Winterm. 2, 3) s. (versch. 12); Einen Bürgen oder Bürgschaft, Kaution s.; So und soviel Soldaten, Rekruten, sein Kontingent zum Heere s.; Einen Stellvertreter oder Mann (s. d. 7a) s.; Einem Etwas zur Verfügung, zur Disposition s.; Wenn in jedem Postwagen ein Stückfaß gestellt würde. Börne 2, 77 (vgl. 1c) etc. 6) refl. zu 4 und 5, z. B.: Hiob 33, 5 ꝛcꝛ; Das Wildschwein stellt sich (den Hunden); Sich dem Gericht s. G. 13, 196; WhMüller 1, 398, sich dort einfinden, um das Urtheil über sich ergehn zu lassen (s. 1g); Sich zum (Zwei-) Kampf, zur Schlacht s.; Dir mag sich der Teufel s. H. Cid 5; Legt er Verhaft | auf Fortinbras, worauf sich Dieser stellt. Schlegel Haml. 2, 2 etc. (vergl.: Sich ge-s. Alexis H. 2, 3, 229; Erbvgl. 57; Rüstow gK. 36; Zelter 5, 161 etc.); Die Franken stehn, sie s. sich aufs Neu. Sch. 485b, vergl.: Alle gestellt nun, schlugen sie Schlacht. V. Od. 9, 54; Sich zum Tanz s. [vgl. an-s. 1b; antreten]. Lewald Reis. 1, 354 etc.; Mein schnell verrauschend Bild | stellt sich’s dir nicht einmal? G. 1, 79, zeigt sich’s dir, deinem Blick gegenwärtig etc. 7) Sich mit, gegen Jemand nicht s. können. Goltz 3, 34; Jahn M. 163; Lewald W. 2, 206 etc., in das richtige, stimmende Verhältnis. 8) Etwas rückend richten, wie es sein muß oder wie man es haben will etc., z. B.:
a) Das Geschütz s. (s. 1b); Ein Feldstück recht s. Wernicke R. 266 etc.
b) Den (schiebbaren Wand-) Kalender s.; Den Zeiger der Uhr oder die Uhr s., richtig, falsch s., auf Drei s., (um fünf Minuten) vor-, nach-, zurück- s. etc., bildl.: Die Geschichte eine beliebige Zahl von Jahren zurück-zu-s. Görres V. 106 etc.; aber auch: Die Uhr s., regulieren (s. d.).
c) Die Segel s., nach der Richtung des Winds.
d) Das Jagdzeug, die [Jagd-] Tücher s. (richten, s. d. und Zsstzg.), auf-s., Ggstz.: ab-s. Döbel 2, 33b etc.; Auf dem Stellwege, wo wieder durch- gestellt werden soll. 40b; Beim Nach-S. der Tücher. .. Der Nachsteller. 37 etc.; Ein mit Lappen zu gestelltes Jagen. 36a (s. verlappen); Ein-s.; um-s. II etc., (vgl. 10), z. B. auch: Das Nacht-S., das nächtliche Umstellen eines Reviers etc.; eig. und übertr.: Fallen, Netze, Garne s. einem Thier, Einem etc., analog: Einem ein Bein (s. d. 2d) s.; Bein-s–d. G. 12, 210; V. Sh. 2, 392 etc.; dann auch mit Wegfall von Netz etc. und meton., z. B.: Wird schon dem Hirsch gestellet, | fängt sich’s doch nicht allzeit. Wackern. 2, 417 ²; Murner Ul. 115 etc.; Indem er .. mit dem Garne dann den schnellen Hasen stellet. Opitz 1, 126; Nach einem Vogel s. Gryphius 2, 399; Den Vögeln, Meisen s.; Das Vogel-S.; Ein vogel-s–der Knabe. V. Bion 2, 1 etc. [dazu: Vogelsteller (s. d.); übertr.: Stellmeiser, frühere Bez. der weglagernden Raubritter. Nat.-Z. 15, 342; Volks-Z. 10, 168]; übertr.: Wer einem Andern stellet, Der fängt sich selbst. Sir. 27, 30; Jer. 5, 26 etc. (ugw.: Dem Geize s., nachtrachten. 1. Thess. 2, 5); Einem nach dem Leben (Spr. 1, 18 etc.), nach Leib und Leben (Schaidenreißer 64b), nach der Seele (Ps. 38, 13) s., auch: Also wird Gott Alle fällen | die nach Deutschlands Freiheit s. Simrock (Echtermeyer 73); Werber, welche .. nach meines Herren Frau s. Schaidenreißer 59a etc., vgl.: Ich habe dir nicht nachgestellt, | bist du doch selbst ins Garn gegangen. G. 11, 59; Sch. 1040a; W. 2, 126; Luc. 4, 343 u. o., dazu: Nachstellungen. 6, 259 u. v.: Die Nachsteller liegen im Verborgnen. Olearius Ros. 13a; V. Od. 16 (Jnh.); Veralt.: Wie ich nach dem Rathsitz stelle [trachte] und nach Gewalt. . . Wenn ich nach denen Dingen stallte. Zwingli 2, 2 ff., vgl.: Wer hohen Dingen stellet nach [„noch“]. Brant N. 24²¹ etc.
