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Springen um-springen
Springen, sprang, spränge; gesprungen:
intr. (sein, haben, s. flattern, Anm. etc.) und (s. 1e; 2d; k) tr. und refl.:
1) von lebenden Wesen: vom Boden fortschnellend sich bewegen (s. nam. Bock An. 351; Jahn 132 etc., vgl. hüpfen), danach auch zuw. (s. 2) von einer dem eig. S. nur ähnl. Bewegung und übertr.:
a) mit Ortsangabe in Betreff des durchmeßnen Raums, z. B.: Hoch (s. d., auch 1d), weit, zu kurz (Zachariä 1, 317) s., oder des Woher, Wohin (nur vereinzelt mit einer dem Wo entsprechenden Fügung, z. B. Sch., s. JMeyer Btr. 10; Sprang er schon über dem Stadtgraben und husch in den Wald hinein. Hebel 3, 209, vgl.: Fortuna, die über einer Erdkugel über ein Sprungseil springt. Hartmann BB. 216 etc.), z. B.: Da sprang ich steil aus dem Bett, in die Kleider, die Treppen hinab, nach der Wache. Höfer V. 89 u. v.; Sprang der Sklave | der Sorge in der Freude Schoß. Sch. 24a; Sie spring aus der lieblichen Narrethei so plötzlich in den Tiefsinn (s. c). Tieck A. 2, 61; Aus der Haut (s. d. 1p) s.; Aus dem Kerker s., entfliehn (ent-s.) etc.
b) (s. a) ohne solche Orts- angabe: Wollen s., da sie nicht gehen können. Luther 6, 146a; S. wie ein Bock (s. d. 4); Vor Freude hüpfen und s. Wackern. 2, 101⁷ (vgl. auch hopfen II 2); Sie s. und tanzen um das Kind in einem Ring. 3, 337¹³; Gesprungen oder zu s. kommen (s. d. 5b; 7), vgl.: Ungesprungen und ungetanzt gehn. Luther 8, 300b etc.; Jemand hat gesprungen (Freiligrath SW. 1, 429; EKleist 1, 65 etc.), auch —: was Rechts (G. 11, 180), seltner (vgl. a: herum-s. etc.): Wie bin ich neulich noch mit ihr | am Maienfest gesprungen. Langbein L. 285 (JMMiller).
c) übertr., insofern das zwischen Ausgangs- und Endpunkt des Sprungs Liegende nicht berührt wird: Nie springet die Natur. Alxinger D. 196, sie geht stufenweis; von einem Sätze auslassenden (überschlagenden) Schauspieler, Souffleur. Düringer 1004 (auch: mit-, nach-s. ebd.); auch gleichsam personif.: Der Wind ist von einer Himmelsgegend nach der andern [um-]gesprungen etc.
d) vom Begattungsakt z. B. der Böcke, Stiere, Hengste etc., z. B. mit auf. 1. Mos. 31, 10 oder tr.: Schm., gw. aber ohne Präpos. (mit haben) oder tr.: be-s. (veralt. er-s. Fischart Garg. 240b).
e) mit Obj., z. B.: Sprünge s. Logau (L. 5, 182), vgl.: Einen Reigen s. Schm. etc.; Die Lohballen s. und zusammentreten. Reichart Gart. 3, 52 (dazu: Ballenspringer. ebd.); Bühnenw.: Die Prospekte s., dadurch aufziehn, daß man, die Zugleinen fassend, von der obern Maschinerie aufs Podium springt. Düringer 905 etc.; ferner: Ein Loch in den Himmel (Freiligrath H. 212); sich [Dat.] ein Loch in den Fuß, den Fuß lahm etc.; sich [Obj.] lahm, müde s. 2) (s. 1) von ähnlichen Bewegungen ohne den Willen des Subj., also nam. von leblosen, z. B. (ineinandergreifend):
a) Etwas springt (prallend). Pouilet 1, 12; DMus. 5, 1, 27 etc.,
b) Der Fluß springt (in Kaskaden) von Fels zu Fels; Wie ein Federball in die Rakette .. sprang. Sch. 155b etc.; In den Wangen springt purpurisch Blut. 4a; 12a etc. (vgl. l); Der s–de Punkt (s. d. 2) etc.; auch (s. laufen 3m): Den zickzack über Felsen s–den Stieg. G. 26, 207 etc.
