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Sprung sprunghaft ursprünglich
Sprúng, m., –(e)s; Sprünge; Sprünglein, elchen; -:
1) das Springen (s. d. 1a etc.), die Bewegung eines vom Boden sich Fortschnellenden etc. (vgl. Satz 1):
a) Die Sprünge der Turner, der Ballett-, Kunst-, Luftspringer etc., der Heuschrecken, Flöhe, Hasen, Hunde, Pferde etc., auch: des Springers im Schach etc.; Hohe, weite, große, gefährliche Sprünge etc.; Ein S. zum Fenster hinaus, hinunter; über den Graben, die Mauer (hin- über, Ein S. von dieser Brücke macht mich frei. Sch. 520a etc., Mit einem S. oben, zur Thür hinaus sein; In einem S. bis zum Palast laufen. W. 12, 91; In vollem S. hinterdrein sein (Luc. 4, 265), zurückreiten (60) etc.; Einen S. wagen, thun. Lichtwer 121, auch z. B.: Welche Sprünge| that mein Leutnant! V. 2, 55, wie lief er! etc.; Die Fische Sprünge springen. L. 5, 182 (Logau) etc.; Zum Vergnügen der Gesellschaft Sprünge und Männerchen machen. 7, 417, auch von gleichsam belebten Wesen (vgl. h): Ruf deiner Zung’ Holla, ich bitt’ dich; sie macht Sprünge zur Unzeit. V. Sh. 3, 74; Auf seltsame Sprünge richtet die Sprache nur ein Gaukler, nicht ein Dichter ab. Novalis 1, 112 etc.; Das Leben, bes. das sittliche, hat Flug, dann S., dann Schritt, endlich Stand. IP. 36, 26; Leicht wie der Jris S. durch die Luft .. | hüpfet der Brücke Joch über den .. Strom. Sch. 76b; Die zum geselligen Tanz ordnet den tobenden S. 86a (s. Sieben-S.) etc. Dazu figürliche RA. (b– e), z. B.:
b) Sprünge machen, sich unfügsam erweisen, sich sperren und Einem dadurch zu schaffen machen (etwa wie der gejagte Hase dem Jäger?): Mach mir keine Sprünge! Auerbach D. 4, 41; FLSchröder Btr. 1, 1, 61; Wir hätten einander lange genommen, wenn mein Vater nicht solche Sprünge machte. Weiße Kom. Op. 3, 162 etc.
c) Ein Reitersmann, der Das vorausdenkt, wird keine großen Sprünge machen [nicht weit kommen, es nicht weit bringen]. G. 35, 48; Weßhalb die Gartenkunst nie große Sprünge wird machen können. Kohl Südr. 1, 116 etc., auch: durch geringe Hilfsmittel beschränkt sein etc.
d) Auf dem S. stehn, z. B. von einem Besuch, der, gleich wieder zum Fortgehn bereit, sich nicht setzen will etc., vgl.: Auf einen S. [Nu] zu Jemand kommen. Auerbach Ed. 33 etc., namentl. auch: Auf dem S. stehn (Bahrdt 3, 135; G. 20, 80; Sch. 657a etc.) oder sein (117b; W. Att. 1, 1, 52), mit Infin. und zu, nahe dran oder im Begriff sein.
e) Wieder auf seine alten Sprünge kommen. L. 12, 65 etc., auf das früher Gewohnte zurück; Auf od. hinter Jemandes Sprünge [Schliche, Kunstgriffe, Spur etc.] kommen, auch: ihm Etwas ablernen. G. Zelt. 6, 49; Wo seid ihr gleichwohl hinter die Sprünge gekommen? [habt ihr’s gelernt etc.] Wackern. 3, 840²⁸ etc.; Einem auf die Sprünge helfen (vgl. 4 und Bein 2e).
f) (s. springen 1c) der unvermittelte Übergang, wobei das Zwischenliegende übersprungen wird, vgl. als Ggstz. (auch für Bsp.) Schritt 2a; b: Da er auf die newtonische Lehre übergehen will, geschieht es durch einen S., wie ja die Lehre selbst durch einen S. in die Physik gekommen. G. 39, 325; 374; (vgl. 26, 58); Statt Schritte Sprünge thun und die Reife übereilen. WHumboldt Sch. 214; L. 7, 121; Einen so plötzlichen S. von Weiß auf Schwarz. 10, 129; Nirgends ein S. oder eine Lücke zw. ihnen. Mendelssohn Morg. 279; IP. 1, XXII; Zwar machte die Natur auch diesmal keinen S. W. 12, 35; 31, 463 etc.
g) (s. springen 1d) der Begattungsakt von Hengsten, Stieren, Böcken etc. (Be-S. Spate).
h) (vgl. a und springen 2a; b etc.) zuw. die springende (hüpfende) Bewegung von etwas Sachlichem: Nicht der S. des Blutes [Pulsschlag etc.] macht das Leben aus. Immermann M. 3, 152; Setzen wir darum unser Leben auf den S. eines Würfels? Sch. M. 2, 250, Chance, wie der Würfelfällt etc.
