Faksimile 0250 | Seite 1072
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seiten Seitens seitig seitigen seitlich Seits
Sēīt~en: 1) tr. in Zsstzg.:
Be-: (Wappenk.) auf der Seite mit Figuren versehn. 2) adv.: s. seit II.
~ens, präp.:
s. Seite 11.
~ig, a.:
in Zsstzg. (s. Seite und seit II), z. B. mit Zahlw., namentl. zu Seite 3: Daß jeder regulierter [regelmäßige] Körper entweder vier- oder sechs- oder acht- oder zwölf- oder zwanzig-s. sei. Leibnitz 1, 380 etc.; Pyramiden sind drei-s., vier-s. oder viel- s., je nachdem ihre Grundflächen Dreiecke, Vierecke oder Viel- ecke sind. vSwinden 367 etc., ferner z. B.: Áb-:
1) abseits befindlich. Immermann M. 2, 286; 3, 332 etc., auch mit Genit.: getrennt von: 79 etc.
2) (Rechtsspr.) gegnerisch: Ich bitte um Verwerfung der a–en Vorstellung. Áll-: von oder nach allen Seiten (örtl.) und Richtungen, Beziehungen etc. (vgl. viel-, Ggstz. ein-s.): Mit recht fest zusammengeknäulter, nicht a. hinausflatternder Kraft. Börne 1, 128; Der a–e Abfluß dieser Wasser. Burmeister Gsch. 550; A–e Umarmungen. L. 2, 362; A. fühlt die Welt ein neues Regen. Tieck 2, 23; A. gebildet etc.; Den Ruhm der A–keit. Monatbl. 1, 577a etc. Áller-: die Personen allerseits (s. d. 2) umfassend etc. (vgl. beiders.): Zu a–em [Aller] Untergang. G. 12, 55; Ihre a–en Ausrufe. Kl. 12, 270; Sch. 738b; Mich nach dem .. Wohlsein der a–en Gäste .. erkundigen. Tieck 15, 3. Bēīd-: nach beiden Seiten etc.: Sie b. erörtern. V. Ant. 2, 1. Bēīder-:
1) sich auf die Pers. beiderseits (s. d. 2) beziehend (vgl. aller-s.): Unser b–es Zusammensein. G. 15, 9; Ihre b–en Parteien. 16, 209; Ein b–er Freund. 19, 360; 27, 374; 375; 28, 162; Sch. 738b; W. Luc. 6, 54 etc.
2) zuw. auch ohne Bezug auf Pers. (vgl. beid-s. und beiderseits 1): Die volksthümliche Dichtung hat hier die b–e Aufgabe etc. Auerbach SchV. 114, eine Aufgabe nach zwei Seiten oder Richtungen, Beziehungen hin; Zwischen den b–en Schrittsteinen. G. 23, 333, auf beiden Seiten der Straße etc. Dīēs-: s. diesseits: 1) Daß das d–e Ufer über das jen-s–e hervorrage. Sch. 946a etc. und in Bezug auf das Diesseits als das Irdische: Diese entschiedene D–keit, der es auf Erden so all- einzig wohl ist. Schwegler (47) 532. 2) Ein unglücklicher Zufall vermehrte den d–en Verlust. G. 25, 230, den Verlust auf unsrer Seite, im Ggstz. zu dem der Feinde etc. (vgl. gegen-s. 1b). Dóppel-: eine doppelte Seite der Beziehung habend; sich in doppelter Weise zeigend, äußernd etc. (s. zwei-s.) Kl. 12, 248; IP. 43, 153 etc.; Heuchelei und D–keit. Kosegarten Rh. 3, 334; Gervinus Sh. 1, 265 etc. Eīn-: nur eine Seite habend oder betreffend, in Betracht ziehnd etc., vgl. halb-s., z. B.:
1) örtl.: E–es Kopfweh, Migräne; E–es Dach, Pultdach; Die pappenen Rosenstöcke und die e–en. Strohhütten. G. 16, 62, die gemalten der Dekoration etc.; Auf dem e–en Harz [auf der einen Seite des Harzes]. Krünitz 10, 626 etc.
2) nur von einer Seite oder Partei ausgehnd etc.: Den Kontrakt e. aufheben etc.
3) nur eine Seite der vielen Beziehungen (ins Auge) fassend etc.: Viel-S–keit bereitet eig. nur das Element vor, worin der E–e wirken kann . ., es ist jetzo die Zeit der E–keiten. G. 18, 39; Anfangs ist doch alle Theilnahme nur e. 23, 174; Eine allgemeine deutsche Ästhetik, die jetzt noch so sehr an E–keiten leidet, vorzubereiten. 29, 364; 15, 247; 30, 399; 39, 457 etc.; Sich durch eine Sprach-E–keit stören, ja verwirren lassen. 27, 500. Flách-: flache Seiten habend. Gêgen-:
1) auf die Gegenseite bezüglich, ihr angehörig etc.:
a) örtl.: gegenüber befindlich, z. B.: Die g–e Wagschale. Garve Pfl. 1, 176 (s. Gegenschale); Indem er in die g–en Koulissen blickt. G. 35, 113; Der g–e [jen-s–e] Strand. Nicolai 1, 281 etc.
b) der Gegenpartei etc. angehörig etc.: Ein Stadtschreiber komplimentierte mit dem g–en Aktuarius. G. 16, 50 (vgl. diess. 2); Die Unsrigen .. griffen an und da die G–en sich wehrten. 25, 15 etc.
c) entgegengesetzt, das Gegentheil enthaltend etc. (veraltend wegen 2), z.B. als Ew.: Da er die g–en Maßregeln dem Vaterlande für nützlicher hielt. Garve Pfl. 1, 242; Wie aber .. Eins ins Andre wirkt, ja sogar G–es durch G–es. G. 27, 314; Vollkommenheiten . .; die g–en Fehler. L. 4, 183; 8, 372; 11, 166; 534; Die g–e Wirkung. W. 16, 153; Durch ein Fragezeichen bekommt die Stelle einen g–en Sinn. Winckelmann M. 1, 202b etc. und adv. = im Gegentheil. Bahrdt 2, 3; 3, 47 etc.
