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sicherbar Sicherheit sicherlich sichern Sichling
Sicher~bar, a.:
(veralt.) sicher. Schaidenreißer 11b.
~heit, f.; –en; –s-:
1) das Sichersein, s. sicher, worauf die Hinweise in [ ] gehn, Ggstz.: Un-S.:
a) [1a] Unbesorgtheit; sorgloses Vertraun. Spr. 21, 22; Wo man, auf keinen Feind gefasst, in stolzer S. schwelgt. Sch. 1040b; W. 17, 160 (Ggstz. Mißtrauen); Allzugroße S. auf ihre Vorzüge. 27, 311 etc.; In einer beständigen Un-S. vor Etwas leben. W. 5, 96 (vgl. b).
b) [2] der Zustand des Geschütztseins vor Gefahr, Drohndem etc. (vgl. Geborgenheit): Jes. 32, 17; Jer. 12, 5; Sch. 893b etc.; In S. bringen (Freytag B. 2, 396), setzen, stellen (W. Luc. 6, 173) etc.; Die S. oder Un-S. der Wege (vor Räubern), des Hafens etc.; Diese Un-S., diese Unreinheit der Luft. Ense T. 3, 338 etc.; Seine Handels-S. [Kredit] ist anerkannt. Campe etc.; Die jetzt herrschende Rechtsun- sicherheit etc.
c) [3] das Frei-Sein von Schwanken etc.: Die S. oder Un-S. des Wissens, Benehmens etc., einer Nachricht, eines Beweises, Erfolges etc.; Er fühlte sich in einer Art von Taumel, von Un-S. seiner selbst. G. 18, 224; Neue Un-S–en bewegten sich in mir. 22, 388 etc.
2) etwas S. (1b) Gewährendes, z. B. Hiob 24, 23; Daß man seine S–en [S–s-Maßregeln] gegen sie nehmen müsse. Ense T. 6, 108 etc., nam.: Etwas, das Einen vor Verlust sicher stellt, als Bürgschaft (s. d.) dagegen dient: S., Gegen-S. verlangen, geben, stellen etc.
~lich, adv.:
veralt. statt sicher 2; gw. (s. sicher 3b): ohne Zweifel etc., dafür (veraltend): ver-s. Ense D. 6, 433.
~n: 1) tr.:
Bergb.: (vgl. 3b und Seich, Anm.) in einer flachen Mulde (Sichertrog, Handsachse) verwaschend den Erzschlich (von Gold, Silber, Zinn) von fremden Beimengungen scheiden, s. Jablonsky 1070; Der Gang setzt in der Sicherung einen schönen Bart [s. d. 4h; i]. ebd., das Probieren mit dem S. zeigt ihn reichhaltig an Erz (nam. an Zinn); Sand und Gries, in welchen man Silber sichert. Mathesius (Wackern. 3, 4243⁸ etc. 2) intr. (haben): weidm., vom Wild: vorsichtig die Sicherheit prüfen (s. 3): Das einzige Wort „s.“, wie viel sagt es! stutzen, umherblicken, auf einen Fleck blicken, auf Sicherheit denken, alles Das liegt darin. Laube Br. 19; 99; 288; [Die Hirschkuh] sichert für den ganzen Trupp. 155; Rudern sie [die wilden Enten] rings, vor dem Sprunge nur s–d. 112; Gartenl. 9, 15a etc., auch verallgemeint: Der Feinste betrügt sich oft, grade weil er zu viel sichert. G. 18, 86 etc.
3) tr., refl. (vgl. 2): sicher stellen etc., mit versch. Nüancen:
a) vor Drohndem, Schadendem etc. (s. ver-s. 1), z. B.: e) ohne Komplement: Ich sah die Menschen .. in Häuslein sich zusammen s. und sich annisten. G. 14, 61; Hatte ich doch meinen Degen. .. Jch trat also ganz gesichert [ohne Sorge] hinein. 20, 61; So kann er [der Kaiser] doch den Papst nicht s. Luther 8, 212b etc.; auch: Er hat sich oder ist gesichert, vor Verlust geschützt; daher auch: Wenn auch kein reicher, doch ein gesicherter [wohlhabender] Mann zu werden. HKöster LL. 94. ) Die Festigkeit dieses Denkmals, welches für Jahrtausende, aber nicht gegen den Vesuv gesichert war. Forster It. 2, 164; L. Samps. 2, 3; 3, 1; W. 8, 103 etc. γ) Dies sicherte mein Urtheil vor Betrug. 10, 35; Luc. 6, 259; Sicherten sich die Künstler vor Fehlgüssen. Winckelmann M. 1, 263a [„Versicherten“ etc. Winckelmann 5, 132]. d) Weil ihr mich meines Lebens habt gesichert. Sch. 538b, vor Gefährdung oder in Betreff des Lebens (vgl. sicher 3a). e) Sicherung, auch Versicherung (Höfer Schw. 54), eine Vorrichtung am Gewehr, die hindert, daß es von selbst losgeht (Sicherheitsschloß).