e) bildl.: Alles wusst’ er bei Seite zu lehnen und Alles zu s. G. 5, 167 etc. 9) (s. 8) Brauer.: Die Würze mit Ober- oder Unterhefe s., d. h. anmischen. Karmarsch 1, 222, auch: ab-s. Campe, s. an-s. 2. 10) (vgl. 8d) intr.: Ein Netz, Garn stellt so und so hoch, lang, weit; stellt recht straff und. grade, das gestellte steht so. Döbel 2, 18b; Fleming J. 228b; Winkell 2, 314; 318 etc. 11) mundartl., intr. durch Auslassung des Obj.: Da stellet und herberget man übel. Zinkgräf 1, 159 (vgl.: stallen; das Pferd in den Stall s. etc.); Daraus s. Gotthelf G. 75; 125 etc., sich aus seinem Wirkungskreis zurückziehn, fortbegeben (sterben). 12) (s. 8) Etwas gehörig in Worte fassen; in geordneten Worten aussprechen, vortragen etc., vgl.: Die Worte klüglich (Sch. 427), nicht übel (Waldau N. 3, 226) in zierlicher [vergl.: zierliche] Ordnung (Wackenroder Kl. 118) s.; Zweifelig und mit ungewissen Worten gestellt. Luther 1, 128a; Der Alkoran ist durchaus auf Reimweise oder poetisch gestellt. 8, 16a etc.; Ein Bauer begehrt an einen Advokaten, daß er ihm eine Schrift s. sollte. Zinkgräf 1, 244 etc., dann aber auch: Einen Prometheus im Schrift-S. [als Autor]. W. Luc. 6, 223; Schrift-s–d. V. H. 2, 302 etc.; Bücher (Luther SW. 63, 61), Sprüche (Pred. 12, 9), die Rede von den Geschichten (Luk. 1, 1), diese Artikel (Luther 6, 359a); einen zierlichen Brief (V. Jen. Lit. 1804 1, 205) s.; Zeit und Lust zum Brief-s. W. Merck 1, 300 etc.; Eine Bittschrift, ein (Bitt-) Gesuch, eine Bitte (an Jemand) s.; Den Schmerz, bitt-s. zu müssen. Stahr (Nat.–Z. 10, 465) etc.; Einen Antrag, ein Amendement s.; Eine Frage s.; Einem ein Zeugnis s. (versch. 5). G. 5, 131 = aus-s., vergl.: Hab ich das schimpfliche Papier von mir gestellt. .. Er verlangte eine Erklärung. .. „Und du hast sie ausgestellt?“ 9, 270 ff. 13) (s. 8) Etwas, das als feststehnde Best. gilt, bestimmen, ordnend festsetzen etc.: Einem Rechte und Gesetze (2. Mos. 15, 25; 18, 20), den Regungen Gebot (Wackern. 2, 578 ¹³); Wer hat alle Enden der Welt gestellt? Spr. 30, 4; Einem eine Grenze (Cham. 4, 28), ein Ziel, einen Termin s. etc.; Die gestellte Aufgabe. Burmeister Gsch. 486; Das gestellte Resultat. gB. 2, 135 etc.; Einem das Horoskop, die Nativität, das Prognostikon s. etc. 14) Dazu: Steller, Stellung (s. u.).
Anm. S. stehen, Anm. Veralt. Impf. stallte; Partic.: gestallt (s. Gestalt).
Zsstzg. vgl. setzen, s. 12, ferner z.B.: Áb-: z. B.:
1) örtl.:
a) entfernt stellen: Den Tisch von der Wand; sich vom Giftbaum (IP. 17, 109) a.
b) s. absetzen 2: Den Sack vom Wagen a. etc.
c) [8d], vgl. 3.
2) [4a] = abschützen 2, z. B.: Das Wasser a. Auerbach J. 52 etc. und danach: Den Hammer, das Gebläse, das Walzwerk etc. a., ihren Gang durch Abschützen des Wassers hemmen, vgl. 3.
3) (s. 1c; 2) den Fortgang, Fortbestand von Etwas aufheben. Stumpf 303a; Zinkgräf 1, 86 etc., heute gw. nur von Etwas, dessen Beseitigung wünschenswerth erscheint. W. Luc. 1, 383; Sch. 663b etc.; Abstellung. 926b; W. 5, 83; 7, 184 etc.
4) (vgl. 3) zuw. = ab-be-s. Zinkgräf 1, 78; G. 9, 147.
5) Einen aus seinem Amt a., absetzen. Auerbach Leb. 3, 195.
6) [5] nam. östreich.: Einen an die Behörde abliefern, damit er zur Strafe ins Militär gestellt werde: Die Abstellung zum k. k. Militär verfügen. Volksz. 8, 69 etc.