2) die Wechselbeziehung bezeichnend wie einander und so oft damit oder mit dem gleichbedeutenden sich verbunden: Sie lieben, hassen, quälen etc. sich oder einander g. (oder wechsel-s.); G–e (wechsel-s–e) Liebe, Neigung; G–er Haß etc.; Bei denen die Kunst das Leben und das Leben die Kunst g. adelte. Gervinus Sh. 1, 68; Daß wir sie g. [ebenso wie sie uns, häufiger: wiederum] nicht zum günstigsten beurtheilt. G. 33, 62; G. bei Kaiser und Papst Hilfe suchen. 29, 159, der Eine bei Diesem und der Andre bei Jenem und dann wieder umgekehrt; In den g–en Beziehungen. Kant SW. 1, 200 etc.; G–keit. Monatbl. 1, 311a etc. Geríchts-: Seitens des Gerichts: Soviel g. bekannt ist. Schücking Gschw. 1, 214. Glēīch-:
1) lauter gleiche Seiten habend: Ein g–es, un-g–es Dreieck (vgl. gleichschenkelig); Ein reguläres Polvgon ist g. und gleichwinklig etc.
2) auf beiden Seiten gleich: Von g–er Gluth entloderten Beiden die Herzen. V. Ov. 1, 204. Hálb-: nur die Hälfte der beiden Seiten umfassend (vgl. ein-s. 1; 3): Weil das Gute darin nur h. gefördert war. Görres Ver. 116; 20; Von einer der Laternen h. beschienen. Klencke Gsp. 3, 29; H–es Kopfweh. JP. Fat. 2, 134 etc. Jén-: z. B. s. gegens. 1a und Ggstz. dies-s.: Der Umriß der linken Seite. .. Man sieht von j–er Stirne .. soviel, daß etc. G. 31, 80; bes.: Das j–e Ufer etc., ugw. adv.: Die Tochter .., [jenseits] des Oceans. Platen 2, 242; ferner in Bezug auf das Jenseits als das Himmlische: Die j–e Bestimmung des Menschengeschlechts. Gutzkow R. 7, 404; Das überirdisch J–e. Stahr Par. 3, 116; Vischer Ästh. 2, 443 etc.; Die blaue Leere einer transcendenten J–keit. Schwegler (47) 530; Mit dem Gewäsch von ihren J–keiten. Rosenkranz Centr. 72. Línk-: auf der linken Seite befindlich, ihr angehörig etc.: Daß die Ansichten über das l–e Bahnprojekt von der recht-s–en Behörde getheilt werde. Augsb. Z. (44) 2081a, vgl.: Das recht-s–e Wagenleder. König Kl. 3, 168; 1, 194 etc. Rōth-: eine rothe Seite habend, namentl. (Forstw.) s. rothbrüchig 2. Schátten-: auf der Schattenseite befindlich, daher kommend etc., z. B.: Sch–e, Ggstz. sonnen-s–e Wohnung etc., auch: 1851er .. Schatt-s–en [Wein]. Gotthelf Sch. 12, auf der Schattenseite gewachsen. Vīēl-: s. o., ferner s. Ggstz. ein-s. 3, vgl. all-s.: Den Maler aufmerksam machen, daß eine Figur rund und v. sei. G. 29, 420; V. gebildet; Deutsche V–keit, Vielerleiheit und Allerleiheit. Arndt Ber. 164. Wéchsel-: s. gegen-s. 2: Eine w–e Freundschaft. Börne Frzfr. 42; Wir sind .. ein- ander w. uns so viel schuldig geworden. G. 15, 5; Mit w–em Schaden. . . Dieses w–e .. Hetzen und Treiben. 22, 87; 203; 364 etc.; Die W–keit der Beziehungen etc. Wīder-: gegen-s. 1c: Möser Osn. 1, 111. Zwēī-: s. doppel-s. und Ggstz. ein-s.: Eine zweideutige oder z–e Erscheinungsweise. König Jer. 2, 325 etc.; Mit einer Unparteilichkeit, die Wieland’s Z–keit unendlich überbot. Gervinus Lit. 5, 556; G. 29, 386; Diese Z–keit der politischen Zustände. Palleske Sch. 1, 73 etc.
~igen, tr. in Zsstzg.:
Áb-, refl.: sich abseits begeben, entfernen (selten). Tieck 13, 114. Be-: beiseit, fort schaffen; aus dem Weg räumen (noch nicht bei Adelung): Etwas, das sich nicht ganz verneinen lässt, wenigstens zu b. G. 39, 392; 245; 247 etc.; Nach diesen mehrfachen Ablehnungen und Beseitigungen. Wackern. 2, XIII, seltner so: Über-s. Droysen A. 3, 7; 10 etc. Ver-ēīn-: einseitig (s. d. 3) machen: Vereinseitigung. Schwegler (47) 211 etc., Ggstz.: Die Berührungspunkte .. haben sich vervielfältigt und vervielseitigt. König Leb. 2, 22 etc.
~lich, a.:
seitwärts befindlich: S. gestellte Augen. Vischer Ästh. 2, 131.
~s: s. seit II.