b) in Bezug auf etwas zu Besitzendes, das Einem für die Zukunft entw. sicher bleibt oder (s. zu-s.) sicher zu Theil wird: a) gw.: Einem Etwas s., garantieren, z. B.: Dem ehrlichen Finder eine Belohnung (zu-)s. etc.; Rückert Mak. 2, 218; Für erwähnte Mitgift sichr’ ich ihr| als Witthum .., was an Ländereien .. mein. Shakespeare 5, 265 = „versichr’ ich“ etc. V. Sh. 3, 369 etc.; Ich hab’s, aber wer sichert mir die Zukunft oder —: daß ich’s behalte? etc., auch mit reflex. Dat.: Du sicherst dir dadurch den Dank aller Patrioten; die Unsterblichkeit etc. 8) seltnere Anwend.: Bis sie die einzelnen Thiere mit dem Lasso s. [fangen] . . konnten. Gerstäcker Mon. 1, 441; Hatte Kniep .. mit zarten Linien auf dem Papier gesichert [zeichnend festgehalten, fixieren], was der wilde Sturm mich kaum sehen, viel weniger festhalten ließ. G. 23, 372; Wer sichert den Olymp, vereinet Götter? | des Menschen Kraft, im Dichter offenbart. 11, 9; Was lässt im Leben sich zuletzt gewinnen? | was s. [behalten] wir von seinen Schätzen allen? Platen 2, 115 etc.
c) in Bezug auf die Sicherheit, Gewißheit einer Kunde, eines Wissens etc., gw.: ver-s. (s. d.), z. B.: Ich [ver]sichre dich, | daß etc. Günther 560; Ich, sichert euch [seid Dessen versichert] . ., will etc. Lohenstein (s. Mendelssohn 4, 2, 460); Bis ein Briefchen bei allen Hiobsposten [uns] doch über des Schreibers Dasein sicherte. JvMüller 6, 391; Von meinen Lesern bin ich es [s. d. 9 = Dessen] nicht ganz gesichert. Sch. 102b etc. Zsstzg. zu 3, z. B.: Ent-: (veralt.) Einen der Strafe e. Berlichingen 28, ihm Straflosigkeit zu-s. Sich ins Grab h., aus der unsichern Welt in das sichre, schützende Grab begeben. Logau, s. L. 5, 324 etc. sichernd, schützend umgeben (selten): Daß keine Haare den zarten Sitz seiner Gedanken umsicherten. Arnim 31.
Hín-: Um-: Ver-:
1) [3a]
a) im Allgem. veraltend statt des Grundw., s. [3aγ und e] und z. B.: Sein Lager mit Schilfe etc. gegen das Wetter zu v. Möser Ph. 3, 144; Die Gemüther zu v. [vom Mißtraun zu befrein]. Sch. 828b; Der glückliche Ausgang . . wäre versichert gewesen. W. 5, 200; Bis die Faust .. durch einen schönen Tod | sich hab versicheret vor allem Feindesspott. Wackern. 2, 305³ (Zink- gräf).
b) gw. = assekurieren (s. d.): Ein Haus (gegen Feuerschaden); ein Feld (gegen Hagelschaden); ein Schiff (gegen Haverie) mit so und so viel v.; In welcher Assekuranz sind Sie [mit Ihrem Hause = ist Ihr Haus] versichert?; Der Versicherte erhält Entschädigung von dem Versicherer oder der Versichrungsgesellschaft; Die Versichrung, das V.; die gezahlte Prämie; und die Anstalt, in der man versichert: Feuer-, Hagel-, Schiffs-Versichrung od. -Assekuranz; Lebensversichrung, aus der den Versicherten zu einer festgesetzten Zeit, wenn sie diese erleben, der Empfang bestimmter Geldsummen zugesichert ist, dazu z. B.: Altersversichrung etc.
c) Etwas zu Zahlendes auf Etwas v., dies als Hypothek (s. d.) für die Zahlung anweisen. 2) [3b]
a) veraltend statt des Grundw.: (Einem) Etwas v., s. [3ba] und z. B.: Nur euer Tod versichert ihren Thron. Sch. 411a; Wenn du deinem Volk | der Freiheit köstliches Geschenk .. willst v. [ficher [erhalten]. 417a; Diese einzige Stimme versichert mir alle übrigen. W. Luc. 5, 278 etc.
