Faksimile 0329 | Seite 1151
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Spreit Spreite Spreiteln spreiten
Sprēīt, n.:
s. Spriet.
~e, f.; –n; 1) = Breite 1f (s. Schm.; Stalder; Brem. W. 4, 964):
Hanf in schönen S–n. Gotthelf U. 1, 202; Auerbach Leb. 2, 127 etc.; Die Drescher, die eben eine neue S. auflegten. D. 4, 8 etc. 2) = Breite 1g: 200 etc.
~eln: s. sperren, Anm. ~en, tr.:
breitend (s. d.) ausspannen, aus-, hinbreiten (ahd. spreitan, mhd. spreiten): Hanf s. 333; Spreit ein Festgewand .. der Göttin übern Schoß. B. 170a; Echtermeyer 370 ⁵¹; Gotthelf G. 260; Mager 2, 153 0; Olearius B. 45a; Stilling 1, 28 etc.; Die Stube, welche voller [s. d.] Stroh gespreitet war. 3, 171 etc. und refl.: Wo sich der Scheideweg im Walde spreitet. Lenau A. 251 etc. Zsstzg., s. die von breiten, z. B.: Āūf-: Sichre Bettlein [sind] aufgespreitet. CEbert Gd. 13, vgl. an-s. (schwzr.): ein Bett überziehn. Stalder; ferner: Den Hanf „aufspröden“, in spitze Haufen zum Trocknen aufstellen. FBWeber 31 und so auch Grimm (s. spreden, Brem. W. 4, 964). Āūs-: Sie spreitet behend ihr Tüchlein aus. Cham. 3, 303: Mit ausgespreiteten Flügeln. Sch. 108a; W. 11, 227; 20, 73; Die Finger a. Luc. 1, 38; Der Pfau spreitet seine Federn gegen die Sonne aus. 6, 336 u. o. Be-: (veralt.) spreitend bedecken: Blumen müssen dich b. Fleming 435; Das Gemach mit Blumen b. Ryff Sp. 15a; 278b etc. Entgêgen-: Den Schild dem Pfeil e. Werner Febr. 120. Hín-: Sein Halstuch drüber h. W. 12, 9. I. Über-: Bett-Tücher ü. Stilling 1, 147. II. Über-: 1) mit Übergespreitetem bedecken. 2) refl.: sich über Etwas ausdehnend verbreiten: Blätterlein, welche sich durch den ganzen Leib ü. Ryff Th. 43. Um-: Nacht umspreitete jetzt mit den Sternenflügeln die Erde. Sonnenberg D. 1, 497. Ver-: Geld v. Brockes 9, 548; Den Fittig wärmend um ihr Nest verspreitet. Salis Gd. 147; Alle Segel verspreitet. Zachariä Tag. 8 etc.; reft.: Uz 2, 93 etc. Zer-: auseinander spreitend zertheilen, z. B.: tr.: Ryff Sp. 6a; 26a; 55b etc.; refl.: Alles, was sich in Spitzen und Ecken zerspreitet. Grimm 1, 588 etc.