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sprengbar Sprenge Sprengel Sprengelig Sprengeln sprengen Sprenglig Sprengling Sprengsel Sprenkel ~licht ~elicht ~lig ~elig sprengeln sprengen Sprenz Sprenge
Spréng~bar, a.:
was gesprengt (s. d. u. Zsstzg.) werdenkann: Die leichtere S–keit [des Gesteins]. Burmeister Gsch. 119 etc.
~e: I. f.; –n:
1) Hand-, Fußschelle. Schwäb. Wörterb. 504; 482; Gryphius Fr. 350; „Sprenger, Springer“. 2) das Sprengen einer Flüssigkeit u. die zum Sprengen dienende: V. 3, 16; Ov. 1, 140; Od. 9, 349; 13, 39; Sh. 1, 80 etc. (vgl. Spende). 3) s. Schm. 3, 590; Stalder 2, 387. II. n., –s; 0: in Zsstzg.: Ge-: s. ebd. ferner:
1) das Sprengen, z. B.:
a) (s. 1 2): Nicht achtete groß das Mägdlein solches G–s. Kosegarten D. 2, 23, des spritzenden Wassers etc.
b) (Bergb.) das Sprengen des Gesteins etc.
2) Bergb.: der Fehler des nicht Durchschlägig- [s. d.] Werdens, vgl. Vorsatz 3.
3) Bauk.: Bedachung mit Sprengwerk (s. d. und sprengen 7).
~el, m., –s; uv.:
1) Weihwedel (s. d.) zum Besprengen. Simplicissimus 2, 31 (vgl. S.-Besen).
2) (s. 1) „als figürl. Ausdr. für die Amtsverrichtungen des Geistlichen und deren Bezirk.“ Schm., vgl. Diöcese best. Kirch- (G. 31, 207 etc.), Kirchen- (Sch. 458b; Thümmel 3, 27) S. und dann erweitert z. B. auch: Gerichts-S. oder Bezirk etc.; Alles, was über ihren S. hinausgeht. Ense D. 5, 437 etc.
~elig, ~eln: s. sprenk etc. ~en: (s. springen, Anm.) tr., refl. (s. 3b) und (s. 4; 5c) intr.:
1) Etwas in Stücke, entzwei springen machen, z. B. (s. auch 3b): Festes (s. d. 2) Gestein; Felsen (Sch. 348a) etc.; Festungswerke, Festungen (vgl. schleifen II 2); Die (Schiffs-) Brücke (aus einander). Sch. 872a; 874a; ein Thor (Stahr Rep. 3. 61 etc., s. Petarde 1) s.; Die Thür s., gewaltsam öffnen, so auch (versch. 2): die Kasse (Haug EpSp. 121); der Herzen Deckel (Rückert Mak. 1, 108) etc.; die Raupenhülle (G. 6, 343), Schale (W. 14, 78) s.; Sein Sklavenband (Cham. 3, 336), die Eisesfesseln (365), des Todes und des Schlummers Bande (Freiligrath Garb. 67) s. etc.; Die Zeit hat viele Gurte gesprengt [zerstört]. Freytag Soll 2, 79; Den gliedernden Zusammenhang s. Rückert W. 4, 22 etc.; [Der geschleuderte Stein] sprengte die beiden Flechsen. B. 224b lzerriß. V. Il. 5, 307]; Leier, deren Saiten gesprengt werden. Stolberg KlSchr. 36 etc.; Die großen .. Alpenwirthschaften s. Kohl A. 1, 395 (s. parcellieren); Den Zollverein s. etc.
a) Etwas, Einen in die Luft (s. d. 1c) s., eig. und übertr. W. Luc. 6, 107 etc.
b) mit Angabe des durchs S. Entstandnen (vgl. 5d): Öffnungen durchs Gestein (durch-, hindurch), ins Gestein (ein-, hinein-) s.; Wie .. | ein Strom sein Bette durch beschäumte Felsen sprengt. Rückert W. 1, 218 etc.
