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Sicht sichtbar sichtbaren sichtbarlich sichteln sichten Sichter sichtig sichtigen Sichtlerei sichtlich
II. Sicht, f.; –en:
das Sehn, in einigen best. Anwend., z. B.:
1) (selten) Schon bei erster S. Cham. 5, 193; Bei genauerer S. 147 etc.
2) In S., in solcher Stellung, Lage etc., daß man es sehn kann (sichtbar), Ggstz.: Die Mutter, die da außer S. | im nächsten Garten hinterm Zaune stand. 6, 274 etc., bes. Schiff.: War ein Walfisch in S. gewesen. Burmeister gB. 2, 55; Gartenl. 11, 394b; Stand die Küste . . in naher S. Scherr Pilg. 1, 86.
3) kaufm.: die Präsentation eines Wechsels als Termin für die von da an gerechnete Zahlungsfrist und diese selbst: Auf S., sofort beim Präsentieren oder: So und soviel Zeit nach S.; Wechsel von kurzer, von langer S.; Die Wechsel, die er ausstellt, haben zu lange S. Gutzkow R. 8, 385, vgl.: Ihre langsichtigen Wechsel. Z. 3, 141 (Ggstz. kurzsichtig). Nach Ade- lung auch (ugw.): gestatteter Aufschub der Zahlungsfrist. Außerdem Zsstzg., vgl. die von Blick, für die mit Vors. die entsprechenden von sehen, im Ubrigen die von sichtig (s. Rückert Mak. 1, 4), z. B.: Áb-: das Absehen (s. d.), z. B.:
1) veraltend = Diopter, Visier. 2) das auf Erreichung eines Zwecks gerichtete Streben: Mit (ohne) A., (un)absichtlich; In der A. [oder um] zu etc.; In dieser A. (versch. c), z. B. Forster R. 1, 167; 263 etc.; In guter A.; Das geschah gegen oder wider meine A.; A–en auf Etwas oder Jemand, z. B. auf ein Mädchen haben; Seine A. auf Etwas richten; Jemandes A–en merken, fördern etc., vereiteln, durchkreuzen, zerstören etc.; Er muß doch eine A. haben; Was hat er für eine A. dabei oder damit?; Edle, gute etc., eigennützige, selbsüchtige A–en etc.; Zum Zweck, zur A. unsrer Lieder. Brockes 9, 448; 290 etc.; Um nun die weitre A., ja den Plan im Allgemeinen und somit auch den Zweck des Gedichts zu bekennen. G. 2, 361; Wenn sie auch | die A. hat, den Freunden wohlzuthun, | so fühlt man A. und man ist verstimmt. 13, 131; Aus A. oder Grille. 31, 60; Ohne Aus-S. und A. auf einen Lehrstuhl. 40, 15 etc.
a) Die Handlung [des Dramas etc.] muß außer der A., welche der Dichter damit verbindet, auch eine innere ihr selbst zukommende A. haben etc. L. 5, 379, heutigem Gebrauch gemäßer s. Danzel 430 einen innern Zweck etc., Vgl.: Nun zerbrecht mir das Gebäude, | seine A. [seinen Zweck oder: meine A.] hat’s erfüllt. Sch. 79b etc. (s. c).
b) Doppelzsstzg. z. B.: Die End-A. [Endzweck] dieser Veranstaltung. Kant SW. 1, 203 etc.; Nunmehr, da man die Neben-A–en in Haupt-A–en verwandelt hat, verfehlen die Künste ihres wahren Endzwecks. Mendelssohn 4, 1, 75; Ohne Neben- A–en. Forser R. 1, 217; W. 5, 83 etc., vgl.: Sie stifteten Klöster mehrentheils in dieser Mit-A. Möser Osn. 1, 301 etc.
c) (s. a) veraltend: In A. (heute gw.: in Rück- S., Hin-S., Betracht, Betreff, Beziehung etc., vgl. An-S. 3) mit auf, z. B. Forster Br. 2, 69; G. 15, 212; 31, 47; 37,332; 39, 62; 126; 150; 156; 183 etc.; Weder in A. auf die Deutlichkeit, noch in Rück-S. auf den Effekt. L. 7, 38 etc. oder mit Genit.: In A. des Ausdrucks roh. Eschenburg Sh. 506; G. 15, 218; 39, 317; Hippel Leb. 1, 61; L. 8, 357; Sch. 1049b etc.; Seien Sie unbesorgt in A. meiner. Forster Br. 2, 274 etc.; Sie leben in dieser A. so gut als ihre Herren. R. 1, 165 (versch. oben); In mancher A. 60; Knebel 2, 80; 81; In aller A. 79; B. 141b; Forster R. 1, 12; In gewisser A. L. 4, 106; In andrer A. Zimmermann Fr. 265.
Án-:
1) Einem Kunden Bücher, Waaren zur A. schicken, zum Ansehn und zur Auswahl, s. Durch-S. 3; Aus lebendiger A. [gew.: Anschauung] menschlicher Dinge. H. etc.