c) Etwas springt in die Luft (s. d. 1c, vgl. sprengen 1a), z. B. übertr. Heine Lut. 2, 78 etc., auch: Eine Mine (s. d. 1) springt; sie s. lassen etc.; bildl.: Einen Dukaten, ein paar Flaschen Wein s. lassen, das Geld nicht ansehn (s. d. 1f), es flott ausgebenac. (vgl. d).
d) Das [abgeschlagne] Haupt springt vom Hals. Nicolai 5, 169; Wie viele gute Köpfe haben .. über das Henkerschwert s. müssen! Thümmel 7, 17 etc.; Über die Klinge (s. d. 1) s. müssen; Einen s. lassen, vgl. bildl.: Einen über die Zunge s. lassen (W. Luc. 1, 413 etc.) gleichsam: mit der schwertscharfen ihn moralisch tödten; selten: Du musst die Klinge s. Schlegel Sh. 7, 137, dagegen oft (Volkssp.): Jemand muß s. (vgl. c), kann sich in seiner Stellung nicht halten, fällt etc., z. B. Ense T. 6, 462; Spielhagen Pr. 3, 320 etc.
e) mit 145 rascher Bewegung hervortreten, z. B.: Lässt Bav, den Knoten zu entschlingen, | den unversehnen Gott aus einer Wolke [hervor-]s. W. 25, 58; Es springt der Same aus der Schote etc.; ein Wort von der Lippe (G. 5, 44), übers Maul (Sch. 183b), der Gedanke aus dem Gehirn (24a), Etwas aus dem Nichts (72b) etc.; bildl. auch: Die Sache springt von selbst in die Augen (s. d. 11h). Heinse A. 1, 240 u. o.
f) (s. e) in Zsstzgn. s. aus-, ein-, hervor-, vor-, zurück-s. von Theilen, die hervortreten, statt in einer Flucht (s. d. 4) fortzugehn.
g) (s. e; i) sich rasch und ungestüm öffnen: Es springt die Schote v., aus einander; die Knospe (Heine Lied. 112), entzwei (Tieck N. 3, 132, s. h); der Deckel des Sargs (Cham. 4, 27); die Pforte aus dem Riegel (Lenau A. 144) etc.; Dem hier sonst alle Thüren sprangen. Sch. 296b etc.
h) (s. e) von Theilen, die plötzlich mit Vehemenz von Etwas abgehn, sich loslösen etc.: Es springt der Schmelz von den Zähnen, ein Knopf vom Rock (ab) etc.; ein Stück aus der Mitte, aus der Schüssel (aus, heraus) etc.
i) (s. h) reißend, berstend auseinanderfahren: Etwas springt entzwei, in Stücke, Splitter, Trümmer etc.; Die Sehne (s. d. 2), eine Saite springt; sie s. machen (W. Luc. 6, 44, s. sprengen 1); Es springt das Eis (Freiligrath 2, 55), des Eises Rinde (Sch. 54a etc., vgl. g); Einem ein bleierner Bann auf der Brust (s. Band II 8a) etc.; die Lippe (vom Frost. G. 2, 75); Einem das Herz (z. B. vor Mitleid. L. Samps. 1, 4 etc.); Bis die Augen s. wollen. Freiligrath Pol. 1, 25; Meine Seiten (s. d. 4b) s. [vor Lachen]. Tieck Cymb. 1, 7 etc. k) (s. i) Schiff.: mit Obj., s. Leck II.