b) gw. (s. c): Sich eines Ggstds v., sicher bemächtigen, sich in den sichern Besitz desselben setzen, körperl. und geistig: Ich beschrieb diesen Zug halb laut vor mir selbst, um mich alles Einzelnen zu v. G. 20, 238; Wenn man sich seines unternehmenden Wagemuths versicherte. Gutzkow R. 9, 346; Sich seiner Liebesbeute zu v. Musäus M. 3, 164; Versicherte er sich ihrer Herzen durch eine freundliche Miene. Sch. 786b; Versichert euch der Spanier! 352b; 871b; W. 2, 43; 33, 9 u. v. Dazu (nach Adelung) weidm.: Das Wild versichert sich des Zeugs, sucht darin eine Offnung zur Flucht. c)(s. b), auch tr., z. B.: Mit solchen Gehilfen war er des Erfolgs versichert [sicher]. W. 9, 187, er konnte sich schon gleichsam im Besitz desselben glauben, sicher darauf zählen; Deren Treue man sich versichert hielt. Sch. 879b; Ihrer Überlegenheit versichert und dieses Beistandes gewiß, wagt sie etc. 840b etc. und nam. oft: Einen mit betheuernden Worten gleichsam in den Besitz von Etwas setzen; ihm sagen, daß er desselben gewiß sein, sicher darauf rechnen könne, z. B.: Eduard versicherte seine Gattin auf die anmuthigste Weise der lebhaftesten Dankbarkeit. G. 15, 21, wofür es (s. 3b) mit einer Nüance minder eindringlich auch heißen könnte: Er versicherte ihr seine Dankbarkeit etc., vgl.: Ohngeachtet er mir .. seine herzlichste Zuneigung versicherte. Bahrdt 2, 167 etc.; Einen seiner Gnade und Theilnehmung (Forster Br. 1, 216; W. Luc. 5, 211), seiner Freundschaft (Rabner 3, 285), der Verschwiegenheit (Sch. 726a) v.; Versichre Jedermann meiner Vaterlandsliebe. JvMüller 6, 207; Wenn er nicht ihres Schutzes um so gewisser versichert gewesen wäre. W. 34, 247; Ein lächelnder Blick versicherte mich Dessen. 22, 110 etc. d) (s. c) zuw. mit von statt Genit.: Von Wrede’s Anrücken versichert, sah B. etc. Ense B. 3, 292; G. 19, 400; Ich habe ihn schon öffentlich von dem Gegentheil ver-s. lassen. L. 5, 358; Wollen wir also von der Wahrheit versichert sein. Mendelssohn Morg. 139; 166 etc. e) (s. c und Das4; Es 9): Das versichre ich Sie. Garve Br. 87; HKleist Hint. 131; W. 1, 108 etc.; Daß du mich es versicherst. G. Zelt. 2, 277; Gellert 3, 305 etc. und nach Analogie auch: Ist Das die Liebe, die [statt deren] du mich versichert hast? Spielhagen Pr. 8, 89 etc. f) (s. c) Versichert [sicher, überzeugt] sein, mit abhäng. Satz: Sei versichert, daß etc. (L. 12, 232) oder: ich werde etc. (W. Luc. 6, 173) u. o., vgl. (s. i): Daß ihr hieraus in eurem Herzen vergewisset und versichert werdet, daß etc. Mathesius (Wackern. 1, 436⁴⁰). g) veralt. auch refl. im Sinne von f: Wenn ich .. mich hätte mögen Deß ver-s., daß etc. Luther 5, 140a; Wernike R. 179; Versichre dich, wir kommen etc. W. 10, 32; Wackern. 3, 748²⁶ etc., vgl. auch: Versichre dich an mir [du kannst sicher auf mich rechnen]. 2, 343²⁰ (Fleming). h) veralt. eingeschobnes „versichert“ = sicherlich, z. B.: Es stehet versichert zu beklagen. Mühlpforth 1, IV; V etc., selbst noch: Denn versichert, mein Geheimnis kann Euch gar Nichts nutzen. L. Nath. 3, 10 etc. i) sehr häufig tr. mit abhäng. Satz, nicht bloß mit sachl. Subj. (vgl. f): Ihr ganzes Bezeigen versichert [überzeugt] mich, daß etc. Gellert 3, 10; Alles Dies versichert mich, daß etc. W. 9, 183 etc., sondern auch mit persönl. Subj., fast ganz = der Fügung mit Dat. (s. 3b), die Adelung und Campe als einzige richtige gelten lassen wollen: G. 10, 29; 14, 11; 17, 279; 19, 202; 28, 24; 93; 144; 29, 89; 192; 34, 218; Zuverlässige Freunde ver-s. mich, es gesehen zu haben. 37, 326; 39, 324 etc.; L. 11, 352; 12, 477; 521; So könnt ihr mich für ganz gewiß ver-s., daß. Sch. 423a; W. 2, 55; 7, 128; 9, 15; 183; 13, 128; 16, 70; 17, 4; 18, 216; 22, 127; 273 (20, 225) etc. 3) [3c]
a) weidm.: s. erneuern 2.
b) (vgl. 2c u. i) sagen, daß Etwas wirklich, sicher Statthat: Er versichertdas Gegentheil etc.; Der Landmann versicherte und betheuerte bei Himmel und Hölle, daß er den letzten Kreuzer ausgegeben. Hebel 3, 495, oder: den letzten Kreuzer ausgegeben zu haben etc., dagegen ugw. mit Acc. u. Jnfin.: Die Jamblichus in dorischer Mundart geschrieben zu sein versichert. V. Myth. 1, 35 = von denen er versichert, daß etc.; mit persönl. Dat.: Fiel Troja? Theurer Mann, versichr’ es mir. G. 13, 35 etc., auch zuw. mit einigermaßen personif. Subj.: Nächtliche Erscheinungen, die ihr das Dasein des Geliebten versicherten. 15, 228 und bes. oft mit abhäng. Satz (s. 2i): Da man mir versichert, das Kind sei gesund. 17, 236; 16, 39; 200; 20, 39 etc.; Laß dir diese Freude | ver-s., daß etc. 13, 34 etc. 4) Versichrung, s. 1b, ferner zu 2 und 3, z. B.: Jemandes Versichrungen (3b) keinen Glauben schenken; Hat er ihnen nicht die deutlichsten Versicherungen gethan, daß etc. L. 11, 30; Freundschaftsversicherungen. Sch. 819a; Versichrung und Gegenversichrung (2a) wurden .. aufgesetzt. 834b etc. Zū- [3b]: O sichre du uns Rettung zu. G. 13, 35; Indem Charlotte die Nutzung dieses Fleckchens der Pfarre z. lassen. 15, 152 u. o. (noch bei Adelung und Campe fehlend); Die bestimmtesten Gegenzusicherungen. Droysen Y. 1, 260 etc.