2) Das, was von einem Obj. und wie dies von einem gewissen Standpunkt aus dem Sehnden erscheint:
a) in Bezug auf körperl. Sehn: a) Dann ging er rings herum [um das Standbild], blieb an allen vier A–en stehen. G. 29, 112; Warum legen wir denn diesen Werth auf diese eine A. des Menschen? warum halten wir sie so hoch, daß selbst die Sprache schon sie allein schlechthin [veralt.] A. oder Angesicht nennt? DMus. 1, 2, 562 etc.; Die Tempelgattung, welche an der Vorder- und Hinter-A. acht Säulen hat. Guhl 1, 40; Die Seiten-A., s. Profil; Die Fig. zeigt die End-A. der Dubliermaschine. Karmarsch 3, 242 etc. ) in Bezug auf Gegenden (s. Aus-S. 2): Die sämmtlichen Aus- und A–en [Venedig’s] sind so oft in Kupfer gestochen. G. 23, 74; 115; Welch eine schöne Aus- und A. ins Land etc. 19, 389; Eine große, in allen Theilen mannigfaltige A. 26, 238 etc.; Schöne See-A. 143; Nochmals erfreute er sich der schönen Gebirgs-A. 18, 6; Wasser-A–en. Gartenl. 11, 430a; Städte-A–en. Pückler 1, 2, 234; Fern-A., s. Fernsicht 3 etc.
b) in Bezug auf geistige Anschauung und Auffassung (vgl. Meinung): Was ist deine A. davon oder darüber?; Meiner A. nach; Nach der gewöhnlichen, nach einer weit verbreiteten A.; Seine A. entwickeln, begründen; Jemandes A. (nicht) theilen, bekämpfen; Ihn zu unsern A–en bekehren; Andrer A. sein, werden; Forster’s [subjekt. Genit.] hypochondrische A. seines Looses [objekt. Genit.]. Forster Br. 1, 75 etc.; Die Gegen-A. [entgegenstehnde etc.]; Grund-, Lebens-, Staats- A.; Welt- und Menschen-A. G. 20, 4 etc. (oder -Anschauung), vgl. spöttisch: Eine heutige Ansichtlerei. Zelter 3, 433.
3) (veralt.) In A. [Ansehung, vgl. Ab-S. 2c] seiner (W. 15, 206); des Reichthums (Luc. 5, 298); ihres .. Gebrauchs (HB. 2, 103 etc.). Āūf-:
1) die Thätigkeit, das Amt eines Aufsehers (s. d.): Die A. über Etwas oder Einen haben, führen, übernehmen; Unter (in) Jemandes A. stehn; stellen, geben; Der A. untergeben; entwachsen, sich entziehn etc.; Mancherlei A–en und Verantwortlichkeiten übernehmen. Fichte 7, 294; Dem er mich in A. gegeben. G. 28, 385; In A. soll sie bleiben. Sch. 6 10a; Das Mißtrauen gegen die eigene A. meiner selbst. Thümmel 4, 211 etc.
a) zuw.: das einem Aufseher untergebne Gebiet. Hebel 3, 419.
b) veralt.: Ob-S. SClara EfA. 1, 23; 212; Döbel 3, 56a; 71b; Klinger F. 18; Logau (L. 5, 180) etc.
c) Doppelzsstzg.: Die Markt-A. erhielten zwei Ädilen. Mommsen Röm. 1, 193; Die Mit-A. über Etwas. Wiener Kongr. 1, 70; Die Ober-A. (über Etwas). Münchhausen 110; W. Luc. 6, 180; G. 33, 280 etc.; Die Ober-A.[–s-Behörde] städtischer Kunstanstalten gäbe dann etc. 26, 280; Stellung unter Policei-A.; Sitten-A. Wackern. 4, 351³⁴ etc.
2) veralt. Bedd. s. Wurm. Aūs-: vgl. Fern-S.: 1) der Blick ins Freie: Einem die A. versperren, verbaun; Die Augen vor weiterer Aus- und Um- S. keineswegs zu verschließen. G. 19, 94 etc., s. d. Folg. 2) die dem Auge (1) sich zeigende Gegend, Landschaft, auch als Bild (s. Prospekt und An-S. 2a8, veralt.: Das Aussehen. Simplicissimus 1, 556; Sebitz 30, Mz.): Die Bucht gewährt eine der schönsten A–en. G. 23, 224; Auf einem Spaziergange gelangte man zu versch. A–en und endlich zu einer .. Allee, von welcher eine der schönsten Übersichten genossen wird. 26, 224; Ich lege eine kleine Schilderung, eine A. von meinem Balkon bei. 174; 30, 210; Eine weite A., wo Erde und Himmel sovielerlei An sichten geben. Sch. 3, 125 etc.; Schön-A–en. Wackernagel 2, 17537 (s. Schön-S.) etc.
3) (s. 2) übertr.: die sich dem geistigen Blick er- öffnende Zukunft, das zu Erwartende: Wir haben A. auf eine gute Ernte, zu einer guten Ernte; Es sind alle A–en dazu vorhanden; Etwas sleht in A.; es in A. stellen etc.; Alle übrige A. möchte noch so reizend sein. G. 9, 374; So weggeschnitten, weggebrochen alle A–en. 383; Eine gänzliche Veränderung in schwarzen A–en prophezeit. 22, 41; Eine frohe A. in die Zukunft öffnete sich ihr. 15, 138; „Haben Sie A., gewählt zu werden?“ .. Weder A., noch Ab-S. Gutzkow R. 3, 253; Eine A. in das ewige Einerlei. L. 12, 366; 10, 329; Von seinen Ab-S–en und A–en erzählen. Platen 7, 207; Erwartungen, Hoffnungen und A–en. Schütze Hamb. 564; Schlegel Sh. 7, 349 etc.; Genießen Sie Jhrer schönen Abend-A. Knebel 3, 10 (s. Abend 2) etc.
4) selten (s. An-S. 2a): [Ein endliches Wesen] denkt bloß einen Theil der Welt, eine Seite und A. derselben, die nicht das Ganze mit gleicher Deutlichkeit umfasset. Mendelssohn Morg. 230. Be-: s. Schm. 3, 217. Dúrch-:
1) die Aus-S. (s. d. 1;
2) durch eine freibleibende Offnung (vgl. Durchblick 2; durchsehn 3; 4): G. 31, 244; Ein paar D–en gegen die tiefern Gründe dahinten. Höfer Hausbl. (56) 1, 184; In unsern Gärten die D–en durch lange Alleen aufs freie Feld. Kohl A. 2, 245; Tieck DBl. 2, 297 etc. 2) s. 1 und D–s-Ofen.