7) [1b]. Án-:
1) Einen a., an eine Stelle, an einen Posten stellen, ihm seine Thätigkeit etc. anweisend (vgl. anlegen 4 etc.):
a) Er stellte die Herren an [zur Jagd]. Gotthelf Obramtm. 36; 35 (vgl.: Gestellung. Döbel 2, 78b); Die Treiber zur Treibjagd a. etc.; Sie haben nun ganze Schaaren von Minierern angestellt. Görres V. 143 etc.; Daß die [Schiffs-] Mannschaft sich schlafen lege, die nicht angestellt ist. Thümmel 7, 71; Wackern. 2, 151⁵ etc.
b) (s. a) refl., z. B.: Sich a. (zur Jagd). Döbel 2, 72a; Gartenl. 10, 204betc.; (zum Tanz). Meißner Sans. 2, 42 etc.
c) Einen anstiften (s. d.), sich seiner als Werkzeug zu einer Handlung gegen Jemand bedienen. Sch. 748a; W. 10, 69 etc.
d) bes. oft von zu bekleidenden Amtern: Einen als Beamten; zum Aufseher; einen Lehrer etc. a.
e) An- stellung, nam. zu d, auch= Amt, Stelle. Volksw.: Er bekommt eine Anstellung mit dem Rücken an die Wand etc.
2) s. ansetzen 5: Bier a. [9]; Likör, Essig, Tinte, eine Blauküpe a. etc.; Die Anstellung der Küpe etc., vgl.: Einem Mädchen ein Kind a., machen, s. L. 11, 619.
3) Etwas a., veranstalten (s. d.), ins Werk treten lassen, z. B. (s. 1a): Ein Treibjagen auf Jemand (Hebel 3, 141), eine kleine Hasenjagd in unsrer Literatur (Sch. G. 1, 264) a.; (1b) einen Tanz (W. 2, 94), Fackeltanz (Uhland Ludw. 228), Ball etc. a.; (1c) Ein heimlich mit Cinara angestellter [angestifteter] Handel. W. HB. 1, 149; Ein angestellter Possen. Günther 624 etc., aber auch außerdem, z. B.: Wie hast du Das angestellt? angefangen; Sein Leben so und so oder nach Etwas a., einrichten; Seine Sache klug a. etc.; Wenn ich nur was a. könnte, was sie recht verdrösse! G. 8, 206; In Anordnung von mancherlei Festen ..; etwas Neues und Unerwartetes angestellt. 15, 248 etc. und nam. in Verbind. mit best. Hw., z. B.: Beobachtungen, einen Betrug, Betrachtungen; Experimente; Fahrten; Feste; einen Frieden (s. auch freundlich, Anm.); Gastmähler; Gesellschaften; Gespräche; ein Kurzweil; ein fröhliches Leben; eine Lust, Lustpartie; Nachfrage; ein Opfer; Proben; Processe; Processionen; Reisen; einen Rückzug, einen Spaziergang; ein Spiel (Schau-, Schimpfspiel etc.); einen Tag oder Termin zu Etwas; Unheil; Untersuchungen; Vergleichungen zwischen etc.; Versammlungen; eine tolle Wirthschaft a. etc. Dazu: Die Anstellung einer Jagd etc.; Die Mitansteller des Betrugs. Sch. 676b.
4) [3b; c]. Āūf-:
1) aufgerichtet stellen etc., z. B.: Ggstde; Waaren zum Verkauf etc.; Säulen etc.; Schachfiguren; Soldaten; ein Heer; Wach-, Vorposten, Späher a. etc.
2) (s. 1) Ein Ziel; Etwas als Ziel, als Grundsatz etc.; Grundsätze, Sätze, Behauptungen, Fragen, Gleichnisse, Beispiele, Methoden, Beweise, Zeugnisse, Zeugen a. etc.; Wie dieser Krieg die überraschendsten Glückswechsel aufstellte. Sch. 1000a etc.
3) s. 1 und [8d] Netze etc. a., vgl.: Schlingen aus-s. G. 8, 297 etc.; Hasen, | dem er bereits vergebens aufgestellt. Streckfuß Rol. 12, 87 etc.
4) Wegen od. nach einer Sache a. (etwa: Späher, s. 1 od. vgl. 3): sein Augenmerk darauf richten, auch bloß: A. G. 24, 259 etc., vgl.: Auf eine gute Köchin stell ich überall aus. L. 12, 465 etc.
5) Vieh a., aufstallen (s. d.). Hohberg 2, 173a; Zink Ök. 2, 890 etc.
6) Etwas mit einem Ggstd. a., vornehmen in Bezug auf die dadurch bewirkte Verändrung, gw. nur mit den allgm. sachl. Fw. (Etwas, Nichts, Viel, Was etc.) als Obj.
7) ugw.: Etwas dem Feuer a. [aufs, übers Feuer stellen]. V. Ov. 2, 32.
8) Aufstellung(en) zu 1—5; auch: Aufsteller einer Methode (Raumer Päd. 3, 1, 74), eines Räthsels (W. 24, 198) etc. Aūs-:
1) nach draußen hin-s., z. B.: Stell sie [die Blumen] aus im Sonnenschein | und beim Regen stell sie ein. Rückert 6, 339 etc., nam.: Wachen, Posten a.
2) s. auf-s. 3; 4.
3) zur Schau stellen, z. B.: Leichen auf dem Paradebett (Eichendorf 76), Waaren etc. (Rückert W. 2, 138), Gemälde (G. 28, 26), Schätze (Sch. 793b) a. etc.
4) bloß-s., preisgeben: Einen schimpflich (G. 29, 359), der öffentlichen Beschimpfung (Rabner 1, 10), dem Hohn (Hagedorn 2, 286) etc., sich einer Gefahr (Klinger 5, 183), dem Urtheil des Paris (W. 3, 119), Etwas dem Feuer (L. 8, 497), eine so ausgemachte Sache vorwitzigen Untersuchungen (W. 7, 195) a. etc.