Sichling, m., –(e)s; –e:
Name von Fischen: Clupea alosa; Cyprinus cultratus (Messerfisch). ī. Gesicht, n., –(e)s; –er, –e (); –chen, lein, Mz.: –erchen, lein; –s-: 1) das Sehvermögen und zuw.: das Organ desselben (s. Auge):
a) Trau mehr auf dein Gesicht, | als wenn ein Andrer spricht. Alexis H. 1, 1, 189; Wenn mich mein G. nicht trügt; Mein G. vergeht | vom Schaun nach meinem Gotte. Mendelssohn Ps. 69, 4 (auch Luther); Vielen Blinden schenkte er das G. Luk. 7, 21; Das G. verlieren, ums G. kommen etc.; Mein G. reicht, trägt nicht weit; Der ein kurzes (s. d. 1) G. und keine Lorgnette hatte. W. 13, 143; Ein blödes (s. d. 5), schwaches, schlechtes scharfes, gutes G. etc. Veralt. fem., z. B. Zwingli 2, 5 etc.
b) (s. Auge 4) übertr. aufs geistige Sehn: Mein ganzes Leben ging .. | an meinem inneren G. vorüber. Sch. 369b.
c) Schiff.: Man hat kein G., kann wegen Nebels das Land nicht oder nur undeutlich sehen. Bobrik 314b etc.
d) Mz. selten, doch z. B.: Finster werden die G. [Augen]. Pred. 12, 4; Unsern G–en | erscheinen die lichten, | die Sternlein. G. 8, 180; Mit den G–en seh ich nicht, es klingen mir die Gehöre. JG Jacobi Ir. 3, 127 etc. und (s. Auge 2a): Die Wand hat auch ein Ohr, die Winkel oft G–er. Günther 1020 etc. Ferner adverb., abhäng. von Präpos., wo theilweis schon die Bed. 2 einspielt —, vgl. Auge 11 und An-G. 1:
e) Etwas kommt Einem aus dem G.; es aus dem G. lassen, verlieren etc.; Geh mir aus dem G.! etc. (vgl. 2).
f) So muß ich fallen in des Feindes Hand, | das nahe Rettungsufer im G–e? [es sehend]. Sch. 518a etc.; Auf dem Grab des Vaters, im G. | der Himmlischen [von ihnen gesehn]. Gotter 2, 117 etc., so akt. und pass. häufiger: im An-G.
g) (s. f) Den Philistern (1. Sam. 14, 8), der Philister Lager (11) ins G. kommen, dort fichtbar werden, sich zeigen (s. Sicht); Einem ins G. gehn. Mühlpforth H. 5; Einen oder Etwas ins G. fassen, nehmen (G. 33, 149) etc.; Etwas fällt gut ins G. etc. und bes.: Einem ins G. [Ggstz. hinterm Rücken, s. d. 1c, vgl. h und 2 = wo, d. h. theils: weil —, theils: obgleich er es sieht, gewahrt] schmeicheln; seine herzlichste Zuneigung versichern (Bardt 2, 167) etc.; lachen (G. 29, 210 etc.); Vorwürfe etc. sagen (3, 131; LPHahn Hohn. 82; Rabner 4, 61 etc.); Mein Mann untersteht sich mir ins G. zu behaupten, daß etc. Sch. 654a; Ins G. nenn’ ich euch Solche [Verräther]. H. Cid 33 etc.
h) Was wir der Gräfin Alles unters [gw., s. g: ins] G. gesagt. G. 10, 193.
i) Von G. [häufiger: An-G.] zu An-G. | sah er den Propheten nicht. Rückert Morg. 1, 192, so zusammenkommend, daß gegenseitiges Ansehn statthat. k) Komm mir nicht vors G.!; Wenn dir das Buch zufällig vors (oder häufiger: zu) G. kommt etc. l) Mir ist seine Arbeit nicht zu G. gekommen (s. k). G. 33, 157; Land zu G. bekommen. Bobrik 314b (oder in Sicht) etc., s. auch i. 2) (s. 1) der vordre Theil des Kopfs (s. Bock An. 33), wofür als edlerer Ausdr. auch An-G. gilt und im gehobnen Stil Antlitz (s. d.) —, z. B.: Einem die (Scham-)Röthe ins G. treiben; Einer Pers. oder übertr.: etwas Personif. ins G. speien, schlagen etc.; Er wirft ihr den Handschuh ins G. Sch. 70b; Einem einen Vorwurf ins G. schleudern. Scherr Bl. 1, 25 (vgl. 1g) etc.; nam. oft in Bezug auf Aussehn, Form, Züge, Ausdruck dieses Körpertheils (vgl. Larve, Maske): Ein schönes, hübsches, häßliches; rundes, ovales, längliches, langes (versch. b); blühendes, frisches, rothes, bleiches, blasses; geistvolles, kluges, dummes; ehrliches, offnes, verstecktes, tückisches; gutes, liebes, (un)freundliches, boshaftes G. etc.; Ein glatt G. hat manchen Mann betrogen. Musäus M. 2, 152; Sie hat ein gar eigensinniges, trotziges G–chen. G. 23, 98; Das zarte G–chen. Zschokke 8, 346 etc.; Das G. eines Sterbenden oder: ein hippokrātisches G. etc.; Einem auf sein ehrliches G. trauen. Werner Febr. 12 etc.; So wag’ ich’s auf mein unverschämt G. W. 11, 201 etc.; Etwas steht Einem nicht zu G., eig. und übertr. (z. B. Danzel 407), kleidet ihm nicht, passt nicht für ihn etc. Auch von Abbildungen: Die G–er, welche dem Architekten allein zu malen überlassen war. .. Eins der letzten G–chen glückte vollkommen. G. 15, 166; 6, 96 etc.