3) (ohne Mz.) das prüfende Durchsehn (Durchlesen etc.): Das mir zur An- und D. mitgetheilte Manuskript etc., ähnl.: Über-S. (Adelung). Eīn-:
1) mit in und Accus.: der Einblick in Etwas:
a) leibl. (selten, vgl. Aus-S. 2; Durch-S. 1): Die E. [von diesem Punkt aus] ins Wallis ist ahndungsvoll. G. Stein 1, 264.
b) das Hineinsehn in Etwas, insofern man dadurch mit dem Inhalt desselben bekannt wird: E. in die Akten; Sie haben | die E. nun in Alles, was geschehn. Sch. 361a etc., auch in andrer Fügung: Die E. der Akten; Nicht nur E. davon, sondern auch Abschrift zu nehmen. G. 18, 148; Volkswitz: Ein Spieler von vieler E. [s. 2b], den Mitspielern in die Karten guckend etc.
c) das in das Innere eines Objekts eindringende und dieses erkennende Sehn (s. 2b): Lavater’s E. in die einzelnen Menschen. G. 22, 377; 30, 41; 15, 32; Zur E. in den geringsten Theil ist die Über-S. des Ganzen nothwendig. 39, 10; 12; 56; 87 etc.; Eine gnugsame In-S. in die innern Theile der Dinge. Leibnitz 2, 48.
2) ohne in und Accus.:
a) s. 1b.
b) s. 1c: eindringendes Verständnis, Erkenntnis (frz. entendement, s. nam. Stahr Par. 2, 325): Ein Mann von vieler, großer E. (vgl. 1b); Zur E. gelangen etc.; Daß .. die Schielen- den ihre E–en bei den Stockblinden holten. Fichte 8, 59; Nicht ohne Kopf, aber ohne E–en. Gentz Rev. 27; G. 15, 28; 33, 168; Witz hascht nach Einfällen, Urtheil strebt nach E–en. Kant Anthr. 153; L. 10, 205; Wie gern ich Ihren bessern E–en mich in Allem unterwerfe. 2, 138; Bei anwachsenden Jahren und näherer In-S. Leibnitz 1, 375; Der Heimlichkeit urmächt’gen Bann | kann nur die Hand der E. [personif.] lösen. Novalis 1, 69 etc. Auch mit abhäng. Präpos.: Gute E–en von Etwas, in einem Fache (vgl. 1c) haben, z. B.: Sie hatten in der Umwandlung der chemischen Farben gute E–en. G. 39, 17 etc. und mit auffallendem Wechsel (vgl. halten 9: G. 27, 19): Die Beschreibung zeigt von vieler E. in die Sache. .. Deine gründlichen E–en in die Bewirthschaftung und bes. in der Verbesserung der Feldgüter. 17, 9 etc.
c) zuw.: rügendes Einsehen (s. d. 4): Die Gerichte müssen E. nehmen. Görres Ver. 10 etc. (vgl. Börne 2, 421). vgl. Aus-S., z. B.:
Férn-:
1) von der dem Blick sich zeigenden weiten Gegend, Landschaft. Auerbach Ab. 64; G. 22, 351; Stahr Weim. 11, vgl.: So gewinnt das Auge nach allen Seiten unendlich größere Weit-S–en. 17 etc.; übrtr.: Der grübelnde Mensch verwandelt seine lachenden F–en in Abgründe. Gutzkow R. 1, 374 etc.
2) geistig weitreichender Blick: Eine Fern- und Übersicht gewinnen. Auerbach SchV. 24.
3) (s. 1) Kunst der Perspektive (s. d.). Börne 1, 306 etc. (Fernansicht. Campe). Fūr-: (veralt.) Vor-S. Ge-: veralt. statt des neutr., s. I. Héll-: der helle Blick: Die H. des Genies. Scherr Bl. 1, 240, häufiger wie bei ähnl. Zsstzgn. Hellsichtigkeit. Hín-: s. Ab-S. 2c: In H. auf oder mit Genit.; In dieser, jeder etc. H. Hinterdrēīn-: der Blick hinterher, in Bezug auf die Vergangenheit (selten): Die Vor-S. ist einfach, die H. vielfach. G. 3, 175. Jn-: s. Ein-S. Kúrz-: Kurzsichtigkeit (vgl. Hell-S.): Ewige K. ist das Los des Menschen. Platen 4, 361. Lánd- [2]: (Schiff.) der Anblick eines Landes in Sicht. Nāch-:
1) (s. nachsehen 3) nachlassende rücksichtsvolle Schonung in Bezug auf Etwas, das nicht so ist, wie man es nach der Strenge verlangen könnte: N. mit Etwas, mit Jemand, z. B. mit einem säumigen Zahler haben; Behandelt die Frauen mit N.! G. 4, 44; Die höchste N. 5, 87; Für Diese scheint keine Duldung, keine N. in der Welt zu sein. 17, 292; Wie selten ist die N. gegen kühnes, mißlungenes Bestreben! 39, 128; 233; Zu unglücklich, um der geringsten N. oder Schonung gegen Andere fähig zu sein. W. 9, 206; 23, 398 etc.