2) (s. 1) übertr.: Die Bank (s. d. III 2), z. B. in Roth und Schwarz (G. 27, 88); eine Kasse (versch., s. 1), z. B. Jemandes Reisekasse (Gutzkow Z. 4, 62) s., durch Abnehmen alles Gelds außer Stand setzen, auch: Einen s. FLSchröder Btr. 3, 1, 28 etc.
3) Etwas springen d. h. mit Heftigkeit sich bewegen machen, z. B.:
a) Billardsp.: Einen Ball s. (L’hombre 210), über die Banden hinaus-s. (207) etc.; außerdem gw. von belebten Obj. und zwar:
b) (s. 1) von verbundnen, die dadurch getrennt werden (s. c): α) Personen aus einander s. G. 15, 90; Sch. 341a etc.; Ein versprengter Trupp. Ense Gal. 1, 251 u. v.; Die Truppen zersprengt. B. 3, 92; Drei zersprengte Knechte von der Bande. HKleis E. 1, 68; G. 6, 304; Der Gußregen, der die Menge in alle Winde zersprengte. Herbert Nap. 5, 42 etc. 8) weidm.: Ein Rudel oder Trupp Wild; ein Volk Repphühner s. Laube Br. 258; 289 etc., auch refl.: Es sprengt (vereinzelt) sich. Winkell 2, 324 etc.; es auf-s. (332), ver-, zer-s.; Ein Stück Wild vom Trupp ab-, fort-, weg-s. etc.
c) von einzelnen Thieren und Pers. (s. 4), z. B.: a) Einen in den April (s. d.); ins Garn (s. 8, z. B. G. 9, 272) od. ein- (Gotthelf Sch. 31), hinein- (G. 241); nach einem Ort hin (G. 34, 286; Immermann M. 3, 360; Merck’s Br. 1, 245; Sch. M. 241); durchs ganze Schlachtfeld (HKleist Hint. 27) s.; Dein Toben hat ihn aus dem Bett gesprengt etc. G. 8, 274; 34, 300; Mirza sprengt den Geist ins Ungewisse. 4, 20 etc.; Mich [die Jungemagd] sprengt man immer hin und her. Pfeffel Po. 3, 29; Jch will Sie nicht eher 4 4 0 herüber-s. [-bemühn] als nöthig ist. G. Sch. 4, 325; Einen ab- (Gotthelf G. 361; U. 1, 345), von der Seite einer Person ver- (Thümmel 6, 158), von ihr weg- (G. 10, 127) s. etc. ó) Im Zickzack herumlaufen wie ein gesprengter Hase. Zschokke 8, 385 etc.; Ein Hauptschwein aufs. Fleming J. 273; Wild ein-s. (in einen andern Distrikt, um es da zu jagen). Laube Br. 249 etc., auch: ins Garn (s. a) etc. γ) Ein Pferd über Gräben (Schwab V. 1, 380); ab- oder fort- (Pyrker 237); an- (W. 11, 78); aus- (Adelung, es in Galopp setzend); in den dichtesten Haufen ein- oder hinein-; von der Brück’ herab- (Sch. 331b); auf den Drachen los- (66a) s. etc.
4) (s. 3c) intr. (sein): sich in gähem Lauf bewegen, z. B.:
a) Er sprang in die Kammer . .. Beim Hinein-S. G. 15, 291 etc.
b) Es sprengten die stampfenden Rosse | langgestreckt nach der Stadt. V.; Die Rosse, die schon an-s. wollten. Gutzkow R. 9, 517; Spät kommt noch ein Pferd nachgesprengt. G. 24, 236 etc.