1) (s. e) Eine Flüssigkeit springt, schießt in einem Strahl hervor, z. B.: Wenn .. | hoch mein Blut vom Rumpfe springt. Sch. 5a; Das Blut hoch hat [gw. ist] es gesprungen. Werner Osts. 1, 76 etc., bes. von Quellen (s. d., vgl. Brünnlein. Wackern. 2, 282¹⁴ etc.; Spring 1 etc.), auch übertr., s. Quell 5 (Schluß); W. 33, 291 u. o.; in engrem Sinn von Fontänen. Börne 2, 93 etc.; Weil Röhren gesprungen sind (i), haben heute die Wasser nicht gesprungen etc. 3) Dazu:
a) Springinsfeld, m., –s; –e (s. Feld, Anm.): ein leichter, luftiger Patron. Sch. 181b; W. 11, 162 etc., auch von weibl. Pers. G. 9, 159 etc.
b) Springer, s. u.
c) Springung, gw. nur von Zsstzgn., nam. transit.
Anm. Ahd. springan, mhd. springen, dazu ahd. sprengan; spring; sprung; mhd. sprengen, sprinc; sprunc etc. Jmpf. veralt.: sprung (z. B. noch Forster R. 1, 26; Gleim 4, 11; Lichtwer 137; Sch., s. Boas SchJ. 1, 221; Jris 1, 26 etc.), auf (6, 346; 8, 830); entgegen (Wackern. 2, 1334³⁸); um (H. Ph. 13, 205) etc.
Zsstzg. z. B.: Áb-:
1) [1]:
a) Der Reiter springt ab [vom Pferd], z. B. G. 9, 83; 12, 119 etc.; Wenn die Heuschreck .. wieder abspringt [vom Blatt, worauf sie sitzt]. Geßner 3, 160 (s. b und Absprung) etc. Dichterisch: In den Strudel a. Tieck 2, 109 st. hinab-s. (s. herab 3).
b) (s. a) bildl.: sprungartig Etwas verlassen, aufgeben: Von seinem Thema; von einer Partei; (Heiraths-)Partie; von seinem Vorhaben (W. 9, 146) a. (vgl.: auf die Seite springen. 147) etc., auch bloß: Wieder ab-zu-s., seine Entschließung abermals zu ändern. Luc. 6, 277 etc., vgl.: Daß du die Bedingung unsers Vertrags erfüllen und nicht wieder zurück-s. willst. 4, 59.
2) [2h] Olearius 44b etc.
3) Etwas springt gegen etwas Andres ab, kontrastiert stark dagegen. Gutzkow Bl. 1, 416 etc.
4) dichter. st. ent-s. (vgl. absprießen): Aus dessen Samen sprang Diokles ab. B. 164b. An- [1]: z. B.:
1) intr.:
a) Die Pferde springen an. Ruge Nov. 14; Wenn ich :. jenen Weg herauf die Kinder a. sah. Sturz 1, 249 etc.
b) Der dem Pferd auf Brust und Hals angesprungene Tiger. Ense T. 1, 120 (vgl. 2a).
2) tr., z. B.:
a) Jemand feindlich a., z. B. von einem Räuber (Hartmann Pet. 211), Bären (Alexis H. 2, 3, 308), Wolf (Kinkel E. 284)etc., vgl. (selten): Wurde er unversehens von einem Tiger besprungen. Oken 7, 1605.
b) Der Hund sprang mich unaufhörlich an. Tieck 4, 158 etc.
c) s. be-s. 2.
d) Ein Wild springt Einen an, kommt Einem zum Schuß in den Weg. Gartenl. 9, 26b.
Āūf-:
1) in die Höhe springen, sich erheben (empor-s.):
a) [1], z. B. auch: Auf- und davon-s. G. 10, 197; Wie du [Scheintodte] | ins Leben wieder aufsprangst. 13, 255 etc.
b) [2] z. B.: Aufspringt eine Kugel [2a: G. 25, 247]; ein Flämmchen (Matthison A. 8, 36), Einem das Herz vor Freuden (Schwab V. 1, 124), eine Brise (Stahr Rep. 1, 11) etc.; Wann diese Hoffahrt aufspringt. Mager 2, 1627; Draus statt der goldnen Lieder ein Blutstrahl hoch aufspringt [2l]. Uhland 445.