2) (s. 1) außerdem selten statt: das Nachsehen, s. Ade- lung, z. B.: Vor-S. ist besser als N. (s. Hinterdrein-S.). Nāh-: Keine Fern-S. (s. d. 1), keine N. Rückert 5, 373. Ob-: s. Auf-S. 1b. Rück-:
1) (selten) das Zurücksehn, Rückblick: Ein Geschäft, das Fleiß .. im Augenblick [der Gegenwart] verlangte, ohne Vor-S. und R. [Hinblick auf Kommendes und Vergangnes] zu verlangen. G. 14, 163, vgl.: Zurück-S. von der Organisation des menschl. Hauptes auf die niedern Geschöpfe. H. Ph. 3, 183.
2) (s. 1) der Hinblick auf Etwas, insofern die Erwägung des Vorliegenden das Thun be- einflusst oder bestimmt: R. nehmen auf Etwas oder Jemand, es, ihn berücksichtigen; Die R–en bei Seite setzen (Vogt Köhl. 16), lassen etc.; Mit ohne R. auf Etwas etc.; Indem er an einer Stelle blieb, deren R–en ihn selbst gänzlich ummodelten. Gutzkow R. 7, 472 etc., nam. auch (s. Ab-S. 2c): In gewisser R. Heinse A. 2, 97 etc.; In R. auf (Sch. G. 2, 271 etc.) oder mit Genit. (Thümmel 5, 37). Doppelzsstzg.: Durch Alters-R. Prutz Woch. 121; Von keiner Neben-R. geleitet. Kurz Leitf. 259 etc.
3) (s. 2) der Respekt, die Achtung für Jemand, insofern sie unser Thun beeinflussend bestimmt: Aus R. für oder gegen Jemand Etwas thun, unterlassen etc.; Der Einzige, für den das Volk noch einige R. habe. Sch. 828a. Rúnd-: Aus-S. (s. d. 1; 2) rings umher; Rundschau; Panorama: Gartenl. 10, 445a; Dem Rigi, der eine der herrlichsten R–en .. bietet. Seydlitz Geogr. 96; TUlrich (Nat.-Z. 13, 409) etc. Schárf-: Scharfblick: Meine Sch. übertraf Zerka’s Scharfsichtigkeit [s. d., vgl. Hell-S.]. Rückert Mak. 2, 114; W. 32, 249 etc. Schȫn-: Punkt, von wo aus man eine schöne Aus- S. (s. d. 2) genießt: Auf den berühmten Sch–en der Hochwachten [Alpen]. Auerbach DBl. 1, 83b. Thāl-: Aus-S. (s. d. 2) in ein Thal. König 15, 287. Úber-:
1) Überblick; der über ein weites Gebiet sich erstreckende Blick, sowohl leibl. als geistig, wobei nam. das Allgemeine und die Hauptpunkte hervor-, das Einzelne dagegen zurücktritt, s. übersichtlich; Aus-S. 2; Ein-S. 1b; Fern-S. 2, ferner z. B.: G. 6, 20; Freie Ü. über den Fluß bis ans jenseitige Ufer. 22, 303; Von ihm erwartet man schon eine gewisse U. seines Zustandes. 61; Daß er über die .. Natur .. eine gewisse Ü. erhält. 39, 296; Zur Um- und Ü. hinreichend. 40, 225; Welche Kombinationen, Ein- und Ü–en mir bes. wichtig geworden. 33, 168; 19, 301; Die Ü. sowohl des Ganzen als die Ein- S. ins Einzelne. Sch. 3, 299; Eine abgekürzte Ü. Wackern. 4, 1145³ etc.
2) s. Durch-S. 2. Um-:
1) Rund- S. (s. d.), Umblick, leibl. und geistig: G. 19, 94 (s. Aus-S. 1); 40, 225 (s. Über-S. 1); Kosegarten D. 1, 214; 2, 61; Steffens Malk. 1, 25 etc.
2) (ohne Mz.) allseitige Erwägung der zu berücksichtigenden Umstände: „Die Postzeitung ist mit großer U. geschrieben.“ Mit U. und Ein-S. und Nach-S. und Vor-S. und Rück-S. Börne 2, 463; G. 27, 306 etc., s. umsichtig. Ver-: in Doppelzsstzg.: Zu-V.: (ohne Mz.)
1) (s. versehen 2f und zuversicht-ig, -lich) festes Vertraun auf etwas zu erwartendes Gutes: Nicht nur die Hoffnung, sondern die Z. ewiger Fortwirkung. H. Ph. 3, 258; Mit Z. WhMüller 1, 400; Eine heroīsche Z. auf sich selbst. Sch. 736b etc.; Helden-Z. Ense B. 3, 604 etc.
2) (veralt.) Vor-S. (3). Ryff Th. 36. Vōr-:
1) Voraus-S. (s. d., vgl. Ggstz. Hinterdrein-S., Rück-S. 1).
2) die göttl. Vorsehung (s. d. b). Cronegk 2, 101; Kl. M. 1, 564; Ricolai 1, 40; 2, 59; Sch. 20b; 277a; W. 29, 29.
3) vor Schaden sich hütende Bedachtsamkeit: V. ist die Mutter der Weisheit. Sprchw., z. B. Mügge NL. 2, 183 etc.; Wo wir der feinen V. nicht bedürfen. G. 13, 139; Mit einer gewissen V. 15, 157; Ohne V. Platen 4, 282 etc., s. (un)vorsichtig. Bsp. der seltnern Mz. (vgl. Rück-S.; V–s-Maßregel): V–en, die man ausgetiftelt. Bucher (Nat.-Z. 14, 591); Die V–en, die du haben musst. JvMüller 6, 262 etc. Vorāūs-: das Voraussehn von etwas Künftigem: Freiligrath V. 44; Eine Reihe V–en und Weissagungen. Gervinus Lit. 5, 391; H. Ph. 10, 12; Diese V. bestätigte sich. Lewald Ad. 242; In V. solches Sturmes. FHMeyer Bot. 1, 87; JvMüller 6, 230; Schlegel Haml. 1, 1 etc., vgl.: In der klaren Vorher-S., daß etc. Fichte 7, 300. Wēīt-: s. Fern-S. 1. Zurück-: s. Rück-S. 1.
