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Söld~ Söld~e solden Söldling Söldner
Söld~(eSöld~(e), f.; –en:
s. Seld.
Sólden, tr.:
in Sold haben: Daß Solamir .. in dieser Stadt Verräther soldet. G. 35, 251 (vergl.: S.: Sold erhalten; sölden, schwzr.: Sold gewähren. Radlof Tr. 73); Soldung = Sold, Lohn. Wackern. 2, 90³⁵, gw. Zsstzg.: Be-: in Sold haben; mit Sold versehn: Soldaten; Pferd und Mann (Rollenhagen Fr. 534); Spione; einen schönen Geist (Thümmel 3, 37); sich [= für sich; zu seinen Diensten etc.] Freunde (L. 2, 204) b.; Einen mit so und soviel jährlich b.; Man besoldet sie wohl für ihre Spitzbübereien. Rabner 4, 50; Die große Policei der Vorsicht, die auch in der Geisterwelt ihre Blindschleichen .. zur Ausfuhr des Giftes besoldet. Sch. 202a etc.; Die besoldeten Deichgräber. Möser Ph. 1, 330 etc.; Seine Besoldeten. Fichte 8, 167 etc.; schwzr.: Besölden. Stumpf 404a etc. (s. auch Sold 2). Dazu: Besoldung: das B. und nam. = Sold, Salär (s. d. und Gehalt 2). Berlichingen 62; G. 28, 319; 386; Die Aufbesserung der Besoldungen. Kurz Sonn. 55; Rabner 3, 14 etc.; Die Amtsbesoldungen. L. 11, 178 etc.
Söld~ling, m., –(e)s; –e:
(verächtl.) Jemand, der für Sold seine Dienste verkauft (vergl. Miethling und Söldner): Gesinnungen eines S–s, der bei seiner Arbeit keine höhere Absicht hat als auf die Bezahlung. Fichte 6, 413; Heeren 1, 641 (s. Soldat 1); Sealsfield Leg. 2, 113.
~ner, m., –s; uv.:
1) s. Seldner.
2) Sold-Empfänger, um Sold Dienender, z.B.: Diese Klasse von S–n [Kanzleischreiber etc.]. Thümmel 4, 86 etc. u. (scherzh., s. Sold 2): Minne-S. Musäus M. 4, 105 etc., nam. aber = Sold-Soldat, im frühern Kriegswesen: G. 5, 181; Kondottieri [s. d.] .. Graf Schulenburg .. bleibt durchaus ein vornehmer S., kämpft bald hie, bald da. 32, 329; Stumpf 320b etc.; Doppel-S. (s. Doppelsold). Kirchhof Mil. 113; Mager 2, 158⁴⁰; JvMüller 24, 205 etc., dagegen von heutigen Soldaten S. gw. nur mit scherzh. (z. B. Hebel 3, 167 etc.) oder verächtl. (z. B. Platen 2, 283 etc.) Nbnsinn, vrgl. Söldling. Fortbild. z. B.: Die Bürgeraufgebote waren zurückgetreten vor der Söldnerei. Rüstow gK. 216; 99 etc.; Sich hüben und drüben söldnernd [als S. verdienend] ihr gutes Brot. Droysen A. 1, 50; Miethsöldnerschaft. Immermann 12, 325; Als die ganze Journalpresse einem niederträchtigen Söldnerthum verfiel. Nat.–Z. 14, 74; Rüstow gK. 216.