2) (s. 1a) zuw.: der Raum, den man springend zurücklegt, durchmisst, nam. übertr. zur Bez. einer kleinen Strecke: Von Poli . . bis Trapezunt ist nur ein S. für ruderkundige Schiffer. Bodenstedt 2, 17 etc., so nam. Katzen-S. (s. d.).
3) (s. springen 2i) Borst (s. d. 1), Spalt etc.: Das Glas hat, bekommt einen S.; Feinrisse, die nachher im Feuer zu Sprüngen werden. Rumohr Kochk. 32 etc., so nam. auch im Bergb. (s. Rücken I 7).
4) = S.-Bein (s. d.), nam. weidm.: Hasen-S. Döbel 1, 31a und dann auch: Sprünge = Hinterläufe des Hasen. Brockes 9, 254; Laube Br. 289.
5) Fischer.: Angel bei der S.-Fischerei (s. d.), auch „Sprang.“
6) Schiff.: das Vorderleik (s. d.) eines trapezoidischen Stagsegels. Bobrik 629b; 654b.
7) Web.: = Fach 12.
8) weidmänn.:
a) s. 4.
b) s. Rudel 1.
9) s. springen 2f, gw. nur in Zsstzg. Zsstzg. z. B. zu 1a, Gem- sen-S., der einer oder wie einer Gemse. Freiligrath 2, 318; Löwen-S. Gleim 4, 136; Tiger-S. Gutzkow R. 8, 343 etc. (s. u.), zahlreich bei Turnern, Kunstspringern etc., z. B.: Stand-S. ohne Anlauf oder Anlauf-S. Guhl 1, 241; Frei-oder Stab-S. Jahn T. 132, ohne oder mit Springstab und von einzelnen Sprüngen: Affen-, Bock-, Hoch-, Sturm-, Tief-, Vor-, Weit-S. etc. ebd.; 139 ff.; Zwitter-S. 74, vgl.: Der Affen-S. .. Der Forellen-S. . . Unterschiedliche Brett- und Tafelsprünge .., der Katzen- S., ein Rad-S. auf dem Brett gegen der Mauren . ., der Hasen-S.; der Reif-S. . .; zehn Todtsprüng etc. Gar- zoni 524b, wonach wir im Folg. nur noch wenige erwähnen (s. auch Spate), vgl. ferner für die mit Vors. die entsprechenden von springen, z. B.: Āāl-: Aalstube, eine mit dahinter befindl. Kasten versehne rechen- artige Wand in fließendem Wasser, die hinüberspringenden Aale zu fangen. Eichelberg Thierr. 547. Áb-:
1) das Abspringen (s. d. 1—3), z. B.:
a) Den Luchs beim A. [Hinab-S., vom Baum]. Tschudi Th. 413; häufiger: A.: ein Seitensprung des Jagdthiers, um Jägern und Hunden zu entgehen oder den Aufenthaltsort zu sichern. Laube Br. 235; Brockes 9, 254; Döbel 1, 30b; 94 etc.
b) (s. a) Wie .. der Blitz nur beim Ein- und nur beim A–e zerschmettert. IP. Freih. 82; Klinger 6, 224 etc.
c) (s. a; [1f] und abspringen 1b) Solche Absprünge eines verwilderten Gehirns. Ense D. 5, 103; Die kühnen Absprünge in den pindarischen Oden. Jris 7, 674; L. 10, 93; Daß ich meiner eigenen Sache durch diesen dramatischen A. im geringsten nicht schade. 12, 512; 517; Nach einem abermaligen A. in das erbauliche Gebiet. Strauß Streitschr. 1, 90; Thüm mel 2, 262; Dieser plötzliche A. von ihrem vorigen Betragen. W. 14, 56 etc.