~bar, a.:
so daß es gesehn werden kann, zu sehn ist:
1) allgem.: Die Sonnenfinsternis ist hier s., nicht (od. un-) s.; Das S–e und Un- S–e. Kol. 1, 16; 2. Kor. 4, 18; Zitterte s–er Weise über und über. Forster R. 1, 104; Mehr oder weniger s. und greiflich. G. 39, 133; 6, 25 etc.; Sein Herz schlug s. empor. Kl. M. 7, 672; Karl kränkelte schon s. Sch. 1078a; W. 16, 50; 53; Dieses Gespenst ist etwas s. Un-S–es. Zelter 1, 188 etc.; S–keit. Immermann M. 1, 115; Pouillet 2, 188.
2) Ist die Baronin schon s.? [zu sprechen] FLSchröder Btr. 3, 1, 13; W. 2, 103; 12, 241. Zsstzg. z.B.: Dúrch-: gew. durchsichtig, z.B.: Von einer nicht mehr irdischen D–keit. Kompert Böhm. 89. Un-:
1) s. [1]: Könntest du un-s. gegenwärtig sein! G. 18, 99; Eine u–e Kirche (s. d. 4). 22, 79; Von einem u–en Wesen ergriffen. . . Das U–e ... Der U–e. 28, 271 (276; 278); Mir ist, ich sehe die u–en Dämonen schadenfroh lachen. Tieck A. 2, 103; Aus dem magischen u–en Netz. W. 12, 314; HB. 1, 143.
a) Un-s. werden, verschwinden, auch z. B. von Pers., deren Spur man verliert. W. 2, 101; Sich un-s. machen, auskratzen.
b) zuw. auch nur: wenig oder kaum sichtbar, sogesteigert: Die u–sten Schlingen. W. 3, 47; Luc. 4, 402.
c) U–keit. 2) zuw.: un-s. machend: Hüllt ihn .. ein u–er Nebel ein. W. 20, 188 etc.
~baren, tr. (refl.):
in Zsstzg.: Ver-s., sichtbar machen. (Röm. 1, 19); Kosegarten D. 1, 141; Sch. 1151a; Schütze 108; Musäus M. 1, 112; 2, 68; 3, 87 etc., Ggstz.: Ver-un-s. 4, 37; 5, 78 etc.
~barlich, a.:
veraltend statt sichtbar (s. d. 1), z. B. Ew.: Weish. 13, 1; Luther 8, 26a; Des Himmels s–e Fügung. Sch. 335a etc., häufiger Adv.: B. 15a; Cham. 4, 251; Forster Br. 2, 103; Fouqué Dr. 1, 237; W. 11, 166; 274; 20, 148; 27, 346 etc.
~eln, tr.:
s. besichtigen.
~en, tr.:
1) das Unreine, Schlechte aus Etwas schüttelnd, nam. durch ein Sieb (s. d., Anm. und Schm. 3, 194), aussondern (mit versch. Obj.); danach bildl. und verallgemeint. Am. 9, 9; Luk. 22, 31; Zu s. .. | den Glauben von dem Wahne, den Weizen von der Spreu. Cham. 3, 326; Ihre Staatsverfassung zu s. [kritisieren]. Forster Jt. 1, 81; Unnützes, Schädliches zu s. G. 3, 100; Feinsten Flachs zu s. 12, 31 [s. schwingen]; Die Schätze der Erinnrung s–d. 13, 320; 22, 258; 39, 228; Wie Alles .. ihn .. moralisch sichtet. Guhrauer Less.. 1, 124; Wenn uns Gott vom Teufel s. oder sieben lässet, fällt Alles weg. Mathesius Pr. 182 etc. (s. Reiter, ausreitern); Nachdem ich manchen Wahn der Welt gesichtet. Platen 2, 121. Dazu:
a) Ungesichtet. Shakespeare 8, 282 etc.
b) Sichtung. Tieck Cymb. 1, 7 etc.
c) Sichter (s. u.), z. B. = Bäckerbescheider (s. scheiden 7d), so: Ober-, Untersichter; ferner: Des Echten und Falschen Sichter. Rückert Mak. 1, 16; Die Zeit .., die große Sichterin der Dinge. H. Ph. 10, 66.
d) Zsstzg., vgl. die von sieben etc., z. B.: Im Thun und Dichten | Gefühle und Gedanken | .. [von einander] ab-zu-s. Hungari 1, 632 etc.; Der in der Alten besten Werken | .. nur Wörter aus-zu-s. weiß. Hagedorn 1, 142; Sichtet aus den falschen Samen. Uhland 123; Wackern. 4, 290⁰ etc.; Das Mehl durchzubeuteln und durch-zu-s. etc.
2) in Zsstzg. als Nbnf. zu sichtigen (s. d.).
3) s. sichtig 2.
~er, m., –s; uv.:
1) s. sichten 1c.
2) mundartl. auch sachl., z.B. = Düker 2. Brem. W. (vgl. Schm. 3, 194 und Seichter. Uhland V. 719).
