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Speiche Speichel speicheln speichen Speicher speichern speichig
Spēīch~e, f.; –n; –n-:
(ahd. speicha):
1) die von der Nabe (s. d.) strahlenförmig auslaufenden Stäbe, zw. denen die Felgen (s. d. 1a) befestigt sind. Görres V. 27; L. 6, 466; Sich dem Rade,| des Weltverhängnisses .. entgegenwerfen, | mit Menschenarmen in seine S–n fallen. Sch. 279a; Schlegel Haml. 2, 2 etc.; Rad-S. G. 25, 80; Schon drehen | des letzten Jahres Flügel- S–n | sich um die rauchende Achse. 2, 39 etc.; Hand-S–n, s. Spake.
2) (s. 1) Anat.: S., Spindel, Spille ist der vordere oder äußere und kürzere Knochen des Vorderarms. Bock An. 148, vgl. Kegel 7a.
~el, m., –s; (uv.); -:
ī.fein, ann.) ūie süsgessondrung der.- Drüsen, z. B.: Bauch-S., succus pancreaticus, im Ggstz. zum Mund-S., saliva (Bock An. 846; 764), ohne Bstw. der letztre, s. lecken 4a etc.; veralt. fem. Schm.; Eppendorf 6, daneben: Ein Speichling. 180; Der Spiechel. Bahrdt 3, 277 (oder Druckf.?); Kuckucks-S., Schaum auf Pflanzen, herrührend von der Schaumcikade. Gartenl. 11, 686b; Oken 5, 1598.
~eln, intr. (haben):
spucken. Heinse Petr. 1, 118 etc. Zsstzg. z. B.: Bespeichelt und beeitert. Luther 8, 213b, voll Speichels etc.; Beim Ein-S. werden die zerkauten Speisen mit dem Mundspeichel innig vermischt. Bock Diagn. 117 etc.
~en: 1) tr.:
mit Speichen versehn, nam. Partic. (s. speichig): Viermal gespeicht. Momsen Pind. 71. Zsstzg.: Ein-s., intr.: in die Speichen des Rades greifen; übertr. wie eingreifen. Mathesius Pr. 29. 2) Dergleichen Feld speichet stattlich (ein). Frisch 2, 296b, liefert reichen Ertrag für die Speicher.
~er, m., –s; uv.; -:
(ahd. spîchari, mlat. spicarium, von spica, Ahre?) ein Gebäude ohne Zwischenwände zur Lagerung bedeutender Vorräthe von Getreide (Getreide-, Korn-S.) oder Waaren (Waaren-S.), vgl.: Korn-, Schüttboden, Magazin etc.; ohne Bstw. gw. = Korn-S., z. B.: Börne 2, 170; Sch. 78b; V. 2, 7 etc., oberd.: „Spycher“. Gotthelf G. 1; 152; U. 2, 13; Schwäb. W.; niedrd.: Spieker. Möser Ph. 1, 104; Brem. W.
~ern, tr.:
Vorräthe in den Speicher bringen etc.: Staple [s. d.] nicht und speichre! Rückert Mak. 1, 87; 38; Du verschwendest so den Schatz, den er gespeichert. BE. 98. Zsstzg.: Āūf-: Mein Ideenmagazin .. giebt mir keinen Platz, um Gedankenernten .. auf-zu-s. Börne 2, 70; Es liegt .. das Gold hoch aufgespeichert. Cham. 3, 313; 4, 33; Ense D. 6, 324; Aufgespeichert in „Spycher“ und Kammer. Gotthelf G. 1; Schlegel Joh. 3, 2 etc.; Aufspeicherungen der im Übermaße angesammelten Stoffe. Volger EE. 457; Prutz GschTh. 6 etc.
~ig, a.:
in Zsstzg.: mit Speichen versehn (s. speichen 1): Acht- speichigte Räder. L. 6, 478.