c) bes. oft von Reitern: Sch. 121a; 454b etc.; auch: Ab-s. Talvj 2, 289 etc. An-s. 518b; L. 7, 388 etc., auf den Gegner. W. 11, 113 etc. Daher- (Joel 2, 5; Uhland 379 etc.) oder einher- (V. Jl. 22, 23) s. In die Linie der feindlichen Reiterei (Rüstow gK. 135); einen Graben (Zachariä 1, 6) dúrch-s. (hindurch-s.). In die Feinde ein- (H. Cid. 55), auf den Haufen los (25), auf Einen zu- (W. 20, 39) s. Dem Getümmel ent-s. Fort- (WhMüller 2, 93) oder weg-s. Hin- (G. 18, 82); hin- und wider- (25, 50); heran- (43); die steile Strecke hinan- (19, 398); das Thal etc. herauf- (Kl. Herm. 1), hinauf- (H. Cid. 30); herbei- (G. 7, 275); herein- (15, 293); hinein- (Uhland 403); von dem Hof hinunter- (B. 52a) s. etc. Einem nach-s. Vor- (G. 16, 158; Körner 50b), voraus- (Sch. 110a; 560b), vorbei-, vor- über-s. Zu-s. G. 22, 5 etc., einem Ort. Sch. 964 etc. (s. o. ein-s.). Zurück-s. G. 25, 101 etc.
d) transit. Zsstzg., s. an-s. 2; durch-s. II 1; um-s. 2 etc.
5) Etwas schüttend oder gießend s., so daß es sich in einzeln Theilchen (körner- oder tropfenweis) verbreitet: Ruß gen Himmel (2. Mos. 9, 8); Erde aufs Haupt (Hiob 2, 12); Sand (V. Ländl. 3, 483) s.; bes. oft: Flüssigkeiten. 2. Mos. 24, 6; 4, 8, 7; Hes. 36, 25; V. Od. 1, 146 etc.
a) mit Theil-Genit. st. Obj. 3, 342; Jl. 1, 462 etc.
b) meton.: Den Leib und den Ort mit Nektar (Ov. 1, 223); die Kräuter mit blutigen Tropfen (2, 350) s. (be-s.), vgl.: Nektar auf den Leib s. etc.; Die Blumen; den oder (s. c) im Garten s.; Die oder in den Straßen s., um das Stäuben zu dämpfen; Die zu plättende Wäsche; das zu mahlende Getreide s. (ein-s., seltner: durch-s.), s–d einfeuchten etc.; Jemand die Hände mit Wasser über-s., um-s. (Wiedasch Od. 21, 270).
c) ohne Obj., s. b; ferner z. B. von Libationen (s. d.). V. Od. 3, 45; 47 etc.; auch: Es [s. d. 7] hat nur gesprengt, vgl. Sprengregen und: [Hier] hat kaum ein einziger Tropfen gesprenget. V. 2, 127 etc. Ugw.: Er sprengete mit Erdklößen. 2. Sam. 16, 13, „warf Staub empor.“ Zunz.
d) (vgl. 1b) Er konnte (taufend) ihnen einen Namen auf die Stirne s., welchen er wollte. Gutzkow Bl. 1, 156 etc.
6) (vgl. 5) Etwas hie und da, an einzelnen Punkten hervortreten, erscheinen lassen, s. 8c; Zsstzgn., nam. ein-s. 6; sprenkeln; Sprengmast etc., als Grundw. gw. nur von den Tüpfeln und Pünktchen der Färbung: Den Schnitt eines Buchs s. oder sprenkeln; Den .. | Circe zum Vogel erschuf und bunt ihm sprengte die Flügel. V. Än. 7, 191 etc.; bes. Partic.: Gesprengte [Pardel-] Felle (H. R. 7, 300); [Schmetterlings-] Flügel (EKleist 1, 38) etc.; Die Brust war mit eisenfarbichten Federn gesprengt. Forster R. 1, 119 etc.; Roth gesprenkt. Nicolai 3, 181.