~ig, a.:
1) von sehen, Sicht (s. d.), veralt. etc. außer Zsstzg. (s. d., dazu: S–keit), z. B.:
a) sehnd: Vor meinen s–en Augen. Holtei Jahr. 2, 342; Den bösen Geist s. [mit Augen] gesehen. Mathesius Lthr. 60b; Beim Herrn Christo s. zu sein [sein Angesicht zu sehn]. Rechtf. 75; Als ich mein Lieb ward s. an [gw. an-s.]. HSachs G. 2, 15 etc.
b) in pass. Sinn: so daß (es) gesehn wird, werden kann (vgl. sichtbar): Ein s. Pfand. Opitz; Da ward die Wunde s. Günther 531 etc. (vgl. 2), auch: Daß die göttliche Majestät s–lich herabkommt. Luther 6, 288a; 280a; Schaidenreißer 12b etc.; Ggstz.: Un-s. Berlichingen 187 [ungesehn]; Mathesius Pr. 119 [unsichtbar] = un-s–lich. Luther 1, 392betc. Bergb.: Das s–e Gold, s. abquicken; Schiff.: S–es [klares] Wetter etc. 2) verderbt statt süchtig (s. d.), z.B.: Darrs. Musäus M. 4, 110; Eifer-s. Lohenstein Soph. IV; Geiz-s. Luther 1, 254a etc. (s. schel-s., vgl.: Wird ihr Leibauchersichtet. Ryff Th. 7 = siech); auch unzsgstzt, z. B. im wortspielenden Volkswitz: Er ist s. [krank] wie ein [durch-s–es] Sieb, z. B. (s. Mendelssohn 4, 2, 373) Lichtwer (vgl. 51) = krank wie ein Huhn (s. d. 1) etc. Zsstzg. s. 2, ferner zu 1 z.B.; Áll- [1a]: O Zeus, A–er! Solger Soph. 1, 133. An- [1a]: gw. nur: A. werden, wie gewahr (s. d.) theils mit Accus., z. B. G. 17, 106; 19, 147; Schaidenreißer 13b; 46a; 67a; Sch. 748b; W. 6, 63 etc.; 8, 3 etc., theils mit Genit.: Hiob 40, 28; IP. 7, 193; Fat. 2, 298; Sch. 533a; Tieck N. 6, 112; W. 1, 22 etc.; selten: Die es von Jugend auf a.sind. G. 31, 331 etc., s. Frisch 2, 272b. Veralt. auch [1b] als attribut. Ew. etc. = angesehn, ansehnlich. ebd.; L. 11, 619; Stumpf 388b etc. (veralt.) aufmerksam, sorgsam. Lohensein A. 1, 1224 etc., vergl. be-s. Schm. 3, 217. z. B.: Fern-a–e Lage. Nat.-Z. 14, 398, mit weiter Aussicht. s. kurz-s. 1a. Blȫd- [1a]: Sch. 511b; Schlegel Mißd. 1, 109; W. 24, 107 etc., vgl. stumpf-s. Dóppel- [1a].
Āūf-: Aūs-: Bēī-: Dúrch-:
1) [1b] so daß man hindurchsehn kann (vgl. durch-sichtbar, -scheinbar), eig. und übertr.: Die Natur hat ihn d. geschaffen und er soll .. verdecken? Börne 1, 389; Einen d–ern Schleier. Forster Jt. 1, 160; D. war mir jeder Schrein. G. 12, 195; Das Halb-D–e des . . Steins. 23, 181; Bernstein von der d–en und und–en Wachs- und Honigfarbe. 368; D–keit. 37, 58; Un- D–keit. 59; Ihre [der Anschauungen] D–keit und Klarheit. Gutzkow R. 4, 312; [Töne] so d. für das umkleidete Gefühl. König Jer. 3, 220.
2) [1b] veralt.: von durchdringender Einsicht, z.B. noch: Von meiner eigenen nicht Weisheit aber Hell-S–keit, Durch-, Tief- und Scharfsichtigkeit .. durchdrungen. Ense Gal. 2, 217 (Gent). Eīn-: einsichtsvoll; Einsicht (s. d. 2b) habend (G. 40, 6 etc.) oder: davon zeugend: Dieses e–e Wort. 33, 113 etc.; in scherzh. Wortsp. = einäugig. Rückert Mak. 2, 51. Eng- [1a]: engen, beschränkten Blicks. JP. 36, 101. Fāden-: fadenscheinig. Fēīn- [1a]: Eine bewundernswürdige F–keit zur Erkenntnis der Sitten etc. Lavater Ph. 1, 180. Férn- [1a]:
1) weit hinaussehnd; weitreichenden Blicks. Heine Verm. 1, 86.
2) nur in der Ferne deutlich sehnd, vgl. kurz-s. 1. Für-: s. vor-s. Ge-: in Doppelzsstzg.: Der doppel-g–e Janus, mit zwei Gesichtern, vgl.: Die Vollmond-angesichtige. Rückert N. 105. Genāū- [1a]: veralt.: G–e Behutsamkeit. Zinkgräf 1, 299. Hálb- [1a]: nur halb (nicht voll und ganz) sehnd. Jahn V. 257(ugw.). Héll- [1a]: V. Ar. 3, 343 etc., vgl. durch-s. 2. Hínter- [1a]: (veralt.) Der Heiden für- und h–en Janus. Fischart B. 157a, vor und hinter sich sehnd. Klēīn-: eng-, kurz-s.: K–e und kleinherzige Philosophen. JGSchlosser Jsel. 15. Kúrz-:
1) [1a] nicht weitreichenden Blicks:
a) leibl.: Bei einem ganz gesunden Auge beträgt die Weite des deutlichen Sehens 8—10“; ein Auge, dessen Sehweite geringer ist, nennt man k., wenn sie aber größer ist, weit-s. Pouillet 2, 181; K–keit und Fern-S–keit. 180 etc. (mund- artl.: Bei-s.); geistig (s. namentl. Lichtenberg 2, 321): K–e Weltanschauung. Börne 1, 18; K–es Urtheil. Platen 4, 107; Zu k., mein Ganzes auszureichen. Sch. 102b; K–keit. Volger EE. 237 etc., auch personif.: Platen 2, 253.
