Faksimile 0357 | Seite 1179
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Stapel stapelbar Stapelei ~lig ~elig stapeln
Stāp~el, m., –s; uv.; - (f.; –n):
s. Staffel, Anm.:
1) Unterlage, worauf Etwas ruht, z. B.:
a) Salzw.: S. (S–n, Stabeln), Pfähle oder Pfeiler für die Sogbäume etc., nam. aber:
b) Schiff.: Gerüst, worauf ein Schiff während des Baues ruht (vgl. Helling 2): Ein Schiff auf den S. setzen, legen (Höfer V. 60) etc.; vom S. (laufen) lassen; oft übertr.: Wenn meine erste Tragödie vom S. gelaufen sein wird. Platen 7, 27 etc., s. Theatermeer; ablassen 2 etc.; verallgemeint = Werft (s. d.). Thümmel 4, 129 etc.
2) (s. 1) Niederlage (s. d. 3), Ort, wo Waaren in Menge lagern, nam. auch: wo sie nach dem sog. S.-Recht lagern müssen, und: dies Recht selbst (s. S.-Ort, -Platz, -Recht, -Stadt). Haltaus 1732; Möser Ph. 1, 22; 261; 3, 168; Auf den S. schüttet die Ernten der Erde der Kaufmann etc. Sch. 76a; übertr.: Eure Hofstatt ist | der Sitz der Minne, sagt man, und der Markt, | wo alles Schöne muß den S. halten. 467b; Waaren-S. etc.
3) aufgeschichteter Haufe: Ein S. Waaren, Häute, Holz, Thaler etc.; Häufe Gehölz dem Herd | in reicher S. V. H. 1, 32 etc.; Holz-S.; Führt | Buchen-S. [gestapelte Scheite Buchenholz] auf lautknarrender Achse hin. V. 3, 3; Hyperbeln-S–n. Sh. 2, 523; Legt man die lufttrocknen Pfeifen schichtweise. . . Die Seiten des Pfeifen- S–s. Karmarsch 3, 506 etc.
4) Landw. = Stamm 3h: Die Thiere waren von so gutem S., so wohlgefüttert. Goltz 2, 23; 24; Den Vieh-S. vermehren, vermindern. Möser Ph. 1, 347; 2, 104; 132 etc.
5) Wollhand.: die den Grad der Zucht kennzeichnende Feinheit des Wollfließes: Freytag Soll 1, 36, s. Falk Th. 2, 335a; 442b; FBWeber Term. 557b. Dazu: Stapelung, Art der S.-Bildung. 558a (vgl. S.- Schluß); Hochgestapelte Wolle. 1, 242b; Fein-, grob-, kurz-, lang-stap(e)lige Wolle, Schafe. 5) (niederd.) Heck-S. = Heckpfahl (s. d.) u. ä. m.
~elbar, a.:
dem Stapelrecht unterworfen.
~elēī, f.:
s. Stabler 3.
~(e)lig~(e)lig, a.:
s. Stapel5.
~eln: 1) tr.:
in Stapel (s. d. 3) schichten, aufhäufen, eig. und übertr.: Stapple nicht und speichre! Rückert Mak. 1, 87; Vom gestapelten Holz. V. 1, 76; H. 2, 10; Alle seine hochgestapelten „Wellen“ etc. .. malen Nichts. HVoß JP. 18 etc.; Etwas auf-s. Gutzkow B. 199; Immermann M. 3, 24; Lewald RothE. 23; Vat. 2, 221; Platen 2, 221; Das erstaunliche Wissen, das der Verstorbene in seinem Gedächtnis aufgestapelt. Heine Verm. 1, 297; Ein hochaufgestapelter Busen. Reis. 1, 99 etc.; Holz, das .. emporgestapelt lag. Prutz E. 1, 241; Holz, Waaren fort-, weg-s. etc., auch: Das Schiff ist abgestapelt (s. 2a), vom Stapel gelaufen. 2) intr.:
a) (mit sein) die Beine hoch hebend schreiten: Der hinter ihr herstapelte. Ense T. 3, 380; Rahel 2, 591; Der stapelte mit schrecklich langen | Beinstelzen so die Pfade hin. Ro- quette W. 20; Ich stapelte immer rasch den Sandberg hin- auf. Seume Sp. 351 etc., vgl.: Der gemein[e] Gang der Pferde und Stapfen .. Den gemeinen Gang, so wir staplen genennt. Ryff Th. 30 etc.
b) (mit haben) von fahrenden Schülern etc. wie fechten (s. d. 5) von Handwerksburschen, s. Schm. 3, 650: Die Pfarrhöfe etc. ab-s.; Zehrgeld er-s. etc., vergl. Stabler 3. 3) adjekt. Partic. Präterit.:
a) s. Stapel 4.
b) Weil mir der Herr zu hoch gestapelt war. Gutzkow R. 1, 200, hochmüthig etc. (vgl. 1; 2a; s. hochbeinig).