d) (s. c und abspringen 3) Kontrast, Abstand: Es ist ein großer A. von den Frauenzimmern bis zu uns. Gotter Sch. 211 etc.
e) (s. a; c) Abstecher (s. d.), kleine Reise: Einen kleinen A. dahin zu machen. W. 1, 170 etc.
f) s. e und [1d]: Daß ich auf dem A. bin. L. 13, 280, auf dem Sprung oder bereit zur Abreise.
g) [9] zuw.: ein Absatz als Unterbrechung und Abweichun; von der grade fortlaufenden Linie: Mit einem kleinen A. der Nase von der Richtung der Stirn. Kant Anthr. 274 etc.; Auf einem Berg-A–e gelagert. Gutzkow 3, 22, s. Vor-S. etc.
2) zuw.: etwas Abspringendes:
a) Forstw.: s. Springer 3f.
b) (s. abspringen 4) die Absprößlinge: Eine Menge kleiner Verbrechen, der A. des Elends und der Armuth. ThPaine 2, 149. (s. o.) possierl. Sprünge, eig. und übertr.: Mit den Affensprüngen meines Geistes. Brachvogel Narc. 71; Mit Bocks- und Affensprüng[en]. G. 2, 120; 3, 259; W. Luc. 5, 331 etc.
Áffen-: Án-:
1) das Anspringen, der Anlauf. B. 163b; Kl. Od. 2, 37; V. Th. 25, 258 etc.
2) (s. 1) der Ort des Anlaufs; verallgemeint: der Beginn (veralt.). Lohen- stein A. 1, 375; 1261; 2, 377 etc.
3) Der nässende (s. d.) Grind, A., impetigo. Bock D. 592, vgl. Schm. 3, 592 (auch Aus-S.); Anspring. Agricola 593 etc. Angst-: ugw.: Ängste-S. G. 11, 87. Āūf-:
1) das Aufspringen (s. d. 1), in die Höhe: Das Springen zerfällt in den A. oder das Aufschnellen, in das Schweben in der Luft oder Fliegen und in den Nieder-S. Jahn T. 132; IP. 3, 122; 43, 147 etc.
2) das Aufspringen (s. d. 2), Sich-Offnen: Die Knospe des Mundes mit dem A. Rückert Mak. 1, 75 (selten). Āūs-:
1) (selten) das Hinausspringen, z. B. (vgl. Ab-S. 1c); So hab ich Lust, in das Exordium noch einige beiläufige Aussprünge zu thun. IP. 16, 58.
2) [9] Ein- und Aussprünge der Festungswerke; Einen apsisähnlichen A. Fallmerayer Or. 1, 126; Unterhalb des Apsis-A–es. 127; Sie kamen auf einen Berg-A. Kürnberger N, 2, 197 etc. Ballétt-. Be- [1g]. Bēī-: das Beispringen (s. d.), die Hilfe. Schottel 626a. Bóck(s)-: Kapriole (s. d. und Affen-S.). G. 28, 197; Seine Hasen-, Bock- und Luft- sprünge. IP. 7, 208; V. 1, 169; Seltsame Bockssprünge, die er seinen Witz und seine Laune machen lässt. W. 23, 197; Witz-B. Bahrdt 2, 5 etc. Ehren-: ein Sprung oder Tanz in Ehren. V. 4, 4 etc. Eīn-:
1) s. Ab- S. 1b etc.
2) (s. 1) weidm.: E., der Ort an einem Thiergarten, wo das Wild hinein-, aber nicht herauskann. Laube Br. 249; Winkell 1, 604 etc.
3) (vgl. Aus-S. 1) Mit Einsprüngen und Episoden. H. 4, 26.
4) s. Aus- S. 2. Ent-: ugw. statt Ur-S. Grimm Gsch. d. d. Spr. 335. Fárben-: z. B. [1f]: Alles gehörig schattiert, Nichts von jenen Farbensprüngen, die dem Auge wehe thun. Börne 5, 216. Fêhl-: Sch. 532a. Félsen-: auf Felsen. G. 29, 137. Frátzen-: (vgl. Gaukel-S. etc.) So ein französ. F. G. 29, 441. Frēūden-: Zschokke N. 13, 301. Gedánken- [1f]: Gutzkow 3, 3; IP. Fat. 1, 194. Gêgen-: Sprung in entgegengesetzter Richtung. Pyrker 155. Grāben-: übern Graben. KMayer 138. Hāsen-:
1) (s. Bock-S.) Satirische und andere Hasensprünge. IP. 7, 72 etc.