2) [2g; i] sich springend oder berstend öffnen: Die Thür, das Gefängnis springt auf (— Ggstz.: zu) etc.; Das Samenbehältnis etc.; die Haut, Hand, Lippe etc. springt auf.
3) Springauf, m.: s. Auf, Zsstzg. Āūs-: z. B.:
1) intr. (haben) zu Ende springen:
a) [1b].
b) [2l] von Fontänen etc.
2) intr. (sein):
a) [1a] Das Pferd a. lassen (vgl. ausgreifen 1) etc.; Der Hirsch springt aus übers Zeug (vgl. fallen 9f); An der Platte, wo der Held [Tell] aussprang. G. 22, 360; Er ist ausgesprungen, aus dem Gefängnis etc.; Einen. a., entfliehn. Opitz Arg. 2, 172 etc.; Ein Ausgesprungener [Deserteur, Überläufer]. Stumpf 44a etc., auch: Hat umgesattelt [s. d.] .. Die ausgesprungenen Theologen etc. Musäus Ph. 3, 23 etc.
b) [2a] Daß dem Faß der Boden a. möcht. Luther 6, 7a; Aus dem Messer ist ein Stück ausgesprungen; meton.: Ausgesprungne [schartige] Messer. Adelung.
c) [2f] nach außen hin vor-s., Ggstz.: ein-s., nach innen (vgl.: Ein hervor-s–der Winkel . ., wo gegenüber ein hineingehender war. Forster A. 3, 178): A–de Halbthürme. Fallmerayer Or. 1, 91; Auf den a–den Erdzungen. G. 8, 216; Auf ein- und a–den Winkeln [der Festungswerke]. 25, 118 etc., daher (Math.) = konkave (s. d.) und konvexe Winkel. 3) tr.:
a) s. 1 und ausringen 4.
b) [1e] Sich die Hüfte a., ausrenken etc. 4) refl. [1b]:
a) seine Springlust befriedigen.
b) durch Springen die Glieder schmeidigen etc. Be-, tr.:
1) [1d].
2) Jäger b. ein Wild, nähern sich ihm springend auf Schußweite, z. B.: wilde Sauen (Fleming J. 176b), den balzenden Auerhahn (141a; 142b, dafür auch: an-s. Laube Br. 237 und: unter-s., unterlaufen, s. d. II 1b).
3) (s. an-s. 2a) früher sehr gw. für angreifen etc., z. B. Gryphius Fr. 7; 10; 377; 385 etc.; Opitz W. 2, 51; 3, 243 etc., auch mit sachl. Subj. (vgl. ergreifen etc.). Mühlpforth 2, 47; H. 7; Geistl. 5 etc.
4) (selten) springend den Fuß auf Etwas setzen: Wie eine Perlenmutterbrücke | bespringt er [der Regenbogen] Fluthen von Krystall. Freiligrath SW. 5, 210; Alles begucken, betasten, b. sie. IP. 1, 45 etc.
5) [2l] selten: Davon [von dem Blut] sind uns die Mauern | besprungen [bespritzt]. Simrock Gudr. 650. Bēī-: Einem b., ihm im Augenblickder Noth (rettend) zur Hilfe kommen. G. 16, 270; L. 3, 5; Sch. 227a; 472b etc. (seltner: Einem zu-s. 174b), auch: mit Etwas. IP.; mit Trost etc. Moscherosch Gs. 2, 739; W. Luc. 4, 20 und mit unpersönlichem Subj. (personific.): Ihr Stolz sprang ihr bei und sagte etc. Gutzkow 11, 207. Dahêr- (Cham. 6, 265), dahin- (Uhland 44), davón- (s. auf-s. 1a): [1a]. I. Dúrch-: hindurch-s. II. Durch-, tr.: [1a] So hätt’ ich .. | rasch durchsprungen den Zaun. Eberhard Küchl. 2, 190; Durchsprungen .. | von aller Vögel Art. Fleming 651 etc., auch [2l]. Eīn-:
1) [1a]:
a) E., z. B. in den Wagen. G. 18, 128; ins Boot. Olearius Reis. 33b etc.
b) Auf Einen etc. e. (los-, zu-s.). Spielhagen Pr. 1, 43 etc., so auch vom Vorstehhund. Laube Br. 249.