5) Etwas an einem Ggstd. etc. a., aussetzen, tadeln. Sch. 35b; W. 21, 114; Wenn ich solche Dinge freimüthig ausstellte. FAWolf H. 103 etc.
6) [12] Urkunden, Atteste, Zeugnisse, Wechsel, Reverse etc. a., schreiben und Einem einhändigen; bildl. (s. Handschrift 2) Sch. 159b.
7) Einen gehörig a., mit den zum Beruf nöthigen Kenntnissen etc. ausstatten.
8) zeitl. hin- ausschieben. Möser Ph. 1, 327; W. 15, 177 etc.
9) Ausstellung, z. B. von Wachposten (1); von Waaren, Gemälden etc. (2), auch die ganze Anstalt: Gemälde-, Gewerb-, Industrie-, Kunst-; die Londoner Welt- Ausstellung etc.; ferner (5): Ausstellungen wider Etwas machen etc.; Ausstellung eines Wechsels (6) etc.
10) Die Aussteller (6) der Vollmachten (Woltmann Westf. 1, 58), der Urkunden (Thümmel 5, 176) etc., aber auch (2): Jemand der eine (Kunstetc.) Ausstellung beschickt. Nat.-Z. 8, 265 etc. Be-:
1) mit etwas darauf Gestelltem versehn: Mit Milch und Brot den Tisch bestellt. Geßner; Auf den blumenbestellten Treppen. HRau Moz. 2, 178 etc. Danach früher auch allgm.: mit dem zu einem Behuf Nöthigen versehn (und anordnend einrichten), z. B.: Die Stuten damit [mit den Eseln] zu b. und Maulsthiere] zu machen. Eppendorf 78 etc. Daran schließen sich die folg., ineinandergreifenden Anwendungen —:
2) (s. 1) Es ist so und so bestellt mit Etwas (Kant 4, 99 etc.), dann auch: um Etwas (Cham. 4, 23; Tieck Cymb. 5, 3 etc.); im Herzen (G. 10, 52), Auge (3, 138), es steht so und so darum, verhält sich so, ist so beschaffen; Es ist doch sonderbar bestellt, | .. daß etc. L. 1, 13; Sie wußten nicht, wie es bestellt war. V. Od. 13, 170 etc.; auch mit best. Subj. (s. 3), z. B.: Eine wohl geschmückte und [s. 1: mit Speisen] bestellte Tafel. G. 17, 53; Bei dem wohlbestellten Essen. 1, 189; Daß das Theater . . gut bestellt sei. 16, 182; Die Haushaltung . . war nicht zum besten bestellt. Tieck Schr. 4, 146 etc. und von Pers.: Vom Köpflein bis zum Füßel | ist sie gar wohlbestellt. Schubart 3, 44 etc.; Ihr seid verdonnert lüflig bestellt [gekleidet]. Holtei Lammf. 1, 151 etc., auch (s. 3a): Ob bestellter Horatius oder das Gut sei. V. H. 2, 267 = besser bestellt etc.
3) (s. 1; 2) Etwas gehörig anordnend einrichten, besorgen, in Stand setzen etc.:
a) nam. oft: Das Land, Feld, den Acker, Garten etc. b., bebauend bearbeiten, auch: Das Erdreich .. Vieles lag unbestellt, auf dem bestellten die Früchte ziemlich gut. G. 23, 359 etc.; Wald, Hügel, Flächen, Wiesen, Feld | zum Garten prächtig umbestellt (versch. 5). 12, 231 etc.; Die Bestellung des Ackers etc., aber auch: Die Bestellungen = die bestellten oder Bau- Felder, nam. bei V. z. B. Arat. 203; 204 etc.
b) seltner (wegen nahliegender Verwechslung, s. 5) in andern Fällen, doch z. B.: Sein Haus (s. d. 5) b.; [Sie mögen dort] sich und Jenen mäßige Werkstätten b. [einrichten]. G. 18, 295 etc.; Die Wirthschaft, Haushaltung, häuslichen Dienst (V. Od. 23, 423) etc., das Essen b. (s. 2); Einen der Freund’ anpackend sofort, bestellt’ er zur Nachtkost. V. Od. 10, 116 [Variante: Hurtig gepackt ward einer der Freund’ und gerüstet die Nachtkost]; Die Küpe oder den [Farb-] Kessel b.; Ihr [der Kommandant] habt hier weiter Nichts mehr zu b., | denn morgen ziehn die Schweden in die Festung. Sch. 391b; Einen Hinterhalt (Jos. 8, 2 etc.), die Hut (Jer. 51, 12) b. (vgl. 5; 6b); O wenn aus guten, edlen Menschen nur | ein allgemein Gericht bestellt, entschiede, | was etc. G. 13, 132 etc.; Das Recht (Am. 5, 15), Gottes Wort (Luther 8, 3b) b., für dessen Ubung Sorge tragen etc., vgl. (ganz ugw.): Du bestelletest [triebest] deine Unzucht. Hes. 23, 21. Dazu: Er gab des Reichs Bestellung ihm. G. 12, 176 etc.