7) Bauk.: (vgl. etwa 1b): Bogen etc. s., sie ohne Unterstützung durch Pfeiler mittels eines Sprengwerks (s. d. u. spreizen 2f) aufführen: (Ab-)gesprengte Dachstühle etc.; dazu: Balken s., sie nach einer durch den Zweck best. Kurve sägen etc. Dazu:
8) Sprenger:
a) Jemand, der und insofern er Etwas sprengt.
b) (s. 3b8) ein vom Rudel etc. weggesprengtes Stück Wild.
c) (s. b u. 6) etwas nur vereinzelt wo Vorkommendes, z. B. (von einer Tanne): Ein letzter Klippensprenger. Freiligrath SW. 6, 313.
d) s. Sprenge.
9) Sprengung, das S., in allen transit. Bedd. Zsstzg. meist mehrdeutig nach Vorstehendem, z. B.: Áb-:
1) [1] Etwas a., ab- oder losspringen machen. Gotthelf U. 1, 91; Langbein L. 348; IP. 37, 30; Pfeffel Pr. 9, 138 etc.
2) [2b etc.].
3) [3cc].
4) [3cγu. 4c].
5) [7]. An-:
1) [4b; c u. 3c].
2) [4d] Einen a., auf ihn einstürmend andringen (s. 1), z. B.:
a) von Reitern. Bahrdt 1, 165 etc.
b) von feindl. Angriff, z. B. (s. a). JvMüller 24, 185; Zinkgräf 1, 36 etc.; So sprengt ein .. Schelm den .. Wandersmann | mit tödtlichem Gewehr auf offner Straßen an. Lichtwer 249 etc.
c) (s. b) allgemeiner, z. B.: Kein Schwarm von Dienern droht, euch trotzig an-zu-s. 237; [Sie] mit süßen Worten mich ansprenget. HSachs 3, 2, 113d; Das Glück will herzhaft angesprengt sein. Weidner 184 etc. und nam. auch von ein- (und zu-)dringlich Bittenden: W. 12, 92; Zinkgräf 2, 48 etc.
3) [5] Er sprengt’ es mit feurigem Wein an. B. 191b; IP. 21, 185 etc., seltner: Wein a.
4) [6] s. 3: Sein Haar ist schon grau angesprengt etc. Aūf-:
1) [1] Verschloßnes a., eig. u. übrtr.: Kinkel 167; W. 27, 63 u. o.
2) [1b] So sprengte er zwischen mir und der Welt eine Kluft auf. Klinger Teutsch. 132; Mendelssohn Ps. 60, 4 etc.
3) [3] Ein plötzliches Erdbeben sprengt das Grabmal (1) und den Begrabenen zugleich auf. W. 27, 63 etc., s. [3cs] etc.
4) [5] Wein a–d und Balsam. V. Od. 24, 73 etc. Āūs-:
1) [1] Ein Stück aus dem Felsen und [1b]: ein Bassin (Gartenlaube 9, 306a) a. etc.
2) [3cγ; 4b].
3) s. [5] Ein Gerücht a. [verbreiten]. Ense T. 3, 15 etc.; [Das] hatte .. das Geheimnis voreilig ausgesprengt. G. 27, 106; Seine Gehilfen mußten a., er könne hexen. Sch. 711a etc.; Unausgesprengt. Schweinichen 3, 2. Be-:
1) [5b] Einen, Etwas, sich b. mit Wasser, Asche, Mehl etc.; mit dem Weihwedel etc.; Besprengung. V. Ov. 2, 14 etc.; Blut- (B. 159aetc.), regen-, thaubesprengt.
2) [6] Besprengter Farben. Ryff 176. Dahêr-, dahin-, davón-: [3cγ; 4b; c]. I. Dúrch-: hindurch-s. 1) [4c etc.]. 2) [1b] Einen Tunnel d. etc. II. Durch-: 1) [4d]: Einen Raum d., z. B. von Pferden (V. Il. 6, 38 etc.), Reitern etc. (G. 6, 207; Nicolai 6, 152). 2) [5b].
3) [6] Das Gras, mit Grün gemenget, | mit Roth und Weiß zierlich durchsprenget. HSachs; ID Michaelis (Hiob 28, 17) etc. Eīn-:
1) [1] Eine (verschloßne) Thür gewaltsam e. HKleist Kr. 60; Sch. 127b etc.