2) [1e] Etwas e., springend einstürzen machen.
3) [2e] Der Riegel springt ein, in den Schließhaken etc. (s. einschnappen). 4) [2f] (s. aus-s. 2c): Eine Fleischfrucht mit e–den Klappenrändern. Oken 3, 1345 etc. Empōr-: in die Höhe springen, z. B. [1a], auch von Fischen. V. 4, 16 etc. und [2l]: Die Wellen, die wie Garben e. Forster Jt. 1, 202. Ent-: aus etwas Haltendem, Umschließendem springend hervorgehn: 1) [1] z. B.:
a) dichterisch: Mit Freuden entsprang dem [„sprang auf vom“. Wiedasch] Lager die Fürstin. V. Od. 23, 32 etc., vgl. von den Kriegern im trojanischen Roß: Hocherfreut e. sie zum Lichte. Sch. 31b etc.
b) springend entweichen, von Thieren und Menschen, z. B.: Dem Gehege (B. 222a), aus dem Netz (Sir. 27, 24), aus dem (oder dem) Gefängnis e.; Den Delinquenten e. lassen. Tieck A. 1, 120; Halt! halt! entspringe mir nicht! Sch. 213a; Der Gefahr e. etc., auch mit sachl. Subj. Platen 4, 294. 2) [2] dichterisch (vgl. 1a): Ein Los entspringt (V. Il. 3, 325), dem Helm (7, 182), aus dem Helm (Od. 10, 207) etc. 3) aus Etwas hervorgehnd, in die Erscheinung und ins Dasein treten (vgl. entsprießen; er-s. 2; Ursprung etc.), z. B.:
a) [2l] Wo heiß ein Quell entspringt. Uhland 412; Wo entspringt der Rhein? etc.
b) (selten) Blumen e. Ramler LyrBl. 8, 58.
c) Ein Sohn entsprang aus dieser Vereinigung. G. 27, 417; Wie aus dem verschütteten Samen Vulkan’s ein .. Bube entsprang. Zelt. 1, 341 etc.; Ihm entsprangen daraus sechs Füllen. B. 223b etc.
d) (s. c) E. ließest du dem Ei die Welt. Platen 2, 3; Dem seelenlosen | Kiesel selbst entspringt der ew’ge Funke. 4, 285 etc.
e) (s. c) ungemein häufig = entstehn, hervorgehn etc.: G. 4, 15; Ein Werk . ., | worin der Welt ein Heil und euch entsprungen. 6, 368; 11, 6; Das Lächerliche entspringt aus einem sittlichen Kontrast. 15, 181; 21, 74; 79; 22, 173 etc.; veralt. refl., s. Adelung.
f) Partic. verschmelzend mit Bstw., das einem von oder aus entspricht: Herz- (KMayer 15), kopf- (Hungari 1, 633), schmerz- (Rückert Nal 36; 279) entsprungen, auch gesteigert: Die herzentsprungenste [innigste] Tiefe des Gefühls. OLBWolf Lit. 225 etc. z. B.:
Entgêgen-:
1) [1a] Cham. 3, 211; W. 11, 155 etc.
2) [2e] 6, 159; G. 22, 102 etc.
3) [2l]. Er-:
1) tr.:
a) [1] durch Springen erreichen etc.: B. 222a; Gotthelf Sch. 121; Oppenheim 8, 492; IP. 9, 125 etc.
b) s. [1d].
2) intr.: veralt., z. B. = ent-s. 3e. Luther 1, 161a etc. Fêhl-: s. I. Fehl, Anm. Fórt-:
1) weg-s. 2) fortfahren zu springen, z.B. [2l]. Hêretc.:
1) [1a] sehr häufig, auch bildl.; ugw. refl.: So wollte ich mich geschwind in eine Heirath hinein-s. Schlegel Sh. 7, 179.