4) etwas Aufgetragnes besorgen, den Auftrag ausrichten: Grüße, Briefe, Botschaften, Aufträge b.; Seinen Brief auf der nächsten Post selbst zu b. G. 17, 276 etc.; Seine Be- stellungen ausrichten; Es geht in einer Bestellung hin. 5) Etwas b., Einem Auftrag zur Besorgung desselben geben: Etwas zu Fertigendes bei Handwerkern, Künstlern etc.; etwas zu Lieferndes bei Kaufleuten, Gastwirthen etc. b.; Einem Quartier, Herberge b.; Musik oder (s. Ga) die Musikanten, Fuhrwerk oder den Fuhrmann b., her-, hin-, hinaus-b. etc.; (Un-)bestellte Arbeit; Auf Bestellung. Hebel 3, 449 etc.; Soviel Bestellungen erhielt ich. Hagen Nor. 254; Waren auf sechs bis sieben Jahre Vorausbestellungen vorhanden. G. 30, 150 etc.; Die Besteller. 24, 332 etc.; Verkehr zw. dem Buchdrucker und Druckbesteller. Franke K. 156 etc.; Etwas ab-b. [die Bestellung abkündigen, aufheben]. Stahr Rep. 3, 266; Vogt Oc. 1, 273; Sch. G. 2, 24; Die Abbestellungen. 23 etc.; Etwas um-b. (versch. 3a), die Bestellung um- ändern etc. 6) (s. 5) Einen b.:
a) ihn wohin kommen heißen. 2. Kön. 7, 17; Bestellte ihn auf morgen früh in seine Wohnung aufs Dorf hinaus. Kinkel E. 97 u. V. (schwzr.: Ein Bestelltes machen, ein Rendezvous an- ordnen. Gotthelf G. 105).
b) Einem eine Thätigkeit, Wirksamkeit an-, zuweisen; ihn darin einsetzen (vgl. bestallen). Jos. 10, 18; 2. Kön. 22, 9; 1. Chr. 23, 2; 2, 19, 5 etc.; Zum Sehen geboren, | zum Schauen bestellt. G. 12, 278; 25, 94; W. 12, 192; Bestellte Mörder durchstreiften die Wohnungen. Sch. 1014a; Jene unbestellten Sachwalter der Menschheit. 311b etc.; Seine Bestellung zum Vormund etc.; Der falsche Bube, | den ich bestellt, war vorbestellt von ihm. Tieck Winterm. 2, 1 etc.
c) (ugw.) Einen in sein Grab b., bestatten. Schr. 13, 143. Stell Wasser bei [ans Feuer]. G. 7, 254; Ich bin .. Denen beigestellet, | die etc. Logau 2, 3, 13. Dahín- [1a]: Er lässt das Meiste dahingestellt oder vor- ausgesetzt. Ense D. 2, 393; W. 11, 177; 255; 15, 233; 17, 88 etc. (s. dar; da, Anm.)
Bēī-: Dār-:
1) bereit und gegenwärtig hin-s. (s. 2):
a) tr.: oft bibl., ferner: Jener .. Gott, dargestellt [stehnd] vor Odysseus. V. Od. 24, 447; Dem Herrn die Fische (W. 11, 12); Einen in seiner ganzen Blöße (Sch. 633a), einer Gefahr (L. 3, 347), zum Opfer (G. 13, 50), den Hunden zum Raub (V. Il. 1, 4) d.; Nichts Schönres hat euch .. das zaubrische Gemisch von Felsen etc. .. dargestellt [gezeigt, erblicken lassen]. W. 12, 220 etc.; ferner refl., z.B.:
b) 1. Sam. 17, 16; Sch. 923b; Sich seinem Richter (L. 8, 330); sich zum Pfand (B. 33b), zum Kampf (Sch. 456a) d.; mit sachl. Subj. W. 33, 64 etc.
c) Jemand oder Etwas stellt sich so und so dar, präsentiert, zeigt, erweist sich so. G. 17, 13; 20, 238; 29, 235 etc., auch mit als (s. d. †) und Nom.: 18, 275; 27, 180; Möser Ph. 4, 286 etc. oder Acc.: G. 4, 267; Br. 463a etc.
d) prägn.: Das stellt sich (Sch. 321a); Jedem von selbst (W. 20, 220); nackt (Freytag DW. 419) dar, ist offenbar etc.
2) (s. 1) vergegenwärtigend vor die Anschauung stellen, führen (s. Heinse H. 1, 222, vgl. vor-s.): Der Maler, das Gemälde, der Dichter, das Gedicht stellt den Moment dar, wo etc.; Der Schauspieler stellt die und die Rolle (Pers.) so und so dar; D–de Künste etc.; Nicht mehr d–d, sondern erzählend. G. 18, 261 (L. 6, 461 etc.); Kl. Od. 2, 223 etc.
3) Darstellung, nam. zu 2: Sch. 703a; 1131a; G. 25, 128; Lebensdarstellung. 30, 35.
4) Darsteller, zu 2, nam. von Schauspielern; Bettel- manns darsteller. V. Ar. 3, 158. Dúrch- [8d]. Eīn-:
1) [8d].