2) [4]. Hêr- etc.: Hin- und Hersprünge; Im Hinab- und Hinauf-S. etc. Hōch- (s. o.): König 15, 333. Jrr-: Durch die seltsamsten Irrsprünge. G. 4, 281, vgl.: Kreuz- und Quer-S.; Irr- Gang, -Fahrt etc. Kánzel-: Den K. thun, als Brautpaar aufgeboten werden. V. 2, 56; 198, s. Kanzel. Kaskāden- [1h]: Kürnberger N. 2, 142. Kátzen-: s. o.; ferner [2]: G. 20, 200; Frankreich soll mir von Berlin nur ein K. sein. Thümmel 5, 228; 7, 69 etc., dann auch (s. Katzenschwanz 1) = Bagatell, z. B.: 300000 rhein’sche Gulden | sind fürwahr kein K. Burmann F. 152. Krēūz-: s. Jrr-S. Lúft-: hoch in der Luft, s. Bocks-S.: Vor Freuden Luftsprünge machen. JvMüller 13, 42 etc. Mēīster-: ein meisterhafter. Stahr Par. 1, 229. Nāch-: s. Vor-S. 3. Nīēder-: s. Auf- S. 1. Pfēīl-: Der Pf. des Tigers [pfeilgeschwind]. Freiligrath SW. 4, 18 etc. Quéll-:
1) = Quell (s. Spring 1b).
2) (s. 1) übertr. = Ur-S.: Den Q. seines Irrthums erkennen. Auerbach Dicht. 2, 45; SchV. 29 etc. Quêr-: s. Irr-S. Rīēsen-: sehr großer: Wenn meine Liebe den R. wagen sollte. Sch. 197b. Rítter-: ein ritterlicher. Thümmel 7, 26 etc.; daher von einem zu solchem noch fähigen Vasallen (in der Lausitz): das Recht, sein sonst an den Lehnsherrn rückfallendes Rittergut auf die weiblichen Nachkommen übergehn zu lassen (Vorritt). Rössel-: (s. Roß2e) der Gang des Springers, wobei er jedes Feld des Schachbretts einmal betritt. Bilguet 8b etc.; übertr.: Seine humoristischen Rösselsprünge. IP. 7, 5; Waldau N. 3, 86. Rück-:
1) ein Sprung rückwärts. Schlegel Sh. 7, 134 etc., auch übertr., vgl.: Wenn ein Terzeron eine Mulattin heirathet, so giebt Dies R–s-Kinder. Kant phGeogr. 2, 5 (s. zurückarten).
2) [9] Das schroffe Gebirge mit zahllosen Vor- und Rücksprüngen. Nat.-Z. 15, 286 etc. Sāīten- [3]. Sēīten-: Sprung seitwärts, eig. und übertr. (s. Ab-S. 1a; b). G. 22, 412; Ohne S. [Ausflucht etc.]! warum ward ich hierher gesprengt? Sch. M. 2, 241; W. 21, 80; 22, 233 etc. Sīēben-: Art Tanz, abwechselnd im Drei- und Viertakt (s. Schm. 3, 591): Pfarrius Soonw. 54, vgl.: Der lebhafte Vier- S. .. der Polka. JKohl Par. 1, 205. Stérn-: z. B. [3]: Daß der [Eis-]Spiegel in großen Sternsprüngen [sternförmigen] zerberstet. Gartenl. 10, 123a. Tōdes- (s. o.): ein sehr gefährlicher. Thümmel 1, 57. Tóllmanns-: Fouqué Dr. 1, 174. Über- [1f]: Mehr ein U. als ein Übergang (s. d. 2). G. Sch. 1, 199; Ein solcher U. [von einem Zustand in den andern]. G. 30, 312; H. 11, 440; FSchlegel DMus. 3, 70; W. Luc. 6, 51 etc. Ǖr-:
1) der Spring (s. d. 1b) oder Quell, z. B. (veralt.): Da sah er einen kleinen U. und ging bei dem Wasser. Luther 6, 501b etc., gw. heute nur als Beginn und Anfang eines fließenden Wassers, z. B.: Der Lac des Rousses, der keinen sichtlichen einzelnen U. hat, sondern sich aus quelligem Boden .. sammelt. G. 14, 179; Dies Wasser hat zween Ursprüng etc. Stumpf 547b; Am Haupt oder U. des Inn’s. 620a; 619a etc., vgl. (s. 2): Alle Quellen, welche aus den obern Schichten der Erdrinde ihren U. nehmen. Burmeister Gsch. 122; Der des U–s Quellen verhehlt, der Nil. V. H. 1, 207.