2) [2] z. B.: Die Körner .. springen lustig auf der Tenne hin und wieder. G. 3, 200; In weiten Bogen sprangen die Trümmer .. herab. Kinkel E. 248; Da sprang die Natur | herauf aus des Undings Nacht [2e]. Schubart 2, 301 etc.; bes. oft: Hervor-s., z. B. [21] vom Quellwasser. Geibel Rod. VIII; G. 4, 263 etc.; [2e] Nur Dasjenige, was, wie Minerva, aus des Erfinders Haupt hervorspringt. 22, 217; 263; 386; 20, 196; 18, 341; Die Vhe eines Volks, deren viele aus dem Lande, das sie bewohnen, hervor-s. 32, 84 (vgl. ent-s. 3e); Sch. 24b; 703b; 705b; 880aetc.; auch [2f]: s. aus-s. 2c und vor-s. 1. Lōs-: z. B.:
1) [1a] (s. ein-s. 1b) Tschudi Th. 277 etc.
2) [2h] L. Saiten von den Guitarren (Heine Rom. 67); Schlösser von den Thüren (Nicolai 8, 154) etc. Mít-: z. B. [2c] etc. Nāch-: springend folgen etc., z. B. [1a] Auerbach Ed. 98; Gutkow R. 9, 184 etc., auch [2] z. B. von einem Ball. G. 34, 361; Wenn .. der Nordpol dem Südpol nachspringt. Sch. 155b etc. Rück-: s. zurück-s. I. über-, intr.:
1) [1a] hinüber-s.:
a) eig. Kretschmann 5, 141 etc., bildl. von einem Gewölbebogen. Freiligrath Garb. 51.
b) (s. a) übertr.: Zum entgegengesetzten Äußersten (W. 23, 124); vom leisesten Piano zum lautesten Forte (Raumer Päd. 3, 2, 168) ü. etc.
2) [2] z. B.:
a) (s. 1) Die elektrischen Funken springen .. in einer Entfernung von 12“ über. Pouillet 1, 389 etc., auch: Phantom, das aus den Dämpfen | jenes Blendwerks übersprang [hervorsprang]. Thümmel 1, 57.
b) Eine Sehne etc. ist übergesprungen, an eine ungehörige Stelle; Jemand, dem es (s. d. 7) im Kopfe übergesprungen ist. Kant Anthr. 149, vgl. überschnappen.
c) s. II 1b, nam. im Partic.: Ü–des [intermittierendes] Fieber. G. 17, 84. II. ūber-: 1) Etwas ü.:
a) [1a] hinüber-s.: Jünglinge stürzen nieder, vom Pferde übersprungen. G. 31, 241; Die Rosse (Gerhard W. 1, 147), die Stufen (G. 12, 167), eine Distanz (Guhl 1, 241), Netze (WHumboldt 3, 3), Pfähle (Nicolai 6, 60), den Bord (175), einen Stein (Sch. 560), einen magischen Kreis (105b), die Grenzen (W. 34, 87), eine weite Kluft (2, 87), einen Abstand (35, 99) ü., auch s. [2b] —: Ein Abgrund, von kühner Brücke übersprungen. G. 18, 287; Mit einem Bogen überspringet eine Brücke | den Fluß. Nicolai 4, 218 etc.; ferner: Als Flamme nach Flamme, rechts und links sich [einander] ü–d, ihm entgegenzüngelte. G. 19, 397 etc.
b) [1c] (vgl. überschlagen II 1b) Der ungebändigt immer vorwärts dringt | und dessen übereiltes Streben | der Erde Freuden überspringt. G. 11, 75; 3, 339; W. 11, 219; 16, 72 u. o., s. I 2c. 2) Einen ü., im Springen übertreffen.
3) Sich ü., sich im Springen übernehmen (s. d. 6): Der zum Aufschwung eilend, | sich überspringt und jenseits niederfällt. Tieck Makb. 1, 7, s. Falk G. 240, vgl. Sch. 561b etc. I.