2) s. aus-s. 1; Bücher e. [in den Schrank]. Wackern. 3, 475¹⁰; In ein Siegel- oder Gemmenkabinett eingestellt. IP. 7, 140 etc., nam. auch: Vieh (zur Mast) e. 3, 149 etc. (s. auf-s. 5) und von bloßer Einkehr (unterwegs etc.). Auerbach D. 4, 79; Sein Pferd (G. 17, 175; 22, 5), Gefährt (Keller gH. 3, 49) wo e. (oder ünter-s. G. 23, 363) oder ohne Obj. Gotthelf Sch. 264; Sch. 159a (ünter-s. Schücking Gschw. 1, 117).
3) (s. 2) Leute e., z. B. als Rekruten (Benedir 10, 149); einen Gesellen (Hebel 3, 429), in Arbeit nehmen etc.; früher auch = an-s. 1d. Luther 2, 107a etc.
4) refl.:
a) (s. 3) zunächst von Pers.: sich einfinden, z. B.: Sich gefangen e. G. 28, 189 etc.; dazu: Das Stelldichein = Rendezvous (s. d.); Mz. uv.: Klencke Parn. 1, 45 etc. oder mit s: Gutzkow R. 3, 410; 6, 189; 7, 355 etc.
b) mit sachl. Subj.: Wo Begriffe fehlen, | da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein. G. 11, 81; Alle Symptome .. stellen sich ein. Sch. 1127a; Tieck 16, 90 etc.
5) Etwas e., einen Stillstand, eine Stockung darin eintreten lassen: Die Arbeit, die Zahlung e.; Stell den .. Kaffe ein und das Tobackschnupfen! Sch. 182a; Warum er seinen Feldzug „ingestellt“ und ganz aufgehoben. Weidner 122 etc., vgl.: Daß die Ausmessung .. sofort ihren uneinstelligen Anfang nehmen wird. Erbvgl. 40.
6) Einstellung, entspr. den transit. Bedd., z. B. 5: Sch. 926b; Arbeits einstellung. Mundt Rob. 1, 76 etc. Empōr-: emporrichten etc.: Solger Soph. 1, 9; V. Od. 1, 127. Ent-: seiner Gestalt, des rechten Aussehns entkleiden, z. B.: Minerva entstellt [verwandelt] sich in die Figur Jphthimä. Schaidenreißer 13b, vgl.: Ganz zum anderen Mann verstellt er sich. . . Also kam er entstellt etc. V. Od. 4, 249, gw. von einer häßlichen Ver- ändrung (s. verunstalten): Die schöne Gestalt .. zerrissen, entstellt. Cham. 3, 254; Des Greisen Aug’ entstellt sie [die Thräne]. G. 10, 304; L. 6, 520; Gal. 1, 4; Ein Abriß .. würde das Werk .. zum Skelett e. Sch. 1001b; V. Od. 16, 35; Il. 18, 23 ff. etc.; Sinn-e–de Druckfehler etc.; Das gram- (Herwegh 1, 97), schmarr- (Schücking Mark. 2, 146) entstellte Gesicht etc.; Übertreibungen, Entstellungen. Arndt Ber. 94 etc. Ugw.: Fußpfade e. G. 19, 404, unwegsam machen etc. (s. ver-s. 4); veralt.: Sich e. (Franck Chr. 97b etc.), entstellt (Hagedorn 2, 157; Zinkgräf 1, 128 etc.) = entsetzen. Entgêgen-: E. Einem Etwas (G. 21, 193; 35, 292; W. 5, 97 etc.) oder: sich (31, 251; G. 5, 92; 6, 303; 11, 56; 27, 422 etc.). Er-: (schwzr.) Ein Gebäude e. [erbauen etc.]. Demokr. St. 107; Wenn das Vieh sich .. „erstellt“ [zusammendrängend stellt]. Tschudi Th. 590 etc. Fórt-: weg-s. Ge-: veraltend statt Grundw., s. [5; 6]; an-s. 1 etc. Hêr- etc.:
1) rein örtl., keiner Bem. und keines Belegs bedürftig. 2) übertr.:
a) Her- s., wieder in den ursprünglichen (unverletzten) Zustand versetzen, vgl. restaurieren etc.: Etwas, das Beschädigte und meton.: den Schaden, die Trümmer (G. 6, 54), Fehler (18, 263), die Zerrüttung (28, 188) etc. —, Einen, sich h., wieder-h.; Die (Wieder-)Herstellung; (Wieder-)Hersteller z. B. der Demokratie. W. Luc. 6, 256 etc.
b) Hin-s., darstellen, z. B.: Einen den Einwirkungen. Kerner 530; ferner: Einen vom Kopf bis zum Fuß (Sch. 117b), als einen Abscheu (Arndt E. 152) etc.
c) Die Stellen, welche F.’s Gesinnungen am schlagendsten heraus-s. [hervortreten lassen, zeigen]. Lewald W. 4, 108; Ich hatte mich als ein guter [oder: als einen guten] Verwalter her- ausgestellt [gezeigt]. Keller LvS. 44; Eine eig. Herausstellung der Parteien wird sich erst heute ergeben. Gutzkow R. 6, 113 etc.
d) (s. c) Anstatt ihre Volksthümlichkeit zu verleugnen, stellen sie solche frei hervor. Ense D. 5, 270. (selten) ent-s.: Eine mißstellte Betheurungsformel. Hebel 2, 267.