2) s. Sicht 3. Láng-: ebd. Nāch-: nachsichtsvoll; Nachsicht (s. d. 1) hegend oder davon zeugend, Ggstz.: Un-n. urtheilen; (Un-)n–es Urtheil; N. gegen (G. 22, 37 etc.), seltner mit Dat. (Ense Gal. 1, 272); Mit un-n–licher Strenge. Hausbl. (56) 1, 19. Rück-: ugw. statt rücksichtsvoll, diskret. Campe. Sāūer- [1a]: mürrisch (vgl. schwarz-s.) etc. Schárf- [1a]: Ggstz. stumpf-s.: Ebenso scharfsinnig, wie sch. Burmeister gB. 2, 97; Scharf- und schnell-s. G. 33, 184; Für das kurze Gesicht der Menschheit . ., nicht für die sch–e Allmacht. Sch. 144a etc.; Sch–keit. W. 2, 48; 22, 63 (s. Scharfsicht); Welch Unheil lesen eure blinden Sch–keiten aus diesem Charakter heraus? Shakespeare 6, 227, ihr, die ihr euch für sch. haltet und blind seid. Schêl- [1a]: schel sehnd. FMüler F. 48; Kramer XXXIII etc., heute gw. [s. 2] schelsüchtig (s. d. und Schelsucht). Schnéll- [1a]: s. scharf-s. Schwárz- [1a]: Gervinus Lit. 5, 385; Sch–keit und Morosität. 347 (vgl. sauer-s.). Stúmpf-: Ggstz. scharf-s.: W. Luc. 1, 170; 5, 29; Kurz- oder St–keit. Falk G. 50, vgl. blöds. Tīēf- [1a]: Tiefsinnig und t. SClara EfA. 1, 42 etc., s. durch-s. 2. Úber-:
1) die Augen fehlerhaft so richtend, daß man über das vor Einem liegende Nächste hinwegsieht, leiblich und geistig: Die unzufriedene Ü–keit der Menschen . ., daß sie oft die ganze Welt durchsucht und ausfragt nach Dingen, die ihr vor den Füßen liegen. G. 32, 83; Ü. und überhörig (s. d.). Jahn V. 218; Ü. spähen. Lenau Sav. 52; Rabner 3, 24; Rockenphil. 2, 290; Ihre Tölpelhaftigkeit und Ü–keit. Ruge Rev. 1, 115; W. Luc. 1, 205; Zinkgräf 1, 283 etc.
2) (ugw.) statt übersichtlich: Schnurrecht und ü. wie ein Feld. Bdrne 3, 246. Úm- [1a]: weit umhersehnd, leibl. und geistig (s. Umsicht 1; 2): Den u–en Blick des Phöbus. G. 30, 425; Verständig, vor-s. und um-s. 27, 447; Der Blick um-s. und klar genug, um über die Grenze zu dringen, welche etc. 33, 88; Dem Klugen, Weit-U–en. 12, 182; Solche weit-u–e Betrachtungen. 36, 370; Sch. 508a etc. Ver-: in Doppelzsstzg.: Zú-v.: voll Zuversicht: Ihr z–es Urtheil. EKleist 2, 157; Mit z–er Freude rief sie etc. Lewald W. 4, 81; Mit z–em Blick. ESchulze Ros. 114 etc., s. zuversichtlich. Vōr-: Vorsicht hegend oder davon zeugend: Ein geschäftiges Leben macht den Offensten vor-s. G. 30, 301; V–es Benehmen etc.; veralt.: Für-s. werden. Spr. 1, 4 etc. (Für-s–lich handeln. 14, 18 etc.), auch als Titel. Luther 5, 325b; 6, 4b; Edle, feste, fürsichtige und weise, liebe Herren! W. 13, 152 etc. Ggstz.: Un-v. G. 19, 403; Platen 4, 277 etc.; Unfürsichtig(lich). Sir. 20, 21; 31, 7 etc.; V–keit. G. 29, 278; H. 11, 446; W. 1, 30; 2, 152; 6, 224 etc.; Er beging die Un-V–keit .., den Anschlag zu offenbaren. Sch. 1049a etc., auch in Mz.: Einige Un-V–keiten. G. 16, 67; W. 17, 116. Vorāūs-: das Kommende voraussehnd und dafür sorgend: Von dieser v–en Beherrschung aller .. Eventualitäten. Gutzkow 3, 298; Brachte voraus-s. .. eine Cigarre. Hartmann Unst. 1, 224; Kohl J. 2, 422; HRau Moz. 1, 258 etc. Wēīt-: fernsichtig:
1) Große, w–e, erhabne Ideen. Engel 7, 289; Scharf- und w. G. 19, 139 etc.
2) s. kurz-s. 1. Zurück- [1a]: (ugw.) Weder von Blöden und Kurzs–en, noch von Mondblinden und Z–en. DMus. 1, 1, 783 (über-s.?).
~igen, tr. in Zsstzg.:
Be-: sachverständig, prüfend besehen (s. d.). 2. Macc. 5, 13 etc.; Urtheile der Besichtiger. Riemer G. 1, 410; Thümmel 7, 100 etc.; Besichtigung. G. 18, 235; Sch. G. 3, 214 etc. Veraltende Nbnf.: Besichten. Uhland V. 661 etc.; Besichtung. Schweinichen 3, 15 etc., vgl. (ugw.): Be- sichteln [kleinlich b.]. Rahel 1, 276. Be-áb-:
1) Etwas b.; Etwas zu thun b., zur Absicht haben; Gebrauch und Nutzen mit Anmuth sind beabsichtigt. G. 23, 132; 272; 15, 216 etc. Nbnf.: Beabsichtete Demüthigungen. Bahrdt 3, 26; Der Schriftsteller, der nichts Böses beabsichtete. Gentz 1, 78; 432; WHumboldt 3, 117; 118; Musäus M. 4, 109; 5, 65; Rumohr K. 50; Zwecke, welche die Natur mit dem Menschen beabsichtet. Sch. 1110a; 1137b; Schlegel Dr. 2, 2, 112; 285; 329 etc.
