Faksimile 0339 | Seite 1161
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Gespür spürbar spuren spüren Gespürer Gespürerei spurig
Gespür, n.:
s. Spur, Anm.
Spürbar, a.:
sich spüren (s. d. und Zsstzg.) lassend, merklich. Lavater 4, 9; W. 31, 255; 33, 213 etc.; Un-s. Zschokke 1, 109 etc.
Spūren, intr. (haben) etc.:
1) s. gleisen und Zsstzg.
2) s. Spurrost.
3) s. sporen.
4) s. spüren 1.
Spür~en, tr., intr. (haben) etc.:
vgl. wittern: 1) die Spur (s. d. 1b etc.) von Etwas (auf)suchen, weidm. und übertr. (auch „spuren“. Adelung):
a) tr., selten (s. 2) außer Zsstzg.: Die Fährte s. Hagedorn 1, 59; Einen [auf-] s. und greifen. Lenau A. 164 etc.
b) refl. (weidm.): eine so und so beschaffne Spur (Fährte) zeigen. Döbel 1, 33a; Winkell 1, 394 etc.
c) gw. intr.: (Nach Etwas) s. Geibel 48; G. 13, 25; Sch. 33b; Tieck N. 1, 153 etc.
d) Dazu: Spürer, z. B. von Hunden. Garzoni 603a; Sch. 568a; V. 2, 120; Od. 17, 317 etc. (s. Spürhund) und von Pers. (vgl. Späher etc.). Bode Empf. 4, 13; Ich bin ein alter Spürer | und längst schon auf der Spur. Freiligrath SW. 1, 420; Sch. 159a u. v., dazu: Spürerei. Ense T. 4, 180; D. 6, 345. 2) (s. Spur 1f) Etwas durch seine Wirkung empfinden, gewahren:
a) Etwas s., in sich, an Jemand etc. 1. Sam. 29, 7 etc.; G. 3, 200; 19, 374; 20, 61; Sch. 368b U. V., auch: Wird Niemand doch den neuen Meister s. Lenau A. 147 etc.
b) mit abhäng. was (Merck’s Br. 2, 220; Sch. 77b etc.); wieviel (Uhland 307) etc.; daß (G. 9, 292; 34, 160 etc., veralt.: Den wir oft gespürt haben, daß etc. 2. Kor. 8, 22) etc., zuw. mit Acc. und Jnfin.: Da man den Zwinger erzittern gespürt. Cham. 3, 254; Göckingk Lieb. 22 etc. Zsstzg. gw. tr., vgl. die von merken, wittern etc., suchen etc., z. B.: Áb- [1]: die Fährten eines Distrikts aufsuchen. Laube Br. 235; Gartenl. 11, 327a ff.; Hausbl. (58) 2, 290 etc., seltner: Der Förster hat den Knaben abgespürt. Schefer Laienb. 487. Án- [2]: Man spürt dir doch immer an, daß du ein Gelehrter bist. G. 9, 272; Sch. G. 2, 24 etc. Āūf- [1]: G. 7, 317; 31, 82; Uz 1, 111; W. 6, 64; 31, 395 etc.; Unaufgespürt bleiben. Rückert Rost. 2b etc., Aufspürungen. Scherr Bl. 1, 148 etc. Aūs- [1]: G. 5, 269; 6, 290; 8, 44; Laube Br. 240 etc.; Dem Ausspürer und Angeber. Matthisson E. 1, 215. Be- [1]: 146 selten: Deine Art, die Natur zu b. Zelter 3, 475, zum Ggstd. des Spürens zu machen etc. I. Durch- [1]: spürend durchsuchen. JvMüller 7, 42; Sein Haus | bis auf den letzten Winkel zu d. Nicalai 5, 128; 8, 189; Rückert Nal 198 etc. ⅡI. Dúrch- [2]: das Obj. durch etwas es Verhüllendes hindurch spüren, gewahren. Er- [1]: spürend erforschen, auf-s.: Die Quelle von Etwas (Fichte 7, 94), die Brunnen (Rückert 1, 33), Einen (2, 90), den Fund (Morg. 1, 21), eine Frucht (Thümmel 5, 198) e. etc. Ge- [2]: (schwzr.) Gotthelf G. 203; Einem Etwas an-g. Sch. 122 etc. Herāūs- etc. [1]: Etwas spürend herausfinden: Den Vf. h. Ense T. 2, 85 etc., auch (weidm.) die herausgehnde Fährte finden. Gartenl. 11, 327b etc.
Nāch-:
1) [1] intr.: spürend nachforschen, mit Dat.: Personen (Laube Band. 1, 18 etc.), dem Heer (Schlegel Sh. 7, 303) etc.; Jemandes Pfad (Gotter 1, 5), Schritten (Sch. 644b); den Gründen (821b) etc. n.; N–de Jäger. V. Od. 9, 120; Nachspürung. JWiggers Unt. 158; Unsern Nachspürern. Houwald 3, 145 etc.
2) [2] Etwas in seiner Nachwirkung vers. Um- [1]: Als Jüngling wardst du umspürt | von Wölfen rings. WolfgMüller (Echtermeyer 2, 435). Ver- [2]: B. 77a; Wie er einen Trieb zu lernen .. in sich verspürt. Fichte 8, 12; Wenn sie den Betrug vérspürt. G. 7, 306; Lichtwer 135; Große Eßlust v. Musäus M. 4, 96; W. 15, 211 etc. (s. auch lassen, I 3). Vōr- [1]: Zukünftiges (ahnend) spüren. Rückert Morg. 1, 6, vgl.: Voraus-s. Immermann M. 1, 7 etc.
~er, ~erēī, s. spüren 1d und Zsstzg. Spūrig, a.:
in Zsstzg. (s. Spur 2), z. B.: Áb-: vom rechten Gleis abweichend, eig. und übertr.: A. fürwahr und vernunftlos. V. H. 2, 135 etc.; Die A–keiten einer Krüdener. Ant. 2, 357; Br. 1, 9 etc. Aūs-: ab-s.: Wofern die Handwerker ausspürig werden [ihre Schranken überschreiten etc.]. Möser Ph. 1, 210. Brēīt-: zunächst in Bezug auf Wagengleise. Gutzkow Bl. 1, 110; Hesekiel Jen. 1, 150 etc., dann auch: von gespreiztem Gehn und Stehn etc. Auerbach Leb. 1, 62; Freytag Soll 2, 290; Kompert NGsch. 2, 80; Pfl. 1, 20 etc., dann auch = weitschweifig. Brachvogel FB. 3, 3; Genast 1, 169; Laube DW. 5, XXXIII; Rank SchM. 76 etc. Eīn-: Die Bahn mit einem oder zwei Gleisen (ein- oder zwei-s.). Karmarsch 1, 613 etc. Eng-: Ggstz. breit-s. (auch schmal-s.), z. B.: von einem Gefährt. Vogt Oc. 1, 227 etc.; Je straffer und e–er die Arme vorgestreckt dem Feinde Trotz bieten. Jahn M. 155. Grāb-: (ugw.) Durchfurcht vom g–en Jahrhundert und vom Geleise ungezählter Zeiten. Gregorovius (Nat.–Z. 15, 576). Schmāl-: s. eng-s. Wēīt-: breit-s., z. B. vom Gang. Hackländer Nam. 1, 280; Kompert Böhm. 143 etc.; ferner: Eine von der plautinischen W–keit himmelweit abstehende Raschheit des Ganges und Prägnanz der Form. Danzel 151. Zwēī-: s. ein-s. etc.