Um-: 1) tr.:
Etwas u., springend umfallen machen. Adelung. 2) intr.:
a) Mit Einem oder Etwas um-s. (wie die Katze mit der Maus), in der Behandlung der Pers. oder Sache seine überlegne Meisterschaft kundthun. G. 29, 233; 36, 141; Sch. 195b; V. Sh. 2, 211; W. 14, 91; Luc. 6, 68 etc.
b) [1c] sich plötzlich ändern (s. umschlagen II 1c): Der Wind (Kinkel E. 102; Stahr Rep. 2, 42), das Wetter (Höfer V. 86), das Volk (Börne 1, 310) springt um; Jemand vom Zelotenthum zum Liberalismus etc. (Scherr Bl. 1, 165; Nicolai 8, 167). II. Um-, tr.: um das Obj. herums.: Ich seh ihn [den Pudel] .. uns um-s. G. 11, 49; Von den Gasellen umsprungen. Rückert Mak. 1, 97 etc. Unter-, tr.: s. be-s. 2. z. B.:
Ver-:
1) [1e] Sich das Bein v. [verrenken]. Gotter Sch. 282; Da sich S. vom Brief auf einmal auf das fürstliche Sterben versprang [durch einen Sprung sich dahin verirrte, darauf gerieth]. J. Tit. 28 etc., s. auch Juck, Anm.
2) [2l] Der Himmel-Staubbach hatte sich versprungen. IP. 7, 119, sich springend erschöpft, auch intr.: JP. Tit. 9.
3) [2h; i] springend versplittern, fort-s. etc.: Die versprungene Nachlese des zerspalteten Klafterholzes. Siebenk. 3. Vōr-:
1) hervor-s., z. B.:
a) [1a] B. 162a; Lenau A. 9 etc.
b) [2f] Die Nase springt vor. G. 29, 212; Die Thürme an den Thoren springen vor. 26, 57; 15, 56; Sch. 561a etc.
2) Einem v.:
a) (mit haben) damit er es sehe oder nachmache (nachspringe), auch mit Obj.: den Riesensprung etc.
b) (mit sein) ihm springend vor- eilen (vgl. Vorsprung). Immermann M. 3, 364 etc., z. B. auch: Wenn ihm [dem Vorlesenden] ein Dritter wissentlich mit den Augen vorspringt. G. 15, 37 etc. Vorāūs- [1a]: An einen Ort v. Sch. 207a, auch (s. vor-s. 2b): Weil ich ihm in Jahren zu weit vorausgesprungen war. 760b etc. Vorbēī-, Vorǖber-.
Wég-:
1) [1a] Über Etwas w. G. 34, 283; W. Luc. 4, 355 etc., auch übertr.: über ein Vorurtheil etc. Gotter Sch. 282; Sch. 561a etc.
2) [2] z. B.: Der Ball [2b], ein Stück von Etwas [2b] springt weg etc. Zer-:
1) [1e] Sich das Bein z.
2) [2i] Es zerspringt Etwas wie Glas (V. 2, 160); in Stücke (Nicolai 1, 138); das Eis in Schollen (WhMüller 1, 132); die Lilien in Blüthen (IP. 22, 186); Einem (fast) der Kopf (G. 34, 286), das Herz (Grimm M. 231) etc. Zū-:
1) [1a] hinzu-s. G. 17, 62 etc., hurtig laufen. FMüller F. 113; Auf Einen z. Gleim 3, 326; Steffens Malk. 1, 52 etc.; Einem z., s. bei-s. 2) s. aufs. 2 und zuschnappen 1. Zurück-: z. B.:
1) [1a], auch: Wie die Gemse dich | rück-s–d mit sich in den Abgrund reißt. Sch. 532a; ferner [2] mit sachl. Subj.: Auf den Schützen springt der Pfeil zurück. 537a etc.
2) s. 1 und ab-s. 1b.
3) [2f].