2) ugw.: Er beobachtet und beabsichtigt [richtet sein Augenmerk auf] Andere. Hippel Ehe 5, 60. Be-āūf-: Etwas, Einen b., die Aufsicht darüber führen: Indem er die Arbeiter beaufsichtigte. G. 19, 403; Hinter dem Rücken des B–den. IWiggers Unt. 229 etc.; (Mit-)Beaufsichtigung. Knapp Aufr. 4; Stahr Par. 2, 151 etc., vgl. (selten): Der Aufseher und Aufsichter. Jahn M. 300. Durch-: vralt. st. durch-s. I 2c: Zarncke Br. 171b etc. Rǘck-, intr.: Auf Etwasr. [Rücksicht nehmen]. York (Droysen Y. 3, 423), gw. Doppelzsstzg. tr.: Be-r., dazu: Eigentliche Achtung genoß er nicht, nur die größte Berücksichtigung und Schonung. Ense T. 1, 343; Unter Nichtberücksichtigung der erhobenen Querelen. Wiggers Unt. 140; 201 etc.
~lerēī, f.:
s. Ansicht 2b.
~lich, a.:
s. sichtig: 1) Mit s–en Augen. Merck’s Br. 2, 263 etc.; Daß ich mich s. bei Dem befinde, den ich unsichtbar empfunden. G. 28, 276 etc. 2) (vgl. sichtbar) Jeder bildende Künstler, der die handelnden Personen eines Romans .. s. vor uns handeln lässt. 26, 120; Ein s–es Gedicht [Gemälde]. 6, 74; Alles, was s. in der Welt ist. 39, 160; S. und greiflich. Kürnberger Am. 464 etc.; Ggstz. (veralt.): Die un-s–en ewigen Güter. Luther 1, 90a; SW. 46, 153; 60, 153; 61, 147 etc., z. B. noch: Verpfändet un-s–en Reichen. Arndt 362 etc. Andre Zsstzg., z. B.: Áb-: mit Absicht (geschehnd), vgl. vorsätzlich: A., um zu etc. G. 15, 17; Wie es schien, bloß zufälliger Weise, in der That aber a. W. 24, 121; Platen 4, 209 etc.; Einen a–en Schritt gethan. Forster Br. 2, 265 etc.; Ggstz.: Un-a. Seltner: mit Absicht handelnd, z.B.: Ein recht a–er Verstand. Brockes 9, 302; Daß wir späterhin a–er werden. Heine Reis. 1, 127 etc. Dazu: Die A–keit [Absicht] der ersten Anlage. G. 27, 192; Es ist zuviel geistreiche A–keit .. in dieser Komposition. Stahr Jahr. 2, 223; A–keiten [a–e Handlungen]. Görres Ath. 106 etc.; Die Un-A–keit dieser Handlung etc. An-: (selten) einer Ansicht gemäß, entsprechend etc.: Durch staats-a–en Entwurf. Perthes Leb. 2, 75. Eīn- [2]: (selten) Jedem geistreichen Menschen fühlbar und e. G. 31, 411, seinem Gefühl und seiner Einsicht sich kundgebend etc. Er-:
1) [2] E. erfreut. Gutzkow 7, 111; [Davon] waren selbst dem schärfesten Auge nur einige matte .. Umrisse e. 4; Lewald Reis. 1, 37; Bfr. 2, 135 etc.; E–keit. Fichte 7, 371 etc.
2) ugw. statt ansichtig: Wo man des Allgewaltigen e. wurde. Gutzkow R. 9, 214. Ge-: (selten) Der Mond kam wieder mit dem einen Ohr und nach und nach mit dem Backen und immer g–er etc. Jris 7, 537, das volle Gesicht (sich en face) zeigend; ferner: Uns an-g. [von Angesicht] kennen zu lernen. G. Stolb. 187. Hín-, adv.: in Hinsicht, zumeist mit Genit., seltner mit auf. G. 30, 247; 27, 307 etc., vgl. ugw. (beide Fügungen verbindend): H. auf Geognosie und der darauf gegründeten Kultur. 64. Nāch-: zuw. statt nachsichtig: Mehr n. als streng gegen mich gehandelt. Burmann F. XIetc., nam. im Ggstz.: Unn. strenge gegen etc. vHorn Schmj. 228; Nach einem un-n–en Gesetze. Kant (Wackern. 4, 883²³) etc. Rück-, adv.: s. hin-s., wie dies meist mit Genit., doch auch mit auf, z. B. G. 27, 55. Uber-: eine Ubersicht (s. d. 1) gewährend: Ü–e Darstellung, Handbücher etc.; Die Ü–keit der Darstellung. Um-: zuw. statt’ umsichtig, z. B. von Pers. Börne 5, 230 etc.; In weit-u–er Gegend. Wiedasch Od. 1, 426. Zū-ver-:
1) Zuversicht hegend, davon erfüllt (s. zuversichtig): In z–er Aufwallung für seine gute Sache. L. 11, 450; Sch. 172a etc.; Z–keit. Kinkel E. 351; W. 33, 67 etc.
2) Zuversicht gewährend, zuverlässig. Vorāūs- [2]: vorauszusehnd: Die v–e Entrüstung. König Kl. 3, 102; Das mißglückt v. [wie vorauszusehn].