sieben
I. Sīēben, tr.:
1) durch ein Sieb sichten (s. d.). 27, 5 etc.; übertr.: Die Klugheit selber siebt | nicht auseinander, was hier dumm ist oder weise. 7, 239; Lern er fein | gesiebte Sprache nicht, wirf Mehl und Kleie | nun ohne Sondrung aus. 6, 274; 123 etc. —
a) Ungesiebt. Sh. 3, 201. —
b) Vorlagsiebungen. 9, 200, zum S. (oder Sichten) dienende Vorlagen (s. d. 3c). —
c) Sieber, Einer, der siebt; mundartl. auch (z. B. EfA. 1, 502) = Siebmacher, s. 3, 185 (auch „Sieberer, Siebler, Siebner“). — 2) (veralt.) Gesiebt, gegittert [von siebartigem Geflecht]. SW. 56, 227. — Zsstzg. zu 1, z. B.: Āb-: Der feinste Staub wird davon abgesiebt. 1, 583; 3, 109 etc. — z. B. auch übertr. N. 13, 140. — mit etwas durch ein Sieb Fallendem bestreun, s. über-s. — I. Dúrch-: durchs Sieb treiben (vgl. durchsetzen I 2c), auch übertr.: Diese dreifach durchgesiebten [censierten] Stücke. 3, 204; Das Überlieferte bleibt in beständiger Bewegung, wird immer aufs Neue durchgesiebt; jedes Zeitalter hat ein andres Sieb und will Andres heraus-s. T. 1, 55; 5, 148 etc. — II. Durch-: 1) = I: Als man die Bücher des N. Test. so sorgfältig noch nicht durchsiebt hatte. 10, 148 etc. —
Āūs-: Be-: 2) ugw.: Der blutdurchsiebte [blood-boltered] Banquo. Makb. 4, 1, mit Blut, wie durch ein Sieb bespritzt (vgl. be-s.). — Über-: s. be-s.: Mitsehr feinem Formsand übersiebt. 2, 2, 87 etc.
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