a) Mz. gw.: G–er, z. B. 26, 45; 334; Sch. 807a u. o., nur vereinzelt (wie öfter von An-G.): Die Gesichte | der Todten. H. 8, 410; Seine [Rafael’s] G–e. Lavater 1, 117 etc.
b) Miene (s. d.): G. und Farbe wechselnd. Cham. 4, 134 etc.; Er machte die häßlichsten G–er seines G–s. G. 29, 46; 48; Du machst ein verdrießlich, ein kaltes G. Du weißt, die G–er sind mein Tod. 9, 334; Sie machten mir böse G–er. 28, 104; Sie wird uns gewiß freundliche G–er machen. 8, 208; O mach mir keine sauren G–er. L. Samps. 1, 3; Zu einem bösen Markt ein gutes G. machen. Hebel 3, 111; Zum sauren Apfel ein süßes G–chen machen. Zschokke 8, 80; Schiefe (s. d. 2) G–er; ein langes (s. d. 1g) G. machen etc., auch ohne Angabe des Wie, selten in freundlicher Weise, z. B.: Töffel sieht immer nach Röschen und macht ihr G–er. Weiße Kom. 3, 24, gw. als Ausdruck der Verdrossenheit etc.: Die Männer machen oft G–er, ohne just ’was auf dem Herzen zu haben. G. 9, 295 etc. und so ohne Zeitw.: Keine G–er! ich will etc. 16, 2; Nur nicht viel Zauderns! meinen Zaum! | und kein G.! W. 11, 84 etc., ferner höhnend etc. Andre Zeitw. z. B.: Ein falsch (Sch. 12a), trübseliges (JGMüller Lind. 1, 96) G.; neckische (G. 29, 252; Immermann M. 4, 283), seltsame (W. Luc. 5, 198), vertrakte (König Spiel 39) G–er schneiden (s. d. 1n); Einem ein (herbes und) saures (Olearius B. 51b; Ros. 13b), höhnisches (Haller 219) G. geben; Ein (zähnefletschendes) G. ziehn (Schlegel Somm. 3, 2; W. 11, 213), verziehn (Alxinger D. 79), verzerren etc. und wohl hergenommen von Masken —: Ein andres G. aufsetzen (s. d. 1c), aufstecken, annehmen etc.
c) von nicht Belebtem, z. B. (personif.) vom Mond. Gellert 3, 60; G. 1, 40 etc., vgl. Mendelssohn Ph. 1, 55 etc.; ferner (s. b) = Aus-, Ansehn: Der Sache ein gut G. zu geben. Alexis H. 1, 2, 327; W. 15, 26; Die Sache .. soll bald ein ernsthaftes G. bekommen. Luc. 1, 265 etc., dagegen nur vereinzelt: die Vorderseite: Baurenhäuser .. mit hellen Fenstern und bemalten G–ern. Arndt E. 141 (s. Face); Daß man im Trauerhause die Spiegel aufs G. hängt. Auerbach Dicht. 2, 174 [umdreht] etc.
d) Bez. einer Pers. (nach ihrem G.): Oft halten hypochondrische G–er | sich für Gelehrte. Burmann F. 19; Dort sitzen recht viel hübsche G–er. Eichendorf Phil. 31; Gellert 1, 220; G. 1, 58; Im ganzen Dorf ist kein G. | der flinken Hanne gleich. Hagedorn 3, 98; Kant Anthr. 278; Pfeffel Po. 3, 54; Ramler F. 2, 448; Sch. 346a; Was für G–er anderswo es giebt, | ist unbewusst mir. Schlegel Sh. 3, 78; Sturz 2, 307; Thümmel 6, 147; Tieck N. 3, 42; 4, 5; W. 3, 26; 9, 4; 10, 83; 31, 410 etc. 3) Visier an Gewehren. Adelung. 4) eine dem G. (1) sich zeigende ungewöhnliche Erscheinung, s. Luft-, See- G.; außer der Zsstzg. aber = Vision (s. d.), eine Erscheinung, in der Jemand durch wirkl. oder vermeinte Einwirkung übermenschlicher Wesen etwas dem Menschen sonst Unschaubares erschaut. 1. Mos. 15, 1 u. V.; B. 45b; Geist: Wer ruft mir? Faust: Schreckliches G.! G. 11, 23; Sch. 30b; 37a; Etwas Wirkliches ., kein G. ihrer Phantasie. 742a; Traum nicht, sondern G. V. Od. 19, 547; W. 12, 178; 20, 213 etc.; Das zweite (oder Doppel-) G., wonach man entfernte Vorgänge erblickt (vgl. Vor-G.). Mz.: G–e. Joel 2, 28 etc.; G. 11, 24; 19, 172; 33, 197; H. 15, 139; R. 9, 26; Kl. Gel. 381; Sch. 449b; 500b; Schlegel Sh. 2, 34; W. 16, 172; 20, 7; 221; 26, 221 u. o., dagegen nur vereinzelt: Die G–er, die Abraham siehet. H. R. 9, 40; Wo die Seherin die nächtlichen G–er zu enträthseln pflegte. Musäus M. 3, 24; Rabner 1, 110; Ranke (Wackern. 4, 1477³³) etc. 5) statt Gesücht (s. Sucht). Ryff Sp. 120b etc. Zsstzg. ohne Bem. zu 2, leicht zu mehren nach folg. Bsp.: Affen-:
1)
a) Bald ein A. und bald ein Schafs-G., die bekanntlich weit häufiger sich finden als hübsche Mädchen-G–er. Gotthelf G. 141; Rabner 2, 82 etc., vgl.: Meerkatzen-G. W. 29, 146 etc.
