Faksimile 0273 | Seite 1095
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Sieben
II. Sīēben: Zahlw.:
die Zahl zw. sechs und acht (s. d. und drei, Anm.). Im Besondern nam. bibl. (s. Gesenius s. v. ~–) als runde Zahl, z. B. Spr. 24, 16; 26, 25 etc., vgl.: S. Sachen (s. d. 2e) und in ähnl. Alliteration: Seine s. Sinne (s. d.); als heilige Zahl: 4. Mos. 21, 28 ff. (s. Anm.) etc., vgl.: Da senkt des Himmels Wagen | der Sterne heil’ge S. Platen 2, 46; Eine unheiligere S. kann wohl nicht ersonnen werden. Börne 2, 415 etc.; S. bedeutet Unglück. Görner Engl. 3 etc.; ferner: Man sagt sprchw.: Alle s. Jahre ändert sich die halbe Welt. vHorn Schmj. 127 (s. Stufenjahr); S. grade (s. d. 1) sein lassen; Nummer (s. d. 5) S. (z. B. Kurz Sonn. 305) oder S. ein halb (Hackländer SGsch. 3, 152) = Arrestlokal; Halb s. sein, betrunken; über S. (Schm. 3, 185), vgl.: elf (Schwäb. W. 415) werfen, vomieren, s. See 1a; Eine böse S. [böses Weib, Xantippe etc.] Gotter Sch. 296; Kretschmann 5, 379; Schlegel Somm. 3, 2; Wackern. 4, 1145¹², seltner: Die Mutter ist eine S. Leisewitz (Herrig 31, 404), wohl: in die s–te Bitte [s. d.] gehörend etc. Die Verlängrung des Zahlw. durch e; en hier selten, z. B.: Setzten sich alle s–e daran. Grimm M. 184; Die schwarzen S–en. Lewald W. 1, 316, von Karten: die Pik- und Treff-S. etc. Fortbild.:
a) die Ordnungszahl: Siebent (s. dritt; achte 2 etc.), veralt.: Am siebenden Tage etc. 2. Mos. 2, 2 [„siebenten“ Mendelssohn] etc., noch L. 3, 289; 6, 123; Nicolai 2, 47 etc. (Der S–te, der urspr. am s–ten Tag nach der Beerdigung abgehaltne zweite Seelengottesdienst. Schm.); der gew. Ausspr. gemäß auch: Der siebte. Freiligrath Pol. 1, 7. Dazu Adv.: sieb(en)tens; Bruchzahl: Sieb(en)tel, n., –s; uv.
b) Sieb(e)ner, m., –s; uv.: s. Achter I u. Schm., nam. als Münze (= 7 Kreuzer); ferner (z.B. Berlichingen 212 und Anm.) „einer dergw. in der Zahl 7 aufgestellten geschwornen Sachverständigen in Bau-, Flur-, Grenzetc. Besichtigungsggstdn einer Gemeinde“, Gemeindsiebner, als Gesammtheit; Die Siebnerei. Schm.
c) Von gesiebenter [siebenfacher] Stierhaut. V. Ar. 3, 171, vgl. gedritt. Altre Rechtsspr. (s. Anm.): Be- (z. B. Franck Chr. 316b; 519b; VWeber 2, 140 etc.), übersieb(e)nen, mit sieben Zeugen und danach verallgemeint überweisen, „übersagen“ (s. d., z. B. Zeitschr. f. d. Recht 13, 441), s. Schm.; Spate; Hallaus 146 etc.; Mit deinen Eideshelfern „Berg“ und „Fluß“ | tritt [o Westfalen] vor den Richter, der dich richten muß | und übersiebne deiner Feinde Rügen. Freiligrath SW. 1, 367.
Anm. S. Graff 6, 68 und Gesenius s. v. J2 (7) und (s. c) π– (schwören), wie Luther SW. 64, 6 (als Randgl. zu 1. Mos. 21, 31): Bersaba heißt auf deutsch Schwörbrunn oder Eidbrunn, möcht auch wohl Sieben- brunn heißen etc. Bstw.: sieben- oder sieb-zehn, -zig etc.