Míß-: Nāch-:
1) tr., z. B.:
a) Im Frz. werden die einsilbigen Ew. meist vor- (od. voran-), die vielsilbigen nachgestellt etc.
b) [8b].
c) [8d].
d) (veralt.) Verse, so ihm nicht ein ungelehrter Mann nachgestellt. Stumpf 380a, als Nachruf (s. d.) gewidmet. 2) [8d]. hernieder-s., s. auch nieder 1f. I. Ǖber-: Wie der Christ dem Juden sich gegenüber- und überstellte. Br. Nordam. 34, über ihn; ugw.: Übergestellte [übereinandergeschlagne] Füße. L. 8, 234. II. Über- [8d]: Den Fluß mit Netzen ü., mit gestellten überspannen. I.
Nīēder-:
Um-: s. umordnen. II. Um-:
gestellt oder mit etwas Gestelltem umgeben, vgl.: Mit Geschütz (Platen 6, 14), mit Netzen etc. (G. 35, 316; WHumboldt 3, 3) um-s.; Ein goldenes Netz, das von fern mich umstellte. Rückert 2, 281 etc.; Von [vgl.: mit] der Sünde Garn umstellt. Cham. 3, 321; 4, 115. I. Unter-: unter Etwas stellen:
1) absolut: Ein Gefäß unt. etc., s. ein-s. 2.
2) mit Dat.: Krippen, die ihnen untergestellt waren. Immermann M. 3, 407; V. Arat. 81; Ruf und Ehre .. ist schönem | Reichthum untergestellt. H. 2, 134, untergeordnet (s. II). II. Unter-: = I 2, vgl. (zu I oder II?): Da du so .. großen Dingen ganz allein | die Schultern unterstellst. W. HB. 2, 48 etc.; dagegen: Einem unterstellt [untergeben] sein. Demokr. St. 144; Scherr Bl. 2, 389; 3, 165 etc.; Die Stützen, welche den Rechtsansprüchen .. unterstellt werden können. Oppenheim 8, 477 etc.; Unterstellungen [Hypothesen]. Volger EE. 430 etc. Ver-:
1) s. [4a].
2) in Bezug auf mehrere Ggstde: sie ihre Stelle unter einander vertauschen machen: Einen volksschwachen [Bienen-]Stock mit einem volkreichen ver-s. Kirsten Bien. 64; Verstellung. ebd.
3) Etwas von seiner Stelle rücken. Giesebrecht Ep. 55, selten, gw.: an eine ungehörige (s. verlegen 2).
4) durch Gestelltes versperren (s. verlegen 3): Die Thüre mit Dekorationen (G. 17, 54), mit einem Spind (König Fam. 1, 67), das Loch mit Tonnen etc. (Immermann M. 3, 206), die Ströme mit Reusen etc. (Preuß. Gesetzs. [59] 461) v. etc.
5) (schwzr.) Gemsen, Ziegen etc. ver-s. sich (Kohl A. 1, 56; Tschudi Th. 368) oder ver-s. (Gotthelf U. 2, 109; 147), können (oder wollen) nicht aus der Stelle.
6) ent-s.: Zu wissen, welche [Gebärden] ihn ver-s. und welche ihm anstehn. Engel 7, 164; Forster R. 1, 194; 248; Geibel Jun. 347; G. 26, 26; Ein Schwanenhals würde mich nicht ver-s. L. 1, 132; Die Arbeit damit zu v. 3, 125; Samps. 2, 7 etc. Nam. bibl.: Sein Gebärde, sein Antlitz v., finster blicken etc. (heute als zweideutig gemieden, s. 7).
7) durch Verändrung in der Erscheinung täuschend Etwas unkenntlich machen: Sein Aussehn, Gesicht etc., seine Stimme, Handschrift etc. v.; nam. oft: Sich v., s. [3b; c]: Er verstellete seine Angesicht mit Asche. 1. Kön. 20, 38; 14, 2; 22, 30 etc.; Dann wird uns der Monarch den Sklaven nicht v. [wir werden im Monarchen den Sklaven erblicken und erkennen]. Hagedorn 1, 49; Dem Alles sich verstellt [in falschem Licht etc. zeigt]. 51; Die .. Tracht verstellt mich ganz. Schlegel Joh. 4, 3; W. 33, 14 etc.; auch: Eine ins Grobe verstellte Frauenhand. König Kl. 3, 133; Sich in fremde Gestalt etc. (Luther 6, 7b; Schaidenreißer 57a), in einen Engel (L. 11, 86; 136), in Jemandes Freund (Gal. 5, 7) etc., zu Christus Apostel, zum Engel (2. Kor. 11, 13 ff.), zum andern Mann (V. Od. 4, 247) v.; Entartet Weib in äußrer Mannesart! | entstelltes Thier, in Beide nur verstellt! Schlegel Sh. 1, 105 etc. Adjekt. Partic.: Verstellt: täuschend anders, als man ist, sich gebend und: so sich zu geben beflissen. G. 16, 328 u. o.; Ggstz.: Unverstellt [aufrichtig, offen etc.]. Cronegk 2, 101; G. 8, 120; 9, 295; W. 26, 281; Das aller- unverstellteste Lob. Weißer Rabn. 3 etc.; (Un-) Verstelltheit; ferner: Verstellung. G. 10, 192; 13, 304; W. 6, 86 etc. Vōr-:
1) stellend weiter vorrücken, z. B. [8b].