2) [1b] In den Fels .. | ist eine Grotte eingesprengt. 66b.
3) [3cα; s; γ u. 4c].
4) (vgl. 3) nam. Uhrmach.: mit einiger Vehemenz Etwas in eine Offnung einfugen, z. B.: Das Uhrglas; Federhaus-Rad, -Deckel etc.
5) [5b].
6) [6] vereinzelt einmischen, z. B.:
a) Derhalben auch etliche Bücher der Widersacher um der Historien willen mit eingesprenget werden. Luther 1, IX etc.; Schon ist ein sanfter Strahl dem Dunkel eingesprengt. Rückert W. 1, 138 etc.
b) von Färbung, sprenklig. Fleming J. 142a; Rachel 1, 223 etc.
c) Forstw.: Fichtengruppen mit eingesprengten Birken. Hesekiel Jen. 1, 204; Grube 3, 138 etc.
d) Bergb.: Eingesprengte Mineralien. Burmeister Gsch. 60 (oder Einsprenglinge. ebd.; 64 etc.); In andere Erze. (Karmarsch 3, 309 etc.); in Kobalterzen (627) eingesprengt vorkommen etc. s. daher-s. z.B. sprengend [1] emporbringen. Platen 4, 86, vgl. auf-s. 3. z. B. [4c]. s. ab-s. 1—4. z. B.:
Einhêr-: Empōr-: Ent-: Fórt-: Hêr-:
1) [1] Eine vererzte Ader mit Schießpulver aus Etwas hervor-s., bildl. P. 2, 120 etc.
2) [1b].
3) [3c; 4].
4) [5] Wasser etc. hin-, hinein-s. etc. Lōs-:
1) [1] Die Felsen l. G. 10, 231 etc.
2) [3cγ; 4cetc.]. Nāch- [4b; c etc.]. Über-: z.B. [5] bildl.: Bloß Lunens Lichtfall übersprengte noch die Gegend. IP. 7, 119. Um-: z. B.:
1) [5].
2) [4d] Feinde umsprengten ihn rings etc. Ver-: s. zer-s., z. B.:
1) [1] nam. schweizer.: bersten machen: Eine Seifenblase v. Pestalozzi 4, 227 etc.; Daß der Zorn die Mutter fast versprengt, das Brüllen aber das Kind. Gotthelf G. 285; Es [s. d. 7] versprengte mich oft vor Lachen. Sch. 154; 218; U. 1, 321; 2, 24; 129 etc.
2) [3ba; ]. Vōr- etc. [4c etc.]. Wég-: fort-s. Zer-:
1) [1] Ein Schlag . . | zersprengte Schloß und Riegel. B. 15a; Sch. 79b; Ein Gefühl, das meine Brust zu z. schien. W. 16, 105 etc.
2) [3b; s]. Zū-, zurück-: [4cetc.].
~lig: s. sprenkelig. ~ling, m., –(e)s; –e:
1) Der S. oder Heuschreck (s. d. und Heuspringer). Ryff Th. 319 etc.
2) Ein-S., s. einsprengen 6d.
~sel, m., –s; uv.:
1) = Sprengling 1. Adelung; Brem. W. (Springsel). 2) = Sprenkel 1. Tieck NKr. 4, 34; 162.
Sprēnk~el, m., –s; uv.; –chen, ein:
1) zum Kreis gebognes Reis mit einem bei der Berührung ,,aufspringenden“ Stellholz und dran befestigter Schleife zum Vogelfang, eig. u. übertr. (s. Dohne; Drossel I): S. stellen (G. 27, 503), legen (Gutzkow R. 4, 268); Einem knüpfen (König Will. 2, 51) etc., auch: Springel, Sprinzel. Frisch. 2) (s. sprengen 6) andersfarbige Tüpfel etc. in Etwas: Sprenklein im Gesicht. Adelung; Halsbinde, weiß mit allerlei S–chen. Gutzkow Z. 4, 74; Nelke mit zarten Feuer-S–n. Schefer L. 317; Der Purpur-S. auf dem Nelkenblatt. 446 etc. Nbnf.: Sprack, Sprecklein, Sprickel, Sprinkel etc., s. Schm. 3, 589; Stalder 2, 387 etc.