2) (s. 1) übertr.: der erste (oder Ur-) Anfang von Etwas; Das, woher es entspringt etc., keines Belegs bedürftig außer für die nach Adelung ,,seltne“ Mz.: Ense T. 1, 181; Für die übrigen [Abteien] kennt man nur griech. Ursprünge. Fallmerayer Or. 2, 49; Gervinus Lit. 5, 76; Daß alle gemischten Farben aus drei Ursprüngen erzeugt werden. G. 39, 31; Gutzkow Z. 3, 107; Die Ursprünge und Quellen .. erforschen und .. gründlich verstopfen. Leibnitz 1, 153; V. Ländl. 2, 305; Die Ursprünge und Grundlagen unsrer ungebundenen Reden. Wackern, 2, VII.etc.; Diesen unsern Erd-U. [irdischen]. H.; Wenn sein Bewusstsein ruht auf seinen Selbstursprüngen. Rückert W. 1, 215 etc. Vīēr-: s. Sieben-S. Vōr-:
1) [9] vorspringende Theile, z. B.: An den Platten der Kapitäle sind Vorsprünge. G. 23, 340; An dem schroffen Felsen . ., wo auch nicht ein Fußbreit V. 400; 28, 338; Humboldt KlSchr. 1, 120; Auf der Flur, auf dem V. Kosegarten Po. 2, 391; Platen 4, 286 etc.; Fels-V. Platen 2, 171 etc.; Fenster des runden Söller-V–es. Willkomm Sag. 1, 139 etc.; bildl.: Den Originalen desto mehr V. zu geben. L. 4, 115, sie schärfer hervortreten zu lassen.
2) V. (Vorsprang), im Ggstz. zum Hinterkorn (s. Achterkorn), das beim Worfeln nach vorn hin springende Getreide, auch: das von selbst aus den Garben springende. 3) Vor- (Ggstz.: Nach-) S., -Sprang, s. Vorlauf 1b, z.B.: Der wässerichte Vorsprang des Olivenöls. V. Georg. 221 etc. 4) (s. Vorlauf 2) der Vortheil, den man dadurch vor Jemand hat, daß man ihm voraus ist, und: die Distanz, um welche man ihm voraus ist, eig. in Bezug aufs Einholen beim Laufen und Springen und übertr.: Den V. (G. 10, 113); starken V. (5, 224); einen außerordentl. V. vor Andern (32, 138, vergl. als Gallicism: auf Jemand. Cham. 5, 155) haben; Den V. gewinnen (Platen 4, 296), Einem abgewinnen (G. 24, 236; Schlegel Cäs. 1, 2; W. HB. 1, 110 etc.). Wāge-: riskanter, gefährlicher: Sch. 544b (vgl.: Der gewagte Sprung. 50b); Verzweiflungs-W. Schwegler (46) 73. Wétt-: vgl. Wettlauf etc.
~haft, a.:
sprung- artig (s. nam. Sprung 1f): Launisch und s. Ense D. 6, 325; Sie erzählte etwas s. König DFam. 1, 309; Prutz GschTh. 114; Die S–igkeit ihrer Bewegungen. ASchlichtkrull Lat. M. 114 etc.
Ūrsprünglich, a.:
uranfänglich (s. d., vgl. urthümlich etc.): Das U–e, Göttliche etc. G. 22, 75; Der Unterschied der u–en Tugenden von den abgebildeten. 39, 153; Aus dem unnatürlichen Zwange seines Standes in den u–en Stand der Menschheit zurückversetzt. Sch. 765a etc.; Ur-s. [früher etc.] war diese Moschee eine Kirche etc.; Ein grund-u–es Verlangen. WHumboldt Son. 269; Tie f-u. König 15, 94; Recht naturwüchsig, ziemlich wald-u. Scherr Bl. 1, 80 etc.; U–keit: der u–e Zustand, die u–e Art des Seins, Urthümlichkeit: G. Stein 1, 148; Jene U–keit und Kernnatur. Gutzkow R. 7, 459; Giebt es in der Kunst eine geniale U–keit ohne Naīvität? Heine Lut. 2, 10; Von der Reflexionsbildung .. wieder zur U–keit zu gelangen. Lewald W. 2, 462 etc.