b) [2d] Das A. von Hippokrates und Galen. G. 28, 180 [der dumme Arzt]; 8, 142; Gotter Sch. 248; Er sah dem A. ..ins Auge . ., drückte ihr die Hand. W. 15, 254; 1, 76; 34, 265 etc., vergl.: Maulaffen-G.! Rabner 3, 29; Schafs-G.! HKleist Kr. 91.
c) [2b] A–er schneiden. Arnim 326 etc.
2) nach der Ähnlichkeit eine Pflanze, Mimusops. Ákten-: Beamte mit bleichen A–ern. Temme SchwM. 2, 108. All(e)tāgs-: alltägliches. G. 34, 220; IGMüller Lind. 3, 99; Zimmermann E. 13 etc. Ámts- [2b]: Ein A. zeigen (Weichmann 1, 241), schneiden (w. 10, 35) etc. Án-:
1) s. [1f etc.] der Anblick von Etwas, dem man in unmittelbarer Nähe (Gegenwart) sich gegenüber befindet:
a) insofern Dies eine Gesammtheit oder etwas Sachliches, adv., abhäng. von Präpos. oder im Genit.: ) Im A. einer Örtlichkeit etc. Cham. 4, 240; G. 18, 136; 23, 82; 274; Rückert 23b etc., ihr gegenüber etc.; Im A–e grenzenlosen Elends. Börne 1, 262; Lügen sie im A–e des ganzen Landes. Frzfr. 25; Eine Statue .. im A. der Arbeiten des Michel- angelo aufgestellt. G. 29, 173; 23, 335; Prutz Mus. 1, III; Im A. des keuschen Tages freveln. Sch. 12b; W. 9, 222 etc. ) Unter des Himmels A. G. 2, 224, im Freien, wo man ihn sieht. γ) Sie zu tilgen von dem A. des Himmels. 9, 133; Vom A. der Erde verschwunden (Schlegel Sh. 6, 68), weggewehet (Kl. M. 13, 41), weggeblasen (Sealssield Leg. 2, 52) etc. d) Vor dem A. des ehrwürdigen Gebäudes. G. 21, 176; Vor dem A–e Frankreichs .. Märchen vorzubringen. 23, 314; Da vor dem A. der Sonne klar | mein volles Recht liegt. 13, 189; An Gottes Altar, vorm A–e einer schönern Morgenröthe. H. 9, 30 etc. ε) (s. α) A–s des Dorfs. Talvj 2, 139; A–s unsrer großen Dichter. Gervinus Lit. 5, 582; A–s der Versammlung. G. 33, 332 etc.; A–s dieses Faktums wagen Sie es etc. Waldau N. 2, 271; Die Weser, A–s des Blatts, zu überschiffen. HKleist Hint. 179; Luther 6, 6a etc., sobald er das Blatt erblickt etc. und so (veraltend) ohne abhäng. Genit. = sofort (vgl.: Solches alsobald erstes A–s vermerken. Garzoni 13a und ansehen Ga), z. B.: Ich löse rasch mit einem Male | die größten Zweifel A–s. G. 10, 229; L. 5, 305 (Logau); 8, 302 (Scultetus); Schweinichen 2, 43; 240; Das sieht man A–s. W. 10, 236; 12, 138; Zinkgräf 1, 17 etc.
b) in Bezug auf eine anzublickende Pers., ganz nah grenzend an und übergehnd in die Bed. von 2, z. B.: Gottes A. in alle Ewigkeit beraubet sein. Mathestus Pr. 73; Mein [des Dichters] Auge hing an deinem [des Gottes] A. Sch. 71b etc.; Ins A. Einen loben, schelten etc., Einem trotzen, Etwas behaupten etc.; Sich der Nachwelt kühn unter das A. wagen. Sch. 1106a etc.; Von A. zu A.; Sich von A. zu sehen. Sch. 490a etc.
