Faksimile 0294 | Seite 1116
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Soldan Soldanelle Soldat soldatenhaft Soldatenschaft Soldatenthum Soldateska soldatisch
* Sóld~an: s. Sultan. ~anélle, f.; –n:
eine Alpenpflanze Soldanella alpina etc. Matthisson 176 etc.
~āt, m., –en (–s); –en (-ätchen, -ätle); –en-:
1) ein um Sold (s. d. 1) dienender Krieger (s. d.), nam. insofern er keine höhere Stelle einnimmt (best.: Gemeiner S., im Ggstz. zu Officier etc.) und dann, indem die Beziehung auf den Sold in den Hintergrund oder ganz zurücktritt (s. u.: Heeren): eine zu den Truppen eines Staats als Glied gehörende Pers. (vgl. Rekrut, Veteran etc.): S. werden (vgl. spielen 2d; Preuße 1; Kalbfell etc.); Einen unter die S–en stecken etc.; Krieger nicht, S–en kaum, | Banditen .. sind’s. Baggesen 2, 44; G. 26, 316; Wo der besoldete S. als Söldling des Bürgers betrachtet wird. Heeren 1, 641 (vgl. Söldner und e: Sold-S.); Sie wurden die ersten S–en, sie suchten Krieg um Sold. JvMüller 1, 151; Mit der Tapferkeit des S–en verband er den Blick des Feldherrn. Sch. 991a; 343a; Wie gemeinen Solds S–en. Wackern. 2, 260²³ etc.
a) Dat. uv. 4, 818²⁴; Acc. uv. Cham. 5, 177 etc. (s. c).
b) von einer Frau, z. B.: Eleonore: Ich bin S. und geh’ auf Frankreich los. Schlegel Joh. 1, 1 etc.
c) die Ez. kollekt. st. Mz. (wie lat. miles). Trajanus hatte den S. (s. a) beschäftiget, weil desselben Müßiggang für ihn und für den Staat bes. gefährlich schien. JvMüler 1, 352; Cham. 5, 171 etc.
d) vrkl.: Absolute Soldätchen. Heine Reis. 4, 10 etc., auch: „Soldätle“ und .. Puppen spielen (vrsch. oben). Scherr Bl. 1, 61, vgl.: Da man das Soldaterchens schon vorher mit dem Spielen anfängt. Auerbach Gv. 323.
e) Zsstzg. z. B.: Ein Heer von Berufs-S–en. Nat.-Z. 15, 332, sich ausschließlich dem Beruf des Soldatenthums widmend, Ggstz. Bürger-S.; Ein Stadt-S. ist mir respektabler als ein Feld-S. [der kämpfend im Felde steht]. Hebel 3, 265 etc.; Fuß-S. [Infanterist]; Land-S., Ggstz. See-S.; Lohn-S–en. Börne 5, 164; Der Mieth-S. (s. c) wird ungeduldig, | mit Ungestüm verlangt er seinen Lohn. G. 12, 11; Schiffs-, See-S., Ggstz.: Land-S.; Sold-S., s. Lohn-, Mieth-S. und Söldner; Stadt-S–en. G. 22, 245 etc. (s. Ggstz.: Feld-S.); Train-S., s. Troßknecht; Wacht-S–en. Ense B. 4, 112, s. Wache, Wachposten; Die Zoll-S–en und Küstenwächter. D. 6, 75; Zwang- S. [militärischer Exekutor]. Frisch 2, 489a etc.
2) (s. 1) nach der Ahnlichkeit:
a) eine Figur, die einen S–en vorstellt, z. B. (als Kinderspiel): Blei-S–en. Matthisson 95 etc., ferner: [Das Lieblingsspiel der Römer] wurde auf einer Art von Damenbrett mit Steinen gespielt, welche latrunculi oder Soldätchen genannt wurden etc. W. 33, 98, danach auch = Bauer im Schachspiel. Olearius B. 30b etc. Ferner von einigen Thieren, z. B.:
b) Der gemeine Harnischwels . . wegen seines Panzers S. genannt. Oken 6, 82.
c) Art Schnecke, Turbo pica.
d) = Bernhardkrebs etc.
~ātenhaft, a.:
in der Weise eines Soldaten. G. 11, 38; S–igkeit.
~ātenschaft, f.; 0:
das Soldat-Sein: Mein Ritterthum und meine S. Schlegel Sh. 6, 205.
~ātenthum, n., –(e)s; 0:
Soldatenschaft, Soldatenwesen. Auerbach Tag. 215; Droysen Y. 1, 86 etc.
~atéska, f.; 0:
zügelloses Kriegsvolk: Die wüthende Raubsucht der S. Sch. 776b; dazu als Ew.: Der soldatéske Geist. Rüstow gK. 86.
~ātisch, a.:
in der Weise eines Soldaten; dazu gehörig etc. (vgl. kriegerisch. Kapper): Mit s–en Kraftworten. Ense B. 3, 470; Ein s–er Hof. G. 27, 13; Nach s–em Herkommen. Hebel 3, 308; Die Männlichkeit seiner s–en Seele. JvMüller 1, 326; S–er Übermuth. 24, 315; 233; Ihm einen Ehrenkranz und andere s–e Ver- ehrung geschenkt. Zinkgräf 1, 290 etc.; Auf gut s. (vgl. deutsch 1). 138; G. 28, 84; Musäus M. 1, 102.