~(e)licht~(e)licht, ~(e)lig~(e)lig: mit Sprenkeln (2) versehn, gesehn, gesprengt oder gesprenkelt. 1. Mos. 30, 35 ff. (Schlegel Kaufm. 1, 3); Stolberg Sch. 1, 116 etc.; Ein Mal, fünfsprenklicht. Tieck Cymb. 2, 2 etc. Nbnf. (s. Sprenk-el 2; -eln):
Der „sprincklicht“ Vogel. Jer. 12, 9; Sprenglicht. Brockes 9, 178 (Besprenglecht. Ryff Sp. 68a); Grau und braunsprecklicht. Döbel 1, 48a; An der Bruft rothgesprenkelt und auf dem Rücken grausprücklich. 66b; Braunspricklicht. 71a etc.; Spreckecht. Eppendorf 82 (Gesprecklet. 56; 59; Schwarzgesprickelt. Lenz Nat. 3, 19).
~eln, tr. = sprengen 6 (s. d. u. Zsstzg.), nam. von Färbung, z. B.:
Es sprenkelte Silber die Schläfen. V. Ov. 2, 276; Mit s–der Weiße. Georg. 3, 56 etc.; bes.: Gesprenkelt (s. sprenkelig). G. 4, 10; V. Ov. 2, 214 etc.; Roth- (Od. 7, 116 etc.), weiß- (Ländl. 1, 49), schwarz- und weiß- (Immermann M. 1, 405) etc.; groß- (Heine Rom. 78), schön (V. Georg. 2, 463) etc.; mit Grau (Stahr Par. 2, 228); mit weißen Punkten (Kohl A. 2, 401), Tüpfeln (Oken 3, 633) etc.; in glänzenden Farben (ETAHoffmann Ausgw. 7, 108) gesprenkelt etc., auch: Korngefilde, mit farbigen Blumen gesprenkelt. V. 1, 10; Diese mit Fenersteinen gesprenkelten Gipsfelsen. Kohl J. 1, 10 etc. Zsstzg. z. B.: Die braunen Stämme werden vom Abendroth angesprenkelt. Alexis H. 1, 1, 1; Röthlich angesprenkelte Birnen. Gutzkow Z. 1, 5 etc. Sein Haar mit Schnee besprenkelt. Freiligrath H. 27; Schottel 624b. Ein mit Moosen durchsprenkelter Stein. ETAHoffmann Ausgw. 7, 324; Das grüne von rothen Dächern und weißen Häusern durchsprenkelte Thalgelände. Schücking Gs. E. 2, 208 etc.; Der maskendurchsprenkelte Menschenstrom. Herbert Nap. 2, 235. Diesem Plateau sieht man einige schwarze Punkte eingesprenkelt. Kohl A. 1, 218. Die Felder sind über- sprenkelt entweder mit dem Ölbaum oder der Ulme etc. DMus. 1, 1, 583. Kiefern mit uralten Eichen untersprenkelt. Alexis H. 1, 1, 275 etc.
~en, tr.:
s. sprengen 6.
Sprénz, m., –en; –en. ~e, f.; –n:
(s. Merl 2) Geschlecht der Habich . ., darunter Sperwer, S–en. Stumpf 611b; Sperwer und Sprintzen. ebd.; Sein [des Sperbers] Gespan ist das Sprintzle. 612a; Die S–e [Ez.]. Wackern. 2, 231¹ etc., nach dem „gesprenkelten“ (gesperberten) Gefieder, vgl.: Besprenzen = besprengen, bespritzen. Fischart Garg. 246b; B. 47b; Ryff Th. 103 (s. auch spreizen 2c) und: Sprenzling, der einjährige Salmo thymallus (s. Asch 3), nach der Färbung.