2) das Obj. vor Etwas hin-s., mit ineinandergreifenden Nüancen (vergl. dar-s.):
a) örtl.: Sie stellete Jenem die Tafel | vor, der Ambrosia voll. V. Od. 5, 96 etc., nam.: Etwas deckend, schirmend etc. v., z. B.: Einen Schirm v., vors Licht, Bett etc.; Sich v., vor etwas dem Anblick zu Entziehndem, vor einen Angegriffnen, vor den Riß etc.; seltner übertr.: Christum zu einem Gnadenstuhl v. Röm. 3, 25; Sich Etwas zum Muster v. Mendelssohn 4, 1, 17; Einem Verschiednes zur Wahl v. [vorlegen], s. Sir. 15, 16; Einem Gesetz und Rechte v. [vorschreiben]. Jer. 44, 10 etc.
b) (s. a) Einem eine Pers. v., vorführen, um sie ihm (in gewisser Eigenschaft) bekannt zu machen. Ap. 12, 4 ff.; Möser Ph. 4, 141 etc.; Der Gemeinde die Kandidaten; den einzuführenden Beamten v.; Einen bei Hof, dem König v.; Erlauben Sie mir, Ihnen meinen Bruder vor-zu-s. etc.; Vorstellung.
c) Einem Etwas v., anschaulich vorführen, dar-s. G. 24, 327 etc., nam. auch schildernd etc., z.B.: die Sache von der heitern Seite (G. 25, 128), die Maxime als zum Taschendiebstahl führend (29, 345) etc.; Die Furcht stellt .. | Geschwader groß wie Heere vor. Lichtwer 37, lässt sie so erscheinen etc., s. das Folg.
d) (s. c) Einem, der sich über Etwas zu entscheiden hat, Etwas v., um auf seine Entschließung einzuwirken: Ich habe ihm die Sache gehörig, ernst, eindringlich vorgestellt; Einem Himmel (s. d. 1f) und Hölle v. etc.; Einem Vorstellungen gegen, über Etwas machen, thun; Da schrieb ich meine Vorstellung. V. Br. 2, 278 etc.; Gegenvorstellung(en). G. 16, 3.
e) eig. und zunächst bei dramat. Aufführungen (s. f; g): Eine Person (s. d. 1; 2), Rolle (G. 24, 324; 326) v., agieren, spielen: Daß diese Personen keine Frauenzimmer sind, sondern Frauenzimmer v. ebd.; 327 etc.; dann auch (s. c): Die letzten Scenen, von einem Frauenzimmer vorgestellt. 328 etc. und so: Vorstellung nicht bloß von der Darstellung der einzelnen Rolle, sondern auch: eine dramat. Aufführung. Düringer 1122, und verallgemeint (vgl. Schauspiel) z. B. auch bei Seiltänzern, Kunstreitern etc.: Heute große Vorstellung etc., daher best.: Theatervorstellung; ferner z. B.: Benefiz- (Düringer 145); Gast-; Haupt-; Probe- (Schütze Hamb. 565) Vorstellungen etc.
f) (s. e) Jemand stellt Etwas vor, z. B. Sch. 519a; Psyche hatte nicht das Aussehen, eine Sklavin in diesem Hause vor-zu-s. W. 6, 153, die Stellung einer Sklavin einzunehmen; 2, 25; 9, 240; 15, 254; Er schien wirklich der Mann zu sein, den er vorstellte. HB. 2, 12, als welcher er erschien etc. Prägn.: Etwas (s. d. 1d) v., eine stattliche Erscheinung sein etc. Hebel 3, 172.
g) (s. e) Ein Ggstd. stellt Etwas vor, bedeutet (repräsentiert) das Genannte. G. 10, 164; 22, 374; 39, 151; L. 11, 247 etc.; Was soll Das vor-s.? [bedeuten, heißen].
h) (s. c) Sich Etwas v., so und so v., sich im Geist davon einen (— solchen —) anschaunden Begriff machen; es sich (so und so) denken: Sich vor-s., daß; wie; ob (W. 5, 13) etc., auch: Selbst wachend ist er [der Traum] außer mir wie in mir, | nicht vorgestellt, gefühlt. Tieck Cymb. 4, 2 etc. Dazu: Vorstellung: das Sich-V. und nam.: Das, was man sich vorstellt (vgl. Begriff 4; Jdee), auch Zsstzg., z. B.: Die Grundvorstellungen eines edleren Lebens. Kapp Aufr. 7; Nebeneinanderstellung einander widerwärtiger Sinnesvorstellungen. Kant Anthr. 60; In jeder Welt- vorstellung, die einem wachenden Wesen beiwohnt. Mendelssohn Morg. 174. Wég-.
Zū-:
1) stellend schließen, z. B. [8d].
2) Den Ofen z., s. 1, ferner Ofengestell.
3) Einem Etwas z., einhändigend übergeben, z. B.: einen Brief (Rabner Br. 268) etc.; übertr.: Glauben (s. d., vgl. schenken 5b). Zurück-: s. vors. 1 und [8b]. Zusámmen-: s. zusammensetzen, nam. 2, z. B. G. Sch. 2, 263 etc. Zwíschen-: auch: Zwischenstellung [Stellung zwischen zwei Ggstdn etc. mitteninne]. Ense D. 2, 389.