2) [3] im Allgem. keines Belegs bedürftig (s. Ansicht 2aα). Wir erwähnen:
a) Mz., gw.: Der Väter A–er schauen. Arndt 243; 144; Olearius 33a; 85b etc. (ugw.: Unter den A–ern so zugerichtet etc. 12b = Augen, s. [1]); doch auch: Daß euch die A. verfallen. 3. Mos. 26, 16; Mit geschminkten A–en. Jes. 3, 16; 13, 8 u. v., noch: Ihre A–e waren verdeckt. H. 9, 73; R. 7, 11; Rückert N. 44; Talvj 1, 212; Heuchler .., Leute mit zwei A–en. Weidner 245 etc., s. c.
b) [2d] Mißhör mich nicht, du holdes A. G. 11, 150; Ihr verwünschten A–er! 34, 336 etc., s. c, dagegen unüblich für [2b].
c) Doppelzsstzg., z. B.: Abecebuchs-A. B. 40a, das magre eines Schulmanns (vgl. Akten-G.); Sein Amors-A. Pfeffel Po. 3, 20; Ein häßlich | Armesünder-A. Heine Rom. 47; Engels-A–er. Tieck 16, 269; Du garstig Fratzen-A.! (b) G. 34, 335; Frauen-A–e (s. a). Rückert 2, 349; Mädchen-A–er. Platen 2, 32; Ein freundlich Menschen-A. G. 13, 66; Sch. 406b; Du Mörder-A.! Wackern. 2, 831³ (s. b) etc. Mit einem A. wie Molken. Langbein 1, 270; Lied. 273 etc. rundes etc. Lewald Ferd. 2, 175; VWeber 2, 405. Houwald 3, 305; L. 7, 164; Dies Armensünder-G. König Kl. 1, 38 etc. Lichtenberg H. 1, 41. Heine Reis. 3, 108. Diese regelmäßigen B–er. W. 21, 68. Freiligrath H. 289, 137* vgl.: Das Bleich-G–chen. Kürnberger N. 2, 251; Gerstäcker BlW. 25. blumenzart etc. Heine Lied. 119, vergl.: Frisch aufgeblühtes Rosen-G. Ein B. schneiden. Seume Sp. 316; Ein anderes B. [2d] setzte sich. 120. Solche B–erchen, die die Sonne zerschmelzt. Weiße Kom. Op. 3, 315, vergl. Milch-G. Seehundstornister mit einem D. auf dem Rücken. Seume Sp. 119. Du D.! [2d] Gd. 79, s. Galgen-G.; Schelm-G. V. Sh. 3, 383 etc.
Ängst-: Ápfel-: Armesünder-: Aurōra-: Bandīten-: Bíldsäulen-: Bláß-: Blūmen-: Bócks-: Búttermilch-: Dáchs-: Dīēbs-: Dóppel-:
1) Janus mit dem D. etc.
2) [4]. Dósen-: klein, zart und fein, wie auf Dosen-Gemälden oder -Stücken: Das D–chen. Musäus Ph. 1, 99; Zschokke N. 3, 89 etc.; Den Abstand seines aufgelaufenen Wollensack-G–es von unsern verdichteten Dosenstück- G–ern. IP. 48, 254, ähnl.: Puppen-G. etc. Engels-:
1) Pyrker 497.
2) [4]. So doppeldeutig auch: Glanz-, Himmels-, Satans-, Teufels-G. etc. Eūlen-: Mit einem verschlafnen E. Kinkel E. 173. Famīlien-: s. Familienähnlichkeit, ähnl.: National-G., dazu z. B.: Juden-, Zigeuner-G.; Das Mohren-G. [2d]. W. 11, 22 etc., vgl.: Die Mannschaft Süd-G–er. Freiligrath SW. 1, 439 etc. Fēīertags-: z. B. [2d]: Es ist nicht Jedermann gegeben ein F. zu sein. .. Ich, der ich weder ein Oster- noch Pfingst- noch Weihnachts-G. bin. IG Müller Lind. 3, 27 etc., vgl.: Ein Fest-G. machen und fröhlich sein. W. Luc. 3, 36; Morgen soll Hochzeit sein. Sind Das Hochzeit-G–er? Klinger Zw. 42 etc. Flēīsch-: fleischiges. Heine Sal. 1, 132. Frátzen-: L. 8, 23; 11, 466 etc.; Schlegel Sh. 3, 96 [2d]. Frōh-: G. 6, 146; Kürnberger N. 2, 26 etc. Fróst-: z. B. [2d]: Jene persisflierenden F–er etc. IP. 2, 123. Gálgen-: Er hat ein echtes G. Schlegel Sh. 3, 9; G–er | von eurer Art [2d]. Heine Verm. 1, 166 etc., s. Diebs-G. Glánz-: s. Engels-, Moses-G. etc. Hálb-: s. Profil, z. B.: Das ganze An-G. des Jünglings ist viel einnehmender .. als das .. zu gedehnte H.; das Vorder-G. zeugt .. von Güte etc. G. 22, 383 (Lavater); Br. 275b; Ein verschiedenes Voll-G. und H. IP. 1, 83 etc. Hímmels-: s. Engel-G. Hínter-:
1) die hintre Partie des Gesichts, vgl. Ggstz. Vorder-G. G. 22, 383; 384 etc.
2) (scherzh.) Arsch. Hóchzeits-: s. Feiertags-G. Hōf-: Ihren Ingrimm hinter lächelnde H–er verstecken. W. 22, 249; Höflings-G. Hūren-: Lavater 1, 98. Jámmer-: J–er schneiden. Volksz. 10, 15. Jūden-: s. Familien-G. Kátzen-: auch Pflanzenname, Galeopsis, z. B. Feld-K. JP. Fat. 2, 53 etc. Knāben-: s. Mädchen-G. Kriēger-: Ein altes K. Alexis Dor. 1, Kap. 8. Kúnst-: als Gebilde der Kunst (Porträt, Gemälde etc.). G. 10, 220. Kúpfer-: (s. Kupfer 4) Sch. 118b etc. Lúft- [4]: Wie Schade, wär es nur ein schönes L., | wornach er uns die Lippen wässern machte! W. 3, 34, Phantom (s. Geschichte 6). Mǟdchen-: Apfelrunde Knaben- und M–er. G. 26, 325; W. 15, 229 etc. Magdalēnen-: Weichliches M. Tieck N. 6, 42, vergl.: Madonnen-, Marien-G. etc. Másken-: z. B. das sich hinter einer Maske versteckt. W. 10, 200 etc., auch = Maske etc. Māūlaffen-, Mêêrkatzen-: s. Affen-G. Ménschen-: M–er. Novalis 1, 76; Rabner 2, 16 etc. (M–e. H. Ph. 4, 67), s. auch Puppe 2a; auch [2d]: Wievieles bei uns jedes ehrliche M. auf hohen Schulen einsaugt. Mendelosohn 5, 263; W. 15, 263 etc., auch zuw. ohne Ew. verächtl. Bez. einer Pers., insofern sie eben nichts Menschliches hat als das Gesicht. B. 133b. Milch-: weichlich-weibisches etc. und [2d] Pers. mit solchem (vgl. Milchbart). Bahrdt 3, 303; Claudius 3, 9; Keler gH. 1, 395, auch: Milchsuppen- G. 2, 335; ChGSchütz Wolk. 12 etc., vgl.: Butter-M. Mōhren-: s. Familien-G. Mönchs-: Lavater 1, 210. Mōnd-: rund und glänzend. G. 12, 40 etc.; [2d] Du allerliebstes, du mein M. 4, 103 etc., auch mit tadelndem Sinn der Uberfülle etc. Reithard 94, best.: Vollmonds- G. W. 27, 147. Mōsis-: Sie verbergen in glänzende Schleier ihre Sau-G–er, vorgebend es seien M–er. Gouhelf G. 296 (s. 2. Mos. 34, 29 ff.). Múffi-: s. Muff 2b. Nácht- [4]: G. 8, 276; 9, 302; In N–en. Schlegel Somm. 5, 1, vgl. Traum-G. Nationāl-: s. Familien-G. Öber-: s. Unter-G. Obskuránten-: Heine Reis. 3, 15 etc. Ojeminēs-: Mich mit meinem O–e. Bode Empf. 1, 140, s. je I. Perücken-: z. B. [2d] Körner 260a. Pínsel-: z. B. [2d] G. 29, 264, s. Pinsel 6. Púppen-: s. Dosen-G. Rōsen-: s. Blumen-G. Rúnzel-: Kürnberger Am. 269. Sātans-: s. Engels-G. Sāū-: s. Mosis-G. Schäbelken-: s. Schabelle2. Schǟdel-: Das fahle Sch. Alexis 2, 1, 183. Schāfs-: s. Affen-G. Schátten-: z. B. [4] B. 62b. Schélm(en)-: s. Diebs-G. Schlángen-: z. B. W. 11, 229, von Falschheit zeugend. Schmérzen-: B. 197b. Sēē- [4]: s. Fata Morgana. Sǖd-: s. Familien-G. Tēūfels-: s. Engels-G. Tōdten-: z. B. todtenbleiches etc. Sch. 7a. Trāūm- [4]: Bin ich mir selbst ein T.? G. 8, 277; Schwinden hin wie T–e. Uhland 187; W. 10, 156; 20, 77 etc. (T–e r. Alexis Dor. 1, Kap. 10). Trēū-: G. 6, 98. Trompēter-: z. B. [2b] Arnim 61. Trōst-: z. B. [4]: trostvolles. W. 11, 225. Trūg-: z. B. [4]: 11. Unter-: Bart, welcher sein ganzes U. bedeckte. Laube Band. 1, 16; Wehl Allrw. 41 etc., Ggstz. Ober-G. Vólks-: Die V–er. G. 23, 299, wie sie im gw. Volk vorkommen, versch.: National- G. Vóll-: Gesicht en face (s. Ggstz. Halb-G.). G. 31, 98; 387; Lavater 1, 102; W. Luc. 3, 285 U. v. Vóllmonds-: s. Mond-G. Vōr- [4]: Die Gabe des V–s. G. 26, 232, vgl. Vorahnung und Geschichte 6. Wóllensack-: s. Dosen-G. Wúnder-: wundervolles, z. B.:
1) [2] vgl.: Aus dem Zauber-G–e meiner schönen Freundin. W. 22, 134.
2) [4] H. R. 9, 226. Wūth-: Hier grinsen W–er. Echtermeyer 51. Zāūber-: s. Wunder-G. 1; 2. Zérr-: verzerrtes, s. Zerrbild etc. Zigēūner-: s. Familien-G. etc.